Ich dachte immer, Kunst kommt von Können (...)
... so argumentiert mein Vater auch immer, der im Hinblick auf Malerei nur die klassische Malerei (opulente Schlachtergemälde mit mindestens 100 Pinselstrichen pro cm² ...) gelten lässt und nichts modernes ... Boys Fett auftragen können hätte er auch, sagt er. Stimmt, sage ich, biste aber nicht drauf gekommen ...
Für mich ist der kreative Moment das Entscheidende, die zündende Idee, also eher die Frage:
"Wäre mir das auch eingefallen?" als
"Hätte ich das auch (umsetzen) gekonnt?", wenn ich Kunst bewerte.
Aber da weiter zu diskutieren bringt nichts, aber mir stösst die Bestimmtheit, wie hier kategorisiert wird sauer auf.
Da hast Du recht, es ist müßig: Wenn jemand sagt, dass ihm Wein besser als Bier schmeckt oder Pizza besser als Burger, dann wird das seltenst in Frage gestellt. Da ist jedem klar, dass Geschmacksempfinden nun mal unterschiedlich ist. Nur beim Thema "Musik" ist jeder (Musiker ...) verwundert, dass andere etwas anderes als besser klingend empfinden als man selbst und es gibt gerne Streit, weil das eigene Hörempfinden das unbestechliche, objektiv richtige und einzig gültige ist ... Warum ist das eigentlich so?
die intention von hf und den mitwirkenden sollte jedem klar sein.
Das unterstellst Du mit Deinem Blick von außen. Und einiges spricht ja auch (für mich) dafür. Trotzdem ist es nicht ganz fair, da wir die Innensicht der ganzen Beteiligten nicht kennen ...
Letztlich ist es doch so: Man mag den "Output" von HF oder nicht. Ich schätze ihn auch überhaupt nicht.*
Nur: Es ist müßig dieses subjektive Empfinden (siehe oben) objektivieren zu wollen, in dem man argumentiert, das sei keine Kunst, die keine Künstlerin usw. Es gibt einfach kein objektives Urteil dazu, egal, wie man sich streckt ...
* Wobei mich weniger beschäftigt, dass (und warum) HF diese Musik macht, sondern vielmehr, warum sich Menschen in einem in Hinblick auf Vielfalt und Qualität schier unendlichen Musikuniversum ausgerechnet mit so etwas begnügen ...
... andererseits möchte ich darauf wetten, dass hier so mancher (mich eingeschlossen), der HF als "musikalisches Fastfood" ablehnt, sich durchaus mal ohne schlechtes Gewissen einen Burger beim Mäckes schmecken lässt. Das lässt "Kenner guten Essens" auch mit dem Kopf schütteln ...