Hoyer-Gitarren Userthread (vintage -> bis 1987)

*edit*

Als auch von der Klassik kommender (kenne deine Beiträge del delcamp und im neuen deutschen Forum) Mensch besitze ich ebenfalls eine 4062, meine erste E-Gitarre, allerdings eine 4062 DL, mit der asymmetrischen Kopfplatte, aber demselben Tailpiece. Seriennummer und gute Bilder habe ich aktuell nicht verfügbar (G steht in einer anderen Stadt). Das wäre auch meine one&only E-Gitarre, falls ich mich auf eine beschränken müsste.
Danke für die Antwort... ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mit der Korpusform wirklich klarkommen werde. Sonst ist das schon eine tolle Gitarre...
 
Hallo rojarosguitar

ja sehr schöne 4062, indeed! 37xxx? Da sie ovale Griffbretteinlagen hat, dürfte sie bei etwa 37100 oder etwas weniger liegen, oder? So ab 37100 ersetzte Hoyer die ovalen durch rechteckige Einlagen, der Rest blieb gleich. In dieser Bauform mit der wunderbaren, handgestochenen Fichtendecke war sie nur 1980 und 1981 (vielleicht auch noch 1982, da habe ich leider keine Unterlage zu) erhältlich.

Somit ist das Baujahr Deiner 1980, höchstwahrscheinlich.

Und ja, Zargen und Boden des Korpus sind aus Ahorn und der innen liegende Block ist aus Ahorn mit beiseitigem Fichtenbelag, eine sehr aufwändige Bauweise (Bild davon anbei, ich hoffe die Komplexität des Aufbaus ist erkennbar). Das führt auch zu dem einzigartig weichen, runden Ton dieser Gitarren.

Viele dürften in dieser Bauweise nicht entstanden sein, schätze mal knapp unter 100 Stück, wahre Raritäten also! Das Tailpiece gab es auch wahlweise mit dem "klassischen" auf der Decke befestigten Tailpiece. Diese Konstruktion wie bei Deiner ist ja aus Messing und wiegt daher auch so einiges, dafür lässt sich der Saitendruck ja auch einstellen....

Serienstand war ein DP103 am Hals, der DiMarzio PAF, und am Steg ein SuperDistortion, DP100. Der Schalter war ein Phaseswitch, dem damaligen Zeitgeist entsprechend. DiMarzio hatte nie Seriennummern, aber (später dann) Produktbezeichnungen am Boden eingeprägt, ich denke, die meintest Du, oder?

Der Wert ist schwer zu taxieren, jedenfalls 1000€+, wenn sogar mit Originalkoffer noch etwas mehr, nach meiner Einschätzung.

Diese 1980/81er 4062 waren Topinstrumente, mit fantastischem Sound und bester Bespielbarkeit. Es gab übrigends beide Kopfplattenformen damals parallel.

so erstmal genug, noch Fragen?

so long

Ulricoso

4062 Aufbau unter der Decke.jpg
 
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Ja super, herzlichen Dank für die ausführliche Antwort... mal schauen, ob wir - die Gitarre und ich - so richtig zusammenkommen. Im Moment tue ich mich mit der Form und der Gewichtsverteilung schwer.

Vielleicht bin ich falsch konstruiert, aber ich kann sie auf keinem der Oberschenkel einfach so spielen, irgendwie gleitet sie mir immer weg. Muss sie also auch im Sitzen mit Gurt spielen. Hals ist super, und auch die Pickups gefallen mir gut, irgendwie betonen die DiMarzios noch den holzigen Charakter der Gitarre, als wüssten sie, dass massives Holz verbaut wurde.

Guten Rutsch
Robert
 
Hallo Robert,

gib' ihr eine Chance, sie ist es wert! Es mag ja auch an dem reichlich schweren Tailpiece liegen, das sie so Eigenleben auf Deinen Knien zeigt. An Deine Anatomie wird es wohl kaum liegen ....

Wünsche auch Dir einen Guten Rutsch
Ulricoso
 
ich kann sie auf keinem der Oberschenkel einfach so spielen, irgendwie gleitet sie mir immer weg. Muss sie also auch im Sitzen mit Gurt spielen.
Das geht mir auch so; ich vermute, dass, wie @Ulricoso schrieb, das Tailpiece da schon Bedeutung hat...
 
Danke für die Ermutigung... schnelle Entscheidung wird es eh nicht sein.
Ich habe keine Ahnung, wieviel das Tailpiece zu dem Sound beiträgt. Ich benutze es so, dass die Schrauben praktisch gerade soweit reingedreht sind, damit sie nicht lose sind. Mit gefällt es am besten, wenn der Brechungswinkel am Steg so flach wie möglich ist. Von daher rein vom Winkel her könnte ich natürlich auch ein anderes, leichteres Tailpiece benutzen.

