Improvisation lernen durch Verschmelzen von Tonleitern auf Basis Pentatonik

Hi, also ich hätte eine Frage zu Schritt 1 und zwar gibt es ja mehrere Moll Pentatonik Versionen und jetzt wollte ich wissen, welche ich für die z.B. C,D,E oder F-Pentatonik benutzen muss.

Hy Timmcheck,

wie schon über PN geantwortet, gilt jeder der 5 Dur Pattern für jede Dur Tonleiter. Wenn Du auf einer anderen Farbe (= ein anderer Ton) beginnst, kannst Du die gleichen fünf Pattern auch für jede natürliche Moll Tonleiter verwenden.

Lies Dir nochmals diese beiden Beiträge genau durch, da ist es an sich erklärt und auch ein Beispiel dazu angeführt:

Moll-Pattern
Dur-Pattern

Viel Spass und gutes Gelingen!

Greetz relact
 
also erstmal viel lob, denn das war sicher sehr viel arbeit. ich hab mir schon einiges angeschaut aber eine frage habe ich da (ich glaube die heftigste frage die hier gestellt wurde^^):
wobei soll mir das helfen?
also soll es mir helfen allgemein besser zu spielen oder wie?
denn sonst würde ich mich richtig reinhocken^^ ach und ich weiß nich was "pattern" bedeutet
 
wobei soll mir das helfen?
also soll es mir helfen allgemein besser zu spielen oder wie?
denn sonst würde ich mich richtig reinhocken^^ ach und ich weiß nich was "pattern" bedeutet

Besser Spielen lernt man meines Erachtens in erster Linie durch Üben und Praxis! Das nimmt einem gar niemand ab, der Job bleibt nur an einem selbst hängen! Sowas wie Disziplin, Ausdauer und Nachhaltigkeit will ich jetzt gar nicht ansprechen! ;)

Dieser Thread soll denjenigen helfen, die Unsicherheiten haben, die "richtigen" Töne - vor allem beim Improvisieren, wo es schnell gehen muß und man wenig Zeit zum Denken hat - zu finden. Bzw. all jenen, die Probleme damit haben, die Tonleiter auf das gesamte Griffbrett "auszudehnen". Oder auch denjenigen, die die Penta schon drauf haben und nun auch die "fehlenden" zwei Töne auf eine "komplette" Tonleiter mit einbauen wollen. Und, und, und, etc. Da gibt es eine Menge mehr, was lernhungrigen Musikern so alles an Fragen einfällt.

Pattern steh für "Muster". Wenn Du in den Nachthimmel guckst, siehst Du dort eine Menge ungeordneter Sterne. Lasst Du Dir dann die Tierkreiszeichen und andere Sternenbilder erklären, bekommt der Sternenhimmel plötzlich Struktur und Seefahrer können sich an dieser Struktur orientieren und finden so ihren Zielort.

Genauso ist es mit der Fülle an Tönen am Griffbrett. Musiker orientieren sich an "Mustern" - sei es aus unterschiedlichen Möglichkeiten, die Tonleitern zu spielen, oder an Licks.

Greetz relact
 
Hi!!

Spiel schon ne weile gitarre, NUUURRR, ich hab alles nach gefühl gespiet, ohne Theorie, Harmonielehre usw.

Meine Frage: Bei Schritt 1 und Schritt 2 kann ich die ganzen tonleitern auf JEDEN welchen Bund spielen??

Danke mfg

Rene
 
Meine Frage: Bei Schritt 1 und Schritt 2 kann ich die ganzen tonleitern auf JEDEN welchen Bund spielen??

Hallo Rene,

ist ja nicht so, dass Menschen, die sich für Theorie interessieren deswegen ohne Gefühl spielen! ;) Ohne Gefühl wird's nie was, also passt Dein Ansatz schon!

Zu Deiner Frage: Das gilt nicht nur für Schritt 1 oder 2 - sondern generell: Wenn Du die Tonart bestimmt hast und Dich dann für eine Skala entscheidest, kannst Du die Muster (Pattern), die sich aus der gewählten (zB Moll oder Dur) Tonleiter immer gleich ergeben, auf die Bünde legen, die sich aus Deiner Skala ergeben. Egal auf welchem Bund das nun sein mag. Oder anders gesagt: Nachdem Du zwölf Bünde hast, kannst Du ein uns dasselbe Muster zwölf mal jeweils um einen Bund weiter schieben - und wanderst so jeweils um einen Halbtonschritt nach oben.

Auch wenn wenn man nach Gefühl spielt, merkt man das irgendwann, dass die Muster immer die gleichen sind - wäre das nicht so, wäre Improvisieren wie Fahren im Nebel! ;)

Greetz relact
 
:great: Wow, da bin ich platt, hätte nicht gedacht das da so viel Theorie dahinter steckt. Aber das ist wohl die beste "Bedienungsanleitung" für Gitarre die ich bis jetzt gesehen habe . Für mich als Anfänger erst mal abschreckend und auf den zweiten Blick dann voll Interessant. Respekt für diese Leistung so ein Thema so rüberzubringen:great::great:
 
Für mich als Anfänger erst mal abschreckend und auf den zweiten Blick dann voll Interessant.

