Mit der Penta kannst Du keine Modi spielen (zumindest nicht die typische Klangfarbe eines Modus damit erzielen),
Das ist in mindestens 2 Fällen dennoch möglich, wenn wir von der "herkömmlichen" Penta ausgehen.
1. dorisch, wenn die "übliche" Moll-Penta 2 Halbtöne höher gespielt wird als der Akkord. Also z.B. Hm Penta über Am. Macht John Scofield gern. Ist allerdings eher für erfahrene Melodiker zum Klingen zu bringen, da sich 1, 2, 4, 5, (dorische gr.) 6 ergibt und das gleichzeitige Fehlen von Terz und Septime einen spröden und fragilen Klang erzeugt (was bei konsequenter Verwendung in einem bestimmten kompositorischen Umfeld durchaus einen ganz eigenen Reiz hat).
2. Das Dorisch-Pendant lydisch, wenn die "übliche" Moll-Penta 1 Halbton tiefer gefingert wird als ein maj7-Akkord. Beispiel: Hm Penta über Cmaj7 !!! Enthaltene Töne: 2, 3, (lydische) #4, 6, maj7. Lässt sich sehr gut und einfach spielen und zum Klingen bringen, trotz des fehlenden Grundtons.
Ansonsten lassen sich aus allen Modi viele andere Pentatoniken bilden (@Fortgeschrittene: sucht dazu auch mal im Harmonielehreforum das Fachthema "Pentatonik inside"). Pentatonik heißt ja letztlich immer: Vollskala minus zwei. 2 aus 7 wegzunehmen - da gibt's dann halt viele Möglichkeiten und nicht nur die eine berühmte.
Einige Beispiele:
# Eric Johnson z.B. reduziert über Moll sehr oft auf eine äolische Penta, die eine 2 statt der kl. 3 enthält (1, 2, 4, 5, 7 statt 1, 3, 4, 5, 7). Sozusagen sein Markenzeichen und nicht zu unterschätzender Ansatz für viele seiner melodischen Impros:
--5--7------------------
--5----8----------------
4----7-----------------
--5--7-------------
--5--7------------------
--5--7-------------------
# Starken Reiz hat auch eine mixlodysche Penta: 1, 3, 4, 5, 7
--5-------9-------
--5-----8---------
----6-7----------
--5---7---------
4-5---7---------
--5-------------
# Hier noch meine superkomplizierte Spezialpenta
beispielsweise über einen E7(9)-Akkord
7--9----(5, 6)
7--9----(2, #3)
7--9----(7, 1)
7--9----(4 ,5)
7--9---- (1, 2)
7--9---- (5, 6)
Der Gag ist, dass hier alle Töne einer mixolydischen Leiter vorkommen - allerdings verschachtelt in unterschiedlicher pentatonischer Zusammenstellung, je nach verwendeten Saiten.
2, #3, 5, 6, 7
1, #3, 4, 5, 7
1, 2, 4, 5, 6 (Mixo 7 hier nicht dabei)
1, 2, 4, 5, 7
Bei String-Skipping kommt z.B. noch dazu:
1, 2, #3, 5, 7
Und mit zusätzlichen Tönen auf jeder Seite lässt sich das leicht zu weiteren Pentas bzw. zur Mixo-Volltonleitern kombinieren. Womit wir allerdings beim threadsprengenden Punkt wären, bei der Melodiebildung nicht an Tonleitern zu denken... Letztlich muss man immer mit dem Herzen eine Auswahl treffen.