Habt Ihr eine Empfehlung?

Allen einen Guten Rutsch!
 
Hello again,

es gab wie schon gesagt diese frühen 80er 4062 auch wahlweise mit der klassischen ABM-Brücke/Steg. Diese Teile sind aber sehr rar und kaum aufzufinden:

Auszug aus Hoyer Preisliste Febuar1980.jpg Hoyer 4062 37113 01.jpg

Ich würde es so lassen und versuchen so damit klarzukommen....

Ulricoso
 
Ich dachte an ein weniger invasives Vorgehen: so ein schlichtes Trapeztailpiece, das einigermaßen leicht ist? Nicht gut?

Robert
 
doch, auch gut ...
Saitenhalter.jpg
aber irgendwie ein Stilbruch :)
 
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Happy New Year!

Ja, an so etwas dachte ich... Gibts in der Bucht für knapp über 10 Euro...
 
Ein gutes Neues Jahr an Alle!
 
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Ich habe bereits weiter oben über die Gitarre von Hoyer berichtet, die, soweit ich sagen kann, 1980/81 hergestellt wurde, Modell 4062 (ein massiver Ahornkorpus und eine massive gewölbte Fichtendecke, ES-335 'inspirierte' Halbresonanzgitarre mit Mittelblock). Eine sehr schöne und gut spielbare Gitarre mit einigen ungewöhnlichen Eigenschaften, wie einem extrem schweren Saitenhalter, der verstellbar ist, um den Brechungswinkel der Saiten am Steg in zwei Teile zu erhöhen: Höhen und Bässe).

Sie ist mit einem DiMarzio Dual Sound für den Hals und einem Super Distortion für den Steg ausgestattet. Der Hals-Tonabnehmer hat (seitdem ich diese Gitarre besitze) etwas mehr Brummen als der Steg-PU. Ich frage mich, ob das nur daran liegt, dass sie mit diesen 4 Drähten statt nur einem und einem Schirm verdrahtet ist.

Inzwischen habe ich die Potentiometer ausgetauscht, weil die alten ziemlich kratzig waren und sich auch durch meine energischen Drehversuche nicht reinigen ließen. Leider hat sich das leichte zusätzliche Brummen des Hals-PU nicht verbessert. Ich hatte einfach das Verdrahtungsschema wiederholt, das schon vorher darin war. Ich frage mich, ob das nicht irgendwie falsch war. Vielleicht hat der Hals-PU auch eine Abschirmung, und vielleicht muss er mit der Erde verbunden werden, wo die Erde mit allen anderen Teilen verbunden ist? Ich bin mir nicht einmal sicher, wie es ist, weil ich mich leider nicht um dieses Problem gekümmert habe.

Fragen:

1) Sollte die Abschirmung des 4-adrigen Kabels auch mit der Erde verbunden werden?

2) Wie kann ich herausfinden, ob es so ist oder nicht, ohne die ganze Chose aus der Gitarre herauszuziehen (was bei diesem sehr begrenzten Zugang eine ziemlich schwierige Operation ist)? Ist meine Annahme richtig, dass, falls es angeschlossen ist, der Widerstand zwischen der Hülse des Gitarrenkabels und der Einstellschraube der Tonabnehmerhöhe einen sehr niedrigen Wert von etwa 0,1 Ohm aufweisen sollte? Denn diese Schrauben haben direkten Kontakt mit der Grundplatte, an der vermutlich das Abschirmgeflecht angelötet ist (die Tonabnehmer haben keine Abdeckungen).

Um jede Hilfe wäre ich sehr froh
 
Ich habe jedenfalls mal nachgemessen: Der Widerstand zwischen der Baseplate und dem Sleeve des Ausgangs ist praktisch null bei beiden PUs, und die sonstigen Werte sind auch in Ordnung; alle Kombinationen klingen auch richtig, inklusive dem gesplitteten NeckPU.

Deswegen frage ich mich eben, ob splittbare PUs anfälliger für Störgeräusche sind als die einfachen Humbucker mit einer Ader und Schirm.
 
Hallo rojarosguitar

finde endlich etwas Zeit Dir zu antworten :) .

Ja, diese Prehpoties (da sind/waren sicherlich diese rechteckigen, genieteten 250k Poties wie hier als 4er Pack drin), oder?

ab7f01eb-ffd6-419a-9d4e-b5828961fdc4.jpg

Die werden schon mal schwergängig, das ist richtig. Und das ist schwer zu reparieren, da sie eben genietet sind und nicht mit Laschen o.ä. zusammengehalten werden. Manchmal bekommt man sie aber wirder gängig, Achse in Schraubstock spannen und dann das Poti vorsichtig bewegen, evtl. mit einer Zange um den Hebel zu vergrössern. Das klappt manchmal, manchmal aber eben auch nicht.

