Wie
@Bassturmator schon schrieb, ist das die traditionelle Herstellungsweise bei Fender, das ist in soweot also durchaus "normal". Also klar, nach modernen Maßstäben
sollte das eigentlich nicht so sein, sondern im Werk schon bereinigt werden. Aber bei Fender gilt ja in vielen Fällen: war schon immer so, da hat man sich gefälligst nicht dran zu stören.
Die Idee als solche halte ich nicht unbedingt für verkehrt. Früher galt es sicher mehr also heute, aber die Bundierung ist sicher am gleichmäßigsten, wenn sie auf dem unbehandelten Holz erfolgt. Das frisch erstellte Griffbrett hat auf jeden Fall eine präziser gearbeitete, gleichmäßige Oberfläche. Der Lack wird immer etwas ungleichmäßiger sein als diese. Das nächste Problem sind die Bundschlitze - sägt man sie vor dem Lackieren, würde der Lack reinlaufen, muss man also hinterher machen. Dabei kann Lack abplatzen, und danach nochmal insgesamt abschleifen/abrichten geht auch schlecht - zum einen müsste man die Schlitze dann vom Sägemehl freimachen, zum anderen muss man so eine geschlitze Oberfläche erst mal sauber poliert kriegen. Also gibt es leichte Unregelmäßigkeiten neben den Schitzen, genau da, wo die Unterseite der Bünde aufliegt - kein Problem, wenn man die Bünde eh abrichtet, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das Fender in der Preisklasse macht. Die verlassen sich vermutlich auf die heutige Präzision der Bundfertigung und der CNC-Fräsen für Hals und Griffbrett und sparen sich das weitgehend. Und da würde der Lack wie gesagt stören.
Ein weiterer Faktor ist vielleicht, dass unbehandeltes Ahorn solch empfindlicher auf Feuchtigkeit und Schmutz reagiert als dunkle Harthölzer, erst recht ölhaltige wie Palisander. Das ist auch einer der Gründe, weshalb Ahorngriffbretter vor Leo nicht unbedingt alltäglich waren. Die Lackierung wird zwar auf der Oberseite abgespielt, aber an den Kanten der Bünde wirkt der verbliebene Lack wie die Fugenmasse im gefliesten Bad. Das dumme ist halt wie gesagt, dass sie das bei den günstigen Serien nicht unbedingt alles schon vor dem Verkauf sauber entfernen. Von daher würde ich sagen: Was solls, dann würden die Einteiler vielleicht nochmal 50 Öcken mehr kosten...
Jetzt bin ich wieder ins Labern gekommen, passiert mir öfter...
Was ich eigentlich sagen wollte: Die Gitarre scheint das bisschen Aufwand doch allemal wert zu sein, und das ist ja wohl die Hauptsache. Spielen tust Du ja auch geil, das musste ich jetzt auch mal loswerden, also: Viel Spaß mit dem Ding
!
Mit einem PU-Tausch würde ich mich ehrlich gesagt noch nicht befassen. Der Unterschied zu den CS-PUs liegt mMn eher im geschmacklichen Bereich als dass er objektiv feststellbar wäre. Mir persönlich sind die Fender CS-PUs nicht selten zu extrem in ihrer Ausrichtung. Aber vor allem ist die Bridge-Konstruktion deutlich anders, nicht nur die dickere Basisplatte statt des Blechdings, sondern auch die 6 Einzelreiter. Wenn überhaupt, müsste man vermutlich nach einem PU suchen, der von sich aus in der CS wieder ganz anders klingen würde... So eine Gitarre schwingt sich nach meinem Gefühl auch immer ein bisschen ein, bzw. wenn man das nicht glaubt, auf jeden Fall
der Spieler auf die
Gitarre, und das sollte man immer abwarten, bevor man sich ein endgültiges Bild macht.
Von daher würde ich eher schauen, ob Du mit der Höheneinstellung und vielleicht auch mal anderen Saiten nicht auch näher an Deinen "Wunschsound" kommst. Für die meisten von uns gibt es davon ja auch nicht nur einen, sondern durchaus mehrere.
Gruß, bagotrix