Ich verzweifel an dieser Singerei

  • Ersteller DarkStar679
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......
mich irritiert sehr viel mehr, dass Schlagzeug und Gitarre/ Gesang für meine Ohren echt schlecht zusammen sind, stellt sich für mich hier auf der aufnahme eher als ein timingproblem dar, und nicht als ein gesangsproblem und ich glaube, erst mal die instrumente runterdrehen würde helfen, euch zu „finden“....
gitarrespielen, lauter 1/8 noten, dazu singen ist für mich nicht so einfach. bei 2:16 habe ich mich dann verspielt und wir versuchen wieder den anschluß zueinander zu finden.

die band besteht aus 2 erfahrenen musikern: schlagzeug und ryhtmusgitarre
und zwei neulingen in der musik: bass und lead gitarre/gesang

ich bin eher unverhofft zum leadgitarristen geworden, weil der kollege gitarrist gesagt hat, er spielt keine solos....so blieb das an mir hängen.
das ist aber eigentlich kein nachteil, weil ich mehr zeit zum singen habe und weniger an der gitarre machen muß.

wenn ich abseits der band singe klingt das so:
die aufnahme ist ca. 1 jahr alt
https://soundcloud.com/darkstar679/dear-prudence-cover

und diese ein paar tage:
https://soundcloud.com/darkstar679/smoke-on-the-water-singing-practice-session-deep-purple-vocal-cover
 
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@DarkStar679

Ich finde die Unterschiede zwischen Probe und Playback längst nicht so eindeutig, wie du sie wahrzunehmen scheinst. Sowohl bei Paranoid als auch bei Dear Prudence gibt es Ungenaugkeiten bei Intonation und Timing. Smoke On The Water ist nach meinem Eindruck der Song mit den wenigsten Auffälligigkeiten.

Ordentlich gesungen sind alle drei. Aber Smoke ... bietet bezüglich Tempo und Tonlage weniger Stolpersteine, bei denen man ins Rudern kommen kann. Besonders Paranoid ist ein Song, der für's Stolpern prädestiniert ist. Dass die Playback-Aufnahmen grundsätzlich besser gesungen sind, kann ich aber nicht bestätigen.
 
mein gesangslehrer meint, die band ist zu laut und ich höre mich in dem radau nicht gut, dadurch fange ich an, lauter zu singen, was dann zu kontrollverlust bei pitch und klangfarbe führt.
Das hatte ich ja auch schon bei der "Smoke on the Water"-Nummer vermutet, als du die erste Hörprobe eingestellt hattest. Damals klang es so, als müsstest du gegen die Band ansingen.

Ich selbst habe ja nur ein halbes Jahr "Band-Erfahrung" gehabt und hatte im Gegensatz zum Singen zu Backing-Track oder zur professionellen Klavierbegleitung das Problem, dass wir uns zwar menschlich sehr gemocht haben, aber erstens musikalisch sehr verschiedene Vorstellungen hatten, wohin die Reise gehen sollte, und zweitens auch keinen richtigen "Band-Zusammenhalt" hinbekommen haben, weil einerseits keiner das Zugpferd für alle spielen wollte und wir andererseits aber auch nicht mehr wie Schüler oder Studis die Zeit hatten, uns musikalisch zu beschnuppern und zusammenzuraufen. Wenn ich mich richtig erinnere, seid ihr ja auch ziemlich verschieden in dem, was ihr wollt. Das ist das eine.

Das andere ist, dass es ein Riesen-Unterschied ist, ob man als Sänger mit einem professionell abgemischten Track oder mit einer professionellen oder technisch sehr guten Begleitung singt oder mit Laien-Musikern, die selbst mit ihrem eigenen Instrument so beschäftigt sind, dass ihr Konzentrationspotenzial damit schon ausgeschöpft ist. Bei einfachen Stücken kann das trotzdem funktionieren, aber wir hatten es in dem anderen Thread ja auch schon davon, dass die instrumentale Begleitung bei manchen Stücken wesentlich unkomplizierter ist als der Gesang. "Smoke on the Water" ist das perfekte Beispiel. Das ist für dich mit extrem viel mehr Übeaufwand verbunden als z.B. für den Gitarristen und den Drummer. Und das müssen die anderen auch kapieren, dass das eben nicht ein "Pipifax-Stück" ist, das doch jeder hinkriegt, sondern für den Sänger richtig schwer.

