Gitarrenlaberei - Der Side-Thread

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Ich mußte heute mal wieder eine niederschmetternde Erfahrung machen.

Die Sache ist die. Ich bin handwerklich nicht gerade unbegabt, und schraub gerne an allem rum um dabei zu lernen. Die letzten zwei Jahre dachte ich immer, ich hätte beim Setup einstellen meiner Gitarren immer alles bestmögliche getan. Gute Saitenlage usw. war für mich eigentlich nie ein Problem. Und eigentlich bin ich bisher immer davon ausgegangen "du kannst das ja mittlerweile ganz gut".

Tja, heute bin ich in einem Anfall von Selbstbestätigung auf die gloreiche Idee gekommen, mal den Oliver Baron (Helliver Guitars) zu besuchen. Und zwar mit meiner Eclipse.

Ich ihm kurz erklärt "ich mach das bisher immer selbst, bin eigentlich zufrieden damit, und spielen tut sie sich auch gut". Er das Teil aus'm Koffer genommen, und sofort kam der Spruch "Saitenlage könnte besser sein". Ich dachte nur "hmm, gut 2mm tiefe E-Saite und etwa 1,8mm hohe E-Saite sind doch schon gut. Wenn ich es tiefer einstelle, schnarrt das Teil ziemlich dolle".

Dann er die Gitarre längs in die Luft gehalten, mit Blick von der Bridge in Richtung Sattel. "Dein Hals macht 'nen kleinen seitlichen Dreher. Ich will dir aber keine Panik machen. Das ist bei vielen Gitarren so, auch bei den teureren Modellen, und ist bei deiner Gitarre noch im grünen Bereich. Liegt halt am Holz. Wenn das nicht lange genug gelagert wurde, kann das immer noch nachträglich arbeiten. Bin da aber auch sehr pingelig, und deshalb sind die Hälse meiner Gitarren aus 3 Streifen gefertig".

Nun denn. Er mit der Eclipse zur Werkbank, ich derweil eine Triple S (Hellivers Strat Variante) von ihm unter die Lupe genommen. Ich dachte nur "Himmel, wie bekommt der nur so 'ne Saitenlage hin?". Und überhaupt. Die ganze Verarbeitung war absolut traumhaft (kurz vorm GAS Anfall gestanden hab).

Oliver zwischenzeitlich am Schrauben. Hier ein wenig drehen, kurz spielen, dort ein wenig drehen, kurz spielen, hochnehmen, mit dem Auge drüber peilen, "ist fertig, probier mal aus". Das Ergebnis hat mich auf den Boden der Tatsachen bezüglich "do it yourself" zurück geholt. Ich dachte erst "mit der Saitenlage kann das nicht besser als vorher sein, ist ja viel zu tief".

Pustekuchen. Ich hab das Gefühl ich hab 'ne neue Gitarre in der Hand. Traumhaft, wie sie sich jetzt spielen läßt. Zuhause hab ich nochmal nachgemessen. 1,6mm tiefe E-Saite, 1,3mm hohe E-Saite. Wie konnte das sein? Wenn ich das so eingestellt hab, sind sogar Töne in den hohen Lagen abgestorben.

Er hatte mir vorher kurz erklärt, was ich falsch gemacht habe. Die Halskrümmung sollte so eingestellt sein, so ließt man hier ja immer wieder, dass bei gedrücktem 1. und letzten Bund im Bereich des 7.-12. Bund etwa >0,5mm bis 1,00mm zwischen Oberkante Bundstab und Unterkante Saite sein soll. Und dies ist bei meiner Gitarre schlicht zu viel gewesen. Nach seiner Einstellung kann ich da kaum durchschauen. Da paßt gerade mal ein sehr dünnes Blatt Papier durch.

Mein Fazit: man sollte sein eigenes Fachwissen nicht überschätzen. Ich hab wieder was dazugelernt, und kann nur jedem der ein wenig unsicher bezüglich solcher Einstellungen ist vorschlagen, seine Gitarre mal 'nem echten Fachmann in die Hände zu geben. Es lohnt sich.


Gruss, Klaus

btw. übermorgen wird ein neues Buch bezüglich Instrumente aufgeschlagen.
Ich hab mir ein Cajon gekauft :D
 
Er hatte mir vorher kurz erklärt, was ich falsch gemacht habe. Die Halskrümmung sollte so eingestellt sein, so ließt man hier ja immer wieder, dass bei gedrücktem 1. und letzten Bund im Bereich des 7.-12. Bund etwa >0,5mm bis 1,00mm zwischen Oberkante Bundstab und Unterkante Saite sein soll. Und dies ist bei meiner Gitarre schlicht zu viel gewesen. Nach seiner Einstellung kann ich da kaum durchschauen. Da paßt gerade mal ein sehr dünnes Blatt Papier durch.

