Gitarre - Werkstoffe (u.a. Holz) - Klang - die ewige Suche nach der "Wahrheit" ?

  • Ersteller Alex_S.
  • Erstellt am
Aber mein Gott, Gitarren bauen: hier ist das Ergebnis meist schnell zu merken. Was soll da schon passieren? (abgesehen davon, die Saiten an die Steckdose anzuschließen...) Instrumentenbau ist ein wenig Kunsthandwerk, da können Ideen von Quereinsteigern sogar helfen.

Ist das dein Kenntnisstand dieses Handwerks? Eine leichtfertige Pi-mal-Daumen Einschätzung ohne Wissenshintergrund?

Bitteschön: Berufsschule zum Zupfinstrumentenmacher, Mittenwald, eine von zweien in Deutschland.

Bewerbungsunterlagen:

  • Anschreiben mit Begründung der Bewerbung in deutscher Sprache
  • Vollständig ausgefüllter und handschriftlich unterzeichneter
    Lebenslauf in deutscher Sprache mit einem Lichtbild
  • Schulnotenzeugnis, beglaubigte Kopie (Hauptschulabschluss oder weiterführende Schule), bei fremdsprachigen Zeugnissen mit beglaubigter Übersetzung in deutscher Sprache inkl. Aufschlüsselung des Notensystems und Angabe des Zeugnisnotenschnittes
  • Nachweis über einen mindestens zweijährigen regelmäßigen Unterricht auf einem Instrument der gewählten Ausbildungsrichtung (Streich-, Zupf-, Holz-, Metallblasinstrument) mit Angabe des erarbeiteten technischen und musikalischen Repertoires
  • Bleistiftzeichnungen (DIN A4), freihand, freie Wahl der Perspektiven und des Maßstabs
    • Geigenbau: Geigenschnecke in zwei Ansichten
    • Zupfinstrumentenbau: Kopf und Steg einer Gitarre in zwei Ansichten
    • Holzblasinstrumentenbau: Flöte ohne Klappen in zwei Ansichten
    • Metallblasinstrumentenbau: Metallblasinstrument ohne Maschine in zwei Ansichten
    Alle Zeichnungen sind von Hand zu zeichnen (kein CAD). Es ist eine schriftliche Erklärung beizulegen, die besagt, dass die Zeichnungen selbstständig angefertigt wurden.
  • Ärztliche Bescheinigung (nicht älter als 6 Monate), die folgende Aussagen enthält:
    • Allgemeines Gesundheitszeugnis, das uneingeschränkte gesundheitliche Voraussetzungen bescheinigt bzw. vorhandene Einschränkungen ausweist.
    • Bescheinigung eines uneingeschränkten Sehvermögens, oder eine Aussage, inwieweit eine vorhandene Schwäche durch Hilfsmittel ausgeglichen werden kann.
    • Bescheinigung eines uneingeschränkten Hörvermögens, oder eine Aussage, inwieweit eine vorhandene Schwäche durch Hilfsmittel ausgeglichen werden kann.
  • Polizeiliches Führungszeugnis (nicht älter als 6 Monate)
  • Bescheinigung der Stufe B2 des Goethe-Instituts für Bewerber, deren Muttersprache nicht Deutsch ist oder Bescheinigung einer staatlichen Bildungseinrichtung, dass der Kenntnisstand der deutschen Sprache des Bewerbers der Qualifikation B2 des Goethe-Instituts entspricht.

Eignungsprüfung:

  • Vorstellungsgespräch
  • Praktischer Teil (handwerklicher Test)
  • Zeichnen (keine Vorkenntnisse erforderlich)
  • Vorspiel auf dem erlernten Streich-, Zupf-, Holz- bzw. Metallblasinstrument (bitte eigenes Instrument mitbringen). Das Instrumentalvorspiel hat auf akustischen Instrumenten zu erfolgen.
    • Teil I: Wahlstück. Das Musikstück (Werk oder Satz eines Werkes) ist frei wählbar und sollte dem aktuellen Ausbildungsstand des Bewerbers im Instrumentalspiel entsprechen.
    • Teil II: Musikinstrumentale Aufgabe (die Kenntnis des Notenlesens (Violinschlüssel bzw. Bassschlüssel, keine Tabulatur!) wird vorausgesetzt.
      Streichinstrument: Spiel von Tonleitern, Dreiklängen oder anderen einstimmigen Tonfolgen in verschiedenen Tonarten im Umfang von zwei Oktaven.
      Zupfinstrument: Vomblattspiel eines leichten zweistimmigen Musikstücks.
      Holzblasinstrument: Vomblattspiel einer einfachen Melodie.
      Metallblasinstrument: Vomblattspiel einer einfachen Melodie.
  • Bewerber, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, müssen einen mündlichen Sprachtest absolvieren.

