Ich glaube dass es nicht nur um die Trocknung des Holzes ansich, sondern die Art und Weise des Trocknens und die Lagerung selber geht:
Wenn ich Holz zu schnell trockne oder aus einer zu hohen relativen Anfangsfeuchte heraus, ist die Gefahr für Risse und vor allem für Verzug besonders hoch, wenn sich später sein Sorptionsgleichgewicht einstellt.
Je langsamer Holz trocknet, umso geringer ist nun einmal der Ausschuss, bzw. je besser ist die Qualität. Da aber dieses Holz gelagert wird, entstehen Kosten. Angefangen vom irgendwann einmal gezahlten Einkaufspreis bis zu den Kosten der Lagerung (Halle, Energie, Mitarbeitergehälter, Transport, AFA für irgendwas) sowie weitere Kosten.
Deshalb ist abgelagertes Holz teuer, weil diese Kosten darin enthalten sind (und wer nicht so kalkuliert geht halt pleite
)
Viele kürzen hier halt ab und beginnen zu früh mit der Trocknung oder trocknen zu schnell (zumal ja auch je Verfahren das Holz mehrere Wochen im Trockencontainer bleibt)
Das Ergebnis ist dann manchmal Verzug, was aber ja zunächst kein Problem ist, weil die übermaßigen Kanteln noch bearbeitet werden. Die Frage ist jedoch, ob sich später dieser Verzug nicht doch wieder auswirkt, weil das Holz ja einen Ausgleich zur umgebenden Feuchtigkeit einstellt.
(während des Sorptionsausgleichs steigt die relative Feuchte ja wieder von ca. 10 auf z.B. 12-15%; vorausgesetzt., es war zuvor überhaupt trocken genug
)
Es geht also eher weniger darum, wie trocken es nach 20 Jahren ist, sondern darum, wie "entspannt" das gute Stück trocknen konnte und das es dann überhaupt zur Verfügung steht. Würde ich sagen....