Gott und Metal-Musik? Passt das zusasmmen?

monsy schrieb:
Die Wissenschaft ist definitiv keine (Ersatz-)religion. Man hat diesen Vergleich schon sooooo oft gehört und er ist nach wie vor Unsinn.

Ja, deine Argumente sind stichhaltig.
...


Du solltest das ganze mal vom Verhaltenspsychologischen Aspekt her betrachten, als das, was Religion wirklich ist: der KgT!
 
W.H. schrieb:
Dem kann ich zustimmen, ebenso vermutlich dem anderen Teil deines Beitrags, nur wüsste ich ganz gern vorher noch was das lateinische heißt bevor ich da noch zustimme :D


Leider auch sehr richtig!


Hehe. Jetzt wirds schwierig. Was meinst du mit "unterordnen"? ;)
Jede Regel befolgen, die das Vaticanum XVIII...xyz aus dem Jahre soundso vorschreibt?
Oder alles partout übernehmen, was unser Papst so von sich gibt und es ihm nachplappern? Ordnen sich alle Mitglieder der RKK ihr unter? Oder wie schaut das aus?

Oder... ist die Kirche denn sich überhaupt einig über ihre Lehren? Du wirst ja sicherlich schon Bücher verschiedener Theologen gelesen haben, wenn du so vernichtend über die gesamte Gemeinschaft urteilst. Oder etwa nicht? ;)


Das kann ich jetzt ehrlich gesagt nicht verstehen.
Würdest du das näher begründen? Warum kannst du z.B. den Islam tolerieren oder Hinduismus, nicht aber das Christentum?


Ich sag's auch mal in aller Deutlichkeit: DOCH! Und zwar u.a. deswegen weil eine kritische Sichtweise auf sich selbst und auf die Kirche als Institution und ihre (z.B.) Enzykliken als Leitfaden essentieller Bestandteil christlichen Bewusstseins sind? ;)
Oder mal andersrum gefragt: Was weißt du denn sonst noch so über die Kirche? Erzähl uns doch mal was von ihr, ich bin gespannt :D

MfG summit.


Ich quotiere jetz mal nicht jeden deiner Abschnitte.. das ist mir methodisch etwas zu aufwendig ;)

Also fang ich erstmal damit an etwas klarzustellen:
"Warum kannst du z.B. den Islam tolerieren oder Hinduismus, nicht aber das Christentum?"

Da hast du mich missverstanden. Ich sprach bewusst von der röm.kath. Kirche und nicht vom Christentum oder christlichem Glauben.

Also zu der Kirche sei dann noch folgendes gesagt:
Dass sich nicht alle katholischen Theologen in allen Punkten einig sind und es auch durchaus kritische Theologen gibt, ist mir natürlich bewusst und auch eine Tatsache, die nicht zu ignorieren ist.
Nichtsdestotrotz ist die Kirche hierarchisch strukturiert und in ihrer Organisationsform völlig unsinnig. Allein vor dem Hintergrund, dass "Gottes Wege unergründlich" sind, ist eine derartige Struktur der Kirche völlig sinnlos... ganz besonders Dinge wie beispielsweise das Unfehlbarkeitsdogma.
Ich versteh nicht, warum viele der Christen sich der Kirche immernoch hingeben, da die Kirche ja nichtmals durch die Bibel gerechtfertigt wird. Was bei der Kirche immer außer Acht gelassen wird, ist zunächst ersteinmal die Geschichte auf die die Kirche zurückblickt. Es gibt und gab keine Institution auf diesem Planeten, die den Tod von derart vielen Menschen zu verantwortet hat. Dass dieses heute nicht mehr so aktuell ist, sei natürlich dahingestellt, aber grade die Missionstätigkeit finde ich nahezu schrecklich. Auch heute werden noch zahlreiche Naturvölker durch christliche Missionare zerstört und aus ihrer harmonischen Lebensweise gerissen.
Würde man sich politisch nochmals Adolf Hitler unterstellen, mit der rechtfertigung "ach, der ist friedlich geworden. Das ist schon okey so" ?

"Ich sag's auch mal in aller Deutlichkeit: DOCH! Und zwar u.a. deswegen weil eine kritische Sichtweise auf sich selbst und auf die Kirche als Institution und ihre (z.B.) Enzykliken als Leitfaden essentieller Bestandteil christlichen Bewusstseins sind? "

Darauf noch mal die Frage:
Wozu dafür Teil der Kirche sein? Warum seinen Glaubne nicht frei praktizieren?