Ausbildungsplätze pro Schuljahr: 4 (!!!)

Und wenn du zu den 4 Glücklichen gehörst, dann geht's erst richtig los.

Danach bist du dann Geselle.
Der Meister liegt in weiter Ferne.

Und wie war das noch mal in den USA?
 
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Die e-Gitarren von dort verkaufen sich deutlich besser. So einfach ist das.
Nun. Da gibt's Gibson und Fender. Allesamt leben in erster Linie von ihrem Renomee. Was gibt's denn außer PRS an richtigen Edelschmieden wie Huber, Tausch, Braun....?

Nein, ich will nicht provozieren, aber es würde mich echt interessieren, ob es in den USA außer Fabrikgitarren auch noch richtige Handwerksbetriebe gibt.

EDIT:

In den USA ist ein Huber oder auch Düsenberg ganz schön angesagt. Natürlich muss man die Produktionsmarge im Auge haben.

ich glaube allerdings, dass die von mir erwähnten "Bauern" auch keine geprüften Zupfinstrumentenmacher sind. Der Abschluss alleine sagt nur bedingt was über das Können aus. Wohl aber über den Ehrgeiz :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das dein Kenntnisstand dieses Handwerks? Eine leichtfertige Pi-mal-Daumen Einschätzung ohne Wissenshintergrund?
ich habe im Musiker-Bekanntenkreis 3 gelernte Zupfinstrumentenbauer, 2 Meister. Einer hat mir sogar ein Instrument gebaut.
Wie schon erwähnt, ich habe Musik studiert, da kriegt man auch noch so einiges mit und besucht Instrumentenbauer. (Wenn Du Dich also mit mir über Musik unterhalten willst, lege bitte erst einmal Deinen Schein vor:))
Trotzdem, ich bleiben, nach meinen Erfahrungen, dabei: beim Instrumentenbau es ist wie bei Musiker: Eine "offizielle" Ausbildung ist nur ein Teil der Möglichkeiten.
Selbst im Klassikbereich, heutzutage, haben nicht alle Solisten Musik studiert. Nicht jeder Ausbildungsweg ist etwas für jeden. Das Ergebniss muss passen. Die Geigenlehrerin meines Sohnes. z.B., und es war nicht leicht, trotz meiner Kontakte, eine zu finden, hat nicht Geige studiert (wohl aber sehr viele Kurse), ist aber die beste Violin-Pädagogin, die ich hier in der Gegend kenne, deshalb geht mein Sohn da zum Unterricht.
Kenntnisse und Fähigkeiten sind nötig, je mehr desto besser. Ein Pentatonik-Zupfer wird nie über diesen Tellerrand schauen können oder mehr begreifen können, wenn er nicht bereit ist, mehr zu lernen. (und Gespräche über Musik sind mit denen nicht wirklich möglich)
Ich kenne, persönlich, aber auch Menschen, die hervorragende Instrumente bauen (mit und ohne Schein) und reparieren. Und konnte bei gelernten, nach dem Ergebnis der Reparatur, mir nicht die Frage beantworten, was das nun sollten. Wie ich auch, persönlich, exzellente Musiker ohne Schein kenne. Der, mit dem ich am liebsten spielen, (inzwischen Prof an einer Musikhochschule) ist so einer, kein Musikstudium, wohl aber viele Kurse, und er ist ein Genie. Selbst wenn ich noch 500 Jahre übe, an ihn komme ich nie ran.
Also lieber @Bruce_911 , was sind Deine Qualifikationen, um über überhaupt über Musik und Handwerk urteilen zu können?
 
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Ist das dein Kenntnisstand dieses Handwerks? Eine leichtfertige Pi-mal-Daumen Einschätzung ohne Wissenshintergrund?
ich habe im Musiker-Bekanntenkreis 3 gelernte Zupfinstrumentenbauer, 2 Meister. Einer hat mir sogar ein Instrument gebaut.

Da kann ich mitred, ähem schreiben.

Trifft auch auf mich zu. Mein Gitarrenbaumeister wohnt auch nur 200m von
mir um die Ecke. Und um auf die Quereinsteiger zu kommen.

