Ist die Zeit der 100 Watt Topteile vorbei?

Die armen Nachbarn sollen sich ihren eigenen Gehörschutz kaufen und nicht so zieren wenn deren Gläser aus den Vitrinen fliegen. :evil:
 
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Ich bleibe aber auch dabei, dass Hendrix et. al. mit Modellingamps nicht weit gekommen wären. Ganz einfach weil ja Modeller nur kopieren was es schon gibt, diese Leute aber den Sound wie wir ihn kennen erst erfunden haben.

Das machst du aber auch... den Sound von deinem kleinen Röhrenamp (und eventuellenEffekten) gibt's auch schon ein paar Jährchen (Jahrzehnte!).
 
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Ach, Quark.
Die ganzen tollen revolutionären Gitarristen lebten nicht davon, dass sie neue Geräte bauten, sondern vorhandene Geräte anders nutzten, bzw neue, revolutionäre Geräte auf dem Markt vorantrieben.
Hendrix klang auch vor den Marshalls nach Hendrix, und er hätt auch nach den Marshalls nach Hendrix geklungen.
na ich weis nicht, da bin ich auch etwas anderer Meinung. Die Helden von damals haben schon ganz schön herumexperimentiert mit dem Equipment und den Herstellern ihre Vorstellungen dargebracht und danach haben dann Marshall und Co. ihre Amps und Boxen optimiert. Glaube kaum, dass Hendrix seine Feedback- Eskapaden mit nem Kemper so hinbekommen hätte. Welches Profil hätte er denn gehabt?
Blackmore hat in den frühen Jahren mit einem VOX AC 30 gespielt und war Stammgast im Hause Marshall, wo er mit seinen Vorstellungen und seiner lauten Spielweise die dortigen Ingenieure so lange genervt hat, bis er einen Marshall hatte, so wie er ihn wollte. Damals war auch Lautstärke sehr entscheidend, Effektgeräte wiederum fast gar nicht. Den Sprung hört man auch bei dem Konzert und der Platte " Made in Japan ". Pete Townshend war maßgeblich an der
" Erfindung " der 4x12 er Box beteiligt. Die Kinks rühmen sich heute noch, den Heavy Metal Sound erfunden zu haben, weil sie ihre Speaker mit Rasierklingen und Nadeln bearbeitet haben. Sogar die Beatles haben da viel rumexperimentiert. Der Song " Revolution ", die B Seite von " Hey Jude " ist so ein Beispiel. Diese Platte haben damals viele zurückgebracht, weil sie dachten die stark verzerrte Gitarre wäre ein Kratzen und somit ein Fehler auf der Platte, usw.
Ich denke mal ohne diese ganze Entwicklung wären die heutigen Kemper und Co nicht existent.
 
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Die Helden von damals haben schon ganz schön herumexperimentiert mit dem Equipment und den Herstellern ihre Vorstellungen dargebracht und danach haben dann Marshall und Co. ihre Amps und Boxen optimiert.
Ganz genau. Die haben den letzten Shit genommen, und den weiter optimieren lassen, und sich nicht auf den gegebenen Möglichkeiten ausgeruht.
Was meinst, was die mit modernerem Zeugs machen könnten? Nehmen wir mal den Kemper, und dann die Entwicklung der damaligen Amps.
Ein Kemper könnte jeden der damaligen Amps auf jeder Lautstärke bringen, und hat dazu ne 600(!) Watt Endstufe. Das ergibt 6 Marshall JMPs.

Glaubst nicht, dass jeder damals sich gefreut hätte, seinen exakten Sound auch lauter und leiser kriegen zu können?`

Lassen wir aber mal den technologischen Teil bei Seite.
Der Kemper ist vom Markt im Prinzip als Tool aufgenommen worden, Equipment zu kopieren und zu ersetzen, und zwar nicht nur Topteile, sondern auch Boxen, Lautsprecher und Micros.
Interpretierst Du das Teil also als Vintageliebhaber als reiner Kopierer, haste Recht, das würde nicht besonders spannend sein.
Denkste aber mal drüber nach, was sone Kiste noch kann, öffnet sich wieder eine weite Spanne an neuen Sounds, die den ein oder anderen chemisch angeregten Soundtüftler damaliger Zeiten sicherlich angeregt hätte:


(beim zweiten auch den Soundcloud Link verfolgen)

((Der Kerl ist übrigens auch hier mal aktiv gewesen, vor der Wende oder so))
 
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Wie geil ist denn der Gitarrensound mit dem Toiletten-Speaker ... :great:
Das ist ja mal wirklich mal funky hoch zehn! Klingt zumindest echt gut.

