Die Hydropneumatik von Citroen war die beste Federung/Daempfung der Welt. Ich trauere meiner DS immer noch nach. Dumm nur, dass der Rest vom Auto aus den 1940'ern war, konstruktiv gesehen. Der CX war auch geil, aber der rostete schneller als er fuhr. Ganz oben auf der Liste fuer den letzten Autokauf stand auch ein C5 Hydractiv III, geiles Auto. Leider gibt es auf der Insel hier nur eine Werkstatt, die das Monster gut warten kann - und die ist in Nordirland. Den Rest haben die Pfuscher hier kaputtgeschraubt.
Aber: Bei Citroen schwingt das mitnichten frei. Das ist ein Hochdrucksystem und ohne Druck sinkt die Goettin bis (fast) aufs Bodenblech ab, zu viel Druck und man faehrt nicht wirklich komfortabel sondern eher wie auf einem hoch gespannten Snare-Drum Fell.
Wenn man sich nur mal kurz die konstruktiven Voraussetzungen in den Kopf ruft - ich habe da drueber nachgedacht -kann das nur Murks sein. Daempfung ist von Traegheit und Hebel abhaengig. Resonanz hat als zusaetzliche Sxchwierigkeit noch das Schwingungsverhalten.
Wie man recht schnell feststellen kann, schwingt eine Fluessigkeit in einem Glas mit anderen Frequenze wenn man ein halb volles Glas von rechts nach links schwenkt, also parallel zur Hochachse und anders wenn man das Glas mit einem Stopfen verschliesst und dann flach legt und wieder von rechts nach links schwenkt.
Fuer uns heisst das, dass der einzige Koerper bei dem das Schwingungsverhalten lageunabhaengig ist, eine Kugel ist. IMit gewissen Einschraenkungen in der Lage auch noch Zylinder. Schaut man sich jetzt das Ding an, ist die Kugelform draussen und es bleibt ein Zylinder uebrig. Der ist aber nur sehr eingeschraenkt immer in der gleichen Resonanzfrequenz. Kippe ich den Zyhlinder um die Laengsachse, aendert sich die Resonanzfrequenz erheblich. Vor Allem bei einem so kurzen Zylinder. Noch mehr, wenn da tatsaechlich mehree Kammern drin sind, der Zylinder wird dann ja nicht laenger.
I call Bullshit, alleine durch logisches Denken.
Egal, im Mai ist der Patentantrag oeffentlich und dann werde ich mir den Antrag gerne ansehen und auch mal durch Mathematica jagen.
Oder aber, der Hool stellt mal ein paar der Dinger fuer einen Test zur Verfuegung. Dann koennte ich da sogar mal was aufnehmen. Obwohl das eine Menge Arbeit wird und 100% reproduzierbar wird das auch nie werden. 20 Gitarren x 3 Positionen des Hools x 3x Strum und Pick ... oh Dear.
Uii.. die Website des Hools hat ein Update erfahren. Wollen wir uns das mal anschauen?
Die Innovation des zum Patent angemeldeten Hoolizer besteht darin, dass erstmals bei einem Musikinstrument eine frei schwingende Flüssigkeit als Schwingungswandler zum Einsatz kommt. Flüssigkeiten geraten wesentlich leichter in Schwingung als feste Körper und reagieren daher sehr schnell auf Schwingungen. Die in einem speziellen Kammersystem befindliche Flüssigkeit des Hoolizer absorbiert zu starke Schwingungen der Hals-Kopf-Einheit unmittelbar und wirkt zudem als Resonator. Verständlicher ausgedrückt, der Hoolizer wandelt kurz andauernde stärkere Schwingungsausschläge der Hals-Kopf-Einheit in feinere und dafür länger andauernde Schwingungen um. Das Resultat sind eine saubereres Klangbild und deutlich mehr Sustain.
Interferenzen entstehen bei einer Gitarre, wenn der Gitarrenkorpus auf der einen Seite und die Einheit aus Gitarrenhals und Gitarrenkopf auf der andere Seite nicht optimal zusammen schwingen, was selbst bei vielen High-End-Gitarren vorkommt. Wenn Korpus und Hals-Kopfeinheit nicht optimal harmonieren, kommt es zu unerwünschten Schwingungsüberlagerungen, mit dem Ergebnis, dass einige Tonfrequenzen unterdrückt, andere dagegen übermäßig stark betont werden. Man bemerkt das zum Beispiel daran, dass einige Töne auf der Gitarre leiser und wenig obertonreich erscheinen, während andere eher zu laut hervorstechen. Oder dass die Klangfarben der einzelnen Töne innerhalb eines Akkordes oder einer Tonleiter nicht homogen sind.
Einfacher ausgedrueckt: Wir bauen uns einen komplizierten Wolfstoeter.
Dagegen ist erstmal nichts einzuwenden. Ausser, das da erheblicher BS mitschwingt. Warum sollen Fluessigkeiten leichter in Schwingung geraten? Traegheit ist in erster Linie eine Frage der Masse. Kurz: ein leichtes Ding laesst sich einfacher beschleunigen als ein schweres Ding. So weit, so gut. Was bei Fluessigkeiten (und Gasen) im Vergleich zu Festkoerpern anders iist, ist die Viskositaet, also dass ich ggf. sowohl Resonanzen (also sich verstaerkende Schwingungen) habe und oftmals zusaetzlich sogar Frequenzbereiche, die nur sehr, sehr wenig Daempfung haben ohne dass die Schwingung verstaerkt wird. Sehr, sehr schwer zu kontrollieren. Bei dem Konzept des Hools, ein Zylinder, bin ich aber nicht unabhaengig von der Lage der Rotationsachse im Raum. Kippt das Ding, aendert sich die Resonanz. Aber der Giatarrenhals ist nunmal nicht fest im Raum, der orientiert sich natuerlich dynamisch in allen drei Achsen - und damit faellt das Ding.
Das ist (nur) ein ueberkomplizierter "Fat Finger" oder Wolfstoeter. Ueberkompliziert deswegen, weil die Lageaenderung das Verhalten des Systems aendert und deswegen schwerer beherrschbar macht. Ich behaupte mal, das Das Ding genau wie ein Wolfstoeter oder "Fat Finger" funktioniert, denselben Einschraenkungen uinterworfen ist und dass die versprochenen Zusatzeffekte entweder nicht reproduzierbar von der Lage des Hools im Raum abhaengen oder aber dass der Masseanteil des Gesamtsystems eine Groessenordnung mehr Einfluss hat als die versprochenen hydrodynamischen Effekte.
Abgesehen davon aendert der Spieler allein durch das Spielen der Gitarre das System sowieso dauernd und dynamisch und die durch den Spieler eingeleiteten Kraefte und Daempfungen sind ohnehin so gross, dass ein paar Gramm mehr oder weniger da oben am Kopf wenn ueberhaupt nur in Extremsituationen eine hoerbare Veraenderung bewirken.
Bullshit bis zum Beweis des Gegenteils.