Ich hab ihn immer gerne damit aufgezogen das alle Innovationen von
nicht Gitarrenbauern kamen.... ;)

Die Liste ist lang ...
 
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Also lieber @Bruce_911 , was sind Deine Qualifikationen, um über überhaupt über Musik und Handwerk urteilen zu können?

Nennt er sich Masterbuilder oder Masterplayer?
 
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Wir nähern uns einem anderen Thema.......oder sind schon mittendrin........BTT plz ;) . LG Lenny
 
Und wie war das noch mal in den USA?
Ja, wie ists denn da?
Immerhin ist dies Ausbildungssystem wie wir das kennen, welches sich irgendwo noch an den ehemaligen Gilden orientiert, fast nirgends so aufzufinden. Du hast was studiert oder nicht, und lernst dann im Beruf.

Machen die es nun grundsätzlich alle schlechter als wir?
Meine Erfahrung lehrt mich, wir sind nicht in allem die geilsten, nur weil wir das Ausbildungssystem haben...
 
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Wir nähern uns einem anderen Thema.......oder sind schon mittendrin........BTT plz ;) . LG Lenny
bedingt...
Da sich ja häufig Threads im Diskussionsverlauf vom eigentlichen Thema weg zu "grundsätzlichen Betrachtungen" über den Werkstoff Holz entwickeln, gibt es nun diesen Thread, der solche Exkurse auffangen soll.
den wer hat überhaupt die nötigen Fähigkeiten und das nötige Hintergrundwissen, um das überhaupt beurteilen zu können?
Welche Aussagen von Gitarrenbauern, wie immer sie sich auch nennen, sind mehr als Werbeaussagen zu verstehen, um ihre eigenen Notwendigkeit zu unterstreichen?
Oder entspringen ihren Nichtwissen?
Welcher Schamane (kenne persönlich einen...) wird behaupten, er betreibt nur Schabernack?
Was sind individuelle, nicht reproduzierbare, Erfahrungen, was hält einer wissenschaftlichen (ein böses Wort heute...) Überprüfung stand?
Oder ist beides als Wahrheit zu betrachten?
Wieso schreibe ich das hier eigentlich und übe nicht lieber?
 
Ja, wie ists denn da?
Immerhin ist dies Ausbildungssystem wie wir das kennen, welches sich irgendwo noch an den ehemaligen Gilden orientiert, fast nirgends so aufzufinden. Du hast was studiert oder nicht, und lernst dann im Beruf.

Machen die es nun grundsätzlich alle schlechter als wir?
Meine Erfahrung lehrt mich, wir sind nicht in allem die geilsten, nur weil wir das Ausbildungssystem haben...

So isses! Die Amis kennen unser System der Handwerksausbildung gar nicht. Da lernt man das Handwerk quasi nebenbei während du für deinen Boss Geld verdienst.
Von daher trägt diese ganze Nebendiskussion nichts zur Güte bei. :)
 
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Wie schon erwähnt, ich habe Musik studiert, da kriegt man auch noch so einiges mit und besucht Instrumentenbauer. (Wenn Du Dich also mit mir über Musik unterhalten willst, lege bitte erst einmal Deinen Schein vor:))
Also lieber @Bruce_911 , was sind Deine Qualifikationen, um über überhaupt über Musik und Handwerk urteilen zu können?

VS

Eine "offizielle" Ausbildung ist nur ein Teil der Möglichkeiten.


Selbst im Klassikbereich, heutzutage, haben nicht alle Solisten Musik studiert. Nicht jeder Ausbildungsweg ist etwas für jeden. Das Ergebniss muss passen.


Ich widerspreche dir nicht. Ich schaue nur zu, wie du es selbst tust.
 
@Bruce_911: ich habe, für mich, gerade so im letzen halben Jahr, viel gelernt und erfahren, was außerhalb der offiziellen Ausbildungswege passieren kann, welche Leistungen erbracht werden. Und habe einige meiner Ansichten ziemlich ändern müssen. Gerade was Instrumentenbau angeht.
 
Ja natürlich....nur wenn du mit nem Tumor im Krankenhaus liegst und sich ein Handelfachpacker an deinem Wirsing zu schaffen machen will...wirst du deine Meinung schnell ändern.
 
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Ja natürlich....nur wenn du mit nem Tumor im Krankenhaus liegst und sich ein Handelfachpacker an deinem Wirsing zu schaffen machen will...wirst du deine Meinung schnell ändern.
Wenn Du zum Quacksalber gehst, kann das Land ja nichts für :D
 
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Genau...und deshalb kaufe ich mir keine CS Strat mehr.
 
