Joe Bonamassa (User-Diskussion)

  • Ersteller AltonaTunes
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War wieder einmal eine gute Lektion, was nur mit einem Volumen-Poti und dynamischen Anschlag alles so möglich ist...

...und mit 4 Amps parallel... und 10-12 Tretern auf dem Board.. und 4 Boxen.. und 21 Gitarren für 18 Songs..
 
Also den Eindruck habe ich schon auch das es sich um ein "A....loch" handeln könnte. In den alten Videos, als er noch nicht im Anzug und mit nach hinten gegelten Haaren auf der Bühne stand, wirkte er irgendwie authentischer. Er hat sich eben wohl zu einer eigenen Kunstfigur entwickelt oder ist dank des Erfolges absolut abgehoben. Aber das kann mir ja egal sein, ich will seine Mucke hören und nicht mit ihm ins Bett steigen :D

Ich kann nichts dazu sagen ob er technisch auf Niveau eines Blues-Gottes spielt, dafür kenne ich mich im Blues (noch) zu wenig aus. Manchmal ist mir aber das ganze ein wenig zu "glatt", ich weiß nicht wie ich das besser umschreiben soll. Sein Auftreten auf der Bühne, technisch wohl -in meinen Ohren- etwas zu perfekt, stimmlich ohne Ecken und Kanten. Aber genau das braucht man meiner Meinung nach im Blues oder Blues Rock, zum Beispiel die kleinen Unsauberkeiten im Spiel und eine markante Stimme.

Vor zwei Wochen habe ich zum Geburtstag die BluRay "Joe Bonamassa - Beacon Theatre: Live from New York" geschenkt bekommen und man muss schon sagen er kann sich wirklich fantastisch in Szene setzen. Ein Live-Konzert würde ich schon auch gerne einmal sehen, aber natürlich steht München dieses Jahr mal wieder nicht auf dem Tourplan.
 
Naja, was heisst "technisch" im Bluesbereich?

Naja, der Bluesbereich geht bei mir von "ganz wenig Noten mit ganz viel Feeling", was technisch(!) jetzt nicht sooo schwer nachzuspielen ist bis Bonamassa, der unbestritten technisch extrem gut UND mit Feeling spielen kann.

Er reiht, wie Du ja auch beschreibst, ein Lick an das nächste, und wo er früher noch originell war, ist er heute einfach nur noch langweilig und nichtssagend
.

Neinnein: ich schrub das er das an jenem Tage tat.

Es möge der, der nicht mal nen schlechten Tag hat an dem man die geliebte Gitarre nach 10min. in die Ecke stellt, weil die Inspiration (das alte Miststück) gerade irgendwo anders beschäftigt ist, den ersten Stein werfen - er kann ja schlecht sagen "Sorry Leute - ich bin heut nich so ganz, geht ma nach Hause".
 
Mich würde bei der Diskussion über die "Arschloch-These" ja mal interessieren wie das Leute sehen, die ihn tatsächlich persönlich kennen oder sich schon mal mit ihm unterhalten haben. Da hört man von vielen nämlich, dass er ein sehr netter, ruhiger Zeitgenosse ist, der gerne über Gitarren und Amps quatscht. Die meisten hier können ja nur anhand dessen mutmaßen was sie auf den DVDs oder bei den Livekonzerten sehen, was für ein Mensch Joe ist.

Im allgemeinen denke ich, dass der Eindruck eines arroganten Arschloches dadurch entstehen kann, dass er live immer in Anzug mit Sonnenbrille und gegelten Haaren auftritt. Mein Bruder, der mit dieser Musik sonst gar nichts am Hut hat, schaute einmal ca. drei Minuten lang zu als ich mir eine Live-DVD von Joe angesehen habe. Dann kommentierte er sinngemäß "man sieht der arrogant aus" und ging. Dabei hat er nur sein Outfit betrachtet und sich daran seine Meinung gebildet.
Ein Kommentar übrigens noch zum Anzug. Im Booklet der neusten CD von JB steht, dass er den Anzug nur trägt, weil Kevin Shirley ihn zu Beginn ihrer Zusammenarbeit darauf hingewiesen hat, dass er nicht mit solchen Schluderklamotten auf die Bühne kann. Andere Vertreter dieses Genres (z.b. BB King) würden sich extra in Schale werfen und sich schick machen. Nur deswegen läuft er nicht mehr in Karohemd und Jeans rum.
 
