Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

Tut mir Leid, dass ich Dein Bild in den "falschen Hals" bekommen habe. Mein Kommentar war nicht korrekt. Wie man bemerken konnte, war ich mir beim Schreiben schon etwas unsicher, das er zu forsch ist und habe ihn in Kleinschrift festgehalten.

Ich distanziere mich von meiner Aussage und hoffe, dass der Frieden somit wieder hergestellt ist.

LG. Paule

:D
Ach Jungs, ist doch alles nur Spass. Die Welt ist so schon viel zu ernst.

Übrigens, an die Insider, die die Gibson-Verschwörung mitbekommen haben, die gar keine war. Ich habe heute meine Epi bekommen :D und was soll ich anderes sagen, ausser: Ich bin verliebt. :p

Edit: abgeschickt ohne fertigzuschreiben... ich sollte ins Bett gehen...
 
:D
...Ach Jungs, ist doch alles nur Spass. Die Welt ist so schon viel zu ernst.

...


Moin,

genau :great:, nu mal Schluß mit den Streitigkeiten und mit Off Topic und zurück zum Thema ( na das muß gerade von mir kommen :redface::D)

Gruß Jens
 
@ Lynn:

Es gibt kaum eine bessere Methode zu lernen als mit anderen (besseren oder nicht) Musikern zu spielen. Man kann sich Sachen abgucken oder erklären lassen, manchmal vielleicht sogar selbst einen Tipp loswerden. Und ein vernünftiger Mensch wird dich nie spüren lassen das du weniger kannst als er selbst und dich deshalb für "unwürdig" hält. Zumindest bei und Bassisten ist es so:).
Das man sich bei gemeinsamen Sessions schon mal schlecht fühlt und die Motivation ein wenig verliert ist normal, das geht mir mit 25 Jahren Erfahrung immer noch so. Aber das ist ein rein subjektives Empfinden. Es kommt auch vor das ich nach einem Auftritt denke "Mann, was hast du heute wieder für einen Scheiß gespielt" und dann kommt einer aus dem Publikum und lobt dich für dein geiles Spiel.

Einfach trauen und machen, das ganze Leben besteht aus "Prüfungen" und Situationen in denen man sich mit anderen vergleicht oder verglichen wird. Und hier möchte ich mal die Ärzte zitieren:

"Du bist immer dann am besten, wenn's dir eigentlich egal ist...!"
 
hatte vor eine neuanschaffung zu tätigen

TONEWORKS PX4D PANDORA

TASCAM MP-GT1

ich wollte mir ein kleines handliches gerät zulegen wo mit ich unterwegs zum beispiel vor gigs zocken und üben kann. will mir kein metronom kaufen da mir dieses piep geräusch auf den wecker geht und da dachte ich das wären doch zwei alternativen....

gitarre dran kopfhörer rein und los schräddern...gehts das so einfach wie ich mir das denke... wenn nicht was gibt es noch für möglichkeiten!

grüße
 
Da bist du wohl in einem komplett falschen Thread gelandet. Such doch bitte mal hier in den entsprechenden Unterforen, da kann dir auch geholfen werden.
 
@Lynn zum Thema mangelndes Selbstvertrauen bei Sessions:

Ich glaube, die meisten von uns haben ein schlechtes Gefühl, weil sie meinen, alles können zu müssen. Einer beherrscht die schnellsten Licks und tappt präzise 16tel-Linien mit 280bpm, ein anderer begreift die kompliziertesten Changes durch bloßes Anhören und spielt aus dem Stegreif Harmonien dazu, wieder ein anderer legt derart stabile Grooves hin, dass selbst ein Digitalmetronom sich daran orientieren könnte. Mancher ist ein genialer Songwriter, während der nächste eher durch seinen gnadenlos geilen Ton auffällt.

Aber die Wenigsten von uns können alles! Und das ist der Punkt: Man sieht oft nur, was andere können. Und die Anderen sind viele, die dadurch natürlich auch viel können. Man sollte also sich selbst nicht so wichtig nehmen. Die Anderen aber auch nicht! <--Ausrufezeichen!!!