Naja ... entscheidend ist, was hinten rauskommt :)
Da ist es mir eigentlich egal wer das gebaut hat.
Natürlich überhöht Fender seine Schrauber, das erhöht ja den Preis.

Aber sie werden im Lauf der Jahre eben eine gewisse Expertise aneignen - ob es nun darum geht, welches Holz in welcher Kombination passt (? hier steht ein Fragezeichen oder ein Mythos ? ), wie etwas bearbeitet werden soll, damit es sich gut anfühlt.

Aber ... das sie zB anhand des Holzes entscheiden oder vorhersagen können, wie die Gitarre klingen wird, glaube ich nicht ( um zum Ursprung zu kommen ). Außerdem glaube ich, dass ein Gitarrist mit vorhandenem handwerklichen Geschick aus den gleichen Parts wie sie auch der Masterbuilder benutzt, ein gleichwertiges Instrument bauen kann. Wo man ggf. noch mehr Erfahrung braucht ist zB das Aging - aber auch da hat man bestimmt nach einer Weile den Dreh raus.

Der Masterbuilder wird aus schlechtem Material ( Holz und Hardware ) auch keine Traumgitarre bauen können.
In erster Linie ist also eine Schraubhalsgitarre imho von der Güte der Komponenten und nicht vom Builder abhängig.
 
Aber das reine Handwerken schaffen auch die Chinesen mittlerweile sehr gut.
Ich möchte bei ner Fender CS schon etwas mehr haben, als nur "gute Arbeit" und Materialien, ich möchte es schon richtig geil auf einander abgestimmt und zusammengebaut haben, das soll mir sofort ein Grinsen ins Gesicht zaubern.

...und das finde ich in der Preisklasse, Herstellerunabhängig, nicht ausnahmslos vor.
Daraus schließe ich jetzt noch nicht, dass die Fender CS Schrauber nicht gut sind, sondern dass mir die Gitarre einfach nicht liegt.
Manchmal schießt der Geschmack da doch noch ein...
 
Ich bin nicht sicher, ob das Hendrix-Beispiel die Notwendigkeit einer Ausbildung widerlegt. Immerhin geht es um das Handwerk und damit die Zusicherung von guter Qualität - besonders auch dahingehend, dass der gemeine Nutzer diese nicht immer beurteilen kann. Das gilt besonders bei sicherheitskritischen Dingen, Langlebigkeit etc. Auch Gitarren gehören da hinein, weil keiner so richtig die Verklebung, Holzbehandlung etc prüfen kann, wenn er sich anguckt. Zudem ist es eine gewisse Aussage, wenn ein Handwerk durch Schulung erlernt wurde, weil dann derjenige auf Wissen seines Standes zurückgreifen kann. Das ist der wesentliche Punkt beim Thema Lernen, Wissen weitergeben und Perfektionierung.

Der Musiker hingegen produziert Neues, nicht dagewesenes und muss nicht zwangsläufig auf das Wissen seiner Vorgänger zurückgreifen. Obendrein kann der Nutzer gut beurteilen, was derjenige produziert. Sicherheitsrisiken gibt es auch keine. Musik sollte auch keine versteckten Qualitätsmängel haben, die erst nach Jahren zutagetreten :D
 
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Ich habe es schon mehrfach erwähnt. Ich liebe Strats und spiele nichts anderes.
Aber...es ist ein Instrument, welches vor 60 Jahren von Leo mit dem Rotstift pragmatisch konstruiert und gebaut wurde.
Erle wurde verwendet, weil es billig war und selbst der Möbelbau dieses Holz nicht wollte.
Es hätte auch Birke oder Eiche sein können...wenn entsprechend günstig.
An der Gitarre ist nichts....nichts auf einen bestimmten Klang gebaut....der ergab sich eben.
Ich habe selbst fünf CS gehabt....zwei Masterbuilds davon.
Da ist nichts magisches dabei. Ob da jemand tatsächlich Hölzer selektiert hat...ich weiß es nicht.
Seit Jahren baue ich mir meine Strats selber.
Ich bin Masterbuilder, denn ich mache nichts anderes als von mir gewählte Bauteile zusammenzubauen...zu lackieren und agen.
Ich brauche dafür nicht Jahre zu warten und brauche nur ein Bruchteil des CS Preises zu zahlen.
 
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