ok du willst Erbsen zählen...ich denke es ist klar was ich gemeint habe...ist auch kein marshall bashing ich spiele selbst seit ca 25 jahren marshalls und besitze derer 4...
insofern haben wir hier wohl einfach zwei Meinungen
Erbsen zählen möchte ich gewiss nicht, lieber esse ich sie. Ich denke, wenn man pauschalisiert sagt, dass es bei "Marshalls" halt so sei, sollte man auch alle Marshalls in die Betrachtung einbeziehen und nicht für sich selbst alle Modellentwicklungen Marshalls der letzten 24 Jahre ausklammern. Wir sprechen hier immerhin von rund 50% der Firmengeschichte, die hier ausgeklammert wird.
Mein beharren auf einer genaueren Terminologie richtet sich auch nicht gegen dich oder so. Es ist mehr etwas Allgemeines, was mir in letzter Zeit etwas aufstößt.
Sind wir Gitarristen mittlerweile so ein konservatives Pack, dass wir die Entwicklungen der letzten ~25 Jahre ausblenden müssen, sobald es um "Traditionshersteller" wie Fender, Gibson oder Marshall geht?
Was haben sich manche schon über die 2014er und 2015er Modelle von Gibson aufgeregt. Ich denke da an ein Gespräch mit nem Kumpel über die 2014er Les Paul Classic, wo der nur meinte: "Die würde ich mir nicht kaufen, ne Les Paul muss 4 Potis haben." Und auf meine Frage, ob er den Booster nicht praktisch fände nur meinte: "Ja schon, ich benutz die Potis ja auch nie, aber die gehören da halt einfach dran."
Und dann wird auf der anderen Seite gerne an den Traditionsherstellern rumgenörgelt, weil sie ja keine Innovationen mehr bringen würden. Wie war das denn, als Gibson die Firebird X rausgebracht hat? Die Gitarre stand noch nichtmals in den Läden, da wussten die meisten Internetgitarristen doch schon, dass die Gitarre der letzte Rotz sein muss. Weil da ja viel zu viel Technik drin wäre (im Gegenzug wird aber nach midifähigen 12-Kanaligen Tops mit 0,1-100 Watt Leistung gesucht, die schnell in die Sättigung gehen, aber im Bass klar bleiben).
Ich denke, wenn sich mal langsam dieser Vintage-Wahn legen würde, würde sich auch wieder ein sehr viel größeres kreatives Potential an der Gitarre entfalten. Ein Überdenken der eigenen verwendeten Terminologie würde da schon helfen. Denn wenn man sprachlich differenzierter an die Sachen rangeht, kommt vlt. auch gedanklich wieder eine größere Differenzierung ins Spiel. Und damit verbunden die Erkenntnis, dass ein Blick über den Tellerrand sehr hilfreich sein kann.
Und um mich selbst als stockkonservativen Lappen zu outen: Mein Lieblingssetup ist derzeit: Ibanez AS93 (Semi) -> Big Muff -> Laney Lionheart -> alte Fender 2x12er.