Und nochmal kurz zu dem Punkt warum Wissenschaft und Religion nicht gleichgestellt werden können:
Die Wissenschaft funktioniert größtenteils induktiv. Es werden also empirsche Aussagen über Versuchs- und Testergebnisse getroffen, von denen dann mit größerwerdender Wahrscheinlichkeit angenommen wird, dass sie kategorisch zu akzeptieren sind. Die moderne Naturwissenschaft ist sich durchaus bewusst, dass es passieren kann, dass ein Buch auch durch den Tisch fallen kann, wenn ich es versuche dort hinauf zu legen.

Die Religion hingegen funktioniert deduktiv. Das heißt, es wird ein allgemeines Prinzip angenommen (Gott), von dem sich die Welt dann ableiten lässt.

Neben der absolut konträren Methodik, sind auch die Fragen der Wissenschaft und der Religion völlig andere. Die Wissenschaft ist dazu da die Welt logisch ersichtlich und verständlich zu machen. Kein seriöser Naturwissenschaftler erhebt mit seinen Forschungen den Anspruch seine Ergebnisse auch bishin zur metaphysischen Ebene zu deuten.
Das ist wiederum Aufgabe der (Anti)Religion. Metaphysische Dinge wie z.B. Freiheit und Gott sind auch nicht auf naturwissenschaftlichem Wege zu untersuchen, sondern können einzig und allein frei interpretiert, oder von einem universalem Prinzip abgeleitet werden.

Es wurde ja jetz auch noch von dem psychologischen Effekt der Wissenschaft als Ersatzreligion gesprochen. Jeder Mensch besitzt eine Gewisse Art von Spiritualität, die in Religionen aufgegriffen wird. Für diese Spiritualität bietet die Naturwissenschaft aber keinerlei Futter, da diese über die Aspekte der Spiritualität (Metaphysik) keinerlei Aussagen trifft. Das heißt, dass selbst ein atheistischer Naturwissenschaftler aus seinen Forschungen unmittelbar keinerlei spirituelle Erkenntnise ableiten kann.
Die Fragen (nicht die Antworten) des "Glaubens" gestalten sich dennoch für alle Menschen prinzipiell ähnlich. (Universales Prinzip: ja/nein , Definition von Freiheit, Gerechtigkeit, Moral etc etc etc. )
 
Das habe ich alles nicht in Frage gestellt, sehe ich ebenso, was ich meine, von der Spiritualität, etc völlig abgesehen, ist, weswegen die Menschen überhaupt religiös sind, woher diese Spiritualität eigentlich kommt und was für einen Sinn sie hat? Denn wie du ja richtig sagst, ist sie bei jedem Menschen an sich vorhanden, was heißt, dass es in der Natur des Menschen liegt und damit einen evolutionär bedingten Grund haben muss. Denn erwiesenermaßen haben schon unsere Urväter Religion ausgeübt. An dieser Stelle stellt sich eben die Frage warum. Ob es nur war, weil sie sich manche Dinge nicht erklären konnten? Als Folge philosophischer Überlegungen?
Selbst wenn, ist es seltsam, dass es sich wirklich allgemein durchgesetzt hat. Es kann kein Zufall sein, dass überall auf der Welt unabhängig voneinander Religion enstanden ist.. Ich denke vielmehr, dass Religion einen einfachen, evolutionstechnischen Hintergrund hat (-> kulturelle Evolution), nämlich der, dass das zunehmend ausgebaute soziale Gefüge (verursacht durch gemeinsame Jagd) es nötig machte, in irgendeiner Form etwas zu haben, dass alle verbindet, und über den puren Drang nach Schutz und Nahrung hinausgeht (denn wir sind darüber hinaus zusammengeblieben!).
Da bietet sich soetwas wie Religion hervorragend an. Es ist dabei vollkommen egal, ob es sich um den Glauben an Gott, an Mutter Natur oder an irgendwelche Elementarteilchen handelt, wichtig ist nur, dass alle an einem Strang ziehen (Gott huldigen / forschen), sie haben ein Ziel, welches ihrem Leben einen Sinn gibt, und zwar allen genau denselben! Das verbindet, dass schaft die Grundlage des sozialen Zusammenseins.
 