Ich meine, dass eines eurer Probleme in der Band ist, dass du als Sänger (der ja dann auch Frontmann ist und im Fokus steht, auch für das Publikum), einfach zu wenig Verständnis und Respekt für deine Bedürfnisse in diesem Setting bekommst. Woran das liegt (ob du das zu wenig kommunizierst oder die anderen zu stoffelig oder stur sind, um das zu kapieren), müsst ihr gemeinsam herausfinden. Mir ging es damals in den Band-Proben so, dass ich Angst davor hatte, als "Diva" dazustehen, wenn ich konkrete Forderungen an die anderen stelle. Ich habe mich dem einfach auch nicht gewachsen gefühlt, weil einige der Leute schon wesentlich länger Musik machen als ich. Andererseits geht es natürlich auch nicht ohne klare Kommunikation, dann kommt am Ende eben nur Gewurschtel dabei heraus...
 
Ich zitiere mich noch mal selbst.

bei Dear Prudence gibt es Ungenaugkeiten bei Intonation und Timing

Du hattest denselben Track schon einmal gepostet. Damals hat du erklärt, es gäbe ein Latenz von 2-3ms, die du nachträglich manuell korrigiert hast. Insofern ist der Hinweis zumindest auf das Timing bezogen natürlich hinfällig.

einfach zu wenig Verständnis und Respekt für deine Bedürfnisse in diesem Setting bekommst.

Das ist ein ähnlicher Mythos wie "Sänger weigern sich, in Equipment zu investieren". Mit mangelndem Respekt hat das in sen seltensten Fällen zu tun. Es liegt in der Natur der Sache, besonders bei "Feierabend-Bands", dass sich die Musiker gern gegenseitig hochschaukeln, weil sie sich gern spielen hören. Der Sänger hat leider keinen Regler am Mikro und ab einer bestimmten Lautstärke mit Feedback zu kämpfen - kann also nicht mithalten.

Leider kann man das nicht grundsätzlich lösen. Es muss ständig neu verhandelt werden. Der beste unfreiwillig Verbündete ist dafür oft der Drummer. Er ist der erste, der genervt ist, wenn er den Sänger nicht mehr richtig hört, weil er ihn benötigt für seine Wechsel und Einsätze.

Der Trick ist ganz einfach: Nie lauter singen, als man kann und will. Irgendwann wird der Drummer sagen: Macht mal alle leiser, ich höre den Sänger nicht.
 
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Mit mangelndem Respekt hat das in sen seltensten Fällen zu tun.
Irgendwann wird der Drummer sagen: Macht mal alle leiser, ich höre den Sänger nicht.
Ich bezog mich auf den anderen Thread, da klang das durch - ausgerechnet der Drummer scheint hier kein sehr kompromissbereiter Charakter zu sein :-D. Aber vielleicht interpretiere ich da auch was rein. Bei mir war das damals ein anderes Thema - eher mangelnde Traute und Erfahrung meinerseits.
 
Es muss ständig neu verhandelt werden.
Bevor wir auf InEar umgestellt haben, hatten wir ein Laustärke-Messgerät im Proberaum aufgestellt und uns geeinigt nicht über XX dB zu kommen. Das hat ganz gut geholfen.

LG Robert
 
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Danke. Mir scheint, dieser Thread ist fast identisch mit dem anderen. Hätte man eigentlich fortsetzen können.