Denn (Zitat):
"Du bist immer dann am besten, wenn's dir eigentlich egal ist...!"

Das trifft es! :great:

@ganty:

Das mit den versiebten Auftritten ist in der Tat ein Phänomen. Wir haben mal auf einer Uni-Party (4 Bands, ca. 200 Gäste) gespielt. Kurz vor dem Auftritt hatte ich einen eigentlich belanglosen Streit mit unserem Stunt-Gitarristen und unserem Bassisten. :rolleyes:

Im ersten Stück hatten die beiden sich ein Intro einfallen lassen, das wir so noch nie geprobt hatten. Peinlicherweise versiebten sie es vier oder fünfmal und hörten jedesmal auf zu spielen. Ich wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken, denn ich war damals der "Frontmann". Nichts ist schlimmer, als ein Stück nach wenigen Takten abzubrechen, weil man's nicht drauf hat. Ich wurde richtig sauer. :evil:

Um die beiden zu pricken, änderte ich spontan die Reihenfolge der Stücke, worauf sie (auf der Bühne!) eine Diskussion anfingen. Ich stellte mich ans Mic, meine Ohren auf Durchzug und improvisierte eine lustige Geschichte, die davon handelte, worum es im nächsten Song ging. Ich laberte einige Minuten lang völligen Scheiß, denn unsere Texte verstand sowieso kein Mensch. :p

Als die beiden fertig waren mit ihrer Diskussionsrunde spielten sie eine ganz andere Nummer, nicht die vorher abgesprochene, aber auch nicht die angekündigte. Da mittlerweile alles aus dem Ruder gelaufen war, entwickelte sich aus dem Stück eine über 15-minütige (ziemlich aggressive) Jam-Session, in deren Verlauf eigentlich niemand wusste, was er tat, aber alle mitmachten. Dem Gitarristen riss eine Saite, die er quasi im Spiel wechseln musste (wenigstens spielte der Rest der Band jetzt weiter.) Es war ein einziges Chaos! :screwy:

Nach dem Auftritt kamen die Leute auf uns zu, klopften uns auf die Schulter. Wir erklärten, dass es uns Leid tat, aber nein: Sie waren der Meinung, dass wir die geilste Band des Abends gewesen wären, weil wir nicht nur doof routiniert unsere Nummern runtergespielt hätten, sondern richtige "Entertainer" gewesen wären. :D:D:D
 
@ Lynn:

Es gibt kaum eine bessere Methode zu lernen als mit anderen (besseren oder nicht) Musikern zu spielen. Man kann sich Sachen abgucken oder erklären lassen, manchmal vielleicht sogar selbst einen Tipp loswerden. Und ein vernünftiger Mensch wird dich nie spüren lassen das du weniger kannst als er selbst und dich deshalb für "unwürdig" hält. Zumindest bei und Bassisten ist es so:).
Das man sich bei gemeinsamen Sessions schon mal schlecht fühlt und die Motivation ein wenig verliert ist normal, das geht mir mit 25 Jahren Erfahrung immer noch so. Aber das ist ein rein subjektives Empfinden. Es kommt auch vor das ich nach einem Auftritt denke "Mann, was hast du heute wieder für einen Scheiß gespielt" und dann kommt einer aus dem Publikum und lobt dich für dein geiles Spiel.

Einfach trauen und machen, das ganze Leben besteht aus "Prüfungen" und Situationen in denen man sich mit anderen vergleicht oder verglichen wird. Und hier möchte ich mal die Ärzte zitieren:

"Du bist immer dann am besten, wenn's dir eigentlich egal ist...!"

