Hallo Adrian,
ich hab beide Geräte, sowohl den Kemper KPA und das Axe FXII, es gibt hier keine einfache Antwort, und auch keine einfache Lösung, in Sachen Klangqualität schenken sich beide Geräte nichts.. die sind beide top of the line.
Grundsätzlich verfolgen beide Geräte aber ganz unterschiedliche Ansätze, der Kemper profiliert eine Gesamte Aufnahmekette als ganzes, und gibt diese getreu wieder.
beim Axe FX wird jedes einzelne Glied darin nachgebildet und du baust dir deinen Sound damit von der Pike auf selber nach, dh du hast wesentlich mehr Gestaltungsfreiheit.
Da du ja selber schreibst das du Faul bist und wohl keines der beiden Geräte für dich geeignet, weil beide Geräte verlangen die nötige Aufmerksamkeit und Tüftelei am Gerät damit du deinen Wunschsound erreichst.
Beim Axe FX kannst du auch auf fertig Presets zurückgreifen und die Umbauen, oder du baust dir dein Preset in wenigen Minuten selber zusammen, und machst dann Finetuning bis es passt (man hört natürlich Horrorstories das Leute ewig lang am Sound tüfteln, das kann man auch machen, aber ein fähiges Preset ist auch in wenige Minuten zusammengebastelt wenn man die Grundparameter versteht wie eine Signalkette aufgebaut ist, und welcher Speaker gut mit welchem Verstärker harmoniert)
Und beim Kemper hast du dich durch eine Unmenge an Profilen durchzuarbeiten, bist du ein Profil gefunden hast das deinen Vorstellungen nahe kommt, erst dann kannst du dieses in einem gewissem Ausmass verändern.
Wie du siehst, so oder so ist das Zeitaufwendig. vielleicht hast du auch Glück und direkt da 3te Profil das du anspielst ist genau dein Sound.. wer weiss das schon im Vorhinein.
Der Kemper ist ziemlich geradlinig aufgebaut, dh. vom Signalfluss her lässt der nicht soviele Spielerein wie das Axe FX zu, dh für mich das er wesentlich intuitiver zu handhaben ist als das Axe FX (direkt am Gerät, zum glück gibts Axe Edit
)
Auch die Onboard Mittel des Kempers sind einfacher und schneller verständlich als beim Axe Fx, zb. die direkten Parameterregler der Verstärkersimulation.
Beim Kemper brauchst du noch ein Audionterface, das Axe FX II bietet hier ein eingebautes Audiointerface per USB an den Rechner. das auch Asio kompatibel ist.
Wenn du im Homerecordingbereich damit arbeiten willst, brauchst du meiner Meinung nach sowieso auch ein fähiges Audiointerface, deshalb solltest du deine Entscheidung ob Kemper oder Axe FX nicht an diesem Punkt festmachen, aber wenn du dir das sparen möchtest, geht es auch mit dem Axe FXII Interface.
Bei Spezialsounds, wie du sagst Akustiksimulationen geht für mich der Punkt ganz klar an das Axe FX, es gibt zwar für den Kemper auch eine Handvoll solcher Profile, aber die klingen im Vergleich zu dem was das Axe FX zu bieten hat recht lau, aber das empfinde ich nicht als problematisch, wenn wir mal sehen für was der Kemper konzipiert ist.. nämlich um eine komplette Signalkette rund um einen E-Gitarrenverstärker authentisch nachzubliden, und kein E-Gitarre zu Akustikgitarre Konverter.
Wenn du mich fragst, mit welchem Gerät ich schneller bessere Sounds gefunden habe ging der Punkt ans Axe FXII.
Ich habe lange gebraucht um am Kemper meinen Sound zu finden. am Axe FXII hatte ich innerhalb weniger Minuten meinen Splawn Quickrod 100W Röhrenamp nachgebaut und er klang sofort amtlich und hatte die Zerrstruktur und Verhaltenen meines Originalamps.
Als ich nach einiger Zeit meine Sound am Kemper gefunden habe wurde der zu einem fixen Bestandteil meines Sounds.
Auch wenn ich für mich schon gute Sounds am Axe FX programmiert habe, lenkt mich das Axe FX noch mehr vom spielen ab, weil durch die Anzahl von Parametern und das freie Gestalten von Sounds man immer wieder versucht ist zu experimentieren und neue Sounds zu finden.. zumindest gehts mir so, da erlangt die Experimentierlaune Überhand und ich fange an an Sounds zu basteln anstelle ernsthaft zu spielen.
Beim Kemper ist das bei mir seit langem nur mehr Plug&Play.. Gitarre eingesteckt und los gehts.. Null Tweaken, Null Tüfteln, einfach nur losrocken und einen für mich perfektem Sound!
lg
exoslime