@DarkStar679

Wie gesagt: Ich finde die Differenz nicht so verheerend, wie du sie schilderst. Allerdings gehört die einzige Hörprobe ja auch zu den deiner Aussage nach gelungen - du kannst es also prinzipiell. Dass man im Proberaum anderen Herausforderungen gegenübersteht als daheim oder bei der GL, ist selbstverständlich. Ich denke, am ehesten helfen würden:
  • Noch mehr Wiederholungen im Proberaum (ein Song, den ich 500 mal geprobt habe, performe ich immer besser als einen, den ich 50 Mal geprobt habe)
  • In-Ear-Monitoring
  • Drowos Tipp mit dB-Messgerät
Alles andere lässt sich extern nicht beurteilen.

Nächste Frage: Spielt ihr bereits live und habt Gigs? Das wird dann nämlich wieder ganz anders. Soll heißen: Man ist immer nur so gut wie die herrschenden Bedingungen. Man kann eine Leistung nicht 1:1 von einer Situation auf ein andere übertragen. Das haben auch berühmte Künstler akzeptieren müssen. Daher performen auch viele Profis heutzutage live mit In-Ear, Pitch-Control und weiteren technischen Hilfmitteln.

Und das ist eigentlich das Dilemma. Durch die Perfektion, die mittlerweile auch auf die Bühne gebracht wird, glauben viele, das wäre Standard. Ist es aber nicht.
 
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@DarkStar679

Ich finde die Unterschiede zwischen Probe und Playback längst nicht so eindeutig, wie du sie wahrzunehmen scheinst. .....

so, nun die probe, die mir die schamesröte ins gesicht treibt.


 

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  • Smoke.mp3
    2,4 MB · Aufrufe: 699
Das Beuschl, das steigt ein klein wenig. Es ist einfach so zu tun, als wär man ein cooler Junge, aber es ist schwer wirklich ruhig zu bleiben. "Es ist ma wurscht" ist leicht gesagt, aber schwer getan. Du nimmst das ganze viel zu wichtig, es ist ein Probenraum irgendwo und ihr macht zusammen Musik, es passiert gar nix wenn du falsch singst, die Sonne geht auch morgen noch auf (versprochen).

Das mit dem Hören ist ein Sache aber du kämpfst gegen die Angst, das musst du dir bewusst machen, Angst ist eigentlich gut, weil die Aufmerksamkeit steigt, der Blutdruck steigt, ..., das Beuschl leider auch, du muss das üben, das steigende Zwerchfell im Stress nach unten zu bekommen, dann klappt das auch mit der Intonation. (z.b. immer wenn Zeit konzentriert länger ausatmen als einatmen, ...).

Irgendwie hilft es auch (würde helfen), wenn ihr euch untereinander gut versteht, wenn ihr euch kennt, kein Musiker (auch wenn noch so gut ist ein Übermensch), jeder hat seine Schwächen, du musst irgend wie lernen, gerne dort zu sein, also nicht nur wegen der Musik, sondern auch wegen deiner Mitmusiker, ist das nicht der Fall, ist es sehr schwer gemeinsam Musik (diese Musik) zu machen.

Du musst dich als Sänger speziell von exponierten Nummer "nackig" machen, das fällt leichter in einer Band die einem hilft und nicht mit den Messern wartet. Es ist aber auch gut, wenn du das meisterst, dann ist der Auftritt vor Publikum auch nicht mehr anders.

Aus meiner Sicht (nach hören der Probe) hast du nur Angst, das hatte jeder mal, damit musst du dich konfrontieren, damit umgehen lernen und das war´s auch schon. Irgendwie ist genau das, was dich jetzt am Singen hindert, später deine "Auftrittsreserve". Trau dich, lass es raus!
 
danke für die erklärung.
eins noch, was ist ein beuschl?
 
Deine "Innereien", meint hier insbesondere das Zwerchfell ...
 
ah, danke für die ergänzung.

ich kann aber bestätigen, wenn ich alleine im proberaum mit gitarre übe und singe, bin ich fokussiert, denke an die atmung, stimmsitz usw.
sobald die band dabei ist, ist alles wie weggeblasen. das ist schon seltsam.
 
