Und weil ja Weihnachten is, gibbet was von mir aus meiner Trickkiste.
Ihr habt einen Humbucker in Eurer Klampfe, der einfach viel zu spitz klingt?
Ganz egal was Ihr macht, es klingt immer nach Icepick?
Da kann Sie geholfen werden.
Man kann die Höhen nicht nur mit einem Kondensator entschärfen. Dabei werden die Höhen einfach abgeschnitten, indem man sie über einen Bypass einfach gegen Masse leitet. Damit sind se futsch und die subjektiv empfundene Lautstärke ist auch gesunken.
Dat geht auch anders, indem man die spitzen Höhen, nach dem Prinzip der Wirbelstrombremse in niedrigere Frequenzen umformt. Diese Schwingungen stehen dann noch in niedrigerer Frequenz zur Verfügung. Das Klangspektrum bleibt erhalten, es hört sich viel voller und farbiger an.
Wat muß man dazu machen? Supereinfach einfach einfache selbstklebende Alufolie von der 65 mm breiten Rolle(Bsw. von 3M) ausm Baumarkt von Innen in die Pickupkappe kleben.
Einfach in Saitenrichtung von Vorne bis hinten in einem Stück einkleben. Man fängt in der Mitte unter den sechs Bohrungen an, drückt dann nach außen in die kanten und dann die Schmalseiten.
Überschüssiges schneidet man mit einem Cuttermesser ab, und auch die Sechs Bohrungen macht man mit einem spitzen Messer von Innen wieder frei. Die Lötstelle spart man auch mit einem Messerschnitt aus.
Und wie funktioniert das, Aluminium ist doch garnicht magnetisch?
Bewegt sich eine Aluminiumplatte relativ zu einem Magneten, oder umgekehrt, so wird ein Wirbelstrom im Alu erzeugt. dabei wird Energie verbraucht, die relativen Bewegungen zueinander bremsen sich aus. Das ist abhängig von der Bewegungsgeschwindigkeit. Je höher diese Bewegung, desto stärker ist der Bremseffekt.
Eine Saite in einem Magnetfeld wirkt selbst wie ein Magnet. Bewegt sich die Saite nun über der Aluplatte unter der Kappe (Schwingung), so wird die Saite ausgebremst. Und zwar umso stärker, je schneller die Saite schwingt.
Das hat zur Folge, daß hochfrequente Schwingungen abgebremst und verlangsamt werden. Aber eben nicht unter eine bestimmte Frequenz gebremst. Der Effekt ist dynamisch.
Hochfrequente Saitenschwingungen werden also so in niedrigere Frequenzen umgewandelt.
Das funktioniert so gut, daß der Pickup sich so nicht mehr knallig anhört, aber nicht leiser wird wie beim Einsatz eines Kondensators.
Dazu kommt, daß der frequenzgang unterhalb der kritischen Höhen angereichert wird. Der Klang wird singend und farbig. Das wird als sehr wohltuend empfunden.
Der Nachteil:
Man kann die ausgeklammerten frequenzen nicht so gut regeln wie mit einem Kondensator und man kriegt mit dieser Methode den Klang auch nicht so dumpf hin.
Man kann nur den Pickup in der Höhe (Saitenabstand) regeln und man kann die Stellen unter den Schmalseiten der Kappe frei lassen, oder sogar die Alufolie doppelt einkleben.
Ein anschauliches Video verdeutlicht die enorme Bremswirkung einer Bewegung eines Magneten relativ zu einer Aluplatte:
http://www.google.de/imgres?imgurl=...i25UqeBF4LPtAb9q4HQCQ&ved=0CFUQ9QEwBA&dur=344
Ich nutze diese Methode schon einige Zeit bei zu harsch klingenden Humbuckern. Und die hören sich dann besser an als vorher.
![IMG_3996.jpg IMG_3996.jpg](https://www.musiker-board.de/data/attachments/226/226870-0ebf99b123e4939c50996fa60498a38c.jpg)
Die Breite von 65mm der Rolle paßt prima in die Kappe.
Viel Spaß beim Basteln, muß ja nicht immer Weihnachtsbaumschmuck sein.
P.S.: der Effekt ist sicher vielen von Euch schon länger bekannt, ohne die hintergründe zu kennen.
Die Abdeckkappe für die Bridge der Telecaster.
Nur ist hier der Effekt viel schwächer. Der Abstand der Saiten ist viel größer und die Kappe ist aus Stahl. Stahl ist elektrisch bei weitem nicht so gut leitend wie Alu, darum werden damit auch nicht so große Wirbelströme erzeugt.