Und zu vertrauen in Erfahrung: nein niemals. Unsere Sinne täuschen uns zu oft als das man sich darauf verlassen könnte. Genau deswegen misst man unter genau definierten Bedingungen.
Natürlich täuschen uns unsere Sinne, ebenso Erinnerung usw. Auch arbeiten unsere Ohren nicht immer gleich gut.
Aber die genau definierten Bedingungen haben auch den Nachteil das sie nur einen Teil das ganzen Abdecken, da bestimmte Faktoren eben als Störgröße eliminiert werden und als Konstante betrachtet werden können.
Das bildet aber eben nicht immer das realistische Gesamtbild ab. Dafür kann man aber sehr gut bestimmte Dinge miteinander Vergleichen.
Kleines Beispiel, da er ja mehrmals genannt wurde. Hr. Dr. Zollner hatte sich auch mal zu Leitungen und PU geäußert. Bei den Leitungen (auch denen in der Gitarre) kommt es lt. ihm ausschließlich auf die Kapazität an.
Als Beispiel brachte er dann eine Leitung die Gibson in den 60ern verwendet hatte. Diese hatten die eigenart, das sie in Abhängigkeit der Luftfeuchtigkeit eine andere Kapazität hatte. Hängt wohl irgendwie mit der Isolierung zusammen. Wie dem auch sei....was würde einem dann aber Messungen unter immer den gleichen Testbedingungen bringen (Temp. , Luftdruck und Luftfeuchte) wenn eine der Konstanten sich aber in der Realität ändert??
Das ist im Grunde so als möchte man im Gitarrenladen 4 Gitarren miteinander vergleich. Optik Haptik Bespielbarkeit sagen einem bei allen zu. Der Klang muss entscheiden.
So und damit alles Vergleichbar ist stellt man am Testamp alle Klangbeeinflussenden Regler auf "12Uhr" und fasst diese nicht mehr an. Im nächsten Laden macht man mit 2 anderen Gitarren die man auf der Auswahlliste hat das gleiche und zum Glück haben die den gleichen Amp....alles wieder auf 12 Uhr und los geht's. Damit kann man doch super alles vergleichen....aber letztlich wissen wir doch alle das man über die Ampeinstellung auch viel zurechtrücken kann. Und wenn man doch hätte am Treblepoti noch bissl. nachstellen dürfen wäre Gitarre XY evtl. garnicht rausgeflogen.
Weißt wie ich meine?
Ich finde es super da es Leute wie Hr. Zollner gibt und sich so intensiv damit beschäftigen. Weil es ja auch irgendwie Interessant ist. Aber auch bei der Holzthematik habe ich zumindest ganz oft eher die Formulierung "zu vernachlässigen", "fast nicht von Bedeutung" usw. gelesen. Ich denke er drückt sich da doch recht bewusst sehr diplomatisch aus.
Vielleicht kommen ja in absehbarer Zeit neue Messmethoden.
Ich verstehe nur Grundlegende diese verbissene und in der Regel abwertende Haltung gegenüber Jenen die für sich da klangliche Unterschiede ausmachen nicht. Tut es jemandem weh wenn Max Mustermann gern noch nene 1000er drauf legt weil er eben der Ansicht ist das nur Korpusmaterial XY in Kombination mit diesem einen PU für ihn so klingt wie es gewünscht ist?
Selbst bei den PU hab ich ja schon Aussagen gelesen das es im Grunde wurscht ist, Humbucker, Singlecoil...ok ja....aber letztlich wäre es fast wurscht was für ein Humbucker...alles gleich. Und der Ton kommt ja eh aus den Fingern.
Wer der Ansicht ist das dass eh alles Voodoo ist und die Schlafschafe sich nur selbst belügen...der kann sich doch für ganz ganz ganz wenig Geld ne Pressspangitarre Kaufen und lässt nen Gitarrenbauer nur den Hals ordentlich bearbeiten (falls nötig), sorgt für ordentliche Hardware, gut gekerbten Sattel und fertig ist. Wenn es eh nur an Saiten und PU liegt kommt ihr doch super günstig aus der Nummer raus.
Das, ganz allgemein betrachtet, die Hersteller und Vertriebe natürlich immer wieder mit bestimmte Eigenschaften und Versprechen locken...klar...hallo das nennt man Marketing.
Ich würde ja auch kein Produkt auf den Markt werfen und sagen..."ja alles wie immer, klingt nicht besser, spielt sich nicht besser...aber kauft es bitte trotzdem".