Hatte ja vor kurzem bei Gregor Hilden ein Probier-Set
Chickenpicks bestellt und versprochen, hier kurz was über die Dinger zu schreiben. Ist vielleicht für den ein oder anderen Interessant, der schon mit dem Gedanken gespielt hat, sich die Dinger zu bestellen, aber vor den Kosten und möglichem nichtgefallen zurückgeschreckt ist.
Ich bin nun keiner, der eine Wissenschaft um Plektren spinnt, aber etwas wählerisch bin ich dann schon. Auch wenn es sich um so ein kleines Teil handelt muss es mir doch liegen. Immerhin ist es die Verbindung zwischen mir und der Gitarre und hat definitiv einen Einfluss auf mein Spiel und den Ton.
Mein Bandkollege würde mich wegen so etwas jetzt auslachen. Der spielt zu Not auch mit ner Scheibe ordentlich abgehangener Salami und hat nen Mördertone..... aber gut: anderes Thema
Ich habe eine kleine Historie was Plektren anbelangt: So hatte ich irgendwann mal mit einem Dunlop 0.88 Maxgrip angefangen und mich über Jazz Picks (kleine wie große) zu Dunlop Big Stubby und Gator 2.0 durchgearbeitet. Im Wesentlichen spiele ich allerdings die Gator 2.0.
Das Probier-Set der Chickenpicks besteht aus drei Plektren in den Stärken 2.2 mm und 2.6 mm sowie einem kleineren Pick im Jazz-Style in der Stärke 3.5 mm.
Die Picks wirken sehr wertig und haben ein angenehmes Gewicht. Beim anfassen wirken sie weder besonders hart noch besonders weich. Irgendwie scheint alles recht gut ausbalanciert zu sein.
Die Abmessungen der beiden normalen Pleks wirken zunächst etwas größer als ein Standard-Plek. Allerdings fühlt es sich in Spielhaltung überhaupt nicht sperrig an. Ich denke das liegt an der breiten umlaufenden Phase, die das Plek dann doch etwas schlanker macht.
Ich habe mal Vergleichsbilder gemacht:
v.l.n.r. Big Stubby, Jazz III, und Jazz III (klein)
v.l.n.r. Gator, Max Grip
Hier sieht man auch den Unterschied der Plek-Spitzen etwas.
Die schwarzen Streifen ergeben sich am Anfang durch den Saitenabrieb….. man sieht hier, dass ich das Plektrum grundsätzlich wohl ziemlich abgewinkelt halte. Die Rückstände bilden sich nach einer gewissen Spielzeit aber nicht mehr so stark.
Um die Größe etwas deutlicher zu zeigen:
Wie man sieht ist vor allem das 3.5er Jazz-style etwas größer als ein kleines Dunlop Jazz. Das kommt mir entgegen, da mir die kleinen Dunlop auf Dauer etwas zu fizzelig waren. Das kleine Chickenpick liegt sehr viel besser in der Hand und ist vielleicht für all die interessant, denen das Dunlop Gegenstück etwas zu klein ist. Für mich ist es nach wie vor nicht ideal, da mir auch die 3.5 mm letztendlich etwas zu stark sind.
Den Ton zu beschreiben ist natürlich schwierig. Der deutlichste Unterschied ist wohl gegen ein Big Stubby zu hören. Dieses klingt bei mir aufgrund des Materials und der Spitze immer sehr grell/hell. Die Chickenpicks fallen hier in keine Richtung besonders auf. Ausgewogen.....
Auf der Akustik kommt es mir so vor, wie wenn es nicht gerade ein "Flüsterpick" ist. Da gibt es leisere (in Bezug auf Spielgeräusche) Allerdings habe ich mit entstehenden Spielgeräuschen jetzt auch grundsätzlich kein Problem.
Die Chickenpicks liefern trotz der Stärke ein wunderbares Feedback beim Anschlagen der Saiten. Das ist für mich wichtig, da ich mittlerweile weder zu weiche/dünne/labberige Plektren wie die 0.88 Maxgrip mag noch zu harte/dicke bei denen ich das Gefühl habe keine Kontrolle mehr über die Formung bei Single Notes zu haben und ein Anschlagsfeedback ausbleibt.
Die Picks fallen in Bezug auf den Grip ebenfalls positiv auf. Ich schwitze schnell und ein Big Stubby wandert bei mir trotz Mulde schnell zwischen den Fingern. Die Chickenpicks liegen auch bei Schwitzehänden gut.
Über die Haltbarkeit kann ich noch nichts sagen. Ist bei dem ausgerufenen Preis ja sicher ein Thema. Allerdings bin ich jetzt eh keiner, der Picks innerhalb von zwei Proben pulverisiert. Müssten also entsprechend lange bei mir halten.....
Momentan spiele ich noch abwechselnd mit dem 2.2 und 2.6 mm Pick. Bin mir noch nicht endgültig sicher, welches es dann werden soll. Klar ist, dass ich definitiv bei den Picks bleiben werde. Handling und Spielgefühl haben mich voll überzeugt. Es macht einfach Spaß die Dinger in die Hand zu nehmen!
Brauch jetzt nur noch einen Schutzzauber den ich über die Pleks legen kann und der verhindert, dass die - zugegeben teuren - Pleks wie gewohnt in ein schwarzes Loch abdriften......
Es kann natürlich durchaus sein, dass jeder die Picks anders als von mir hier beschrieben wahrnimmt. Pickhaltung und Gewohnheiten sind natürlich sehr individuell.
Wer noch Fragen hat, kann dies natürlich gerne stellen