Jet City Userthread

Ich habe den Adapter an V7 gehangen.
Das Messgerät stand auf 200mV, Gleichspannung. Zeigte aber null an.
Vielleicht taugt das Messgerät auch nicht sehr viel. Ist glaube ich vom Aldi.
Ich schaue mal auf der Arbeit nach, da haben wir glaube ich ein gutes (EDV-Betrieb).

An der Kathode liegt die Steuerspannung an, die immer eine Gleichspannung ist, und die Heizspannung kann je nach Amp Gleich- oder Wechselspannung sein, richtig?
 
Ne, die Kathode liegt auf Masse, die Steuerspannung und die Bias-Vorspannung (zusammen das Eingangssignal) auf dem Gitter, und das Ausgangssignal ist der Strom aus der Anode, am zweiten Steuergitter liegt noch eine feste hohe Gleichspannung an.
Und alles sind unipolare Wechselsgrößen, d.h. sie schwanken zwar mit dem Signal, wechseln aber das Vorzeichen nicht. Mit dem Multimeter auf Gleichspannung misst du den zeitlichen Mittelwert.
Heizung bei Endröhren ist immer mit Wechselspannung. Beim JCA22 laufen die Vorstufen aber mit Gleichspannung.
 
Ok. Wieder was gelernt ;-)
Ich fürchte ja, dass mein DMM im Eimer ist. Das Entladen der Elkos hat aber ohne Probleme geklappt.
Hatte dabei 10V eingestellt, wenn ich mich nicht irre.

Ich habe auch mal was mit dem JCA22H aufgenommen:
https://soundcloud.com/andr-hahn-1/sets/jet-city-jca22h-demo?fb_action_ids=1080666958633002&fb_action_types=soundcloud:publish

Bei viel Gain fängt er allerdings schnell an zu matschen. Wobei er allerdings deutlich charmanter matscht als meine Modelling-Amps, soll heißen, es klingt dadurch nicht gleich sch***e.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der große Bruder des Jet City, der Soldano SLO (Super Lead Overdrive), aus dem später der Hot Rod hervorgegangen ist, der wiederum Vorbild für den Jet City war, ist zwar ein Hi-Gain-Amp, wurde aber nicht für ultratighte, tiefergestimmte Metalriffs entwickelt. 1987 war das noch nicht so gefragt :). Der Name suggeriert schon, dass Leadsounds im Fokus standen, damit ist Soldano auch bekannt geworden. Die frühen Endorser, u.a. Van Halen, Mark Knopfler, Steve Lukather, Gary Moore oder Eric Clapton, suggerieren auch schon, wohin die Reise damals ging. Da ist es nicht verwunderlich, dass es vielleicht bei viel Gain etwas matscht :).

Man kann den Jet City mit ein paar Mods aber etwas straffer im Bassbereich machen. Der Sound ist dann allerdings nicht mehr so tragend und fett.
Du hast ja auch den Harley Benton Vintage Overdrive mitbestellt, der hilft auch beim entmatschen. Die Tubescreamer-Schaltung kappt die Bässe und betont die Mitten. Einfach Gain auf 0, Level auf 10 und Tone irgendwo in der Mitte, je nach Geschmack. So machen das sehr viele Gitarristen und ein Tubescreamer(-Clone) gehört schon zur Grundausstattung.
Die Speaker und die Box haben auch noch einen großen Einfluss. Mein Valvestate 8040 klingt mit dem Celestion G12L relativ schnell matschig (der Speaker geht grob in die Greenback-Richtung). Mit der Palmer 1x12 und dem WGS ET-90 bekomme ich einen viel tighteren Sound hin.
 
Bei höherem Gain matscht es bei vielen Amps. Man denke da nur an die alten Tweed-Amps oder JTMs

Wenn du Bässe bei HiGain rausnimmst, wird sich das verbessern. Des weiteren spielen da die Speaker- sowie Gehäusewahl eine Rolle.

Modifizieren kann man das natürlich auch, Myxin hat hier schon häufig was dazu geschrieben, wie man die Bässe straffer hinbekommen kann.
 
Ich habe etwas das Gefühl, dass das matschen in den ersten 10 Minuten schlimmer ist, also mit zunehmender Röhrentemperatur abnimmt.
Kann mich aber auch täuschen und es ist ein reiner Gewöhnungseffekt.

Welche Röhren müsste ich denn in die Vorstufe packen, um die Höhen etwas fetter und wärmer zu bekommen?
Im Overdrive kommen sie bei Sweet Child o' mine noch etwas schlank und unterkühlt daher...
Den Treble-Regler habe ich auch bei gerade einmal 3 und Presence ist bei 0. Da drüber werden mir die Höhen einfach etwas zu spitz...

