Versteht mich hier keiner so richtig, oder ist jede Gitarre bei Fender ein heiliger Gral?! ;oD
Ich würde soweit gehen und es anders herum formulieren, nämlich dass es bei Fender überhaupt keinen heiligen Gral im Sinne einer 59er Les Paul gibt.
Das Problem, das ich hier sehe, ist die nicht vorhandene deutliche Abgrenzung zwischen den Jahrgängen, abgesehen von ein paar richtungsweisenden Änderungen wie dem Wechsel von Maple- zu Rosewoodfretboards bzw. von Esche- zu Erlekorpus.
Die 59er Paulas haben halt, anders als die Vorgänger und Nachfolger, die Sunburst-Lackierung und das Flame Maple Top, was sie neben der geringen Stückzahl zu etwas besonderem macht. Wenn es beispielsweise auch 57, 58 und 60 die gleichen Burst Les Pauls gegeben hätte, höchstens mit minimalen Änderungen, dann würde heute auch keiner vom Gralsjahrgang 1959 sprechen, es gäbe einfach nicht "den" Les Paul-Jahrgang.
Bei Fender hingegen gab es von '54 bis mindestens '56 (genau weiß ich es nicht, habe leider keine Fender-Chronik und suche mir die Infos gerade nur im Netz zusammen) Stratocasters mit Maple-Neck, Eschekorpus und 2 Tone-Sunburst. Woran sollte man da unbedingt festmachen, aus welchem Jahrgang hier der "heilige Gral" sein soll?
Wenn man sowas wirklich definieren wollte, dann würde ich bei Fender, zumindest bei den Strats, nicht auf die Jahrgänge, sondern auf bestimmte Specs gehen, also z.B. Halsform, Korpusholz, Griffbrettmaterial, Farbe,...
Ich denke einfach, dass es bei Fender ein bisschen mehr als bei Gibson vom persönlichen Geschmack abhängt, was jeder einzelne als "die" Fender sieht. Bei Gibson ist die "allgemeingültige" Aussage halt, dass die '59er LP der heilige Gral ist. Wenn man dem widerspricht, wird man wahrscheinlich sowieso vom Großteil der Gitarristenzunft niedergemacht.
Meine persönliche Grals-Strat wäre übrigens Candy-Apple-Red, damit aus den 60ern und würde wahrscheinlich eh schon durchs Raster für den Gral fallen.