Für mich der für die Diskussion entscheidendste Beitrag hier
. In einem vergleichsweise "unrockigen" Kontext gewinnt der Kemper klar.
Und bei solchen Acts sind die letzten 5% Sound dem Publikum, also der Haupt-Konsumquelle der angebotenen Show - ohne jetzt ein Urteil über die Qualität des eigentlichen Musikstils fällen zu wollen - quasi egal.
naja - es gibt ja schon sehr viele Nutzer, von Country bis Thrash - also die Rockfraktion ist dort auch in hohem Maße vertreten - und deren Publikum dürfte das auch nicht merken.
Ich bin mir daher ziemlich sicher dass nahezu 100% des Publikums jeder Musikrichtung nicht merken würde ob Kemper oder Analog Amp verwendet wurde. Weder auf Studioaufnahmen, schon gar nicht live. Es ist einfach eine neue Entwicklung und mir kommt bei einigen Beiträgen fast so vor wie in den 50er Jahren, als zum ersten Mal elektrisch verstärkt wurde - da wurden die Amps auch als Teufelszeug verschrien - und dann hat sie jeder benutzt.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass in 10-20 sogar mehr Amps a la Kemper verkauft werden als Röhrenamps. Ist doch alles eine Frage der Vorbilder.
Es müssen nur genug Bands mit Kemper & Co auf der Bühne oder auf Plakaten zu sehen sein, und schon sind Röhrenamps "out".
Es ist doch auch eine Image Frage. Ein Blueser "muss" einfach eine abgewichste Axt und einen ramponierten Amp spielen, sonst gilt er nicht als authentisch - was natürlich albern ist. Ich würde tippen, dass Bonamassa auch auf einer 2016 Standard Strat und einem neuen Amp genauso cool klingt wie mit einer 61 Axt und einem 60 Jahre alten Bassman.
Ich bin jetzt kein besonderer Santana Fan, aber sein Ton hat sich in den letzten 40 Jahren nicht unbedingt verändert, ob er jetzt eine SG, eine Les Paul oder seine Paul Reed Smith spielt.
Klar wird eine Strat nie wie eine Les Paul klingen oder ein Röhrenamp wie ein Solid State. Aber es gibt Bereiche, da sind die Unterschiede sooo minimal, dass es fast egal ist - und da würde ich den Kemper hinzu zählen - zumindest für die Vids die ich gesehen habe. Live gespielt habe ich noch keinen.
die Rechenpower ist inzwischen so groß, dass digitale Bilder das Auge so täuschen, dass wir fast keinen Unterschied merken, so ist es auch mit den Ohren....
Das HOLO DECK lässt grüßen ;-)
Fakt ist, dass man sich mehr einfallen lassen muss, je weniger Knöpfe man hat und je weniger Möglichkeiten. Das kann man natürlich auch auf einen Extremzustand überhöhen, um die Aussage zu negieren
würde ich nicht unbedingt sagen. Man muss in beiden Fällen mit den Möglichkeiten etwas anfangen können. du musst die Idee haben, die Möglichkeiten anders zu nutzen als andere. ob viel oder wenig Knöpfe.
Nimm eine alte Bandmaschine. da muss man erst mal die Idee haben etwas Reverse aufzunehmen, und in die Aufnahme zu schneiden, also wirklich mit Messer und Schneideblock. Oder das Band schneller / langsamer laufen zu lassen. Oder aber mit Übersteuerung des Tapes Verzerrung herzustellen. Das geht natürlich mit ProTools leichter, aber komm doch erst mal auf die Idee Drumloops als Stilmittel doppelt so schnell zu spielen ( Drum n Bass ) oder ein sauberes digitales Signal mit einem Bitcrusher wieder auf 8 Bit zu bringen, nachdem Jahrzehnte immer höhere Bitzahlen erstrebenswert waren, weil das Signal früher zu dreckig klang.
NUr weil es jetzt viele Möglichkeiten gibt, heißt es nicht, dass dabei etwas gutes rumkommt, wenn man sie alle nutzt. WAS WIE genutzt wird ist ausschlaggebend.
Finde ich ...
Nach Jahrzenten der Gitarrenentwicklung, ist das Spitensegment meist Vintage
auch das ist vermutlich Mode. In den 80ern waren 19" Rack DAS Ding, da wollte von Vintage niemand etwas wissen .... so was kann sich ändern. Und die Kids von morgen werden vielleicht Vintage total schlecht finden, weil deren Heros alle Kemper spielen ;-)