Das glaub ich dir, du bist nicht der einzige der das erlebt, oder erlebt hat, in gewisser Weise und in verschiedenen Intensitäten erlebt das jeder der den Schritt Richtung Bühne wagt, am Klavier (Orgel) bekommst du plötzlich feuchte Fingerspitzen, auf der Klarinette verschwindet der Ansatz ... . Der Sänger kann sich halt auch nicht hinter einem Instrument verstecken.

Wenn es im "Wohnzimmer" klappt, dann muss die Bühne (der Probenraum) dein Wohnzimmer werden mit all den Menschen rundherum. Ich musste lernen, dass ich all diese Menschen in mein "Wohnzimmer" lasse.
 
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sobald die band dabei ist, ist alles wie weggeblasen. das ist schon seltsam.
Wenn die Jungs/Mädels ok sind und Du mit denen kannst, ist das Gewöhnungssache. Wenn sie ihre Messer nicht wegtun, vielleicht Zeit für ein Gespräch und wenn's ned hilft 'ne neue Band.
Unabhängig davon - wie bitte hörst Du Dich bei dem Lärm?! Da könnt ich auch ned singen.
 
wenn's ned hilft 'ne neue Band.
Hat er die Band nicht selbst gegründet?

Davon abgesehen kenne ich dieses Problem mit dem "steigenden Beuschl" (bei mir ist's eher der Kehlkopf, der steigt und mir die Kehle zuschnürt) selber auch ganz gut, wenn die Begleitung nicht so passt. Ich tendiere auch beim Musizieren anderen dazu, den Fokus auf mich selbst zu verlieren, wenn die Begleitung was anderes macht, als ich es erwarte (rhythmisch/melodisch/lautstärketechnisch). Bei mir führe ich das darauf zurück, dass es mir tendenziell nicht so behagt, selbst den Ton anzugeben, sondern ich lieber Teamplayer bin. Als Sänger kommst du aber nicht drumherum, dich auf dich zu konzentrieren und den anderen zu sagen, wenn dich deren Begleitung "rausbringt", aus welchen Gründen auch immer.
 
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so, nun die probe, die mir die schamesröte ins gesicht treibt.

Dazu ist vielleicht noch kein Grund, aber ja, es ist schon deutlich zu hören, dass du bei dieser Aufnahme zum Schreien tendierst, was dir die Stimme zuschnürt.

Das Problem beim Schreien ist ja: Man tut es unbewusst/automatisch aus dem Gefühl heraus, sich besser durchzusetzen. Dummerweise passiert genau das Gegenteil: Man ist trotz der Anstrengung sogar leiser. Bringt also nicht mal für die Lautstärke was.

Man kann da nichts anderes raten, als eben penibel darauf zu achten, die Kontrolle nicht zu verlieren und zu versuchen, genauso zu singen wie zuhause. Das mag am Anfang schwer sein, aber irgendwann stellt sich die Routine ein.

Klar spielt das Hören eine Rolle: Daher nochmal: Band leiser/du lauter oder In-Ears.
 
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Hat er die Band nicht selbst gegründet?
Oh. Dann ist es natürlich leicht peinlich :redface:. Das hatte ich nicht so verfolgt.
Bei mir führe ich das darauf zurück, dass es mir tendenziell nicht so behagt, selbst den Ton anzugeben, sondern ich lieber Teamplayer bin. Als Sänger kommst du aber nicht drumherum, dich auf dich zu konzentrieren und den anderen zu sagen, wenn dich deren Begleitung "rausbringt", aus welchen Gründen auch immer.
Naja, Team heißt schon auch, dass auch die anderen Rücksicht nehmen müssen und dazu müssen sie das Feedback haben. Ein Team in dem sich jeder zurückhält und nichts sagt funktioniert letztlich auch nicht.
 
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die band hat geantwortet.....wir machen das nächste mal eine forschungsrunde um die ursache zu finden.....und ich kann dann ausprobieren, wie ich mit band am besten singe.
 
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