Cliff Burton schrieb:
ich halte religion generell für schwachsinn, da klammern sich menschen an etwas was sich irgendwer ausgedacht hat nur weil sie mit dem was sie sind und was sie tun und was sie selbst tun wollen oder lassen nicht klarkommen.
Das ist aber eine mehr als gewagte These, vor allem da du generell von Religionen sprichst...
Ich selbst höre auch gerne und viel Metal querbeet durch die Genres, bin aber auch in der Kirche (protestantisch) tätig. Ich engagiere mich da als Betreuer und Helfer für die Katechumenen und Konfirmanden, also die 12-14 Jährigen, die grade Unterricht haben und wir erziehen die mit der Unterstützung unserer Pfarrerin nicht so totalitär, wie du es hier darstellen willst.
Religion ist für mich eine Einstellung und kein Objekt, das man anhimmelt, und genau sowas vermitteln wir denen auch. Wir sagen nicht, dass sie jeden Abend an irgendeinen Gott beten sollen oder dass sie uns ihr Geld geben sollen.
Wir arbeiten mit Gleichnissen (!) aus der Bibel und historischen Hintergründen und vermitteln ihnen, die Religion kritisch zu hinterfragen und ihren eigenen glauben (!) zu formulieren. So haben wir auch auf einer Freizeit mit ihnen über Glaubensbekenntnisse Gesprochen und sie haben dann sogar ganz alleine welche geschrieben, die alle unterschiedlich waren und doch eins gemeinsam hatten: Sie haben sie zur Gruppe zusammen geschweißt und alle die Themen Vertrauen und Nächstenliebe beinhaltet. DAS ist das, was Religion meiner Meinung nach ausmacht.

Ich habe auch so meine Probleme mit der Katholischen Kirche etc, aber ich möchte hier anmerken, dass einige sich nicht unbedingt herausnehmen sollten, generell alle "Christen" oder die gesamten "Religionen" derartig flach zu kritisieren. Hier sind echt gute und zum Denken anregende Beiträge, aber sowas total unbegründetes find ich hier fehl am Platz

So far ;)
Edit:
madmaxx schrieb:
Es ist dabei vollkommen egal, ob es sich um den Glauben an Gott, an Mutter Natur oder an irgendwelche Elementarteilchen handelt, wichtig ist nur, dass alle an einem Strang ziehen (Gott huldigen / forschen), sie haben ein Ziel, welches ihrem Leben einen Sinn gibt, und zwar allen genau denselben! Das verbindet, dass schaft die Grundlage des sozialen Zusammenseins.
Solche Beiträge meinte ich! Das ist produktiv und interessant, nicht wie einige "Wer-einer-Religion-Angehört-kommt-auf-sein-Leben-nicht-klar"-Beiträge
 
madmaxx schrieb:
Das habe ich alles nicht in Frage gestellt, sehe ich ebenso, was ich meine, von der Spiritualität, etc völlig abgesehen, ist, weswegen die Menschen überhaupt religiös sind, woher diese Spiritualität eigentlich kommt und was für einen Sinn sie hat? Denn wie du ja richtig sagst, ist sie bei jedem Menschen an sich vorhanden, was heißt, dass es in der Natur des Menschen liegt und damit einen evolutionär bedingten Grund haben muss. Denn erwiesenermaßen haben schon unsere Urväter Religion ausgeübt. An dieser Stelle stellt sich eben die Frage warum. Ob es nur war, weil sie sich manche Dinge nicht erklären konnten? Als Folge philosophischer Überlegungen?
Selbst wenn, ist es seltsam, dass es sich wirklich allgemein durchgesetzt hat. Es kann kein Zufall sein, dass überall auf der Welt unabhängig voneinander Religion enstanden ist.. Ich denke vielmehr, dass Religion einen einfachen, evolutionstechnischen Hintergrund hat (-> kulturelle Evolution), nämlich der, dass das zunehmend ausgebaute soziale Gefüge (verursacht durch gemeinsame Jagd) es nötig machte, in irgendeiner Form etwas zu haben, dass alle verbindet, und über den puren Drang nach Schutz und Nahrung hinausgeht (denn wir sind darüber hinaus zusammengeblieben!).
Da bietet sich soetwas wie Religion hervorragend an. Es ist dabei vollkommen egal, ob es sich um den Glauben an Gott, an Mutter Natur oder an irgendwelche Elementarteilchen handelt, wichtig ist nur, dass alle an einem Strang ziehen (Gott huldigen / forschen), sie haben ein Ziel, welches ihrem Leben einen Sinn gibt, und zwar allen genau denselben! Das verbindet, dass schaft die Grundlage des sozialen Zusammenseins.