Wenn man ein bisschen über Musiker liest hört man ja auch immer ähnliche Situationen. Da ist selbst ein Eric Clapton aufgeregt weil er mit Freddy King jammen durfte.
Ich habe ja recht früh in einer Band gespielt und wir hatten einen Gitarristen der halt schon richtig gut war. Da gabs auch nie kritik wegen meinem Gitarrenspiel. Und ich hab in den Jahren ne Menge von ihm gelernt, ohne das er mir Unterricht gegeben hätte. Einfach dadurch das Zusammenspiel bin ich als Gitarrist gewachsen, was nie passiert wäre wenn ich alleine gespielt hätte. Es gab auch keine Aufteilung wie: Du bist der Rhytmusgitarrist und ich der Leadgitarrist. Klar war er der bessere Solist und hatte die meisten Soli, aber ich konnte ich mich an seinem oft geschmackvollen Soli erfreuen während ich einfach ein paar Akkorde im Hintergrund schrammelte. Und ab und zu bekam ich auch mein Solo und war glücklich :great: Sein Steckenpferd waren so zweistimmige Geschichten, dann zeigte er mir was er spielte und suchte sich eine 2. Stimme. Und dann war dann immer der Hammer wenn es klappte.

@ganty:

Das mit den versiebten Auftritten ist in der Tat ein Phänomen. Wir haben mal auf einer Uni-Party (4 Bands, ca. 200 Gäste) gespielt. Kurz vor dem Auftritt hatte ich einen eigentlich belanglosen Streit mit unserem Stunt-Gitarristen und unserem Bassisten. :rolleyes: ...

Nach dem Auftritt kamen die Leute auf uns zu, klopften uns auf die Schulter. Wir erklärten, dass es uns Leid tat, aber nein: Sie waren der Meinung, dass wir die geilste Band des Abends gewesen wären, weil wir nicht nur doof routiniert unsere Nummern runtergespielt hätten, sondern richtige "Entertainer" gewesen wären. :D:D:D

geile Geschichte :great: Es gibt auch einen Thread irgendwo wieviel das Publikum von Fehlern mitbekommt und das ist doch recht wenig, wie ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen kann.
Bei unserem Letzten Gig haben wir ein Stück auch kurz gestoppt weils unser Bassist verkackt hatte. Das Publikum hatte gelacht, weil es wohl einfach menschlich rüberkam. Alles kein Problem.
 
@Lynn zum Thema mangelndes Selbstvertrauen bei Sessions:

Ich glaube, die meisten von uns haben ein schlechtes Gefühl, weil sie meinen, alles können zu müssen. Einer beherrscht die schnellsten Licks und tappt präzise 16tel-Linien mit 280bpm, ein anderer begreift die kompliziertesten Changes durch bloßes Anhören und spielt aus dem Stegreif Harmonien dazu, wieder ein anderer legt derart stabile Grooves hin, dass selbst ein Digitalmetronom sich daran orientieren könnte. Mancher ist ein genialer Songwriter, während der nächste eher durch seinen gnadenlos geilen Ton auffällt.

Aber die Wenigsten von uns können alles! Und das ist der Punkt: Man sieht oft nur, was andere können. Und die Anderen sind viele, die dadurch natürlich auch viel können. Man sollte also sich selbst nicht so wichtig nehmen. Die Anderen aber auch nicht! <--Ausrufezeichen!!!

Genau so ist es.
Ich spiele in unserer Firmenband als E-Gitarrist. Jedesmal wenn mein Kumpel (Aku-Klampfer) anfängt zu spielen und mit sauberem Picking die Base legt, frage ich mich manchmal: "Mensch, warum kann ich das nicht?".
Dafür braucht mir z.B. unser Drummer nur ansagen:"Ey, steig beim 3ten Takt erst
bei der 2und ein!", und ich weiss was zu tun ist.

Aber wir ergänzen uns hervorragend, und verstehen uns auch noch gut.
Anfangs hatte ich mir auch gedacht:"Mensch du spielst doch erst 3Jahre und kannst
doch noch gar nix. Die sind doch alle eh viel besser."
Und dann hat man mich doch überredet mit zu machen, und ich habe seitdem 10mal so viel gelernt wie in der Zeit vorher.

