weißte-dein beitrag wär ja soweit echt in ordnung gewesen
wenn da nicht dieser beschissene satz von wegen yamaha/korg/kurzweil stehen würde.
Um auf toetis Frage (auf wen bezieht sich das jetzt?) zu antworten, dass bezog sich bestimmt auf meine Aussage in der ich gesagt habe dass das WAS und WIE
ich den Fantom G verwende, SO auf den üblichen Keyboards nicht machbar wäre. Vielleicht habe ich mich nicht ganz klar ausgedrückt, vielleicht ist aber Roon zu empfindlich, wenn man andere Hersteller in die Diskussion mit einbezieht. Vielleicht klang ich in meinem vorherigen Beitrag wie ein Fanboy und Roon hat das einfach falsch verstanden.
Im wesentlichen hat es aber Distance mehr als auf den Punkt gebracht. Den Sound wird man sich früher oder später zurechtbiegen (können/wollen/müssen). Die vorhandenen Features kann man sich auch unter Umständen zurecht biegen, aber nur unter der Voraussetzung, dass sie da sind. Und so manches ist am Fantom G da, im Gegensatz zur Konkurrenz. Und dasselbe gilt natürlich auch umgekehrt.
Deswegen finde ich es einfach ausgedrückt verkehrt, wenn man jemandem vom Kauf eines Fantom G abrät, dann noch einen Motif empfiehlt, weil da bessere, bühnenfertige Sounds vorhanden sein sollen.
Ob er am Fantom G die Orgeln nachbearbeitet oder am Motif über Workarounds einen Patch um mehr als 2 Oktaven zu transponieren versucht, ist für mich unter dem Strich dieselbe ver(sch)wendete Zeit. Dass er womöglich eine Orgel mit Rotary und Overdrive im Fantom G nicht hinbekommt ist vielleicht auch eine Tatsache. Genauso ist Tatsache, dass er im Motif nicht mehr als 128 multitimbrale Setups mit mehr als 4 Sounds programmieren kann. So wenig bietet derzeit kein anderes Instrument dieser Klasse auf dem Markt. Das, bitte schön, ist auch eine Tatsache. Und wiederum ist für mich weder der Motif dafür ein schlechtes Instrument, noch der Fantom G wegen seiner Begrenzung in der Effektstruktur. Ich kann mit Orgeln ohne Rotary plus Overdrive leben, der andere kommt ebenso mit nur 128 mehr-als-4-Part Setups aus.
Genauso wenig wie Rolands Ingenieure über authentische Hammond Orgeln nachgedacht haben bei der Effektprogrammierung, genauso wenig haben Yamahas Ingenieure über ergonomische, zeitsparende Arbeitsmodi beim Motif nachgedacht (warum nicht ein einheitlicher multitimbraler Modus mit mehr als 4 Parts, Masterkeyboardfunktionen und über die Zahl von 128 Speicherplätzen hinaus).
Und das ist eben das, was mich an der ganzen Diskussion stört.
Warum ratet man von einem Instrument ab, weil man der Meinung ist, dass die Orgeln schlecht sind, die E.Pianos nicht gut genug, dass Brass keinen Velocity getriggerten Brass Fall hat (meiner Meinung nach auch gut so) die Sounds veraltet (aber immer noch blutjung im Vergleich zu manchen anderen Herstellern), usw?
Zum Spaßspielen zu Hause wird jede aktuelle Workstation reichen. Auf der Bühne ist das dann wiederum extrem eine Sache der eigenen Vorlieben und Arbeitsweisen. Für mich kommt ein Instrument mit nur 128 multitimbralen Setups (worunter ich einen Modus verstehe, welcher mehr als 4 Sounds zusammenpacken kann) überhaupt nicht in Frage. Da kann das Teil noch so toll klingen. Was habe ich von dem tollen Klang, wenn ich einmal den Speicher ausgeschöpft habe? Ich möchte mich heute gar nicht erst in die Situation bringen, darüber nachdenken zu müssen, ob ich jetzt zwei, drei oder nur einen Setup für einen Song verwende, damit mir diese nicht zu schnell verbraucht werden.
Und daher finde ich es verkehrt, wenn man einem 15jährigen (wobei das Alter keine Rolle spielt) von einem Instrument abrät, weil das Sampling so, oder so implementiert ist, und daher schlecht, weil diese oder jene Effektkombination nicht möglich ist oder weil dieser oder jener Soundeffekt nicht werksseitig in einem Patch implementiert wurde.
Wenn er zu Hause vorerst zum Spaß spielt, dann hat er alle Zeit der Welt, sich die Sounds so zurecht zu biegen, wie er es wünscht. Selbst das Sampling kann er in Ruhe erlernen und sich bessere Sounds von anderen Keyboards absampeln. So manches steht auch zum kostenlosen Download parat. Wenn er dann eines Tages in eine Band steigt, dann wird ihm der Fantom G viele gute Features für die Bühne bieten können und das ist mein Punkt.
Ich finde es einfach ungerecht, wenn man immer wieder auf den selben Nachteilen herumhackt, kaum aber die guten Seiten klar und deutlich miterwähnt. Und dann empfiehlt man ein Konkurrenzprodukt auf Grund (subjektiv empfundener) besserer Sounds, "vergisst" dabei natürlich, dass dort auf einen ebenfalls schöne Workarounds warten, die einem nicht unbedingt die Nerven schonen.