Also ...
Der Tathergang
Schuldig oder nicht schuldig? Definitiv schuldig im Sinne der Anklage: Epische Trotteligkeit. Am vorherigen Abend hatte ich so einen Spaß mit dem Teil dass ich am nächsten Morgen voller Tatendrang und entsprechendem Schwung aufstand. Dabei kickte ich den Ständer um:
Detaillierter Unfallhergang
Resultat war eine für Les Pauls und anscheinend auch SGs die gar nicht so untypische Bruchstelle direkt am Ansatz der Kopfplatte. Allerdings ist sie nicht nach hinten umgefallen, sondern direkt vornüber, damit der Bruch möglich wurde natürlich auch mit entsprechendem Schwung und dem hohen Eigengewicht. Das bekannte Bild des Schreckens:
Das Auspacken
Nach 5 Sekunden habe ich mir ein Herz gefasst, wozu habe ich sonst so lange gewartet? Wichtig ist der Klang und nicht das Aussehen, folglich wurde erstmal der Verstärker hochgefahren, beim Auspacken nicht hingesehen, angestöpselt und losgelgegt.
Alleine schon diese wunderschönen Inlays für die irgendwelche armen Ohrenschnecken-Tiere sterben mussten. Ich habe sie vermisst.
Scheint ganz die Alte zu sein, jedenfalls hasse ich den Klang von neuen Saiten. So metallilsch und rau
Der erste Anblick
Autsch!
Das ist wirklich nichts, was man auf den ersten Blick übersehen könnte. Die Kopfplatte ist zum Glück nicht schief drangeleimt worden oder so etwas, allerdings sieht man direkt vorne auf der Platte direkt über der Abdeckung für den Halsstab schonmal die Spuren:
Natürlich ist beim kompletten Abbrechen auch der Lack abgeplatzt und weg:
Aber mal im Ernst:
Abgesehen davon, dass ich einfach keine Fotos machen kann, sind die Bilder mit Blitzlicht gemacht worden, so etwas übertreibt immer. Wenn man das Geblitze mal weglässt und bei normaler Beleuchtung draufschaut, sieht das ganze wieder etwas anders aus:
Die Reperatur an sich
Da ich momentan nur recht wenig Zeit habe, war nicht wirklich die Möglichkeit gegeben, unter der Woche nach Köln zu fahren und sie dort in eine Werktstatt zu geben. Zur Reperatur habe ich sie zu
City Music Bonn, ein kleiner aber feiner Laden in welchem auch schon hohe Prominenz wie AC/DC und Hagstrom-Userthread-Dauergast
Brian May residierte.
Klar ist so ein kompletter Bruch eine
interessante Sache, aber für den guten Mann war es nichts aufregendes. Die Dauer wurde mir vom damaligen Samstag auf den nächsten Mittwoch bis Donnerstag prophezeit, heute wurde sie endlich abgeholt. Der Preis für die Reperatur, neue 10-46er Saiten und wenn ich ihn damals richtig verstanden hab eine Halsjustierung lag bei ... 60 Euro
Ein echter Dumping-Preis, auch wenn mich das Gefühl beschleicht, dass die Sache bei einer Werkstatt, bei der ich das dreifache bezahlt hätte, auch vielleicht noch ein wenig besser gelaufen wäre. Mal sehen, vielleicht kann ich das irgendwo, irgendwie, irgendwann nochmal drüberlackieren lassen.
Beim drüberfühlen bemerkt man nichts großartiges, vielleicht ein paar kleine Unebenheiten. Und die Gitarre ist schon etwas dreckig, aber Kratzer oder ähnliches scheint sie keine abbekommen zu haben.
Und selbst wenn es fürs erste gar nicht sooo unauffällig ist, Leute schauen bei so einem Prachtstück nicht wirklich auf die Kopfplatte (die ich vor dem Kauf sogar relativ hässlich fand) - Sondern auf das Wölkchenahorn
Nach den drei (oder mehr?) Wochen LP-Abstinenz muss ich nicht mehr zwangsläufig Clapton und alte Bluesgrößen wie Howlin' Wolf bis hin zu The Who hören, sondern endlich auch wieder Musik mit dicken Les Pauls wie Guns N' Roses oder Santana.
Bis dahin, war wohl doch ein ganz guter Tag heute
mfg