Ich denke, aZjdY meint einfach, dass es, wie sonst überall auch, einfach Menschen gibt, die aus welchen Gründen auch immer bessere Voraussetzungen haben. Dafür braucht es kein "Shredding-Gen".
Ob das von Natur aus ist, oder aufgrund der persönlichen "Vorgeschichte" ist dabei ja nichtmal ausschlaggebend. Stell dir zwei Kumpels vor, einer davon kann jonglieren, hat ne Ausbildungs zum Feinmechaniker gemacht, beherrscht das Zehnfingersystem und schafft keine Ahnung wie vile anschläge die Minute und hatte als Kind/Jugendlicher Klavierunterricht und der andere hat seine Finger noch nie im Leben für was anderes, als zum Popeln verwendet.
Jetzt stell dir vor, beide fangen gleichzeitig (!) das Gitarre spielen an. Glaubst du, dass Kumpel nummer zwei jemals genauso schnell vorankommen wird, wie nummer eins? Oder nummer eins gar überholen wird mit seinen Fähigkeiten? Selbst wenn er mindestens genauso diszipliniert übt, hat er einfach viel schlechtere Voraussetzungen.
Darüber hinaus bin ich aber auch der Ansicht, dass zumindest zum Teil auch erblich bedingte Aspekte dazukommen. Es ist nunmal so, dass jeder Mensch von Natur aus mit anderen Teilen seines Körpers besonders gut umgehen kann. Ich kann z.B. nahezu jeden Muskel in meinem Gesicht bewusst kontrollieren (einschließlich schielen, Ohren wackeln, Zunge rollen, ich kann sogar meine Nasenflügel bewegen) ohne das jemals bewusst geübt zu haben. Ich kenn aber auch leute, die haben schlicht und einfach keine Miemik (außer vllt. noch sowas wie fröhlich und böse gucken), nichtmal unbewusst. Gezielt können die in ihrem Gesicht überhaupt nichts bewegen.
Und ich gehe mal stark davon aus, dass es mit den Fingern genauso ist, dass es eben einfach Leute gibt, die ihre Finger schneller, gezielter und mit mehr gefühl dahin bekommen, wo sie nen Ton greifen sollen, auch ohne das groß zu üben. Und manche kriegen das halt auch mit viel üben einfach nicht auf die Reihe (die spielen dann halt Rythmusgitarre
scnr).
Ausschlaggebend ist dabei ja nicht, ob man im Verlauf seines Lebens irgendwann mal ein bestimmtes Ziel erreichen kann oder nicht, sondern wie schnell und vor allem mit welchem Aufwand man da hinkommt. Ich würde es zumindest nicht wirklich als Erfolg betrachten, wenn ich nach 40 Jahren und jeden tag 5 Stunden üben endlich alle Soli spielen kann, die ich will, wenn mein inzwischen 20jähriger Sohn trotzdem schon seit 2 Jahren besser spielt, als ich
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