ich fass mich kurz:
Ich stimme fast bedinungslos zu... Grade aus denen von dir genannten Aspekten geht auch hervor, dass Religiösität ansich (in welcher Form auch imemr) nichts "sinnloses" oder "zufälliges" ist...

nicht wie einige "Wer-einer-Religion-Angehört-kommt-auf-sein-Leben-nicht-klar"-Beiträge

Das sind eben die unreflektiert antirelgiösen Stimmen, die ich irgendwann mal angerissen habe ;)
 
1. Gott ist kuhler als ihr alle zusammen! :D
2. Ist es doch scheiß egal ob jemand an etwas glaubt oder nicht? Also ich selber halte nicht viel von der Kirche glaube aber an Gott.

Ich habe mal einen metalhörenden und aus der Kirche ausgetretenen Theologen, welcher jetzt die Jugendbetreuung von unserer Landeskirche (Landeskirche ist nicht die staatlich geförderte Kirche!) macht, gefragt was Gott ist. Er hat daraufhin das gesagt, was auch genau meine definition von Gott wäre:

Fossie schrieb:
Gott ist die Liebe
Und genauso sehe ich das auch. Gott ist das, was uns unser überleben sichert und uns zusammen hält.

Die BM'ler werden jetzt sagen: "Liebe ist scheiße, Hate reigns the world" aber auch die Liebe ist in meinen Augen ein weit gefächertes Gebiet.
Sei es die Liebe zu einer Person (Hand aufs Herz: Jeder von uns war schonmal verliebt), oder Liebe zur Musik.

Und da ich die Musik liebe und auch andere Personen denke ich, dass Gott und Metal wunderbar zusammenpassen ;)

Übrigens:
Ich glaube auch irgendwo in der Bibel hat Jesus mal gesagt, dass Gott die Liebe ist ;)
 
Tatsache ist das man Glauben unheimlich ausnutzen kann.
Die Kirche ist eine unfassbar große Macht.
Mehr ist es für mich auch nicht.
Vielleicht noch eine Hilfsorganisation.

Aber von der Kirche halte ich weniger wie von Gott.
 
ich denke ich habe meine aussage doch wohl begründet...
wenn man überlegt wie man massen bekehren kann wie ich in meinem post weiter oben sagte ... wo bleibt dann da die glaubwürdigkeit? das is dann allgemeines verarschen.
und ich finde auch das sich menschen viel zu sehr daran binden lassen. wenn ich sehe man bezahlt kirchensteuer, ich finde geld ist das sinnloseste auf dieser sinnlosen welt, und die kirche nimmt geld... warum kann sich so etwas "mächtiges" nicht unabhängig von geld machen? denk da mal drüber nach.
es mag jetzt zwar kommen das geld die welt regiert bla bla is leider auch so, aber wie gesagt wenn ma so einen einfluss hat sollte man über sowas drüberstehn.
 
monsy schrieb:
Also zu der Kirche sei dann noch folgendes gesagt:
Dass sich nicht alle katholischen Theologen in allen Punkten einig sind und es auch durchaus kritische Theologen gibt, ist mir natürlich bewusst und auch eine Tatsache, die nicht zu ignorieren ist.
Nichtsdestotrotz ist die Kirche hierarchisch strukturiert und in ihrer Organisationsform völlig unsinnig. Allein vor dem Hintergrund, dass "Gottes Wege unergründlich" sind, ist eine derartige Struktur der Kirche völlig sinnlos... ganz besonders Dinge wie beispielsweise das Unfehlbarkeitsdogma.
Stopp.

Hierarchische Struktur: Es ist essentieller Bestandteil christlichen Bewusstseins, dass ein Christ (egal ob Angehöriger der RKK oder nicht) letzten Endes sich nur vor seinem eigenen Gewissen zu verantworten hat. Steht seine Gewissensentscheidung im Widerspruch mit einem Leitfaden / Lehrsatz der RKK, so behält sie trotzdem ihre Gültigkeit. Von einer "hierarchischen Struktur" im Sinne von Papst befiehlt, alle Schäflein folgen kann nicht die Rede sein, ebensowenig von einem "Führerkult" (das hat mal jemand anders behauptet).

