Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

Tja...so ganz viel kann zu dem Thema auch nicht sagen.
Ich spiele ein uraltes Fender-Plek, das drei "Schlagspitzen" hat, die unterschiedlich hart sind.
Spiele aber meistens nur die härteste Spitze. :great:


Mal was Anderes, worüber ich -durch einen anderen Thread- seit Tagen wieder teils verständnislos, teils ärgerlich, nachdenke und was auch zumindest am Rande @cosmodogs "battle of"-Thematik aufnimmt:

Was ist eigentlich aus dem "guten, alten Rock geworden"?
War der Ursprung des Rock´n Roll und der damit verbundenen Bewegung nicht mal ein Grundgedanke von Freiheit, von "Ausbrechen aus Schubladen" und Kreativität?!

Wo ist das geblieben in Zeiten, wo nahezu jede Rockband fast nur noch in irgendwelchen Schubladen steckt, sich dringend gegen andere abgrenzen muss usw.
Wenn ich bedenke, wie viele -angeblich unterschiedliche- Metal-Sparten es gibt und wie peinlich darauf geachtet wird, nicht in "die Falsche" zu geraten, frage ich mich schon oft, was das soll.
Da spreche ich mit einem Metaller so um die 20 und frage ihn, was er von dieser oder jener Band hält.
"Zu kommerziell, das höre ich nicht. Die kamen ja sogar(!!!!) schon mal im Radio!"
auch gerne genommen:
"Neee, so was höre ich nicht, das zählt ja eher zu Trash Metal. Ich hör´ nur Speed Metal und so´n Prog-Kram."

Oder Kaufberatungs-Threads wie "Ich suche eine Metal-Gitarre. Kann die ESP-Kirk Hammett auch Speedcore?"
Wollte echt schon mal antworten: "Nein, die spielt nur Trash!" :screwy:

Vielleicht bin ja mit knapp 33 Jahren schon von Vorgestern, aber für mich gibt es allenfalls Rock, Hard-Rock und Metal, alles Andere ist kalter Kaffee und Poserei.

Oder mal wirklich über die "verfeindeten" Gitarrenlager gesprochen, von wegen "LP" gegen "Strat" und so´n Müll.
Wenn ich mir überlege, mit wieviel x-verschiedenen Tonabnehmern ich die unterschiedlichen Klampfen bekomme und aus wieviel unterschiedlichen Hölzern, da behaupte ich doch mal frech, dass es Paulas gibt, die einer Strat ähnlicher klingen, als einer anderen Paula und umgekehrt!

Sollte nicht in einem Bereich, wo es um Kreativität geht, um Ausdruck und irgendwo auch um Freiheit, eben diese Freiheit deutlich höher hängen, als die Vergötterung irgendeiner Marke/Band/Schublade? :gruebel:

Wie seht ihr das? :confused:
 
Bin da eigentlich genau deiner Meinung Everrock. Ich kenne auch kaum Unterschiede zwischen manchen Musik-Unterarten. Ein bischen feiner kann man aber trotzdem noch differenzieren, als NUR Metal.

Es gibt wirklich Diskussionen Strat VS. Paula? :eek:
Ich habe eine Strat UND eine Paula und mit meinem amateurhaften Gehör möchte ich behaupten, dass beide so unterschiedlich klingen, dass es hier leicht nach Äpfel-Birnen-Vergleich riecht.

Klar ist MEINS immer besser als DEINS, sonst hätte ich mir ja nicht MEINS gekauft sondern DEINS. :screwy:
 
@ Foxytom: Danke für die interessanten Links. :)
Ich meinte das allerdings weniger in Bezug darauf, dass ich (z.B.) 70er Rock besser finde, als den heutigen, sondern ich bezog mich eher auf die "Randerscheinungen" drumherum, das ganze Gehabe, die neudeutsch "Attitiude".

@ Danielus: Na klar kann man feiner differenzieren. Aber warum sollte man das? Wozu?

Was Strat und Paula angeht: ich wollte keinesfalls sagen, dass eine (Gibson) Les Paul so klingt, wie eine (Fender) Stratocaster. Natürlich nicht.
Aber die Hälfte der Leute, die sich darüber die Köpfe einhauen, haben weder das Eine, noch das Andere, sondern irgendwelche Nachbauten mit z.T. völlig anderen Tonabnehmern und/oder anderen Hölzern usw.
Und da behaupte ich mal einfach, das (willkürliches Beispiel) eine Yamaha "Strat" deutlich näher an einer Cort "Paula" liegen mag, als am jeweiligen Vorbild.
Und wie sich das Ganze dann nach dem 36.Flanger-Distortion-Highgain-Reverb-Wah-Schiessmichtot-Effekt verhält, man nochmal eine andere Sache sein. ;)
 
Moin Everrock!

Den "guten alten" Rock'n'Roll? Ich seh das genauso, wie Du! Normalerweise ist es ja was ganz normales, das die "Rockers" allgemein und die Musikindustrie hier im besonderen zu kategorisieren versucht. Der Bereich Musikstile ist so übersättigt, die Bands z. T. überzeugt, was völlig Neues geschaffen zu haben ............