Es hängt sehr stark von der Gitarre ab, wie das einzustellen ist. Was Du beschreibst bezeichnet der Ami als "dead straight neck". Eine Rickenbacker Gitarre muss man so einstellen, sonst spielt sie sich besch......
Meine Tele mag diese Einstellung aber z.B. gar nicht. Die ist ohne Halskrümmung schlicht unspielbar.
 
Netter Bericht :)
Ich lass das Zeug immer machen. Ansonsten hab ich immer das Gefühl, es ist nicht ideal eingestellt oder evtl. sogar falsch und könnte dem Instrument schaden. Ein ungutes Gefühl :D

Ich gratuliere dir zu deinem Cajon ;) Da kann man ganz coole Sachen mit machen! Wirst du jetzt zum Perkussionisten? :D
 
jep, ich muss da bspw. 35km fahrn bis ich an nen nächsten kompetenten Gitarrenbauer komme
naja also 35KM sind jetzt nicht so viel,zu deiner Bandprobe fährst du länger glaub ich
 
3121funk schrieb:
btw. übermorgen wird ein neues Buch bezüglich Instrumente aufgeschlagen.
Ich hab mir ein Cajon gekauft :D

Glückwunsch Klaus:great:
Was für eins haste Dir denn gegönnt, wenn ich mal fragen darf?
Mich reizt so ein Cajon nämlich auch schon 'ne ganze Weile;)

Aber wieso erst übermorgen?......Bekommste das dann erst geliefert oder wieso?:confused:


Zu dem Setup: Ich würde meine ja auch gerne mal von 'nem Fachmann überprüfen lassen, aber ich bin mir mittlerweile nicht mehr sicher, wer ist eigentlich Fachmann und wer nicht;)
Ich hab hier die Erfahrung gemacht, dass Dir jeder was anderes erzählt.
Aber vielleicht mach ich ja bei meiner nächsten Reise in den hohen Norden mal in Münster 'nen Zwischenstop, liegt ja auf'm Weg;)
 
Es hängt sehr stark von der Gitarre ab, wie das einzustellen ist. Was Du beschreibst bezeichnet der Ami als "dead straight neck". Eine Rickenbacker Gitarre muss man so einstellen, sonst spielt sie sich besch......
Meine Tele mag diese Einstellung aber z.B. gar nicht. Die ist ohne Halskrümmung schlicht unspielbar.

Was ja nur bestätigt, dass diese oft zitierten 0,5 bis 1,00mm nicht einfach auf jede Gitarre übertragbar sind. Nur klang es für mich total unlogisch, dass die Gitarre mit einem fast geradem Neck besser zu spielen ist. Ich versteh's ja immer noch nicht :D

Ich gratuliere dir zu deinem Cajon ;) Da kann man ganz coole Sachen mit machen! Wirst du jetzt zum Perkussionisten? :D

Tja, irgendwie bin ich schon im November letzten Jahres davon angesteckt worden. Ich hab auf 'ner Messe bei 'nem kleinen Jam mitgemacht, und war total erstaunt wie satt diese Kisten klingen können. Und mal ganz ehrlich. So wahnsinnig schwer spielt sich so ein Teil auch nicht. Ich erhoffe mir auch, dass ich mein Rythm Feeling damit etwas erweitern und festigen kann. Auch im Bezug zur Gitarre. Ansonsten machts einfach nur Spass.

...ja würde ich gerne,nur die gibts nicht an jeder Ecke...

das ist natürlich schade. Aber ganz ehrlich. Man konnte die Gitte vorher auch schon recht gut spielen. Mir war ja nicht wirklich bewußt, dass da noch einiges rauszuholen ist. Es war ja auch kein Muss. Zumindest nicht für einen Wohnzimmer Spieler wie mich. Man darf auch nicht denken, dass die Gitarre doppelt so gut funzt wie vorher. Es fühlt sich aber so an, als wären da noch mal 10-15% an Bespielbarkeit draufgelegt worden, was sich enorm bemerkbar macht.
 
