Wenn ich mir aber mal eben schnell ne Suppe machen will und ich gerade Bock auf spargelähnlichen Geschmack im Dezember habe, nachts um 2, dann ist Deine Frau ganz bestimmt auch das "falsche Werkzeug" um zum Ziel zu kommen.
Na ja, wenn Suppe übrig ist (sie macht immer einen riesen-Topf), dann wäre die bei Bedarf auch nachts um drei schnell aufgewärmt.
Aber sind damit nicht zwei typische Phänomene unserer Zeit angesprochen (ganz allgemein formuliert, ich meine nicht dich konkret damit):
- Man möchte im Dezember frischen Spargel, frische Erdbeeren usw. haben, auch bezahlbar, und wenn die Umwelt dabei ruiniert wird. Anstatt das zu genießen, was auch in dieser Jahreszeit noch regional und frisch angeboten wird.
- Letztlich nimmt man das "spargelähnliche" für das echte und begnügt sich mit dem Fake. Klar, auf die "echten" Spargel muss ich warten, das macht Mühe. (Dosen jetzt mal außen vor gelassen.)
So auch bei H. Fischer: Vielen genügt das "musikähnliche", anspruchsvolle Musik macht eben auch mehr Mühe. Soll kein Vorwurf sein, einfach nur eine Feststellung.
Tütensuppen sind für mich ein "Fake" und damit für mich, wenn man so will, immer das "falsche Werkzeug".
Instant-Musik à la Fischer ist
für meinen musikalischen Geschmack auch ein Fake, "musikähnliche Musik", oder "Misuk" wie Brecht es mal formuliert hat. Für
mich kein Ohrenschmaus, nichts, um mich darin zu versenken, mich darin zu verlieren. Nach dem ersten Takt kenne ich schon praktisch alles, was noch kommt. Langeweile pur.
Die perfekte "musikalische Tütensuppe", wobei mir die Lebensmittelchemiker mit ihren Tütensuppen sogar noch mehr Respekt abnötigen, sind ihre Produkte doch verfeinerter und abwechslungsreicher.
Und die Tüte zeigt mir dabei ganz ehrlich, was Sache ist: hier bekommst du eine Tütensuppe, nicht mehr und nicht weniger.