Danke für Dein begeistertes Feedback, vichrea! Freut mich immer wieder, wenn mein persönlicher Zugang zu diesem Thema anderen auch weiterhilft!

Ich versteh schon und kann das gut nachvollziehen, dass der Stoff am Anfang abschreckend viel ist. Besuchst Du einen Gitarrelehrer, erzählt er Dir das alles sicher nicht in der ersten Stunde. Sonst kommst Du möglicherweise zur zweiten gar nicht mehr zu ihm.

Bei einem Lehrbuch siehst Du auf den ersten Blick, was alles drin steht und damit vor Dir liegt. Erarbeiten mußt Du es Dir dann selbst, Kaptiel für Kapitel.

Ich hab mich darum bemüht, dieses Thema in ein paar Stufen zu untergliedern. Versuch es ein wenig gelassen anzugehen. Mach Dir in der ersten Schulstunde nicht schon Gedanken über all den vor Dir liegenden Stoff bis zur Doktorarbeit.

Du wirst sehen, hier ist längst nicht alles drinnen. Der Stoff ist in Wahrheit noch mehr, als Du hier findest. Aber bei Autodidakten setze ich ein wenig voraus, dass sie in der Lage sind ihren Stoff zusammenzutragen. Würden sie sich alles vorkauen lassen wollen, wären sie ja zu einem Lehrer gegangen und würden hier gar nicht rein schauen.

Viel Spass :great: und ganz wichtig: Step by Step! Lass Dich nie von dem langen vor Dir liegendem Weg abschrecken. Sei immer stolz auf das, was Du Dir schon erarbeitet hast!

Greetz relact
 
Sehr guter und ausführlicher Kurs ! Super !
 
Brauch ich um hiermit weiterzukommen irgendwelche Vorkenntnisse?
Oder erklärt sich alles quasi von selbst? ^^
 
Brauch ich um hiermit weiterzukommen irgendwelche Vorkenntnisse?
Oder erklärt sich alles quasi von selbst? ^^

Beantwortet sich die Frage nicht von selbst, wenn Du versuchst den Artikel zu lesen, verstehen und umzusetzen?;)
 
Brauch ich um hiermit weiterzukommen irgendwelche Vorkenntnisse?
Oder erklärt sich alles quasi von selbst? ^^

Gewisse Dinge hab ich vorausgesetzt, ich hab nicht am "Ground Zero" begonnen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, habe ich folgende Dinge vorausgesetzt, Du kannst Dir bei Bedarf über die Links ev. fehlende Basics aneignen:

Was ist eine Tonleiter, welche gibt es, wie setzen sie sich zusammen? Muß ich das verstehen oder auswendig lernen?

Wie orientiere ich mich am Griffbrett? Wo liegen die Töne am Griffbrett? Wie merke ich mir die Noten am Griffbrett?

Was mach ich mit der rechten Hand? Was ist ein Wechselschlag?

Ansonsten schließ ich mich den Worten von Samuel Groth an! Ob alles selbsterklärend ist, mußt Du selbst beurteilen. Wenn Dir was fehlt, findest Du über die SuFu mit ziemlicher Sicherheit weiter, ansonsten poste eine Frage.

Greetz relact
 
Erstmal auch ein Lob von mir.
Jedoch habe ich noch einige Fragen, da man in diesem spieltechnik-pentatonik-moll-tonleiter-dur-tonleiter Thread nicht antworten kann. Ich habe bis jetzt die Mollpentatonik und die Durtonleiter über guitarsolos.tv gelernt.
Was ich bisher wusste ist, dass man die Pattern eben beliebig verschieben kann und dann halt diverse Dur-Tonleitern bzw. Molltonleitern spielen kann. (Also zum Beispiel A-Moll Pentatonik oder C-Dur Pentatonik).
Was jetzt jedoch unterschiedlich ist, ist die Reihenfolge der Pattern/Fingersätze. Kann ich diese also auch beliebig verschieben? Wichtig ist nur, dass der Grundton passt?

Und ist die Dur-Tonleiter von den Pattern genau das gleiche wie die Moll-Tonleiter nur andere Grundtöne eben? Gleiches bei der Pentatonik?

mfg ult0r
 
Erstmal auch ein Lob von mir.

Einen lieben Dank dafür von mir.

Was jetzt jedoch unterschiedlich ist, ist die Reihenfolge der Pattern/Fingersätze. Kann ich diese also auch beliebig verschieben? Wichtig ist nur, dass der Grundton passt?

Ja, Du kannst jeden Pattern der Pentatonik verschieben. Nachdem eine Pantatonik aus 5 Tönen besteht, hast Du fünf Möglichkeiten, am Griffbrett zu beginnen. Daraus ergeben sich fünf Möglichkeiten, zu spielen, es ergeben sich 5 Lagen. Dann bist Du zwölf Bünde weiter oben und alles wiederholt sich in der Oktave.

