Jet City Userthread

Ich denke auch, erstmal lass ich sie drin und falls es zum Problem wird, dann kann ich diese immernoch wechseln.

Myxin, Du hast mir vor ein paar Seiten Röhren empfohlen. Die JJ EL84 sind klar, was ist aber mit der Vorstufe? Du hattest Tung Sol in V1, TT12AX7 Classic in V2, Shuguang in V3, V4 und V5 JJ ECC83S empfohlen, wobei die Tung Sol manchmal schrill sein könnten. Auch finde ich die Shuguang nicht bei TT. Die Tung Sol würde ich gegen eine selektierte JJ ECC83S austauschen, hättest du einen Vorschlag für V3? Alle Röhren zu selektieren (V1) macht nur Sinn, falls man mal zwischen den Röhren tauschen möchte nehme ich an?
 
Die TT12AX7 Classic ist auch eine Shuguang 12AX7B, nur mit etwas mehr Gain und bissigeren Höhen (im Schnitt). Die selektierten Shuguangs hab ich bei BTB Elektronik gekauft.
Und ja, ich kaufe nur V1 Röhren, damit ich die auch nach Belieben untereinander tauschen kann - und so viel mehr kosten sie ja auch nicht.
Bei den JJs ist halt trotz V1 Selektion klanglich alles möglich, wenn du eine JJ willst, die im Schnitt sehr nahe an die Tung Sol 12AX7 kommt, dann nimm die JJ ECC83S Goldpin. Das ist auch eine sehr gute Röhre. Die werden schon im Werk von JJ vorab selektiert und liegen klanglich sehr nah beieinander. Die ist aber ein bisschen "weicher" im Sound als die Tung Sol und hat nicht ganz diese dreidimensionalen Mitten.
 
Sehr gut,danke!
Welche Alternative von TT gäbe es noch für V3? Ich werde wohl nur bei einem Shop bestellen können, da ich im europäischen Ausland zwecks Studiums bin.
 
Dann kauf doch gleich alle Röhren bei BTB. Die haben ja alle. Einmal die Tung Sol, zweimal die Shuguang 12AX7B und zweimal die JJ ECC83S. Jeweils in V1 Quali. Die sind genauso zuverlässig wie Tube-Town.

Abgesehen davon ist die Kombination ja jetzt kein "Muss", es gibt auch Leute, die sind mit einer reinen JJ Bestückung sehr zufrieden. Mike Soldano macht das ja auch so (hatte auch schon mit Sovtek LP gearbeitet - ich mag die Sovteks aber gar nicht, "klingen" dunkel, flach und mäh).
 
Ein Muss ist es nicht, aber ich würde gerne etwas als Basis haben, was bereits erprobt ist. Davon kann ich dann immernoch aufbauen. Ich habe aber auch schon ein Auge auf die EH Röhren geworfen, da habe ich bereits nette Samples von gehört mit dem Amp.

Ich habe einen Shop gefunden, der alle Röhren führt und vom Versand her okay ist (TAD). Nur ist mir da die Selektion ein Rätsel. Ist V1 Selektion = Symmetrie-Matching für Doppeltrioden ?
 
Haha, ich werde hier niemals Empfehlungen für TAD aussprechen! Niemals!
Mir ist die "Selektion" von dort auch ein Rätsel! ; )
 
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Gut, dann halt kein TAD :p

Drehen wir das sonst einmal um: Richtung Foo Fighters, welche Röhren sollten da in V1 u. 2? Ich werde im Endeffekt wohl eh mehrere zum Testen bestellen, aber es wäre gut, eine Richtung zu haben. V3 wird die TT und V4 u. 5 bleiben bei den JJ.
 
Also SO krass ist der Einfluss der Röhren nun auch nicht, dass sich dadurch die ganze Gainstruktur ändern lässt. Da geht es eher um Klangfarben/-schattierungen und ob es "tight" oder weniger "tight" ist in der Zerre. Die JJs "klingen" halt insgesamt etwas weicher und mittenreicher/wärmer als die China Röhren, die wiederum brillianter/bissiger "klingen". "Klingen" in Anführungszeichen (manchmal vergesse ich es auch, dann kommt wieder so ein Schlaumeier...), weil Röhren selbst natürlich nicht klingen, sondern der Klang durch die Beschaltung erzeugt wird. Wie gesagt, eine komplette JJ Bestückung ist auch gut. Und kommt bei den meisten Leuten eher an als eine komplette China Bestückung. Ich nutze die chinesischen Röhren eben mit Bedacht und dann auch nur selektierte.
 
Gut, dann hat sich das mit den Röhren ja geklärt. Bleibt nun nur die Frage, woher ich das Bias-Tool bekomme. TT führt es nur für Okta-Sockel.

Ich würde auch gleich Teile für andere Mods mitbestellen, ein paar Kondensatoren und Potis habe ich lieber da als diese später extra zu bestellen.