Das Unfehlbarkeitsdogma kann, da muss ich dir Recht geben, jedem rational und kritisch denkenden Menschen (und ganz besonders kritischen Rationalisten ;) ) nichts anderes verursachen als Bauchschmerzen. Es stammt soweit ich weiß aus dem Mittelalter, und warum es bis heute nicht aufgehoben wurde ist mir ein Rätsel (im Religionsunterricht wird u.a. ausdrücklich behandelt, dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist).

Ich versteh nicht, warum viele der Christen sich der Kirche immernoch hingeben
Würdest du bitte erklären was du mit "hingeben" meinst? :confused:
Ich bin Mitglied der RKK und werde nicht aus ihr austreten, gehe allerdings nicht in den Gottesdienst und bete nicht.

da die Kirche ja nichtmals durch die Bibel gerechtfertigt wird.
Die Bibel als Anweisung und generell wörtlich zu verstehen ist, das muss ich dir glaube ich nicht ernsthaft sagen, Unsinn. Sie ist 2000 Jahre alt.
Dass aber eine Organisation wie die RKK entstehen würde ist doch nur mehr als logisch. Wenn viele Leute Auto fahren, gründet irgendwann jemand den ADAC. Wenn viele Leute Hasen züchten, entstehen Hasenzüchtervereine. Es ist schwer abzustreiten dass es in der Natur des Menschen liegt, Interessengemeinschaften zu bilden.

Was bei der Kirche immer außer Acht gelassen wird, ist zunächst ersteinmal die Geschichte auf die die Kirche zurückblickt. Es gibt und gab keine Institution auf diesem Planeten, die den Tod von derart vielen Menschen zu verantwortet hat.
1. Sehr interessant! Du hast sicherlich Zahlen da. Mal schauen, wie diese im Verhältnis zu den Dimensionen von Völkermorden wie sie zB unter Stalin oder Mao geschehen sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/Stalin - Geschätzt: 40 Millionen Menschenleben. Es wäre für mich wirklich sehr verwunderlich, wenn die Bevölkerung der gesamten damals bekannten Welt bereits so groß gewesen wäre. Allerdings hinkt mein Argument, denn man müsste es natürlich relativ (prozentual) rechnen; das war auch ehrlich gesagt nicht ganz ernst gemeint, denn...

2. Ich versteh dich einfach nicht wie du gegen die Mitglieder einer Religion, Kirche oder was auch immer wettern kannst, die gegen deren eigene Prinzipien verstoßen. Es gibt da einen einfachen Satz und der heißt "du sollst nicht töten". Klar, es gibt Ausnahmen und Streitfragen (finaler Rettungsschuss, Abtreibung), jedoch dass ein Missbrauch menschlichen Glaubens durch Führungspersonen wie z.B. durch die Behauptung dass Hexen am Werk seien, oder die heiligen Stätten von Heiden besetzt seien in keinem Fall gerechtfertigt ist, kannst du doch nicht der Religion an sich vorwerfen. Es wird immer einen Missbrauch von Macht geben, und es wird immer Menschen geben die andere Menschen für ihre eigenen Zwecke missbrauchen, und sie an der Nase herumführen (das kann dir genausogut als Agnostiker, Atheist, Satanist, "Freidenker" und Spaghettimonster-tist passieren). Der Satz "die Kirche ist grausam gewesen" ist einfach nicht wahr - der Mensch ist grausam gewesen, wird es immer sein, und die Annahme, dass das das irgendwann völlig ausgeschlossen sein wird, ist irrational. Oder: Schon mal drüber nachgedacht, was passieren würde wenn irgenwelche "Atheistenführer" anfangen, die Christen zu verhetzen, denn die waren ja früher so böse (oder irgendein anderer Blödsinn), also lyncht sie schnell! Denkst du wirklich, es gibt unter Nichtchristen oder Nichtkatholiken keine korrupten Menschen die andere zu Verbrechen anstiften, und keine dummen Mitläufer, die sich in die Irre führen lassen? Ohje...

3. Ich kann nicht verstehen warum du das ganze explizit auf die RKK münzt. Gewalt als Mittel zur Durchsetzung war und ist nach wie vor gängige Praxis bei jeder Art von Institutionen, egal ob es Religionen sind oder irgendwelche anderen Interessengemeinschaften. Das kommt daher, dass Interessen generell Meinungen, Werte, etc. repräsentieren (bei Kultur und Religion liegt darauf natürlich besondere Bedeutung). Und da wären wir wieder bei Punkt 2... jeden Tag wirst du Menschen sehen, die ihre Interessen mit Gewalt durchsetzen, sei es beim Drängeln im Bus, Mobbing am Arbeitsplatz, oder was auch immer. Was du der Religion / Kirche vorwirfst ist bedingt dadurch, dass ihre Mitglieder eben Menschen sind.

