dann bin entweder ein bariton, der sehr hoch singen kann, oder ein tenor, der ziemlich tief singen kann?
Das Thema ist ein Dauerbrenner im Mb, daher muss ich mich wiederholen. Kann auch sein, dass es irgendwo in den FAQ vermerkt ist.
Die Einteilung in Stimmfächer spielt überwiegend in der klassischen Musik und für Chöre ein Rolle, vielleicht noch ein wenig beim Musical. Der Tonumfang von Tenorlitaratur liegt bei einer Oper tatsächlich über der eines Baritons. Das heißt aber nicht, dass es für einen Bariton unmöglich wäre, Tenorliteratur zu singen.
In der klassischen Literatur spielt es eben nicht nur eine Rolle, DASS man eine Partie singen kann, sondern vor allem, wie man sie singt und dabei klingt. Ein Tenor klingt eben immer etwas "strahlender" bzw heller als der Bariton, dafür fehlt ihm in anderen Bereichen die Wärme eines Baritons.
Wie gesagt: Für die klassische Musik ist diese Pingeligkeit von großer Beteutung. Jedes Stimmfach enstpricht auch einer Bühnenrolle und hat noch weitere "Subfächer" wie "lyrisch, dramatisch usw", wovon jedes wieder besondere Kritereien erfüllen muss.
Bei Rocksängern macht diese Einteilung nur begrenzt Sinn, denn die dürfen singen, was und wie sie wollen. Ein klassischer Sänger hat diese Freiheit nicht. Er darf nicht pltözlich shouten oder screamen oder ins Falsett wechseln, wann er dazu Lust hat.
Die meisten Rocksongs dürften vom reinen Tonumfang zwischen Bariton und hoher Bariton liegen. Ich nehme an, das gilt auch bei euch. Aber deine Stimmfarbe ist für meine Ohren deutlich heller als die deines Bandkollegen. Soll heißen: Dein Klang käme einem hohen Bariton oder Tenor etwas näher.
Wichtig ist noch, "hell" nicht mit "hoch" zu verwechseln und "dunkel" nicht mit "tief".
Hoch/tief bezieht sich auf die unbestechliche Tonhöhe, hell/dunkel auf den Klang.
Zwei Sänger können also einen identischen tiefen Ton singen, aber der eine klingt dabei heller und der andere dunkler. Bei Rocksängern spielt das mMn eine wichtigere zur Stimm-Einteilung als der erreichbare Tonumfang.