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Es möge der, der nicht mal nen schlechten Tag hat an dem man die geliebte Gitarre nach 10min. in die Ecke stell

Das kenne ich, es gibt einfach manchmal Tage da hat man nur Sch.... an den Händen kleben und nichts läuft richtig. Da stelle ich lieber auch die Gitarre wieder in die Ecke.
Aber das geht bei einem Künstler oder einer Band, der/die mit der Tour sein/ihr Geld verdient, einfach nicht. Und wenn er/sie keinen Bock hat, dann merkt man das eben deutlich.

Als Beispiel, auch wenn es jetzt nicht richtig hier rein passt, nenne ich mal die Berliner Band "Die Ärzte".
Es ist in Fankreisen bekannt das die Band keinen Bock auf den südlichen Bereich von Deutschland hat, wir Bayern sind halt allem Anschein nach ein sehr spezielles Publikum.
Wenn die Ärzte also bei uns in München auftreten, dann spulen die ihr Programm einfach so runter, kaum lustige Bemerkungen auf der Bühne und wirken relativ un-inspiriert. Ich habe aber auch schon zig andere Konzerte in ganz Deutschland gesehen um zu wissen was da wirklich geht. Berlin ist der absolute Knaller, da zeigen die drei was in ihnen steckt.
 
Die Bonamassa Siganture Pickups haben ca.550 Euro in D. gekostet (in den USA ca. 350Euro) da hat primär der Vertrieb den Preis hoch getrieben. Das kostet ein Set Kloppmann Pickups aber auch.

Und JB hat auch mMn einen deutlich erkennbaren Spielstil und Ton. Ich habe ein paar CDs von anderen Künstlern bei denen Joe auch mal einen Song miteinspielte, und den konnte man jedesmal direkt raushören.

Wenn dir Joes Spiel und Musik nicht zusagt ist das auch ok.

Aber woher kommt das Gerücht/dein Eindruck das Joe ein arrogantes Arschloch ist?

Es ist zwar eine Sache wie er auf der Bühne wirkt mit seiner Sonnenbrille und dem Anzug, aber ansonsten ist der ein ganz lockerer normaler Kerl der jede frage beantwortet und einfach ein Gitarrennarr ist. So zusehen in unzähligen Interviews, seinem Pickup Radio, etc.
 
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Aber woher kommt das Gerücht/dein Eindruck das Joe ein arrogantes Arschloch ist?

Wen der vielen Mitschreiber meinst du denn?

Ich für meinen Teil beziehe es auf den Anzug, die Haare und die Sonnenbrille. Das lässt ihn ein wenig unsympatisch und arrogant wirken. In Interviews wirkt er eher als ein netter Kerl, das wäre für die Bühne vielleicht manchmal auch nicht so schlecht.
Dennoch mag ich seine Musik und Videos und höre bzw. sehe sie mir gerne an, ganz besonders Features mit anderen Blues-Größen. Und nur weil ich die Musik und den Gesang insgesamt zu "glatt gebügelt" empfinde heißt das nicht mir sagt seine Musik nicht zu.
 
Also, nicht dass ein völlig falscher Eindruck entsteht: Blues und piekfeiner Anzug passen natürlich seit jeher zusammen. Sind ja fast so was wie "typische Arbeitskleidung"!
B.B.King z.B. in Latzhose mit karierem Hemd ginge nunmal gar nicht!

Wir müssen auch nicht über technische Fähigkeiten diskutieren, aber ich kann nur so viel sagen: wer wie ich 'mal zwei Stunden lang in 1,5 m Abstand erlebt hat, wie Walter Trout losledert, hat keine Wünsche mehr offen, wenn es um Virtuosität gepaart mit atemberaubender Technik geht!