Glückwunsch Klaus:great:
Was für eins haste Dir denn gegönnt, wenn ich mal fragen darf?
Mich reizt so ein Cajon nämlich auch schon 'ne ganze Weile;)

Aber wieso erst übermorgen?......Bekommste das dann erst geliefert oder wieso?:confused:

Zu dem Setup: Ich würde meine ja auch gerne mal von 'nem Fachmann überprüfen lassen, aber ich bin mir mittlerweile nicht mehr sicher, wer ist eigentlich Fachmann und wer nicht;)
Ich hab hier die Erfahrung gemacht, dass Dir jeder was anderes erzählt.
Aber vielleicht mach ich ja bei meiner nächsten Reise in den hohen Norden mal in Münster 'nen Zwischenstop, liegt ja auf'm Weg;)

Es ist ein Magnum CM-90

Ich hatte es vor ein paar Wochen schon mal ausprobiert, wollte mich aber vorher noch ein wenig in das Thema einlesen. Heute wollte ich dann eins aus dem Shop mitnehmen. Leider alle weg. Kommen erst am Donnerstag wieder rein.

Tja, falls du mal durch Münster reist, dann ruf den Oliver vorher an. Ist 'n sehr netter Geselle, der seinen Beruf mit Herz und Seele ausübt. Und dann spiel mal eine seiner Gitarren an. Danach hast du Herzchen auf den Augen :D
 
Netter Bericht :)
Ich lass das Zeug immer machen. Ansonsten hab ich immer das Gefühl, es ist nicht ideal eingestellt oder evtl. sogar falsch und könnte dem Instrument schaden. Ein ungutes Gefühl :D
:D

Moin,

was ist das denn :gruebel: Ihr last Halseinstellung, Intonation und Saitenlage von 'nem Gitarrenbauer machen :eek: Leute, Leute, befasst Euch doch mal mit Eurem Instrument. Spielen tut Ihr aber schon noch selber, oder :confused::gruebel:
 
Saitenlage , Intonation stell ich selber ein :D
und ja ööööhm...spielen tu ich auch noch selber:D
 
Es ist ein Magnum CM-90

Ich hatte es vor ein paar Wochen schon mal ausprobiert, wollte mich aber vorher noch ein wenig in das Thema einlesen. Heute wollte ich dann eins aus dem Shop mitnehmen. Leider alle weg. Kommen erst am Donnerstag wieder rein.

Tja, falls du mal durch Münster reist, dann ruf den Oliver vorher an. Ist 'n sehr netter Geselle, der seinen Beruf mit Herz und Seele ausübt. Und dann spiel mal eine seiner Gitarren an. Danach hast du Herzchen auf den Augen :D

Mmmmmmhhhmmmmm Magnum, sehr lecker;):D:D:D:D

Aber mal im Ernst,was ich da bei MP gerade gelesen habe liest sich sehr gut:great:
Und dann noch für den Kurs, da käm ich echt in's Grübeln, wenn ich mir nicht gerade eben vor etwa 3 Stunden ein Mischpult gegönnt hätte:)

Naja, dann muss das wohl noch etwas warten;)

Sollte mein Geldbeutel das irgendwie möglich machen, dann werd ich diesen Sommer nochmal in den Norden düsen und dann mach ich ganz sicher den kurzen Abstecher über Münster-City;)
Und dann werd ich natürlich auch mal eine von den von Dir erwähnten Gitarren anspielen:great:
Wenn Du mir sagst, dass er sehr nett ist und mit Herz und Seele bei der Sache ist, dann weiß ich auch, dass ich das ohne Bedenken glauben kann:great:
 
Was ja nur bestätigt, dass diese oft zitierten 0,5 bis 1,00mm nicht einfach auf jede Gitarre übertragbar sind.
Ich kann so nicht einmal spielen. Wie misst du da eigentlich?

Ich messe mit dem elektronischen Messschieber zuerst die Stärke der Saite, stelle dann auf Null und messe dann mit der anderen Seite (Stift der unten rauskommt) von der Saite auf den 12. Bund hinunter und habe dann exakt den Freiraum zwischen Saite und Bund gemessen.

Bei der Telecaster habe ich 1.8 mm bei der tiefen E-Saite und bei der hohen e-Saite sind es 1.45 mm und bei der hohen e-Saite ist mir das um einen Hauch zu wenig, beim Saitenziehen merke ich das.

Bei der F100 messe ich 2.4 mm bei der tiefen E- und 2.1 mm bei der hohen e-Saite. Da geht's gar nicht tiefer, da das ein Griffbrett mit 9 Zoll Radius ist und die Saiten beim Ziehen in den hohen Lagen (17. Bund und aufwärts) bereits anfangen aufzuliegen.