ICH höre nur Musik gerne, die mir gefällt, mich anspricht und interessiert, mich berührt in irgendeiner Form.

Ich glaube nicht dran, dass nochmal was wirklich Revolutionäres kommt - allerhöchstens wird viel zu viel Grütze, eben "dies + das", noch mal neu "entdeckt" und "verpackt". Selten enstehen daraus "Perlen" wie (für mich zuletzt) G'n'R, die den Rock'n'Roll auch nicht neu erfunden hatten, aber mich mit ihrem Stil und ihrer Präsentation völlig umhauten.

Ich kümmer' mich nicht drum, wie andere das handhaben (Musikschaffende, wie ~kommerzialisierende), das sehen und in Schubladen pressen, sondern wie ich das sehe und empfinde für mich. Dieser Prozess wird wohl auch immer so weitergehen (ehrlich gesagt ärgert mich das auch ... manchmal). Er wird auch ganz bewußt gesteuert.

Bands streben an, was völlig Neues zu produzieren (und "das Kind" soll einen Namen haben) und spätestens wenn die Vermarktung der Industrie beginnt, wird es oft ziemlich skuril.

Letztendlich gibt es für mich nur gut gemachte und schlechtgemachte Musik - und Mucke, auf die ich so überhaupt nicht kann, obwohl ich schon öfter eingestehen muss: gut gemacht ...

Gruß, "mein Plek is weg"-Fidel
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte vor längerer Zeit mal vor, mir im Forum diese ganzen Kategorien (insbesondere im "Metal") und deren Unterschiede erklären zu lassen, weil ich es einfach nicht verstehe, worin sich xx-core von yy-core und von Death und Speed und Brutal und und und ... unterscheiden.

Dann hatte ich allerdings bereits einige dieser Unterschieds"diskussion" verfolgt und gemerkt, dass die sich untereinander selbst nicht mal eindeutig abgrenzen können :rolleyes:

Ich habs dann mit einer sachlichen objektiven Aufstellung sein lassen, außerdem wusste ich nicht, in welche Kategorie ich das hätte posten sollen :D
 
@ foxytom: Und ich höre sogar durchaus so einigen Metal.
Wahrscheinlich sogar zum Teil xx-core, ohne zu wissen, dass die Band dazu gezählt wird.

YY-core lehne ich jedoch strikt ab! :eek: ;) ;)
 
Was diese Schubladen bei den Musikstilen angeht, sehe ich das ähnlich: Das sind eher Verkaufsbezeichnungen.

Klingt nach Offtopic, passt aber irgendwo doch:

Ich war kürzlich mit meiner Frau in einem Laden für Friseurbedarf. Die Artikel, die dort in den Regalen standen, hatten Namen, die ich vorher noch nie gehört hatte. Es gab dort Sachen, von denen ich nie erwartet hätte, dass es sie gibt, geschweige denn, dass sie jemand braucht: Vitamin Manipulator, Control Freak Conditioner, Foxy-Curls-Frizz-Fighting (sorry, Tom!), Dumb Blonde Smoothing Stuff, Three-in-One Thickening Paste usw. usf.

Das sei besser als Shampoo, Spülung und Haarspray, sagte die Verkäuferin. (Verkauft sich wohl auch besser - mit diesen Namen!)

Ich denke, mit mancher Musikrichtung ist es da ähnlich. "Megathrashypowerhipposonstwas (edit:..CORE) Metal" muss doch geiler sein als einfach "Rock". (Und verkauft sich besser!)
 
Ich hab auch kein Plan mit den ganzen Musik, insbesondere Metal Richtungen. Ich bin auch nicht so der Metalfan, obwohl es immer wieder mal gute Metal sachen gibt. Ich hab mich mal ein paar Jahre lang intensiv mit Proggressive Rock/Metal auseinander gesetzt, einfach weil das mein Lieblingsgenre ist. Da gabs ja dann auch zig Untergenres. Sehr unbeliebt waren dann die Neo Progger, weil das Weichspülermusik ist ;) Ich fand das ziemlich albern, weil ich einfach die Musik höre die mir gefällt, und das kann auch ein ganz einfacher Popsong sein. Ich hab mir dann vorletztes Jahr auch mal wieder ne CD Single gekauft, Early Winter, von Gwen Stefani, weil ich das Lied toll fand, ne ganze CD wollte ich mir aber nicht antun :D

Ich würde sogar soweit gehen, das es kein Hardrock mehr gibt, ich finde das verwässert immer mehr. Was ich vor 10-20 Jahren noch als Hardrock gesehen hätte, ist für mich einfach Rock.

