Sorry, falls ich thematisch dazwischenfunke, aber ich habe mich in den letzten Wochen mit dem Thema
Beehive Knobs auseinandergesetzt und wollte mal darüber berichten.
Kenner wissen Bescheid (TM), dass dieser Typ Potiknopf auf einigen Ibanez-Modellen ab Baujahr 1988 bis in die Mitte der 90er Jahre hinein verbaut wurde, darunter Sabers, Radii, Signature-Modelle FGM und RBM und eine Handvoll inzwischen sehr gesuchter Exoten. Irgendwann waren die Knöpfe dann aus der Modellpalette verschwunden und auch nicht mehr als Ersatzteil erhältlich. Das letzte Aufbäumen war eine Vollgummi-Variante auf der SC500N und ein paar SoundGear-Bässen.
Da mir diese Knöpfe optisch und haptisch hervorragend gefallen, vor allem die zweite Generation mit den drei O-Ringen aus Gummi, bin ich ständig auf der Suche nach Bezugsquellen und Alternativen. Das gestaltet sich immens schwierig! Andere Boardkollegen
machten sich schon Gedanken, solche Knöpfe selbst auf der Drehmaschine herzustellen, jemand hatte auch schon CNC-Daten erfasst, aber der Thread verlief im Sande. Irgendwie kam dann die Idee auf, das Ganze mal mit Kunststoff-3D-Druck auszuprobieren - woher die Inspiration kam, weiß ich gar nicht mehr, möglicherweise hat jemand in einer Ibanez-Facebook-Gruppe das mal aufgebracht. Ich selbst habe zwar keine 3D-Druck-Ambitionen, aber einen netten Arbeitskollegen, der sich dafür interessiert, eine geeignete Maschine zuhause stehen hat (PETG) und sehr gewieft im Modellieren ist bzw. die Slicer-Software quasi im Schlaf bedienen kann. Er hat sich freundlicherweise bereiterklärt, anhand eines Musterknopfs in "Cosmo Black" ein Modell zu erstellen und dies auf den Drucker zu schicken. Nach zwei Iterationen passte dann auch das Innenleben auf eine gezahnte Potiachse.
(In der Mitte ein Originalknopf mit entfernten O-Ringen)
Dann hat mir mein Kollege drei Pärchen in unterschiedlichen Farben gedruckt, wovon wiederum eines - mit O-Ringen ausgestattet - sofort auf meine 1988er Turbot wanderte, die beim Kauf leider mit irgendwelchen dubiosen Aftermarket-Knöpfen (und ausgebautem Backstop-System, grrrrr) ausgeliefert wurde.
Die Schwachstelle ist noch die Kuppe, wo man ringförmigen Stufen erkennt - ich hab' mich noch nicht getraut, mit Schmirgelpapier ranzugehen, weil ich nicht weiß, wie das PETG-Material damit klarkommt. Ich möchte keine Verfärbungen oder Verformungen riskieren. Mal schauen, wie ich damit umgehe.
Die Einmalkosten fürs Modellieren waren 1 Schachtel Pralinen für den Kollegen und die Stückkosten etwa EUR 0,10 pro Knopf (zuzüglich O-Ringe).