Vom Stil mal abgesehen ..ich glaube so Soundtüftler wie Gilmore, Frampton usw. hätten an dem KPA in ihren "Glanzzeiten" echt riesig Freude gehabt ...
 
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Glaubst nicht, dass jeder damals sich gefreut hätte, seinen exakten Sound auch lauter und leiser kriegen zu können?`
genau das glaube ich eben nicht. Vlt bei Studioaufnahmen, aber niemals live. Zu Blackmores besten Zeiten gab es auch schon einige Effektpedale, aber er hat seinen einzigartigen Sound mit einem Tonbandgerät, einen Treblebooster und seinem Marshall Major geholt, die Finger nicht zu vergessen. Wie schon oft hier erwähnt, der Sound eines voll aufgerissenen Plexi, Major ist unerreichbar, kaum zu beschreiben, muss man erlebt haben. Diese Entwicklung " DES ROCKSOUNDS " hat es gebraucht und dabei eben diese ganzen Sachen von Purple, Zep, Who usw. Ich glaube sogar, sonst würde es Kemper und Co gar nicht geben.
 
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Zu Blackmores besten Zeiten gab es auch schon einige Effektpedale
Der Kemper ist kein Effektpedal.
aber er hat seinen einzigartigen Sound mit einem Tonbandgerät, einen Treblebooster und seinem Marshall Major geholt
Weil er nichts besseres zur Hand hatte.
Kein Gitarrist der Welt bleibt in seiner kreativen Jugend bei einem Equipmentset und veränderts nie, sondern schraubt da immer weiter rum, weil ers kann. Der hätte mit Zugriff zu den heutigen Amps wahrscheinlich noch was anderes am Ende da stehen gehabt.
Immerhin spielt er heut auch keine Majors mehr, nech? Hat irgendwann was anderes, besseres bekommen, und es genutzt...
Ich glaube sogar, sonst würde es Kemper und Co gar nicht geben.
Natürlich, alles baut auf einander auf, nimmste ein Glied aus der Kette, fällt der Rest ab.
Ich möchte den alten Boliden ihre Bedeutung auch keinesfalls absprechen, aber viele vergessen, dass die damals nicht so Marshallgeil waren wie wir heute, weils alle damals gespielt haben und wir den Sound kopieren wollen, sondern weil die schilcht funktionell am dichtesten an ihren Anforderungen waren.
 
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Der Kemper ist kein Effektpedal.
ahhh, danke für die Erleuchtung.
Ich glaube wir reden einfach etwas aneinander vorbei. Denke auch, dass ihr jungen Leutchen von heute euch da nicht so ganz reinversetzen könnt, oder könntet ihr euch ein Leben ohne Handy, SMS, Playstation, oder wie auch immer vorstellen?
Ich will jetzt nicht der Oberlehrer sein, aber das war damals ne geile Zeit und auch die Suche nach DEM Sound war super. Mit den digitalen Kisten von heute geht das per Tastendruck, mal mehr, mal weniger gut und sehr bequem, aber ist das nicht irre langweilig?
 
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Mit den digitalen Kisten von heute geht das per Tastendruck, mal mehr, mal weniger gut und sehr bequem, aber ist das nicht irre langweilig?
Glaubst Du nicht, die alten Leute von damals habe die gleichen Argumente gebracht? ;)

Wenn das finden neuer Sounds wirklich so einfach wäre, müsstest Du die gesamte Musikerwelt rügen, dass wir kaum neue Sounds schaffen. Lediglich @BaconBeardman scheint da neue Versuche zu wagen, wenn man sich seinen Kanal so reinzieht. Alles andere ist doch eben das ewige Rumkopiere alter Sachen, die es schon soo lang gibt...
 
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So jung bin ich sicher nicht mehr.. Zumindest habe ich noch Wählscheibentelefone, gelbe Telefonzellen, die DM, Zeiten ohne Internet, bundesweit einheitlich gekleidete Polizisten in waldgrün und kaki, mindestens 5 Musikalienhändler in Städtchen mit gerade mal 20.000 Einwohnern und so einiges mehr selbst miterlebt und ggf. auch genutzt hat. Zeiten wo man sich noch mit Freunden persönlich unterhalten hat und nach der Schule zum gemeinschaftlichen musizieren verabredet hat.
Ich bin aber auch jemand, der sich nie vor dem technischen Fortschritt konsequent verschlossen hat, sondern immer geschaut hat, ob nicht manches neue nicht einen Mehrwert gegeben hat.
 
