Moinsen!
Na, bei Carlos scheiden sich aber die Geister, wa?
Schon das ist ein Indikator, der für sich allein spricht ......
Musik polarisiert zwangsläufig, sonst wären wir alle gleichgeschaltet und ferngesteuerte, sich prostiuierende Konsumzombies, ohne eigene Meinung, Geschmack und musikalische Identität, jeglicher Kritikfähigkeit entbunden.
Da spielt eine ganze Reihe komplexer Faktoren eine Rolle (und ich werde es nicht schaffen, sie alle wohlmöglich allgemeingültig aufzuzählen), wie das eigene Erleben, auch der Zeitgeist und die kritische, oder unkritische, teilahmslose, bis rebellische, anarchische Jugendbewegung spielen auch eine große Rolle, .... alles was damals wie auch heute in meinem Leben um die Musik herum von gefühlter Relevanz ist und was mich beschäftigt an Schmerz, Entbehrungen, Liebe, Freude, uvm. ....
Und es ist nur ein Beispiel, das zeigt, wie subjektiv das Empfinden und der eigene Geschmack sind und auch wie überflüssig ein bloßes Aufzählen der Heroes, oder einzelne Tracks derer, eines jeden Einzelnen sind.
Wozu? Soll irgendwer dann sagen: "boah, toll das der das gut findet, was ich gut finde".
Oder: "dieses Arschloch hat nicht meinen Geschmack, also ist das ein Spacken!"
Das ist noch sehr kindergartenlastig - und umsorgte Mittelstandskiddies mit dem ersten Jugendzimmer auf pupertärer Selbstfindung, denen Muddie noch das Schulbrot für sie schmiert, nehme ich hier mal bewußt - zu ihrem Schutz - aus.
Ich meinte, als ich "Santana" nannte, Scheiben wie Abraxas, Borboletta, Carvanserai, ect., die die meisten wohl kaum kennen. Anyway, spielt keine Rolle!
Und natürlich meine individuellen Erinnerungen an diese abgefahrene Zeit.
Okay, soviel zu Carlos - die meisten von Euch waren da noch nicht mal ansatzweise in der Familienplanung und noch Dekaden vom "Becher Yogurt" im Supermarktregal entfernt
Aber zum Thema, das ja eindeutig gegeben ist:
Alles, und das unabhängig vom Stil der Musik, was mich irgendwie: "boah, was ist das denn" sagen und mich gut fühlen läßt, "gefangen" nimmt, mich "abheben" läßt, berührt, anknallt, niemals perfektionistisch aalglatt ist, was aus Feeling entsteht, worauf auch immer basierend, ruhig, oder wild, neuer oder alter Stuff, was ich eben als
authentisch empfinde, und sovieles mehr, .............. was mich entführt und mit auf eine sagenhafte Reise nimmt und meine Phantasie extrem beflügelt - und es ist völlig unabhängig, was andere denken mögen, selbst wenn es maenstreamig sein sollte (es ist ja eine höchst individuelle und sensible Geschichte!), wenn es aus aus dem Bauch des Musikers direkt in mein Herz zielt und trifft, dann spüre ich diesen lebendigen Ernergieaustausch zwischen Musikern und mir/Publikum! Selbst, wenn nur eine "Konserve", wie eine CD das auslöst, die ich ganz alleine höre. Raum und Zeit spielen kein Rolle mehr dann ......
Live ist das nochmal ein anderes Ding extremer, enthusiastischer und eigendynamische, wenn der Funke dann zündet, Zuhörer völlig abklinken läßt und die Musiker anpeitscht, wißt ihr, was ich mit "Energieaustausch" meine!
Das kann genauso eine Band, wie auch ein gnadenlos virtuoser Einzelmusiker sein.
So ist das bei mir und ich bin da sehr offen, will ich mir doch so eine Reise nicht entgehen lassen, aber natürlich gibt es Musikstile, die mich von vornherein einfach nicht ansprechen. Da wird dann auch kein Funke überspringen. Auch differenziere ich, was Musik bei reinen Konsumenten vs Musikschaffenden auslösen kann.
Das Thema ist sehr interessant! Und wie ist das bei Euch?
Gruß, Fidel