Es liegt mir auch fern, einen Musiker "'runterzumachen", den ich selbst lange Zeit bewundert habe. Wobei man natürlich bedauern kann oder gar muss, dass er zu Zeiten, als er noch richtig gute Musik gemacht hat, eher ein Geheimtipp war.
Heute, wo er sich seit Jahren nur selbst zitziert und beweihräuchert, wird er von vielen als die "Zukunft des Blues" gesehen. Und das ist für mich absolut nicht nachvollziehbar.

Es scheint mir fast so, als sei er quasi als Identifikationsfigur für viele junge, am Blues interessierte Gitarristen, Gary Moore nachgefolgt.

Das wiederum begrüße ich sogar! Immerhin ist er ganz im Gegensatz zu GM immer ein Blueser gewesen, an dem sich jüngere orientieren können.

Ich plädiere lediglich dafür - wie immer -, die heutigen Blues - Rocker nicht für die ausschließlichen Inkarnationen des Blues - Gitarristen zu halten. Sie sind die Schüler!

Wichtiger sind die Lehrer.

Finde ich.

@soccero
Schrieb ich nicht, dass ich 'mal ganz begeistert von JB war? Wie kommst Du darauf, dass ich ihn nicht mag?
Ich mag nicht, was er heute macht! Weil es um Meilen schlechter ist, als seine früheren Sachen!

Und wiederum: finde ich.
 
...und mit 4 Amps parallel... und 10-12 Tretern auf dem Board.. und 4 Boxen.. und 21 Gitarren für 18 Songs..
Meine eigene leidvolle Erfahrung zeigt, dass Equipment nur beschränkt gegen spielerische und musikalische Unzulänglichkeiten hilft...
 
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Leuten, die man nicht persönlich kennt oder die man persönlich noch nie erlebt hat, Arroganz nachzusagen, halte ich immer für sehr, sehr gewagt. Und dann auch noch zu schreiben, er scheint ein arrogantes Ar*****ch zu sein, finde ich nicht mehr nur gewagt, sondern schon selbst sehr überheblich und - Überraschung - arrogant. Und das meine ich jetzt völlig losgelöst von Bonamassa. Anhand von einzelnen Anekdoten solche Aussagen zu treffen lässt mich schon etwas zweifeln.

Aber das geht bei einem Künstler oder einer Band, der/die mit der Tour sein/ihr Geld verdient, einfach nicht. Und wenn er/sie keinen Bock hat, dann merkt man das eben deutlich.

Aber so ist's halt nun einmal. Inspiration kann man nicht erzwingen, dann spielt man halt einfach mal schlecht. Ist natürlich für die Zuhörer schade, aber da steckt man nicht drin. Wie man sich sonst dem Publikum gegenüber verhält ist etwas anderes. Ein "Danke" zwischen Songs und ein kurzes Hallo o.ä. geht mMn. immer, aber auf Entertainer machen wenn man einen richtig beschissenen Tag hatte geht halt auch nicht immer. Und das MUSS es mMn. auch nicht - da stehen MUSIKER auf der Bühne und nicht überwiegend Entertainer. Das das eine mit dem anderen in gewissen Maße auch zusammenhängt ist mir klar, aber das eine ist nicht zwangsweise das andere. Wenn ich an das letzte Robben Ford Konzert denke das ich besucht habe...da war NULL show. Robben kam auf die Bühne und hat gespielt - das war's. Nicht groß geredet o.ä., einfach gespielt. Und es war der Hammer!

Ich habe mich vor ein paar Monaten mit Kim Simmonds von Savoy Brown unterhalten. Der steht schon seit 50 (!) Jahren auf der Bühne und meinte (sinngemäß) "Mein Gott, es gibt einfach Abende da geht alles schief. Der Sound ist scheisse, das Licht nervt dich und die Fahrt zur Location war der Horror. Und dann spielst du eben auch mal schlecht, so läuft es einfach. Wir sind keine Maschinen".