Ich kann für mich sagen, dass mir das "Musik machen" mittlerweile wesentlich mehr gibt, als je eines meiner Hobbys vorher.
Ich glaube allerdings auch, dass es für MICH eher von Vorteil war erst mit 39 anzufangen Musik zu machen, denn mit 16 (als ich eigendlich wollte) hatte ich wahrscheinlich noch gar nicht die Disziplin und das Durchhaltevermögen um hier etwas zu reissen.

In diesem Sinne: Keep on rocking !

Gruss
Kai
 
Ich kann für mich sagen, dass mir das "Musik machen" mittlerweile wesentlich mehr gibt, als je eines meiner Hobbys vorher.
Ich glaube allerdings auch, dass es für MICH eher von Vorteil war erst mit 39 anzufangen Musik zu machen, denn mit 16 (als ich eigendlich wollte) hatte ich wahrscheinlich noch gar nicht die Disziplin und das Durchhaltevermögen um hier etwas zu reissen.

In diesem Sinne: Keep on rocking !

Gruss
Kai

Vielleicht solltest du mal schreiben wie es genau dazu gekommen ist das du mit 39 Angefangen hast Gitarre zu spielen, weil genau darum gehts hier in dem Thread:cool:
 
Ich möchte gegenüber Lynn auch was loswerden.

Das Gefühl kenne ich, wenn man meint, das erste Mal sein Gitarrenkönnen beweisen zu müssen, indem man einfach irgendjemand etwas vorspielt. Das macht jeder einmal durch. Irgendwann kommt bei jedem mal die Situation in der es heißt, spiel doch mal was vor.

Ich bin zwar paar Jahre älter als du, aber wahrscheinlich spielen wir ähnlich lang Gitarre, deshalb kann ich mich noch genau erinnern, wann ich mich das erste Mal beweisen musste.

Vor etwa einem halben Jahr war ich in etwa so weit wie du. Ich konnte mich einigermaßen schnell in einen neuen Song einspielen, hatte das Wort 'Pentatonik' schon mal irgendwo gelesen, die Akorde gehen gut von der Hand und mehr oder weniger Qualitativ konnte ich zur CD mitspielen. Also muss jetzt natürlich auch eine Band her.

Mein erstes Vorspielen rückte immer näher, und die 5 neuen Songs waren einigermaßen auf dem Kasten. Je näher das Vorspiel rückte, umso nervöser wurde ich. Im Proberaum angekommen, natürlich viel zu früh, wurde es schon besser. Ausserdem roch es da irgendwie nach Gras... Erst als die letzten Bandmitglieder auftauchten, wuchs die Aufregung wieder.

So, jetzt spiel mal den ersten Song an. Irgendein leichtes Clean Intro. Na klar, die Greifhand-Finger total steif, die Schlaghand haut irgendwo in der Gegend rum. Total verkackt. Das machen wir jetzt anders. Der andere Gitarist fängt mit dem Clean Part an und ich steige beim Verzerrten ein.

Plötzlich änderte sich was. Die Drums legten los, Bass und Gitarre fügten sich hinzu, es bekam plötzlich alles einen Touch von Musik. Vor lauter Geil, Geil, Geil hatte ich noch fast den Einsatz verpasst. In diesem Moment sind alle Zweifel und Bedenken verschwunden.

Ich glaube, ich war ziemlich schlecht. Würde zumindest jeder Gitarist behaupten. Was ich dir damit sagen will ist, ... dieses Gefühl, wenn alles was du tust einen Sinn ergibt, DAS ist jede Nervosität, jedes Fettnäpfchen ist das du dich setzt, die Scham, den Quatsch, den du vor Aufregung sabbelst, wert. Egal, ob beim Jammen mit einem Freund, oder beim proben mit einer ganzen Band.

Alles Gute!
 
Vielleicht solltest du mal schreiben wie es genau dazu gekommen ist das du mit 39 Angefangen hast Gitarre zu spielen, weil genau darum gehts hier in dem Thread:cool:

Nun denn, so sei es;):
Wie gesagt wollte ich früher schon Gitarre spielen lernen, und nicht nur den Roadie für unsere Schulband machen, aber mein Hauptsponsor (Eltern) hat da nich mitgespielt.
Typ. Zitat: "Das sind alles nur langhaarige Drogensüchtige!".