Dieses extreme eingrenzen seines Geschmacks - ich höre nur Speedmetal - ist für mich bloss elitäres Gehabe und halt eine Eingrenzung einer der schönsten Sachen auf der Welt, nämlich Musik.
Ich höre was mir gefällt, und das kommt aus ganz unterschiedlichen Ecken, wobei ich sagen muss, es sollte schon ne Gitarre drin sein und die muss in den meisten Fällen auch recht wichtig sein ;) Interessanterweise ist meine Lieblingsband Genesis, wo doch eher die Keys dominieren. Muss ich manchmal selbst drüber schmunzeln. Am Ende zählt halt doch die Musik.

Edit: bei mir in der Gegend wurde wochenlang ein Gitarrist für eine Emo-Band (oder Emo-Rock/Emo-Metal) gesucht. Ich weiss bis heute nicht was das bedeutet... ich hatte mich jedenfalls vorsichtshalber nicht gemeldet.
 
@ cosmodog: Word! :)

Ich frage mich das auch immer, wenn die irgendwelche neuen Cremes bewerben.

"Das ist das neue hassenichtgesehen. Die Einzige mit dem neuen CerapolyXY-Complex!"

Keine Sau weis, was ein CerapolyXY-Complex sein soll und es hat ihn auch vorher niemand vermisst.
Aber wenn die in der Werbung das sagen... :screwy:

Das Gleiche beim Autokauf.
ich erinnere mich, als es Unfälle im Audi-TT gab.
"Tuschel-Tushcel...total unsicher...tuschel...kein ESP...tuschel...usw."
Ich sagte mal: da kann doch Audi nix für, wenn der Vollidiot mit 170 über die Landstraße knallt. Soll er vor der Kurve mal bremsen und gut ist das.

Himmel, ich wurde angeguckt, als würde ich Kinder essen... :rolleyes:


Editchen @ realGonz:

Ich halte es ähnlich.
Für mich sind gute Gitarrensounds und/oder angenehme Stimmen sehr wichtig.
Wenn sich dann auch noch (für meinen Geschmack) gute Sounds mit (für meinen Geschmack) gutem Gesang/guten Stimmen mischt und das im Idealfall noch brauchbar mitsingen kann, bin ich bei "meiner" Musik.
Wahrscheinlich mag ich deswegen Metallica so, mir liegt Hetfields Stimmlage und ich kann die meistens Songs recht brauchbar mitsingen.
 
man sitzt ja schon manchmal abends vor der Glotze und plötzlich (während der Werbung) fällt einem siedeheiß ein, dass man den ganzen Tag über noch keine Cerialien gegessen hat :eek: ... und hat auch noch fast ein schlechtes Gewissen, weil man sich so ungesund ernährt ...


huch, ich drifte grad ab ;)
 
man sitzt ja schon manchmal abends vor der Glotze und plötzlich (während der Werbung) fällt einem siedeheiß ein, dass man den ganzen Tag über noch keine Cerialien gegessen hat :eek: ... und hat auch noch fast ein schlechtes Gewissen, weil man sich so ungesund ernährt ...


huch, ich drifte grad ab ;)

Nich ma ne Kniffte? :D

Huch, ich schweif hinterher :confused:
 
man sitzt ja schon manchmal abends vor der Glotze und plötzlich (während der Werbung) fällt einem siedeheiß ein, dass man den ganzen Tag über noch keine Cerialien gegessen hat :eek: ...

Dazu hat mir mein britischer Kollege gerade eine kleine Geschichte erzählt:

Am Ufer der Themse wird ein Toter gefunden. Im Hals der Leiche wird eine Frühstücksflocke entdeckt. Scotland Yard ermittelt und gibt in einer Pressekonferenz bekannt, dass es sich bei dem Täter um einen "Cerial Killer" handeln muss. :D:D:D

Edit: Sind wir nicht alle ein bisschen... abschweifend?
 
Das Gleiche beim Autokauf.
ich erinnere mich, als es Unfälle im Audi-TT gab.
"Tuschel-Tushcel...total unsicher...tuschel...kein ESP...tuschel...usw."
Ich sagte mal: da kann doch Audi nix für, wenn der Vollidiot mit 170 über die Landstraße knallt. Soll er vor der Kurve mal bremsen und gut ist das.

Himmel, ich wurde angeguckt, als würde ich Kinder essen... :rolleyes:

Da hast du schon recht. Aber der Grund für die meisten Unfälle des TT war, dass er Bodenhaftung verlor, "bei zu hohen Geschwindigkeiten". Aufgrunddessen haben die dem TT dann serienmäßig einen Heckspoiler verpasst :D

Edit: Wo wir gerade beim Abdriften sind.. ich bin also gar nicht offtopic xD
 
Spoiler oder ESP, kommt ja irgendwie aufs Gleiche raus. ;)

Und ich hör´ jetzt auf zu driften... :eek:
 
Da unterhält man sich seitenlang über ein (fast) bedeutungsloses Stück Plastik - das gibt es nur bei den Gitarristen! :screwy:

Bah! Immerhin ist es mir gelungen, damit den Thread wieder in halbwegs vernünftige Bahnen zu lenken. Ich sollte dafür mit Karma überschüttet werden! :D
 

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