Wenn dann jemand 150 Gigs im Jahr spielt und man erwischt einen der nicht so toll lief - extrem schade, keine Frage. Aber wenn alle Gigs so schlecht wären, dann hätten die Künstler mit Sicherheit kaum so großen Erfolg.
Auch das unabhängig von Bonamassa. Mir fällt nur seit einiger Zeit schon auf, dass die Erwartungshaltung einiger Leute hier an Künstler teilweise so extrem hoch zu sein scheint, dass sie kaum mehr zu erfüllen ist. Wenn B.B. King zum millionsten Mal das selbe Lick spielt (und das tut er) wird er in den Himmel gelobt wie sehr er seinem Stil treu bleibt (ich liebe B.B. King - nicht respektlos gemeint), und wenn andere, neue Künstler das tun, heißt es sie wären einfallslos. Anderes Beispiel: Stevie Ray Vaughan - mein absoluter Bluesgott, ich habe alles von ihm was ich finden konnte - hat auch immer und immer wieder die selben Licks gespielt. Ich konnte bei Aufnahmen, die ich vorher nicht gehört hatte schon beinahe vorhersagen wie das Solo weitergeht.

Gefällt einem die Musik/der Musiker, dann stört einen so etwas nicht. Gefällt einem die Musik/der Musiker eben nicht, findet man's halt langweilig - ist ja auch das gute Recht eines jeden! Aber dann relativ schnell Behauptungen aufstellen à la "arrogantes Ars****ch" und "Er spielt immer nur das selbe" ist doch etwas einfach.
 
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da ich ja (glaube ich) die arrogantes-Arschloch-These auf´n Tisch gebracht, habe möchte ich das nochmal präzisieren:

mit seinem Anzug hat das nicht das geringste zu tun - der gefällt mir; und die Socken haben nichts mit Arroganz zu tun sondern mit schlechtem Klamottengeschmack oder das ist ein Insider den ich nicht verstehe.

Ich habe mir viele (alle?) erreichbaren Interviews angesehen und dachte dabei so manches mal (nicht immer!) "Oha! Bischen Arrogant simmer ja scho, Herr Gitarrengott!".

Auch in diversen Einschlägigen Printmedien konnte man bisweilen zwischen den Zeilen lesen das sein Selbstbewusstsein speziell in den letzten Jahren schwindelerregende Höhen erklommen habe.

Das alles war in meiner internen Gerüchte / unbewiesene Vermutungen-Schublade - bis zu:

Besonders Krass: zur Halbzeitpause kam ein etwa 15jähriger Knabe zur Bühne gesprintet und reichte ihm eine Elektrofachabdeckung einer Les Paul mit einem Silberstift zum Signieren hoch, die ihm JB nach kurzem Zögern mit einem "puh - na guuut" - Gesichtsausdruck abnahm, in einer 10tel Sekunde was draufschmierte und dem Jungen von der Bühne runter vor die Füße schmiss!!

Ich war einen Meter von dem Knaben entfernt....

Wenn das ein Versehen war hätte ein "Sorry!" oder zumindest ein freundliches oder besser entschuldigendes Lächeln die Situation entschieden verbessert, aber JB schmiss das Ding im weggehen runter und stapfte von der Bühne.

Rundum Gesichter zwischen Unverständnis und Entsetzten und Kommentare von "der arme Junge!" (der unter den Sitzen rumkrabbelte um sein Zeug zu suchen) bis zu (mehrfach; in Varianten): "was für ein arroganter Arsch!"; einer davon von meiner mir ehelich zugewiesenen.

Ich musste ihr leider zustimmen.

Da frage ich mich: wie schlecht muß man drauf sein an dem Tag um so eine Aktion hinzulegen?

Macht man sowas auch nur einmalig, wenn man im prinzip ein netter Kerl ist?
 
Ich war einen Meter von dem Knaben entfernt....