So schaut es übrigens bei mir zur Zeit aus:
img_0104-1-jpg.451050
 
Sind das Modelingcombos?
Die haben oft sehr eigene Speaker, die klanglich speziell zugeschnitten sind auf das Modeling.
Ich kann mir vorstellen, dass ein normaler Röhrenamp evtl. nicht wirklich gut darüber gespielt klingt.
Da würde ich dir dann doch empfehlen, mal eine passable 1x12er Box zu kaufen, z.B. ein Palmer Leer Cab mit nem WGS ET-90 (oder alternativ ET-65, wenn du die Höhen noch mehr mildern willst).

Mit den Röhren ist das so eine Sache. Du kannst natürlich die komplette Vorstufe mit JJs bestücken (macht Soldano auch so mittlerweile), was die Höhen in Schach halten dürfte, allerdings verliert der Amp damit auch etwas Tightness und "schmiert" mehr. Da würde ich dann doch anders ansetzen und ggf. die Höhen durch entsprechende Mods reduzieren. Macht aber auch alles erst Sinn, wenn da ein gutes gematchtes Paar EL84 in der Endstufe sitzt, der Bias eingestellt ist und der Amp über eine "normale" Box läuft.
 
Kann ich denn auch den Fender Mustang über den WGS ET-90 fahren?
Der darf ja zumindest nicht die volle Leistung abbekommen...
 
Das kann ich dir nicht sagen, ich glaube nicht, dass das gut klingt.
Wie meinst du das mit der Leistung? Der Jet City hat 20 Watt (wahrscheinlich eher echte 15 Watt). Da reicht der ET-90 lockerst.
Oder sprichst du von dem Mustang Combo? Hat der 100 Watt? Ich glaube (!) nicht, dass du es mit einem Mustang schaffst, den ET-90 kaputt zu bekommen. Bin aber auch kein Freund davon, sich nicht an Ratings zu halten.

Ich kann es dir nicht empfehlen - kauf dir eine passable Box. Oder schick den Amp zurück und schau dich nach einem anderen um, wenn der wirklich so schlecht klingt.
 
Er klingt nicht schlecht. Die Höhen im Crunch sind mir nur etwas dünn. Im Overdrive sind sie mir dann nur noch minimalst zu dünn. Gerade so viel, dass es mir auffällt.
Mit dem Tubescreamer davor komme ich an meinen Wunschsound schon ganz gut ran.

Die Frage ist halt nur, ob ich den Gesamtsound durch Röhrentausch etwas dunkler, fetter, wärmer färben kann!
Höhenreserven habe ich ja genug. Insgesamt bin ich mit dem Amp schon ziemlich zufrieden. ZZ Top und Led Zeppelin kommen sehr geil, und das Zerrverhalten der Röhren ist einfach viel dynamischer als das meiner Modelling Amps.
Meinen Fender konnte ich mit Git.-Vol. auf 7 fahren, um einen Vintage-Sound zu bekommen, beim JCA nimmt die Verzerrung da viel stärker und schneller ab, und der Sound bekommt so etwas Single-Coil-Charakter (Alnico 2 halt).
Ich wünschte, ich hätte mir den schon am Anfang des Jahres an Stelle des Fender Mustang geholt :D


Den Fender Mustang fahre ich auch nur unter 2 auf dem Master Volume, lauter als "zu laut für meine Eltern, die unten Fernsehen gucken wollen" wird er eigentlich nie.
Das müsste doch selbst ein Greenback noch ab können, oder?

Zum Bias einmessen:
Muss ich eine Last dran haben? Hatte ich bisher immer, aber zum Ruhestrom einstellen muss ja eh der Master komplett dicht sein, am Lautsprecher dürfte also kein Signal ankommen, und die Endstufe dürfte da auch chillen...
Der Ausgangsübertrager dürfte ja nur dann etwas abbekommen können, wenn das verstärkte Signal dort nicht weiter kann und so sehr viel Abwärme entsteht, welche dann den Trafo grillt.
Keine End-Verstärkung -> kein Verstärktes Signal, das den Trafo grillen könnte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist halt nur, ob ich den Gesamtsound durch Röhrentausch etwas dunkler, fetter, wärmer färben kann!

Natürlich kann man mit anderen Röhren noch was machen. Wie groß die Unterschiede ausfallen, lässt sich nur sagen, wenn man es ausprobiert hat.
Wie gesagt, erstmal ein Paar JJ EL84 in die Endstufe > Bias einstellen > an einer gut klingenden Gitarrenbox anhören > dann kann man entscheiden, ob es noch anderer Vorstufenröhren bedarf.