Der Ausbau der flexiblen Leiterplatte ist popelig, in der Tat, geht aber mit etwas Fingerspitzengefühl: alles losschrauben, Poties, Schalter, Ausgangsbuchse dann das ganze durch die Öffnung am auch ausgebauten Brigdetonabnehmer vorsichtig rausnehmen. Dabei Decke gut abdecken, damit Kratzer vermieden werden. Habe das schon 4..5 mal gemacht, es geht imme rbesser, Übung macht den Meister *grins*.

Zum Brummen: wenn es nur bei einem Tonabnehmer auftritt, liegt es wahrscheinlich an dessen Verdrahtung, ganz selten an ihm selber.

Frage 1: ja, unbedingt (würde aber nicht Erde, sondern Masse sagen ;-) Sonst fehlt die Abschirmung der Zuleitung und auch des Metalls des Tonabnehmers. Also Abschirmung an die Masse des Potentiometers löten, wie auch der Masseanschluss des Tonabnehmers (bei DiMarzio je nach Baujahr grau oder schwarz).

Frage an Dich: was meinst Du mit splitbar? Wenn Du nur eine Spule des Humbuckers nutzt, dann ist die Einstreuungsempfindlich, wie ein Single Coil eben....

so long
Ulricoso
 
Hi Ulricoso, Danke für die ausführliche Antwort.

Die Potis, die ich ersetzt habe, waren wahrscheinlich nicht mehr die originalen, es waren japanische Potis. Eigentlich nicht schwergängig, aber super kratzig. Jetzt habe ich wieder japanische Potis von Thomann eingebaut. Es waren auch Kondensatoren drin, die etwa so bei 16nF liegen - die haben nicht so viel bewirkt... Habe Orange Drops 22nF eingebaut.

Da die Stellschrauben der PU-Tiefe praktisch 0 Ohm mit dem Sleeve vom Ausgang haben, gehe ich davon, dass die Masse (Abschirmung) verbunden ist. Oder mache ich da einen Denkfehler?

Den Dual Sound Pickup habe ich so geschaltet, dass er als SC mit der dem Hals zugewandten Spule funktioniert. Das das etwas mehr Einstreuungsempfindlich ist, ist klar, aber auch als Humbucker ist der Neck Pickup deutlich empfindlicher als der Super Distortion Bridge Pickup, der nur ein-adrig mit Schirm ist.

Das Ausbauen und wieder Einbauen der ganzen Elektrik ist wirklich sehr nervig und umständlich wegen des Centerblocks... Man muss praktisch alles durch das F-Loch machen, welches auch nicht gerade sehr breit ist. Die Aktion hat mich (unerfahren wie ich bin) mehrere Stunden gekostet.

Ich überlege schwer, ob ich die Pickups nochmal tausche - ist so viel Arbeit wieder! Vielleicht schließe ich mit diesen DiMarzios auch einfach Freundschaft :)
 
Hello again,

ich würde den Dual Sound nicht als SC beschalten, sondern die Spulen seriell/parallel umschalten, dann bleibt die Humbuckereigenschaft erhalten, der Sound wird aber "dünner". Einen Minischalter hast das Instrument ja eh schon ...

Ulricoso
 
Hello again,

ich würde den Dual Sound nicht als SC beschalten, sondern die Spulen seriell/parallel umschalten, dann bleibt die Humbuckereigenschaft erhalten, der Sound wird aber "dünner". Einen Minischalter hast das Instrument ja eh schon ...

Ulricoso
Kriege ich das mit dem gleichen Kippschalter (2 Positionen - 2 Reihen mir je 3 Pins) hin? Keine Idee, wie das funktionieren würde...
 
Hallo,
aber sicher doch, anbei die Beschreibung von DiMarzio dazu .... ich hoffe das hilft Dir weiter, wenn nicht, melde Dich einfach.
Ulricoso
 

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  • 4Conductor.pdf
    367,8 KB · Aufrufe: 4
Vielen Dank! Wenn ich mich entschließen kann, wieder mal in die Innereien der Gitarre zu greifen, werde ich versuchen, die Idee umzusetzen, wobei ich die Schaltung wie sie jetzt ist, klanglich auch sehr interessant finde.

Das Arbeiten an der Elektrik. dieser Gitarre ist wirklich kein Vergnügen, eher eine elende Fummelei; eigentlich spiele ich lieber, aber vielleicht packt es mich.

Vielleicht, wenn ich andere Pickups ausprobieren will; die jetzt eingebauten DiMiarzios sind schon sehr speziell, wenn auch auf ihre Weise auch sehr gut.
 

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