Wenn das ein Versehen war hätte ein "Sorry!" oder zumindest ein freundliches oder besser entschuldigendes Lächeln die Situation entschieden verbessert, aber JB schmiss das Ding im weggehen runter und stapfte von der Bühne.

Rundum Gesichter zwischen Unverständnis und Entsetzten und Kommentare von "der arme Junge!" (der unter den Sitzen rumkrabbelte um sein Zeug zu suchen) bis zu (mehrfach; in Varianten): "was für ein arroganter Arsch!"; einer davon von meiner mir ehelich zugewiesenen.

Ich musste ihr leider zustimmen.

Da frage ich mich: wie schlecht muß man drauf sein an dem Tag um so eine Aktion hinzulegen?

Macht man sowas auch nur einmalig, wenn man im prinzip ein netter Kerl ist?

Assige Aktion, keine Frage. Aber wenn ich überlege wie oft ich z.B. (ich rede nicht von der Bühne, sondern vom "normalen" Leben) schon Aktionen gebracht hab auf die ich nicht unbedingt stolz bin - und ich würde auch sagen, dass ich im Prinzip ein netter Kerl bin;) - dann kann ich so etwas einfach nicht als vollends und abschließend charakterbestätigend sehen (und ich bin sicher dass es einigen anderen Leuten auch so geht).
Neil Young hatte auch schon mein Buch vor sich liegen (seine Autobiographie) und hat es nicht unterschrieben. Fand ich auch etwas daneben. Aber stört mich auch nicht weiter...hatte halt anscheinend einen schlechten Tag. Alles nur Menschen - auch wenn manche mehr im Rampenlicht stehen als andere. Solange es bei einzelnen Aktionen bleibt, die man als schlechten Tag bezeichnen kann, finde ich es im großen und ganzen noch vertretbar (das für den Jungen der Abend gelaufen war steht außer Zweifel - soll ja auch keine Rechtfertigung sein, da ist ne assi Aktion und ich kann deine Reaktion schon verstehen!)
Wenn ich dann aber - als krasses Beispiel - Leute wie Justin Bieber sehe, der seine jungen Fans regelmäßig (!) 2 Stunden warten lässt und die dann vor Konzertbeginn schon wieder die Halle verlassen müssen, hört auch bei mir das Verständnis auf.
 
Hmmm... In Göttingen gabs am Ende auch eine Szene in der ein Fan der vorne stand ihm ein Bild und einen Edding hinhielt, dann hat er drauf geguckt, das Bild behalten und den Stift zurück gegeben. War auch irgendwie seltsam, vielleicht wars ja was copyright geschütztes oder so, aber son Äuglein zudrücken kann man da m.M.n schon, aber ist ja nicht meine Entscheidung.
Was da genau passiert ist weiß ich natürlich nicht.
 
Vielleicht gibt es ja irgendwann einfach einen Moment im Leben eines Künstlers an dem ihm zwar das Gitarre spielen und damit Geld verdienen Spaß machen, aber den der Trubel um seine Person einfach tierisch nervt. Wer weiß das schon, steckt man ja nicht drin.
 
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Vielleicht gibt es ja irgendwann einfach einen Moment im Leben eines Künstlers an dem ihm zwar das Gitarre spielen und damit Geld verdienen Spaß machen, aber den der Trubel um seine Person einfach tierisch nervt. Wer weiß das schon, steckt man ja nicht drin.

Das ist absolut richtig, evtl. lags auch daran, dass ihm bei dem Konzert im Akustik-Teil während der ersten fünf songs zweimal eine Saite gerissen ist. Kann ja sein, dass sowas an ihm nagt und dann quasi die Stimmung im Keller ist. Die zweite Klampfe bei der das passierte hat er auch unsanft weggeworfen, also so 2m von sich auf den Bühnenboden. Da das gute Stück sicher nicht billig war, immerhin ne Gibson mit ordentlich Geschnörkel im Griffbrett, könnte man meinen, dass ihn sowas sehr nervt.
Die Plektren die er am Ende ins Publikum geworfen hat war auch eine Hand voll auf einmal und dann Ende, andere werfen die Dinger auch gern einzeln.

