mein gesangslehrer meint, die band ist zu laut und ich höre mich in dem radau nicht gut, dadurch fange ich an, lauter zu singen, was dann zu kontrollverlust bei pitch und klangfarbe führt.
Das hatte ich ja auch schon bei der "Smoke on the Water"-Nummer vermutet, als du die erste Hörprobe eingestellt hattest. Damals klang es so, als müsstest du gegen die Band ansingen.
Ich selbst habe ja nur ein halbes Jahr "Band-Erfahrung" gehabt und hatte im Gegensatz zum Singen zu Backing-Track oder zur professionellen Klavierbegleitung das Problem, dass wir uns zwar menschlich sehr gemocht haben, aber erstens musikalisch sehr verschiedene Vorstellungen hatten, wohin die Reise gehen sollte, und zweitens auch keinen richtigen "Band-Zusammenhalt" hinbekommen haben, weil einerseits keiner das Zugpferd für alle spielen wollte und wir andererseits aber auch nicht mehr wie Schüler oder Studis die Zeit hatten, uns musikalisch zu beschnuppern und zusammenzuraufen. Wenn ich mich richtig erinnere, seid ihr ja auch ziemlich verschieden in dem, was ihr wollt. Das ist das eine.
Das andere ist, dass es ein Riesen-Unterschied ist, ob man als Sänger mit einem professionell abgemischten Track oder mit einer professionellen oder technisch sehr guten Begleitung singt oder mit Laien-Musikern, die selbst mit ihrem eigenen Instrument so beschäftigt sind, dass ihr Konzentrationspotenzial damit schon ausgeschöpft ist. Bei einfachen Stücken kann das trotzdem funktionieren, aber wir hatten es in dem anderen Thread ja auch schon davon, dass die instrumentale Begleitung bei manchen Stücken wesentlich unkomplizierter ist als der Gesang. "Smoke on the Water" ist das perfekte Beispiel. Das ist für dich mit extrem viel mehr Übeaufwand verbunden als z.B. für den Gitarristen und den Drummer. Und das müssen die anderen auch kapieren, dass das eben nicht ein "Pipifax-Stück" ist, das doch jeder hinkriegt, sondern für den Sänger richtig schwer.
Ich meine, dass eines eurer Probleme in der Band ist, dass du als Sänger (der ja dann auch Frontmann ist und im Fokus steht, auch für das Publikum), einfach zu wenig Verständnis und Respekt für deine Bedürfnisse in diesem Setting bekommst. Woran das liegt (ob du das zu wenig kommunizierst oder die anderen zu stoffelig oder stur sind, um das zu kapieren), müsst ihr gemeinsam herausfinden. Mir ging es damals in den Band-Proben so, dass ich Angst davor hatte, als "Diva" dazustehen, wenn ich konkrete Forderungen an die anderen stelle. Ich habe mich dem einfach auch nicht gewachsen gefühlt, weil einige der Leute schon wesentlich länger Musik machen als ich. Andererseits geht es natürlich auch nicht ohne klare Kommunikation, dann kommt am Ende eben nur Gewurschtel dabei heraus...