Hallo Kemper-Family,
ich brauche "Beistand"! Ich hab ein sehr tolles Rig, mit einem Diezel D-Moll, diversen Pedalen, G-Major II, Rocktron Patchmate, komplett über Midi steuerbar und alles in einem tollen "maßgefertigten" Amp/19"-Combo Rack verbaut und mit einer tollen 4x12er Diezel (mit G12K100, gefühlte 100 kg) verbunden. Man verzeihe mir meine subjektive Sicht auf die Dinge, aber the sound is awesome. Allerdings ist das ganze System nicht unbedingt ein Transportwunder. Dazu der Aufbau, alles verkabeln, SM 57 positionieren, ihr kennt das ja. Dazu gesellen sich bei so einem Rig natürlich immer mal wieder Probleme (Röhren, Kabel kaputt, Fehler suchen...) und speziell beim Abbau dann die Frage: "Warum tuh ich mir das eigentlich alles an?" :-D
Ich hatte in den letzten Jahren schon einige Amps und bin auch regelmäßiger Gast im MusicStore und teste dort einfach alles was ich in die Finger bekomme, so auch den Kemper. Andere Amps dieser Gattung haben mich eher weniger bis gar nicht überzeugt. Der Kemper ist aber so nah dran, dass mein Hörempfinden da keine Unterschiede mehr ausmachen kann. Auch sonst hat mir der Kemper in mehreren Test's einfach nur viel Freude bereitet. Also stelle ich mir erneut die Frage: "Warum tuh ich mir das eigentlich an?" Der Stress mit dem Transport, Aufbau, Abbau, Röhren, Kabelwege, wenn ich den Sound auch aus dieser Kiste bekomme? Antwort: Ich habe keine Ahnung! Ich kann mich nicht dazu durchringen den Umstieg zu wagen. Gewohnheit? Angst vor Neuem vielleicht? Kennt ihr das, wenn ihr zwar keinen Unterschied hört, es nur Vorteile hätte, aber ihr ein schlechtes Gefühl dabei habt, keine Röhren mehr im Amp zu haben? Irgendwie total bekloppt, aber so ist es bei mir irgendwie. Aber wie Matt Heafy so oder so ähnlich sagte, "Röhrenamps statt Kemper ist wie Kassettenrecorder statt iPod"
Da wir (Coverband) nun auf InEar umgestiegen sind und auch mit InEar's proben, gehen mir nun langsam die Argumente gegen den Kemper aus. Die Version mit eigebauter Endstufe kommt für mich nicht in Frage, denn die Idee, sich dann wieder eine 412er hinzuschleppen, die man nicht hört (da InEar) und die dann noch anders klingt, als das eigentlich gedachte Rig, entspricht nicht dem Sinn der Sache. Wenn würde ein "passiver" Kemper ins Haus kommen. Aber Zweifel bleiben eben: Keine 412er mehr auf der Bühne, was ist wenn das InEar ausfällt? Reicht der kleine Bühnenmonitor? Mal eben mit anderen als den Bandkumpels (ohne InEar) bissjen jammen, reicht da der aktive Monitor? Und echt keine Röhre mehr ?
Mich juckt es in den Fingern, aber ich kann mich nicht dazu durchringen. Beides zu besitzen kommt finanziell leider nicht in Frage. Ganz nebenbei bringt der Verkauf meines Rigs natürlich auch deutlich mehr ein, als ein Kemper kosten würde, was ja als Argument auch nicht zu vernachlässigen ist. Ich weiß, dass der Kemper-User-Thread mit begeisterten Kemper-Usern vielleicht nicht der beste Platz für diese Frage ist, aber gibt es vielleicht doch Umsteiger, die es mittlerweile bereuen den Kemper zu nutzen? Vielleicht abraten würden? Oder soll ich mein Zeug endlich verkaufen
?