Da wir ja alle gern dazulernen, hier noch eine ausführliche Vita der T-Top's.
In letzter Zeit liest man immer öfter von diesen mysteriösen Gibson "Tim Shaw" PAF pickups. Die Preise für diese Anfang 80er Jahre Teile liegen im ebay USA mittlerweile zwischen 250 und 300 US Dollar pro Stück. Was hat es damit eigentlich auf sich, und woran erkenn ich die Teile überhaupt?
Angefangen hat alles ca. 1980, als das (v.a. amerikanische) Gitarrenvolk langsam die Lust auf betonschwere Gibsons mit Sandwich-Bodies, mehrteiligen Ahornhälsen oder Aktivelektronik verloren hatte. Immer mehr waren die alten Les Pauls gefragt, wie sie z.B auch Billy Gibbons von ZZ Top gespielt hat. Das und auch stark rückläufige Umsätze hat Gibson (Norlin Industries) dann dazu bewogen, die Heritage 80 Les Paul - in vielen Punkten wieder an die alten Originale orientiert - aufzulegen. Für die Planung der Heritages war damals der Gibson Entwickler Tim Shaw zuständig. Er hat u.a festgestellt, dass bei den alten PAFs aus den 50er und 60er Jahren die Magnete dicker, das Isolationsmaterial des Wickeldrahtes ein anderes und auch die Anzahl der Windungen weniger waren als bei den damals aktuellen Humbuckern (oberes Foto mit aufgestempelten Datum und eingeprägter Patent Nummer)). Die überarbeiteten Shaw PAFs wurden zwischen 1980 und 1983 vor allem in die Heritage LPs verbaut, finden sich allerdings auch öfters in anderen Modellen aus der Zeit. Zu erkennen sind sie an der aufgestempelten 6-stelligen Nummer, nicht (!) an der Patent Nummer! Die ersten drei Stellen der Shaw Nummern sollten für Neck Position immer 137, 372 oder498 für Bridge 138, 373 oder 499 sein. Die letzten 2 Stellen stehen für das Herstellungsjahr. Also merke: Nicht jeder Humbucker mit eingeprägter Patentnummer ist ein Shaw PU! Und klingen tun die Teile tatsächlich auch sehr gut...