Welche Caps nehmt ihr für den Fizz und Presence Cap? Und gibt es dort irgendwelche Marken, die bevorzugt werden?
 
Ich finds auch schade, dass man den Noval Adapter zum Bias Einmessen nicht mehr dort bekommt. Ich glaub, hier hatte mal irgendwer einen Ebay Link gepostet, wo es einen zu kaufen gab. Müsstest vielleicht selbst mal suchen.

Ich benutze für die Koppel Cs am liebsten einen Mix aus Sozo Standard und Röderstein MKT1813, fürs Tonestack Sozo oder Cornell Dubilier DME (klingt dann nicht so "vintage" mäßig, sondern etwas straffer und transparenter), für alle Werte bis 1nF entweder die blauen 2kV Vishay Kerkos oder Murata, ab und an mal auch Silver Mica (als Treble Cap hat man mit Silver Mica einen etwas "smootheren" Sound, der schön auf dynamische Nuancen im Spiel reagiert, Kerkos "klingen" etwas rauher und komprimierter, je höher die Spannungsfestigkeit desto dunkler im Sound). Für Presence würde ich Sozo, Vishay MKT368 oder Orange Drop 225 nehmen.

Das sind halt meine subjektiven Einschätzungen. Es gibt auch Leute, die sagen "ist doch total egal, kommt nur auf den Wert der Kapazität an". Zu denen gehöre ich halt nicht.

Was ich noch empfehlen kann, wenn du eh was umbauen willst: Die beiden Gain Potis auf 500k umbauen und die entspechenden Widerstände und Kondensatoren anpassen (R5 und R9 je 470k, C5 2,2nF, C6 1nF - hier kannst du auch Orange Drop 225, Röderstein oder Sozo nehmen). Dann ist das Gain schöner regelbar. Beim Original ist es ja vor allem im OD Kanal ab 15 Uhr mehr oder weniger unbrauchbar.
 
Das sind halt meine subjektiven Einschätzungen. Es gibt auch Leute, die sagen "ist doch total egal, kommt nur auf den Wert der Kapazität an". Zu denen gehöre ich halt nicht.
Und das ist auch richtig so, denn Kondensatoren haben noch mehr technische Kennwerte neben Kapazität und Spannungfestigkeit. Zb ist bei manchen Keramiken die Kapazität spannungabhängig, und es gibt Serienwiderstände und dielektrische Absorbtion (Kondensator lässt sich durch Kurzschließen nicht völlig entladen).

Der Kathodenbypass-C an der ersten Stufe ist der Punkt gegen den die Röhre ihre Spannung "misst" und verstärkt, d.h. dieser Punkt ist genauso empfindlich wie das Gitter. Bei entsprechendem Gain reichen da schon geringste Dreckeffekte des C's für hörbare Unterschiede...
Je weiter nach hinten man im Signalweg kommt, umso weniger kritisch wird das alles, aber es läppert sich.

Ich bin bei sowas eher ein Realo, aber in (Hi-Gain-) Gitarrenamps ist der Einfluss verschieden aufgebauter Kondensatoren mE hörbar vorhanden und auch nachvollziehbar ob der extrem hohen Verstärkung. Aber keine Welten, ein A/B-Umschalter oder Drehschalter testhalber zum Umschalten mehrerer Typen erdet einen da schon deutlich (bitte nur im Tonestack oder an den Kathoden, Koppel-Cs und Anodenbypässe sind wg. der hohem Spannungen zu gefährlich für mal eben einen fliegenden Aufbau mit Umschaltung).
 
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Danke für den Beitrag! : )

Ich habe z.B. mal für alle Kathoden Bypass Cs die Solen Fast Teile ausprobiert. Da brauche ich wirklich keinen A/B Umschalter, das klang so mies, dass die sofort wieder rausgeflogen sind und meine Rödersteins wieder eingebaut wurden. Auch hört man einen Unterschied, wenn man die ersten zwei Koppel Cs zwischen den Gainstages mit verschiedenen Typen bestückt, z.B. mal Orange Drop 225 vs. Röderstein MKT1813.
Ich weiß zwar nicht, warum das so ist (rein technisch/physikalisch zu erklären), aber DASS es so ist. Und da bin ich dann pragmatisch genug, einfach das einzubauen, was mir klanglich am besten gefällt. Die Sozo Standard Caps sind zwar nicht die billigsten, aber das ist es mir einfach wert.
 
Danke für die Hilfe Myxin!

