Hallo zusammen,
ein paar Gedanken:
"Auch für 300€ erwarte ich doch, dass, was man kauft, funktioniert."
Das ist grundsätzlich natürlich richtig. Die Knöpfe die an Amps sind, sollten vernünftige Regelwege haben, auch für 300€ - insbesondere wenn man bedenkt, dass Potis sicherlich nicht die entscheidenden Kostenfaktoren bei Vollröhrenamps sind.
Andererseits gab es hier ja jetzt genug Rückmeldung von vielen Leuten, die sich wirklich mit den Jet Citys auskennen, anhand derer man ja wohl ablesen kann, dass dies nicht der Normalfall ist, sondern ein einfacher Fall der Qualitätsstreuung. Auf den ersten Blick ist das natürlich der Tatsache nicht abträglich, dass die Amps entsprechend funktionieren sollten. Allerdings muss man zusätzlich berücksichtigen, dass für Amps diesen günstigen Kurses hin und wieder was durch die Qualitätssicherung geht, sog. Montagsmodelle.
Und damit muss sich auch kein Käufer abfinden, allerdings - auch wenn die meisten Sachen über Widerruf in den ersten Wochen nach dem Kauf rückabgewickelt werden - gibt es hierfür das "Recht der zweiten Andienung". D.h. der Verkäufer hat eigentlich das Recht inne - wie gesagt abgesehen vom Widerruf - seinen Fehler wiedergutzumachen und zu beweisen, dass das Produkt eigentlich erheblich besser ist als beim ersten Kauf der Fall war.
Mein Punkt ist dann der: Natürlich hat man das Recht, über den Widerruf den Amp zurückzuschicken, daran kann keiner rütteln.
Allerdings kann ich persönlich nicht nachvollziehen, dass man sich aufgrund überragender Erfahrungsberichte und Empfehlungen einen Amp kauft, der einem nicht zusagt und dann gesagt bekommt, dass das normalerweise ab Werk aber erheblich besser funktioniert, trotzdem der Sache aus dem Prinzip "dass das ja wohl keine Zustände sein können" aber keine zweite Chance geben will. Das Möglichkeit, sich als besser zu beweisen, hätte wohl jeder Amphersteller verdient.
Zum Modden:
Natürlich kann und darf jeder Sinn und Unsinn des Moddens persönlich für sich bestimmen.
Jedoch finde ich - und das war der Grund für den Kauf meines JCA 22H - dass man vorab schon eine Vorstellung vom Wunschsound haben kann. So auch bei mir. Ich wollte einen guten Verstärker für britischen Crunch bis Brett und meine Referenzen waren hier Plexi und JCM800 - einfach will sie dafür die bekanntesten Amps sind.
Habe mich durch 4-5 Verstärker getestet, die letztendlich alle nix waren und bin dann eher durch Zufall hier gelandet und habe die ganzen Mod-Möglichkeiten mitbekommen.
Daraufhin habe ich mich informiert, ob meine Referenzsounds in etwa möglich sind, woraufhin mir sowohl im Forum hier als auch vom Ampbauer bestätigt wurde, dass das sehr wohl im Bereich dessen liegt, was mit den Amps möglich ist.
Der JCA klingt jetzt vllt. nicht ganz wie ein handverdrahteter JTM45/ JMP Super Lead 100, die gebraucht ja schon bequem 2000€ kosten und häufig erheblicher Wartungsarbeiten bedürfen, aber er kommt schon sehr nahe. Insbesondere ist in der Preisklasse, in der der JCA inklusive kompletten Röhrentauschs und Mods letztendlich war (rund 500€), nichts auch nur annähernd so gutes zu bekommen, was meinem Referenzsound ungefähr entspräche.
Um einen ähnlich gut passenden Sound wie jetzt zu bekommen, hätte ich für etwaige Plexi/JCM-Klone (Linnemann, Cream, Splawn, TAD und was es noch so alles gibt) bequem 500€ oder noch mehr draufzahlen müssen.
Daher finde ich nicht, dass es "von vielen Herstellern durch alle Preisklassen hinweg" etwas gibt. Man bekommt eben nicht jeden Sound aus jeder Preisklasse. Für meinen Sound hätte ich 1-2 Preisklassen höher schauen müssen, wofür aber das Geld einfach nicht da war. Und statt jetzt unzufrieden mit einem Kompromiss zu sein, nur weil ich nicht modden wollte, sind bezüglich der oben genannten Kriterien meine Wünsche erfüllt worden - und zwar wie gesagt zu einem Preis, den ich mir leisten konnte und wollte.
Von Mods muss natürlich nicht jeder was halten. Aber wenn Amps doch bereits sehr Mod-freundlich ausgelegt sind, stellen sie doch für sehr viele Leute eine gute Lösung dar.