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na ich weis nicht, da bin ich auch etwas anderer Meinung. Die Helden von damals haben schon ganz schön herumexperimentiert mit dem Equipment und den Herstellern ihre Vorstellungen dargebracht und danach haben dann Marshall und Co. ihre Amps und Boxen optimiert.
Das ist sehr euphemistisch, so was optimieren zu nennen:
Gitarrist: "Ich will lauter!"
Jim:"Ok, größerer Trafo, mehr Endstufenröhren, größere Box!"
Gitarrist:"Jetzt meckern die Roadies... is zu schwer!"
Jim:"Ok, ich säg's in zwei Hälften!"

Edit: Nur um mal klar zu stellen... ich liebe auch meine Röhrenamps... aber wenn der Kemper etwas billiger wäre und man sich nicht auch noch den Kopf über ein passendes Wiedergabesystem zerbrechen müsste, das in verschiedenen Situationen funktioniert, hätte ich auch schon einen.
 
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Wenn Jimi nur halb so sehr im konservativem Muff gelebt hätte wie viele Musiker heutzutage würden wir alle wahrscheinlich noch Freddie Quinn hören. Ich jedenfalls gebe meine Röhrenamps auch nicht her, freue mich aber die Möglichkeiten von heute, die ich bei meinen ersten Gigs vor 30 Jahren nicht hatte.
 
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Genau so sehe ich das auch, obwohl mich einige Amps besucht und wieder verlassen haben. Dennoch werde ich ein paar bestimmte niemals abgeben oder ersetzen wollen.

Am Kemper (weswegen ich schon sehr lange mit dem Teil liebäugle) finde ich ja nicht nur die Möglichkeit genial alle möglichen Tops und Combos mit allen möglichen Cabs und Comboboxen mischen zu können, sondern auch die Möglichkeit bestimmte Effektgeräte beim profilen mit einschleifen zu können und somit das Pedal/die Pedale mit dem Amp als einen "neuen Amp" nutzen zu können. Klar sind auch die integrierten Effekte nice2have, aber auch das eigene Arsenal oder ein bestimmtes sehr geiles Pedal eines Freundes mit abbilden zu können, ist schon der Hammer.

Wenn ich mir alleine schon vorstelle, sämtliche Effekte, Amps, Cabs usw besitzen zu müssen, dann sollte ich am besten unlimitierten Zugriff auf den Goldinhalt von Fort Knox haben.
So kaufe ich mir einmal für rund 1600 den Kemper und profile einfach alles was mir irgendwie taugt und im Tonstudio oder evtl. auch Live vor das Mixingdesk/Mischpult kommt.
 
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Vielleicht hätte Hendrix am Kemper seine helle Freude gehabt. Wir werden es nie erfahren. Aber er war ein großer Soundtüftler, nicht umsonst hat er sich das Electric Ladyland Studio bauen lassen - als eines der ersten mit 32 Spuren. Zu seiner Zeit war die Anzahl der Effekte noch überschaubar, genauso wie in den großen Zeiten eines Ritchie Blackmore mit Deep Purple. Oder eines jungen Rory Gallagher.
Die beiden letzteren haben aber auch schon bald begonnen mit weiteren Effekten zu experimentieren, die sind vom Sound längst nicht so einseitig, wie man denkt.
Aber die Diskussion hier sollte ja nicht über die Vor- und Nachteile des Kemper gehen. Der hat sehr wohl seine Vorteile, genauso wie wahrscheinlich auch heute noch so manches 100W Topteil Vorteile hat.
Und wie die Gitarrengötter der Vergangenheit über den Kemper denken: da sollte man diejenigen fragen, die noch am Leben sind, was sie davon halten.
 