Richtig, wichtig dabei ist, dass der Grundton passt. Logischerweise ist nur im 1. Pattern der Grundton der erste Ton, den Du auf der tiefen E-Saite beim Pattern spielst. Bei den anderen Pattern liegt der Grundton dann nicht mehr auf der tiefen E-Saite, sondern verschiebt sich entsprechend.

Und ist die Dur-Tonleiter von den Pattern genau das gleiche wie die Moll-Tonleiter nur andere Grundtöne eben? Gleiches bei der Pentatonik?

So gesehen - ja. Aber nicht nur Dur (ionischer Mode) und Moll (aeolischer Mode) - auch die Modi dorisch, phrygisch, lydisch, mixolydisch und auch lokrisch ergeben das gleiche Muster - nur liegt jeweils der Grundton woanders. Und weil der Grundton jeweils ein anderer ist, klingen die Modi alle unterschiedlich, obwohl die Leiter (rein lerntechnisch gesehen) gleich aussieht.

Ja, das gilt für die Heptatonik (7 Töne) und die Pentatonik (5 Töne).

Greetz relact
 
Schön zu hören. Dann kann ich die Moll Tonleiter ja sogar auch schon spielen. :D
Was ich jedoch noch gerne wissen würde ist, wie ich weiß, wie von den einzelnen Pattern in die Nächste übergehe?

mfg ult0r
 
Was ich jedoch noch gerne wissen würde ist, wie ich weiß, wie von den einzelnen Pattern in die Nächste übergehe?

Das hängt von Deiner Melodieführung ab. Du kannst zwischen einzelnen Phrasen nach Belieben Pattern wechseln, bzw. auch Phrasen über einen Pattern hinaus spielen!

Außerdem: insbesondere bei der Penta würde ich die Pattern gar nicht so starr spielen! Die Pattern helfen beim Lernen und Merken - aber spieltechnisch klingt es sehr langweilig, wenn man die Penta-Leiter rauf und runter spielt und darauf "kleben" bleibt.

Falls Du schon ein paar Licks kennst, spiel diese und vergleich mal, wo sich die Leiter "darunter" befindet. Da wirst Du bereits merken, dass Licks und Phrasen auch über einen bestimmten Pattern in den nächsten hinaus gehen.

Greetz relact
 
Wichtig ist also nur, dass ich mit dem richtigen Grundton anfange?

mfg ult0r
 
Wichtig ist also nur, dass ich mit dem richtigen Grundton anfange?

Die Frage hängt etwas in der Luft. Wichtig wobei? Worauf beziehst Du Dich gerade?

Bei Tonleiterübungen ist es wichtig, dass Du mit dem richtigen Ton (Grundton) der richtigen Tonleiter beginnst - damit Du das Klangbild der Leiter ins Ohr bekommst.

Beim Improvisieren und Anwender der Leiter auf ein Backing beginnst Du, wo es Dir Spass macht ... das "Bild in Deinem Kopf" schaut aber so aus, wie Du es von Deinen Tonleiter- und Geläufigkeitsübungen her kennst.
 
Bei Tonleiterübungen ist es wichtig, dass Du mit dem richtigen Ton (Grundton) der richtigen Tonleiter beginnst - damit Du das Klangbild der Leiter ins Ohr bekommst.
Das meinte ich.

Beim Improvisieren und Anwender der Leiter auf ein Backing beginnst Du, wo es Dir Spass macht ... das "Bild in Deinem Kopf" schaut aber so aus, wie Du es von Deinen Tonleiter- und Geläufigkeitsübungen her kennst.
Jetzt bin ich etwas verwirrt. Ist es jetzt nicht zum Beispiel so, dass wenn jemand ein C-Dur Backing spielt, ich auf der C-Dur Tonleiter improvisieren muss?:confused:

mfg ult0r
 
Jetzt bin ich etwas verwirrt. Ist es jetzt nicht zum Beispiel so, dass wenn jemand ein C-Dur Backing spielt, ich auf der C-Dur Tonleiter improvisieren muss?:confused:

Entschuldige ... ist missverständlich: was ich sagen wollte: wenn Du eine Melodie spielst, muß diese nicht mit dem Grundton beginnen und auch nicht am Grundton enden. Du spielst über das C-Dur-Backing Deine C-Dur Tonleiter ... das passt schon.

@improvisieren muss:
es kann durchaus sein, dass zu einem C-Dur Backing auch andere Leitern sehr gut passen ... das hängt von der genauen Akkordfolge ab ... und muß man sich von Fall zu Fall anschauen ... möglich wären G-Dur, C-lydisch, C-mixolydisch, bei einem Blues in C-Dur die C-Moll Bluesleiter etc. ... aber ich befürchte: das ist jetzt verwirrend. ;)
 
*schluchz* wo ist das big picture? bei mir wird das nicht geladen :(
 

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