auch dabei hast Du absolut ins Schwarze getroffen.
Nein, leider nicht... ich wollte es nur nicht weiter mit Fachchinesisch in die Länge ziehn.
Aber ich versuche es kurz zu machen (unabhängig von der erwähnten Titebond-Fuge...)
weil bei planen Oberflächen und gleichmäßiger Verteilung des Druckes die Kraft von Murles Presse natürlich ausreicht.
Nein, leider nicht. Der Hersteller
(siehe hier ) gibt in diesem Fall ein Mindest von 0,2N/mm² an. Ich will das auch garnicht künstlich in die Länge ziehen, solange es nicht ausdrücklich gewünscht ist, aber selbst dann ist diese Presse leider unterdimensioniert.
Dass Deine "Korpen"
(mehrzahl Korpus?!) nicht auseinanderfallen liegt einzig und allein daran, dass sie (zum Glück) keinen besonderen Kräften ausgesetzt sind. Ein heftiger Sturz könnte für sie allerdings zum Problem werden, wo andere Gitarren noch wacker ihren Mann stehen. Aber zum Glück sollte ein heftiger Sturz in der PRaxis ja nicht vorkommen - hier entscheidet sich jedoch, wie korrekt gearbeitet wurde und wie gut die Instrumente konstruiert wurden. Allerdings will ich jetzt keine Sturzvergleiche provozieren
.
Die Verleimung ist aber leider nicht nach Herstellerangaben, nicht nach Material-Mindestanforderungen und erfüllt damit auch leider nicht den Anspruch eines professionell zusammengesetzen Bauteils.
Im Hobbybereich ist das natürlich vollkommen ausreichend - und da wir hier in einem privaten Hobby-Forum sind, finde ich diese Presse absolut schick und auch vollkommen empfehlenswert, wenn jemand mehr als nur einen Korpus basteln möchte. Aber man sollte doch auch aufklären dürfen (und meiner Meinung nach sollen), wo die Legitimation und fachlichen Eckdaten einer solchen Presse liegen.
15 Schraubzwingen, entspricht das ca. 130 KP Druck. Das ist auch überschaubar, aber die Druckhölzer unter den Zwingen müssen den Druck auch gleichmäßig verteilen.
15 Schraubzwingen sind für die Anforderungen nach Herstellerangaben leider auch zu gering. Ich arbeite mit 25 bis zu 35 Stk. Wenn gewünscht, kann ich dazu meine Berechnungen veröffentlichen und zeige damit gern auf, warum 15 nicht reichen und warum murles1 Verklebung fachlich nicht korrekt, aber für den Hobbygebrauch vollkommen ausreichend ist.
Übrigens ist auf vielen Videos bekannter Hersteller zu sehen, wie dort 20 und mehr verleimte Bodies übereinander gestapelt werden mit Zwischenlagen und dann zusammen gepresst. Welcher Druck müßte dann DORT aufgebracht werden??
Anpressdruck potenziert sich nicht linear, wenn mehrere Bauteile zusammen verklebt werden. Man müsste jetzt mal genau drüber rechnen, aber in diesem Fall könnte eine 10to-Presse vollkommen reichen - und 10to ist schon eine recht übliche Ausführung einer Standard-Klebepresse.
Es hat bisher immer vollkommen ausgereicht, egal was jemand anderes vorrechnet. Ob ich mir noch eine neue Hydraulik anschaffen werde, steht in den Sternen
Also fürn Hobby-Bereich reicht das vollkommen, denn hier werden nur persönliche Anforderungen gestellt und es besteht keine Verantwortlichkeit ggü. der Haltbarkeit einer Klebefuge. Aber wers richtig machen will, sollte sich zumindest an die Herstelleranforderungen halten. Dafür muss man aber keine schwere (teure) Presse anschaffen, sondern kann es eben mit den kleinen Helfern ausm Baumarkt.
Das ist auch überschaubar, aber die Druckhölzer unter den Zwingen müssen den Druck auch gleichmäßig verteilen. Das ist bei gewölbten Decken auch nicht einfach - mit Sicherheit kommt bei fast allen Gitarren kein gleichmäßig auf 15 KP/cm2 verteilter Deckendruck bei der Verleimung zustande.
Für gewölbte Decken verwendet man Negativformen bzw. Zusatzvorrichtungen, die an die Deckenform angepasst sind bzw. stellt man die Deckenwölbung erst nach dem Verleimen her, wenn es sich um eine gefräste/gehobelte und nicht gebogene Deckenform handelt. Gebogene Decken benötigen punktuellen Anpressdruck, keinen Flächigen.
Tatsächlich ist es auch so, dass Spannzwingen einen art "Wirkungsradius" besitzen, weshalb freie Stellen ohne Zwinge nicht zwangsläufig als kraftloser PRessdruck gelten müssen, sofern ausreichend Zwingen im näheren Umkreis anliegen.
Man könnte mit Spannzwingen also eine kraftwirksame Fläche erhalten, die größer als der Korpus selbst ist.
PS:
"Es hat bisher immer vollkommen ausgereicht"
Ist eine Aussage, die leider viel zu vielen Leuten falsche Arbeitsweisen vermittelt und in dieser Welt meiner Meinung nach einfach nichts zu suchen hat. Nur weil man etwas schon immer so gemacht hat, heißt es nicht, dass man es nicht schon immer falsch gemacht hat. Für einen Erfahrungsaustausch ist diese Einstellung tatsächlich das absolute Gold dieser Erde,
aber es erfordert auch die Weitsicht und Tolleranz sich eines besseren belehren zu lassen, sofern klare Beweise vorliegen. Sonst wird aus dieser Einstellung nämlich sehr schnell Stillstand und qualitativer Verfall.
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Malerkrepp ist für den Gitarrenbau absolut ungeeignet!!
na so schlimm isses nu nicht
.... ich benutzt es sogar sehr gerne im Instrumentenbau, aber tatsächlich nicht für den Zweck, für den es hergestellt wird
(bzw. nicht für Lackarbeiten)