Dann war da evtl. auch gar kein clippen (Übersteuerung) des Signals zu hören sondern eine Folge der nicht vollständigen Synchronisierung. Ich hab das auch schon mal in einem anderen Zusammenhang gehabt, da kam zwar ein Signal, aber vollkommen "verknakst".
Der "Einfachheit" halber würde ich dir empfehlen das trockene (DI) Signal auch über den Kemper abzugreifen. Das DI Signal, dass der Kemper liefert ist wirklich sehr gut (meiner persönlichen Ansicht nach auch besser, als das vom Focusrite Instrumenteneingang) und vor allem deutlich besser zu kontrollieren, als über den High-Z vom Interface.
Dazu hast du mehrere Möglichkeiten. Du kannst in der Output Sektion den SPDIF Ausgang auf "Git/Stack" stellen und hast dann im linken SPDIF Kanal das DI Signal und im rechten Kanal das Kemper Signal direkt hinter der Stack Sektion abgegriffen. Du kannst auch den Direct Out Ausgang vom Kemper benutzen und den noch mit deinem Interface verkabeln, wobei du dann eine mehrfache Analog/Digital Wandlung hast. Einschränkung bei der Nutzung rein über SPDIF ist, dass du dann auf dem rechten Kanal nicht die (Stereo) Modulations Sektion mit dabei hast, also kein Reverb, Delay, etc. Das kannst du natürlich umgehen, indem du (falls du diese Effekte brauchst) noch zusätzlich die anderen Ausgänge des Kempers mit verkabelst.
Ich beschreib dir gleich mal im Anschluss, wie ich das mache...
Kurz zum Thema Latenz... so wie du es beschreibst macht es den Eindruck, als würdest du das Gitarrensignal vom Kemper aus Cubase heraus abhören, also mit aktiviertem Monitor Knopf. Das ist vollkommen unnötig und kann ich auch nicht empfehlen. Du kannst und solltest meiner Meinung nach, das direkt aus dem Focusrite Mixer abhören. Du mischst dir also das was aus Cubase an den Focusrite Mixer geht (dein Playback) mit dem Kemper Signal direkt in dem Mixer zusammen. Das ist so gut wie Latenz - frei. Anders wirst du die Latenz einfach nicht weg bekommen. Außerdem wirst du sonst unter Umständen in komplexen Projekten die viel Rechner - Leistung brauchen irgendwann die Latenz hochschrauben müssen und kannst dann mit so einer hohen Latenz überhaupt nicht mehr vernünftig spielen. Über die Monitor Funktion von Cubase abhören ist einfach nicht gut, wenn das Interface einen eigenen Mixer mitbringt, den man hervorragend genau fürs Monitoring benutzen kann.
So, noch kurz als Anregung, wie ich mit dem Kemper aufnehme und Reamping mache.
- Kemper und Interface sind über SPDIF verbunden.
- In der Output Sektion vom Kemper steht bei mir SPDIF auf Git/Stack.
- In der DAW nehme ich zwei Mono Spuren auf. Spur 1 steht auf SPDIF-L und nimmt das DI Signal auf, Spur 2 steht auf SPDIF-R und nimmt das fertige Gitarrensignal auf.
Sollte ich zum einspielen Hall, Delay oder andere Effekte brauchen hole ich mir die entweder aus der DAW (Cubase, Studio One...) oder ich nutze wie oben beschrieben zusätzlich die anderen Ausgänge des Kempers.
- Beim Reamping route ich nun die DI Spur auf den SPDIF Out, der in dem Mixer von meinem Interface auf Mono steht, oder wie tyler es beschrieben hat einfach entsprechend gepannt ist.
- Wenn ich keine Modulations Effekte brauche lasse ich einfach alles so wie es ist, dann reicht mir ja das Mono Gitarren Signal vom Kemper. Dann brauch ich das Signal einfach nur auf einer Spur mit dem Eingang SPDIF-R aufzunehmen.
- Wenn ich Stereo Modulations Effekte brauche (was meist nur für einzelne Gitarrenspuren Sinn macht und nicht für gedoppelte), dann stelle ich einfach so lange im Kemper in der Output Sektion den SPDIF Out entsprechend um auf "Git-Stereo".
Einmal eingestellt ist es dann eigentlich nur noch anschalten und loslegen