Um nochmal auf das Thema Kreuzzüge zurückzukommen, man sollte wenn man sie schon anspricht auch noch zu sagen, dass da so mancher weltlicher Führer seine Finger mehr als tief drin gehabt hat. Ich will das Fehlverhalten der Führungspersonen, Päpste oder was auch immer der Kirche auf keinen Fall irgendwie rechtfertigen. Jedoch kann man ihnen auf keinen Fall allein die Schuld geben, sondern muss berücksichtigen dass die Gier der Könige nach Macht, Gold, Land oder was sonst auf jeden Fall ein entscheidender Faktor war.

Desweiteren verweise ich auf den "eschatologischen Vorbehalt". Weißt ja wahrscheinlich was das ist. ;)

Dass dieses heute nicht mehr so aktuell ist, sei natürlich dahingestellt, aber grade die Missionstätigkeit finde ich nahezu schrecklich. Auch heute werden noch zahlreiche Naturvölker durch christliche Missionare zerstört und aus ihrer harmonischen Lebensweise gerissen.
Ähm... gewaltsames Missionieren widerspricht ebenfalls den Prinzipien der RKK.
Darüberhinaus möchte ich auch mal sagen, dass das harmonische Leben oder die Stimmigkeit anderer Religionen (auch Naturreligionen) in sich, selbst wenn sie mit christlichen Prinzipien nicht in Übereinstimmung zu bringen sind, von einem Christ zu respektieren sind. Wenn jemand nicht der Kirche beitreten will, weil er mit ihren Ansichten nicht übereinstimmt, dann muss bzw. soll er das auch nicht - wieso denn auch? Damit man ihn schön unterdrücken und ausbeuten kann? :rolleyes: Hehehe...

Desweiteren wär ich mal sehr daran interessiert, was für Naturvölker von christlichen Missionaren zerstört werden. Bring doch mal ein paar Belege, wenn möglich nicht von irgendwelchen äußerst seriösen linksradikalen Websites.

Würde man sich politisch nochmals Adolf Hitler unterstellen, mit der rechtfertigung "ach, der ist friedlich geworden. Das ist schon okey so" ?
Mal ganz im Ernst: Ich will dich sehen, wie du DEN Vergleich in einer ernsthaften Debatte (außerhalb des Internets) einem Geistlichen ins Gesicht sagst.

Denk mal bitte nach, also echt...

Darauf noch mal die Frage: Wozu dafür Teil der Kirche sein? Warum seinen Glaubne nicht frei praktizieren?
Ähm... keine Ahnung? Ist im Prinzip ja egal, oder? Die Kirche ist eine Organisation von Gläubigen, aber wenn jemand sein eigenes Ding machen will, dann soll er das halt :D die Kirche als Organisation ist eben recht günstig wenn's darum geht etwas zusammen zu machen (Gottesdienste feiern, soziales Engagement, irgendwelche Zeremonien oder Jugendarbeit)...

Und nochmal kurz zu dem Punkt warum Wissenschaft und Religion nicht gleichgestellt werden können:
Die Wissenschaft funktioniert größtenteils induktiv. Es werden also empirsche Aussagen über Versuchs- und Testergebnisse getroffen, von denen dann mit größerwerdender Wahrscheinlichkeit angenommen wird, dass sie kategorisch zu akzeptieren sind. Die moderne Naturwissenschaft ist sich durchaus bewusst, dass es passieren kann, dass ein Buch auch durch den Tisch fallen kann, wenn ich es versuche dort hinauf zu legen.

Die Religion hingegen funktioniert deduktiv. Das heißt, es wird ein allgemeines Prinzip angenommen (Gott), von dem sich die Welt dann ableiten lässt.
Schön, dass du Worte wie "induktiv" und "deduktiv" kennst. Darauf trifft man heute nicht oft!

Aber irgendwo liegt da glaube ich trotzdem ein ziemlich dickes Missverständnis vor.