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Das ist sehr euphemistisch, so was optimieren zu nennen:
Gitarrist: "Ich will lauter!"
Jim:"Ok, größerer Trafo, mehr Endstufenröhren, größere Box!"
Gitarrist:"Jetzt meckern die Roadies... is zu schwer!"
Jim:"Ok, ich säg's in zwei Hälften!"
naja ganz so einfach war`s dann auch nicht.
Es soll ja auch nicht ( schon wieder ) ein Für und Wieder Kemper werden, ich finde da hat der Olli von Session mal so richtig ins Schwarze getroffen, in seinem Video, es geht doch drum, sind die 100 er am Ende oder nicht und obwohl ich selber keinen mehr habe, ich sage die gibt's noch lange und das ist richtig so.
Und ich hab es auch schon öfter mal gesagt hier, mit einem Kemper " light ", also so ein Ding mit 20% vom jetzigen, würde ich vlt auch mal liebäugeln, aber auch nur vielleicht:whistle:
 
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ahhh, danke für die Erleuchtung.
Ich glaube wir reden einfach etwas aneinander vorbei. Denke auch, dass ihr jungen Leutchen von heute euch da nicht so ganz reinversetzen könnt, oder könntet ihr euch ein Leben ohne Handy, SMS, Playstation, oder wie auch immer vorstellen?
Ich will jetzt nicht der Oberlehrer sein, aber das war damals ne geile Zeit und auch die Suche nach DEM Sound war super. Mit den digitalen Kisten von heute geht das per Tastendruck, mal mehr, mal weniger gut und sehr bequem, aber ist das nicht irre langweilig?
Wenn ich mir das so durchlese geht mir die Hutschnur hoch.
Ja, ein Leben ohne den ganzen Mist kann ich mir vorstellen - und ich habe es sogar erlebt. Und auch erlebt wie man selber manchmal davor steht und sich fragt "was ist denn das nun wieder?". Gesehen wie die Topteile plötzlich immer kleiner wurden, und gefreut wie ein Kind als ich mir meinen ersten eigenen Röhrenamp vom eigenen Geld kaufen konnte.

Und jetzt habe ich Röhrenamps und Modeling. Beides hat seine Vorteile. Zu Hause bläst mein kleiner Mini-Amp meine erste (!) Box an, die ich mir aus einem kaputten Valvestate 100 und Laminat zusammengebaut habe. Und dann dort meine größtenteils analogen Bodenpedale.
Gleichzeitig steht daneben eine Transistor-Endstufe, ein Tablet und mein Modeler; und ich baue mir endlich mal diesen "Wah in den Effektweg mit parallelem Dry"-Signal Sound zusammen, den ich schon seit Jahren gesucht habe.
Oder packe einen Bitcrusher auf eine Reverb-Fahne und mixe das Ganze mit einem Delay-Signal und Amp-Sim.

Knopfdruck? Pustekuchen. Ich nutze das was ich haben kann, wie ich es will. Und wenn ich denke das ich ein Wah verkehrt herum anschließen muss und das nicht per Simulation geht? Dann klebe ich das in meinen Effekt-Loop.

Einfach und Knopfdruck? Ich glaube eher "nicht verbohrt - aber verspielt".
Ich verstehe jeden Puristen, und jeden der meint er braucht endlich sein 100. Boutique-Effektgerät um die Wall-Of-Sound nach seinen Wünschen zu zähmen. Aber themenfremd Leuten zu unterstellen dass sie es nur toll finden weil sie ja nicht "in der guten alten Zeit" großgeworden sind...

So. Genug aufgeregt.
 
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..und profile einfach alles was mir irgendwie taugt..
Am Ende bleibt die Frage, ob man diese Unmengen an Sounds, bzw. "Profile" überhaupt braucht. Wenn ich mal überlege wie viel Möglichkeiten ich beim Recorden allein schon mit S-Gear habe und welchen kleinen Teil ich am Ende davon nutze. Dann lieber einen 1 Kanaler mit 50/100 Watt, 2-3 Pedale davor und Ende !
 
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Ist wieder Anwendungsfrage ;)
Aber warum nicht jeden geilen Sound den man irgendwann irgendwo mal gehört hat für sehr lange Zeit konservieren?
 
Am Ende ist es natürlich die Frage, ob man diese Unmengen an Sounds, bzw. "Profile" braucht. Wenn ich mal überlege wie viel Möglichkeiten ich beim Recorden allein schon mit S-Gear habe und welchen kleinen Teil ich am Ende davon nutze. Dann lieber einen 1 Kanaler mit 50/100 Watt, 2-3 Pedale davor und Ende !
Die Anzahl der Profile kann auch nebensächlich betrachtet werden.
Die Möglichkeiten, direkt in die DAW zu spielen, und überall und in jeder Lautstärke seinen Sound zu haben, und das prinzipiell nur auf einem USB-Stick, ist das, was diese Kiste für jemanden ausmachen kann.
 
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