Vielleicht, vielleicht, vielleicht....da können wir lange den Psychoanalytiker spielen und kommen wohl doch nicht drauf. Aber man sieht eben was man sieht und das ergibt unweigerlich ein Bild, ob man will oder nicht.
 
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Tja, die Figur auf der Bühne und der Mensch dahinter sind oft und oft zwei verschiedene Personen

In dem Zusammenhang übrigens, weil weiter oben B.B.King erwähnt wurde: Wer die zweistündige Bio-Doku The Life Of Riley von Jon Brewer gesehen hat, muß auch erkennen dass B.B.King im Leben jenseits der Bühne keineswegs der gutmütige Onkel ist, den er ansonst glaubhaft darstellt. Carlos Santana meint da im Interview: "Ich habe von B.B.King viel gelernt: Musikalisch wie man es machen soll und fürs Leben wie man es nicht machen soll!".

Insofern sollte man mit JB in der Hinsicht gnädig sein. Vielleicht ist er ja abseits der Bühne ganz ganz anders, obwohl ja die Beth Hart .. also im Makin Of Interview der Amsterdamer Konzert BD ist ja interessant was sie so zwischen der Zeilen nicht sagt ... der JB dürfte schon ein besonderer "Patient" sein. Interessant auch die Szene wo die ganze Crew in der Kantine zusammen sitzt nur der JB weg auf einem anderen Tisch ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich könnte mir aber auch vorstellen, daß die Erwartungshaltung an jemanden, der sehr klein angefangen hat, bekannt dafür, ist recht bodenständig zu sein und sich eigentlich nach Möglichkeit immer viel Zeit für die Fans genommen hat, schon eine andere ist, als bei den "Diven"-Künstlern im Musik-Olymp.

Darüberhinaus könnte ich mir vorstellen, daß das nicht ganz leicht ist, sich das "bodenständige" und "Fan-nahe" zu bewahren, wenn man einmal eine kritische Masse (an Fans und Erfolg) erreicht hat.
 
Mir gefällt die neue Scheibe ja wirklich gut. Ich hatte auch immer ein etwas differenzierteres Bild zu JB - oder besser gesagt zu dem Ganzen drum rum . Aber letzten Endes siegt dann doch immer die Musik. Und die finde ich auf DSoB sehr gelungen. Vielleicht gerade, weil es eben nicht mehr so streng (ur-)bluesig, den Meistern nachhahmend ist wie andere, ältere Platten.

Über seine Person steht mir kein Urteil zu. Obwohl man sich das von medialen Persönlichkeiten natürlich gerne und schnell bildet.
Kann mir nur vorstellen, dass auch der lockerste Buddy-Typ irgendwann ein wenig die Bodenhaftung verliert wenn sein Name durch das Management ständig mit Erweiterungen wie: neuer König des Blues, die dröflmillionenmal Grammy nominierte Legende des Bluersock usw. versehen wird. Wenn ich meine Tochter bei jeder Gelegenheit mit Prinzessin anrede, glaubt die das auch irgendwann :) "Oooooh Gravity....."

Und Kevin Shirley treibt JB glaub auch ganz schön. Zumindest wenn ich das was er im Booklet der Ltd. Edition von DSoB schreibt richtig lese....... Da wäre ich glaub auch manchmal bissl angekratzt :)
 
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[QUOTE="KJS, post: 7166384, member: 159386"Und die finde ich auf DSoB sehr gelungen. Vielleicht gerade, weil es eben nicht mehr so streng (ur-)bluesig, den Meistern nachhahmend ist wie andere, ältere Platten.

[/QUOTE]

Komischerweise war es genau das, was mich damals an ihm begeisterte: dass er eben genau nicht nur die alten Meister kopierte, sondern einen eigenen, teilweise ungewöhnlichen, Zugang hatte. Man denke nur an die Geigen oder ungewöhnliche Geschwindigkeiten und Rhythmuswechsel...... .

Aber so unterschiedlich sind eben die Eindrücke.
 

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