Zum Rest deines Postings habe ich mir auch zuerst überlegt, ob ich noch was schreiben soll, aber ich hab ehrlich gesagt weder die Lust noch die Zeit dazu (bitte das jetzt auf keinen Fall als persönlichen Angriff oder so verstehen! Du hasts drauf - für einen Kirchengegner :D ;) ). Wünsch mir mal Glück fürs Deutsch-Abi. ;)

 
Also ich hab mir jez nich alles durchgelesen, aber ist es nicht eigtl egal, was die Leute glauben? Seit wann muss man denn einen bestimmte Glauben haben um Metal spielen zu koennen? Gibt ja auch genuegend christliche Metalbands (gut vll mehr im Metalcore, aber den zaehl ich jez dazu) Man sehe nur As I Lay Dying und Underoath. Is mir auch ziemlich egal woran die glauben, so lange sies mir nicht aufzwingen versuchen. (jez nur im religioesen sinne, nicht im politischen.)
 
nochmal was dazu:
madmaxx schrieb:
Religion, als ein gemeinsamer Stützpfeiler und in sofern als kleinster gemeinsamer (sozialer) Teiler gibt es schon seit Menschengedenken. Es hat weniger damit zu tun, dass man Dinge, die man nicht erklären kann, irgendwie erklären will, sondern vielmehr damit, dass es für das Überleben der Menschheit wichtig war/ist, zusammenzuarbeiten und somit eine gemeinsame Grundlage geschaffen werden musste. Gemeinsame Tradition, das verbindet. Und jeder von uns glaubt an eine Religion: an die Wissenschaft nämlich. Jeder glaubt, dass die Erde rund ist, jeder glaubt, dass, wenn ich ein Experiment mache, dessen Ergebnis reproduzierbar ist, dieses Ergebnis vorhersagbar ist.
Nein, die Erde ist tatsächlich rund. "Rund" ist ganz allgemein eine sprachlich definierte, optische Eigenschaft, die die Erde offensichtlich hat (z.B. auf Bildern aus dem All zu sehen)...genauso wie das Gras vor meiner Tür tatsächlich grün ist. Das hat nichts mit Glauben zu tun, denn innerhalb von geschlossenen Systemen -wie der Sprache- lassen sich durchaus absolute Aussagen treffen.
madmaxx schrieb:
Wer gibt euch die Sicherheit, dass es wirklich so ist? Wer sagt euch, dass die Welt wirklich aus Atomen, ... zusammengesetzt ist, und dass, wenn man Urankerne aufeinanderprallen lässt, diese zerfallen? Was gibt euch diese Sicherheit? Nur der Glauben! Der Glauben an die Wissenschaft. Erzählt mal einem Aborigine das alles - er wird kein Wort glauben.
Die Sicherheit kann niemand geben, aus dem einfachen Grund, weil es eben nicht "wirklich so ist". Die Naturwissenschaften erklären nicht, wie die Dinge tatsächlich sind. Sie entwerfen lediglich Modelle, mit denen sich Beobachtungen einheitlich beschreiben lassen. Solche Modelle funktionieren grundsätzlich nur in den Größenordnungen, die der Mensch fassen kann, bzw. kann über andere Größenordnungen einfach nichts ausgesagt werden.

Den grundsätzlichen Unterschied in der Herangehensweise (deduktiv/induktiv) hat monsy ja schon angesprochen.
 
Wenn du meinen zweiten Post gelesen hättest wüsstest du, dass ich nur auf den 'zoologischen' Grund anspiele, den Religion hat: dass alle an einem Strang ziehen. Und dabei Unterscheidet sich Wissenschaft nicht von der Religion.
 
madmaxx schrieb:
Wenn du meinen zweiten Post gelesen hättest wüsstest du, dass ich nur auf den 'zoologischen' Grund anspiele, den Religion hat: dass alle an einem Strang ziehen. Und dabei Unterscheidet sich Wissenschaft nicht von der Religion.
Danke, habe ich. Wollte eigentlich nicht darauf eingehen, weil ich das mit der Evolution genauso sehe und du deinem ersten Beitrag teilweise widersprichst, aber bitte:

Die überwältigende Mehrheit derer, die sich als Atheisten und Anhänger der Wissenschaft bezeichnen, forscht selbst überhaupt nicht. Wo schafft die Wissenschaft für solche Leute also Gemeinschaft?
 
hmm, inwieweit ist es wichtig, wer recht hat - wissenschaft oder theologen?