Ich hab den ebay-Link gefunden, die Noval Messadapter waren aber alle schon ausverkauft (über 150 Stück! Ich hätte nicht gedacht, dass da so ein Bedarf besteht...)
Dafür habe ich folgendes aus China gefunden: http://cgi.ebay.com/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=191038991220

Hast du die Nummern der Caps noch im Kopf? Presence Cap dürfte der 100nF/250V C21 sein, der sollte dann auf 68nF runter. Was ist mit den anderen? (weniger Fizz, weniger Matsch)
 
Wieso auf 68nF? Waren das nicht 680nF (also 0,68uF) für mehr Hochmitten und weniger Höhen?
Ich glaub, ich hab das hier auch schonmal falsch geschrieben, weil man mir das auch zu meinen Anfängen falsch mitgeteilt hat, aber nagel mich jetzt nicht fest. Kannst ja beides mal probieren.

Was meinst du mit "Nummern der Caps"?
 
Ich such mir die Werte gerade aus dem Thread zusammen, daher hatte ich den Wert.

Nummern der Caps auf dem Schaltplan bzw. der Platine, die ich ändern sollte.

Oder gibt es irgendwo eine Zusammenfassung der ganzen möglichen Mods mit Werten?
 
Also wenn du nur die Caps tauschen willst ohne was zu modden brauchst du 10 x 22nF, 2 x 100nF, 4 x 1uF, 2 x 1nF, 3 x 470pF, 1 x 270pF beim 22H. Das weiß ich auswendig.

Alles Weitere ist halt eine Frage des Geschmacks. Was man genau ändern will und warum.

Ich rate davon ab, den Amp auf gut Glück grob umzubauen. Wenn überhaupt, dann in kleinen Schritten. So bekommt man auch ein Gefühl dafür, was genau passiert, wenn man an einer bestimmten Stelle etwas ändert.
Viele Leute machen den Fehler, dass sie irgendwo eine "Anleitung" sehen mit zig Änderungen, das alles umsetzen in einem Zug und am Ende klingts nur noch mies und sie wissen nicht warum.

Hier gabs auch schon diverse Leute, die sich den Jet City haben umbauen lassen und dann überhaupt nicht mit dem Ergebnis zufrieden waren. Also weniger ist mehr und rantasten ist besser.

Was du machen kannst, wenn du einen etwas helleren Sound willst, ist, den 47k Slope Widerstand im Tonestack (R26) durch einen 39k ersetzen. Den NFB Widerstand (R42) von 47k auf 56k erhöhen (mach ich immer!), die ersten beiden Koppel-Cs (C2, C9) auf 10nF runter (wenn du etwas weniger Matsch willst). Manche nehmen auch 2nF, ich find, das klingt dann nicht mehr gut, einfach dünn und kraftlos. Etwas "Rockamp" würde ich schon beibehalten.

Wenn du mehr in Richtung Marshall willst, könntest du auch ausprobieren, statt 1,8k/1uF Kombinationen an den Kathoden (R3/C1, R15/C8, R23/C13) die 2,7k/680nF Kombinationen zu benutzen. Du kannst auch den dritten Bypass Kondensator (C13) einfach mal rauslöten und bei R23 statt 1,8k einen 1,2k oder gar 1k benutzen. Dann wird der Sound roher und "ehrlicher" (allerdings auch schwieriger zu spielen).

Die Werte gelten alle für den 22H - nicht, dass hier jemand mit dem 50H/100H/100HDM da was übernimmt.
 
Nein, alles auf einmal soll auf keinen Fall. Ich habe den Amp heute weiter spielen können und er gefällt mir, könnte aber ein wenig klarer sein. Aber wie gesagt, ich bestell mir lieber ein paar Kondensatoren und Widerstände zu viel und verbaue sie nicht, als das mir dann genau 1 Bauteil fehlt. Dann habe ich erstmal ein Kit bereit und kann alles langsam in Angriff nehmen.
 
Sobald du anfängst, "mal was in Reserve zu haben", artet das aus. Glaubs mir, dann kaufst du alles Mögliche zum "Ausprobieren" und erstmal von den wichtigsten Werten zig Stück, dann noch was ein bisserl drunter und drüber und zack hast du ein ganzes Arsenal zu Hause...

Muss aber zugeben, dass es auch Spaß macht, mit den Amps und der Schaltung zu experimentieren und irgendein Hobby braucht eh jeder. : )

Wenn du den Amp nur klarer haben willst, dann wären die Änderungen, die ich vorgeschlagen habe, sinnvoll. Aber auch, wenn du gute Röhren einsetzt und die Caps einfach durch bessere tauscht, wird der Sound schon deutlich davon profitieren.
 
So, nachdem ich hier jetzt mehrfach gelesen habe, daß man JJs einsetzen, BIAS einstellen und (bei Bedarf - und der bestand...) den Depth-Mod vornehmen soll, hat sich hier im Board freundlicherweise jemand meines 22ers angenommen und das alles gemacht. Danach hab' ich den Amp nicht wiedererkannt. Die Soundverbesserung ist sogar für mein fullstackgeschädigtes Gehör deutlich wahrnehmbar... :D

Alles in allem kann ich die aufgezählten Maßnahmen nur wärmstens weiterempfehlen. :great:
 
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