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Gast252951
Guest
Ganz ehrlich, hab ich in den lezten 10 Jahren oft gedach dass es ein ganz schönes überangebot gibt bei Gitarren "Wer spielt die denn alle ?"
Paradox in dem zusammenhang ist aber auch dass wir alle immer älter und fitter werden und trotzdem die Kultur oft auf der strecke bleibt , also dafür ist keine Zeit etc.
mmmh, ich glaube das Segment das stark zugenommen hat ist das Billigsegment.
Moderne Fertigung macht es heute möglich was gestern nicht möglich war.
Es wird also für viele leichter sich ein brauchbares Instrument zu kaufen und wenn es doch keinen Spaß macht, hat man kein Geld verbrannt.
Was auch mehr wird ( glaube ich ) ist die Breite des Angebotes. Gab es früher die American Standard und wurde zB 1000 x verkauft, gibt es heute gefühlt 30 verschiedene Modelle, die im Grunde bis auf Kleinigkeiten gleich sind. Dann werden davon eben 100 von Modell A, 80 von Modell B, 270 von Modell C usw. verkauft.
Ob das Interesse an Kultur nachlässt ? Glaube ich noch nicht mal. Es gibt ohnehin nur einen geringen Teil an Menschen, die sich für das interessieren was man im weitesten Sinne unter Kultur verstehen kann.
Es gibt heute auch ein wesentlich breiteres Spektrum an erschwinglichen Freizeitangeboten. Tennis: Früher ein Elitensport, heute ein Massensport. Fernreisen: früher teuer und gutsituierten vorbehalten, heute kann jeder mit dem Billigbomber nach Thailand oder aufs Sonnendeck der Aida.
Der Kulturbegriff ist ohnehin etwas elitär. Es grenzt sich ab vom "Pöbel", der sowieso nur Bildzeitung liest und Fussball glotzt. Sprich Kunst, Literatur, E-Musik etc.
Dabei ist HipHop auch eine Kulturbewegung, auch Videospiele usw.
Was ich viel trauriger finde ist, dass der allgemeine Bildungsstandard eigentlich eher höher wird ( mehr auf Gymnasien oder Unis ), aber der Horizont dieser Leute, dass Allgemeinwissen, das über den Tellerrand schauen nicht größer wird.
Ein Bekannter von mir lehrt an einer Uni und meint, dass er die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, wenn er sieht wie dämlich diese Leute oft sind und wie wenig sie außer dem, was sie aus ihrem Lehrbuch auswendig lernen, wissen. Aber ich schweife ab ;-)
Was abnimmt, ist das kulturelle Angebot von staatlicher Seite... leere Kassen.
Das grenzt bestimmte Bevölkerungsgruppen ggf. bei bestimmten kulturellen Dingen aus.
Auf der anderen Seite: Es gab noch nie ein so großes kostenloses Angebot sich jegliche Art von Wissen anzueignen, von Wiki bis Youtube ...
Das Grundproblem ist imho eher, dass die Menschheit mit so viel Bullshit zugeballert wird, dass sie am Ende daran glauben, dass es wichtiger sei was das neue iPhone kann, als zu wissen wer daVinci war.
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irgendwie erinnert mich das an den Teil von Algebra, den ich in der Schule nicht verstanden habe...
mich an den Weißen Riesen, der mit jedem Jahr weißer wäscht und ergiebiger ist
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Die Major Labels wollen, daß Gitarrenmusik stirbt. Die wollen nämlich keine Bands. Die wollen nur Einzelkünstler, weil die weniger kosten (ist ja nur einer, der die Hand aufhält, und nicht vier, fünf oder sechs Leute) und leichter unter Kontrolle zu bringen und zu halten sind.
ich glaube nicht, dass sie das wollen. Die wollen Geld verdienen, mit was ist egal.
Ich glaube auch nicht, das EInzelkünstler weniger kosten. Es wird ein bestimmter Betrag ausgeschüttet ... es ist eben nur Pech für den Künstler, wenn er sich das noch durch 5 teilen muss. Ein Label hat ja keine soziale Ader und sagt "ok, ihr seid 5 Leute, also zahlen wir euch 5 x so viel wie dem Solokünstler".