Ich hab zu dem Zweck ein bestimmtes Paar EL84 und 5 von mir ausgewählte und optimal auf JCA22 Anforderungen abgestimmte Vorstufenröhren hier. Mit diesem kompletten Satz hab ich jeden (!) JCA, den ich hier hatte, angehört. Und konnte so auch gleich die Amps ausmachen, die einfach mies klangen (an denen ich logischerweise auch gar nicht erst was modifizieren wollte).
 
Wie lange sollte denn der Verstärker mindestens am Stück laufen, damit man keinen unverhältnismäßig hohen Verschleiß der Röhren hat?
Meine Modeller spiele ich ja zum Teil auch nur mal eben eine Viertel Stunde, dann wieder 2 Stunden am Stück...
 
Über sowas mache ich mir ehrlich gesagt keine Gedanken. Das ist ein gut aufgebauter Röhrenamp, ob du da nur 5 Minuten oder 5 Stunden spielst, wird den Amp selbst nicht schaden. Und Röhren muss man sowieso hin und wieder wechseln. Grad die EL84 laufen schon sehr an den Grenzen ihrer Spezifikationen (bei ca. 370 Volt Anodenspannung), die würde ich spätestens jedes zweite Jahr tauschen. Ein Paar kostet aber auch nur 20 Euro, also was solls, da gibt man für Gitarrensaiten wohl sehr viel mehr aus.
 
Ich würde neben den neuen Endstufenröhren auch zu einer neuen Box raten. Die Speaker in Modellingamps sind nicht unbedingt optimal für "normale" Amps. Ein Modellingamp muss auch an vielfaches an unterschiedlichen Sounds abdecken (Marshall, Fender etc.). Tubetown empfiehlt u.a. den Electro Voice 12L für Modellingamps. Das ist eigentlich ein PA-Speaker, der gerne mal als Gitarrenspeaker missbraucht wird.

Stell erst einmal den Bias richtig ein, vielleicht ist es dann schon besser. Wenn es richtig "warm" werden soll, kann man den Amp komplett mit JJs bestücken. Das würde ich aber nicht machen.
 
Hast du den Speaker ca. auf Kopfhöhe wenn du spielst?
Da empfindet man sehr häufig schneidende Höhen empfinden. In dem Fall vielleicht auch einfach mal versuchen die Box so zu stellen, dass sie die quasi nicht direkt ins Gesicht tönt, sondern eher etwas daneben.
Auch würde ich mich Minimum einen Meter von dem Amp wegstellen/-setzen. Gitarrenlautsprecher sind keine HiFi Lautsprecher und bringen konstruktionsbedingt einige Besonderheiten mit.

Dennoch denke ich eher, dass die Schwammigkeit im Bass und die spitzen Höhen eher ohne Mods am Amp behoben werden können. Ein Mod wäre sicherlich kostengünstiger und einfach zu erledigen, aber all zu sehr verbiegen lässt sich da auch nichts. Und der Ton kommt nunmal aus den Speakern. Wenn man hier auf was vernünftiges setzt (es muss auch nicht High-End sein) wird man wohl viel mehr erreichen können.
So gut die Jet City Amps auch sind, alleine damit ist es in der Regel nicht getan. Das Gesamtpaket macht es aus.
 
Naja, ich spiele im sitzen, also ja, auf Kopfhöhe.

Ich hatte aber auch schon den Line 6 und den Fender gleichzeitig dran. Weiß jetzt aber nicht mehr genau, ob das dann besser war. Wenn ich endlich mal einen Abnehmer für den Line 6 fände hätte ich auch Platz und Geld für eine Palmer 1x12, vielleicht auch noch für den WGS ET-90.

Muss ja nicht alles JJ sein, 2 oder 3 aus 5 Röhren dürften es doch auch tun.
Ich mache mal noch eine Aufnahme mit dem Mic vor dem Fender, dann könnt ihr euch vielleicht eher was unter dem Höhen-Problem vorstellen.
Mit meinen EQ-Settings bin ich aber schon recht zufrieden, defekt ist da nichts.
Ist halt kein Plexi oder Bassman, sondern deutlich Treble-lastiger, gefällt deshalb aber längst nicht schlechter.
Die Verzerrung an sich hat es mir schon sehr angetan.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann setz dich quasi mal so, dass du etwas versetzt zum Speaker sitzt oder stell die Box auf den Boden und setz dich in etwas Entfernung davon hin (sonst beschallst du hauptsächlich deine Hose). Vielleicht hilft das mit den spitzen Höhen etwas.
Oder du bastelst dir aus Schaumstoff oder Eierkartons oder ähnlichem "weichem" Material einen Beamblocker.

An der Basswiedergabe wird das wohl kaum etwas ändern, wenn ich nicht irre.
 

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