religion kann jedem volk dazu dienen, die dinge des lebens hinnehmen zu lernen, fuer die es keine wissenschaftliche oder auch rationale erklaerung gibt, z.b. warum sterben unschuldige kinder bei autounfaellen? warum sterben unbeteiligte menschen scheinbar grundlos, wo hingegen andere, die es "verdient" haetten ("boese meinschen") weiterleben duerfen?
des weiteren kann religion dabei helfen, die angst vor dem unbekannten (speziell die angst vor dem eigenen tod) zu lindern, in einigen kulturen / religionen bedeutet der tod etwas "gutes" und "edles".

meiner meinung ist eine diskussion, ob religion wahr ist oder nur mythologie, nicht unbedingt sinnvoll, zumal es niemals einen beweis dafuer oder dagegen geben wird und -und das ist der kern- es einen glaubenssache ist. die einen glauben daran, andere sehen es als schwaeche. es kann nur darum gehen, jeden in seiner ansicht zu tolerieren, sei es auch noch so schwer...und mit der toleranz tut sich speziell die katholische kirche schwer..

dennoch frage ich mich schon, warum -im vergleich zur popmusik- der metal sich in recht gehaeufter form mit gott/satan, sinn/unsinn des lebens auseinandersetzt..daraus lese ich, dass das fragen sind, die viele menschen beschaeftigen.. und jeder erstellt sich sein eigenes lebensmodell, in dem der glaube an einen gott eben platz hat oder auch nicht..

just my 2 cents...
 
wer recht hat - wissenschaft oder theologen?
wer hat recht - mathe- oder deutschleher? Die Frage stellt sich überhaupt nicht, weil wissenschaft und religion gar nicht in Konkurrenz stehen.

dennoch frage ich mich schon, warum -im vergleich zur popmusik- der metal sich in recht gehaeufter form mit gott/satan, sinn/unsinn des lebens auseinandersetzt..
Das frage ich mich oft auch. Musiker anderer Musikrichtungen haben auch Meinunegn zum Thema Religion, machne sind gläubige Christen, andere vielleicht gar Satanisten. Aber Sie machen das nicht ständig zum Thema Ihrer Musik.
 
walking gills schrieb:
[...]
Die überwältigende Mehrheit derer, die sich als Atheisten und Anhänger der Wissenschaft bezeichnen, forscht selbst überhaupt nicht. Wo schafft die Wissenschaft für solche Leute also Gemeinschaft?
Die Mehrheit derer die sagen sie glauben an Gott, beten auch nicht und gehen nicht in die Kirche.. Wo schafft Religion da Gemeinschaft? -> Mehrere Leute glauben daran, ob sie etwas dafür tun oder nicht, es schafft einfach eine gemeinsame Glaubensgrundlage.
 
madmaxx schrieb:
Die Mehrheit derer die sagen sie glauben an Gott, beten auch nicht und gehen nicht in die Kirche.. Wo schafft Religion da Gemeinschaft?
Du musst in größeren Maßstäben denken: die ganze westliche Gesellschaft mit ihren Werten ist das Produkt von 1500 Jahren Christentum.

In letzter Zeit ist der Einfluss der klassischen Religion im Westen natürlich stark gesunken. Viele ihrer Funktionen werden auch nicht mehr gebraucht...wer beruft sich schon auf die Bibel, wenn es um Rechtsdinge geht. Unsere Gesetzgebung ist aber auch über lange Jahre hinweg in einer stark christlich geprägten Gesellschaft entstanden.
 
Das ist doch genau was ich meine.. Sieh aber mal 100 Jahre weiter, da wird die Rechtslage eher von der Wissenschaft bestimmt werden, v.a. Bildungspolitik, etc.. Der Einfluss der Wissenschaft wird ähnlich groß sein wie der der Religion, im Endeffekt allerdings verheerender.
 
@madmaxx

wenn du anstatt Wissenschaft Wirtschaft gesagt hättest hätte ich dir voll zugestimmt :D
 
madmaxx schrieb:
Das ist doch genau was ich meine.. Sieh aber mal 100 Jahre weiter, da wird die Rechtslage eher von der Wissenschaft bestimmt werden, v.a. Bildungspolitik, etc.. Der Einfluss der Wissenschaft wird ähnlich groß sein wie der der Religion, im Endeffekt allerdings verheerender.
ok, wenn es um die Prägung der Gesellschaft geht, sehe ich ähnlich. Der Individualisierung der Gesellschaft wird dadurch allerdings nicht entgegengewirkt.

Viel interessanter finde ich die Frage, ob das Internet dann als Religion durchgeht oder überhaupt, in welcher Form es dann existiert.
 

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