Aber der hohe Abstand stört mich nicht. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

was ist das denn :gruebel: Ihr last Halseinstellung, Intonation und Saitenlage von 'nem Gitarrenbauer machen :eek: Leute, Leute, befasst Euch doch mal mit Eurem Instrument. Spielen tut Ihr aber schon noch selber, oder :confused::gruebel:

sehe ich auch so. Ich konnte meinen Bass bereits einstellen, bevor ich auch nur fünf halbwegs gerade Töne drauf spielen konnte.
Mein allererster Versuch, auf eine Gitarre neue Saiten aufzuziehen, war eine Strat mit Floyd-Rose. Natürlich waren es Saiten in einer anderen Stärke.
Das war vielleicht ein "Spass". Aber nach ein paar Stunden hat's funktioniert :great:

Ich finde, dass ein echtes Verständnis für die Technik und Einstellung einer Gitarre/Bass elementar wichtig ist. Aber andererseits: Was weiss ich schon? :rolleyes:
 
also ich komm eigentlich ganz gut ohne Elektro Mess-Schieber klar und stell das so ein wie s für mich ok ist. und ich bin sicher, dass das viele auch so machen und ganz gut damit fahrn.
aber ist ja schön wenn man so n Werkzeug hat ;)
nachdem meine Old Black beim Gitarrenbauer war wegen Bigsby Montage, hat dieser auch meine Saitenlage bei der Les Paul noch n bisl optimiert ;) bestimmt hatte der auch so n teil;)
 
mittlerweile komm ich auch mit dem Saitenwechsel meiner beiden Bigsby Tremolo Gitarren schneller klar, gewusst wie ;)
 
erst seit ich im Forum hier unterwegs bin, schau ich und mess ich und tu ich,.... aber geändert hat sich irgendwie nix... ich verbesser nichts, ich optimiere nichts, ich nehm alles alles gegeben hin und spiel halt einfach :redface:
 
Moin,

was ist das denn :gruebel. Ihr last Halseinstellung, Intonation und Saitenlage von 'nem Gitarrenbauer machen :eek: Leute, Leute, befasst Euch doch mal mit Eurem Instrument. Spielen tut Ihr aber schon noch selber, oder :confused::gruebel:

Sei nicht unfair. Ich hab das ja bisher auch immer selbst gemacht. Intonation und Saitenlage sind ja weniger ein Problem. Paßt aber die Halskrümmung nicht richtig, funzt es auch mit der Saitenlage nicht. Sie war ja schon gut eingestellt. Zumindest nach meinem Empfinden. Hab mich nie beklagt. Mir war einfach nicht klar, dass da noch mehr geht. Auch mangels ernsthaftem Vergleich. Wenn ich mal im Shop ein paar Gitarren angespielt habe, waren die oft sogar schlechter eingestellt als ich das bei meiner hinbekommen habe.

Deswegen dachte ich auch immer "das ist schon mehr als o.k. so".

Ich denke ich habe in dieser halben Stunde heute auch wieder was dazugelernt. Der Oliver hat mir ja alles haargenau erklärt, und mich nicht mal eben auf die Schnelle abgefertigt. Ich werde jedenfalls auch in Zukunft wieder selber meine Einstellungen vornehmen.

Ich kann so nicht einmal spielen. Wie misst du da eigentlich?

Aber der hohe Abstand stört mich nicht. :)

Ich mache das mit 'ner Fühlerleere. Und die höhere Saitenlage von vorher hat mich ja auch nicht gestört (sie war ja noch nicht mal hoch, sondern eher durchschnittlich normal. Oliver hatte mir zu Silvester mal das Angebot gemacht, dass ich ruhig mal auf'n Kaffee reinkommen kann. Und das habe ich heute mal spontan in Angriff genommen.
 
Moin,

was ist das denn :gruebel: Ihr last Halseinstellung, Intonation und Saitenlage von 'nem Gitarrenbauer machen :eek: Leute, Leute, befasst Euch doch mal mit Eurem Instrument. Spielen tut Ihr aber schon noch selber, oder :confused::gruebel:

Stimmt eigentlich, die Gitarre immer zum Stimmen bringen ist lästig :gruebel:;):D

Intonation und Saitenlage auf der Gitarre hab ich mal selber eingestellt. An den Hals trau ich mich nicht, da fehlt halt die Erfahrung das Optimum hinzukriegen, daher bring ich sie jeweils in den Service.
Mein Bass hab ich anfangs selber eingestellt, jedoch gefiel es mir einfach nicht, eben das ungute Gefühl. Da hab ich den Bass grad mit der Gitarre zum Service gebracht und schlussendlich war er wirklich viel besser eingestellt. Tiefere Saitenlage und weniger schnarren. Was dann halt auch am widerspenstigen Hals lag.(Wie es der "Servicetechniker" so schön formuliert hat) :rolleyes:
 
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