OK, irgendwann ist man ja auch mal Papa, und meine Tochter wollte Gitarre lernen.
Langer Rede kurze Sinn:"Erinnerungsauffrischung". Beim ersten Begutachten der
Übungsvortschritte bekam der Papa son komisches Feeling in der Magengegend!
Na, den Rest könnt ihr euch denken:D.

Und ich finds voll geil!:great:

So, das war meine Story in shortform.

Gruss
Kai
 
Bei Lynns Geschichte und den Reaktionen dazu fällt mir eine Anekdote ein, die -im Nachhinein betrachtet- sicherlich mit ausschlaggebend für mein "kreativ-musikalisches Schaffen" war.

Es war der Donnerstag auf der Ring*Con in Bonn im Jahre 2004, als ich Abends in der "Piano-Bar" des Maritim Hotels saß und gemütlich ein Bier trank.
Die Ring*Con startet immer erst Freitags, somit war es eine recht kleine und gemütliche Runde, die sich dort zusammengefunden hatte.
Mir am Tresen gegenüber saß mit einer Karaffe Weißwein (Gavi di Gavi, wie ich bald herausfinden sollte) eine bildhübsche, fast schüchtern wirkende junge Frau Anfang 20.
Es dudelten diverse Songs aus den Lautsprechern, ich frönte meinem Laster des Mitsingens und schliesslich ertönte "My Immortal".
Ich wusste, das die Band Evairgendwas hiess, hatte nie ein Video von denen gesehen, aber ich liebte den Song und tue das auch heute noch.
Also macht René die Augen zu und singt -zwar leise, aber dennoch voller Hingabe- mit.
Der Song ist vorbei, ich öffne die Augen wieder und die junge Frau steht neben mir und lächelt.

Ach du Kacke! ErdlochErdlochErdloch!!!

Genau das denke ich und will im Erdboden versinken, als sie mir die Hand reicht und sagt: "Hi I´m Amy. You like this song, don´t ya?"

"R...René. Yeah, it´s pretty cool. uhm...", stammele ich.

Wir kommen ein wenig ins Gespräch, ich trinke mein Bier aus und wir gehen zu ihrem Wein, ich erzähle ihr, was ich in Bonn mache, was sie ziemlich crazy findet: "Lord of the Rings Convention? Just thought only the Trekkies were this...special."
Sie erzählt nur, sie sei auf der Durchreise von Essen nach Paris und würde hier in Bonn einfach übernachten, wird aber nicht konkreter und ich frage auch nicht weiter nach.

Wir reden ganz allgemein über Musik, sie fragt mich, wie lange ich schon Musik machen würde, was ich mit "mache ich gar nicht!" beantworte.
Auf einen fragenden Blick erkläre ich, dass ich nur leidlich Noten lesen kann und kein einziges Instrument spiele.
"Your voice!", ist ihre Entgegnung, was mir zwar schmeichelt, ich aber darauf hinweise, dass die Stimme ja zum Einen ja gar kein richtiges Instrument sei (was ich heute durchaus anders sehe) und meine Stimme zum Anderen gar nicht toll sei. (was nach wie vor die Wahrheit ist)

Sie grinst und legt mir eine Hand auf das Herz und eine Hand auf den -damals nicht so stattlichen- Bauch.
"When you´re singing, you lay your heart and soul on your tongue an that´s what is important, the rest is about dealing with tools.
You are a musician, René."

Spätestens jetzt denke ich, ich werde die nacht nicht allein im Bett verbingen und die Kleine will was von mir, nehme aber grundsätzlich kein Wort von ihr ernst.
Nach der zweiten Karaffe Wein deutet sie auf das Piano, das der Bar den Namen gab und zog mich mit dahin.
Amy setzte sich ans Piano und der Barkeeper stoppte die gerade laufende CD, Amy begann zu spielen.

"Ach guck, die klimpert My Immortal", denke ich und setzemit dem Gesang ein, was Amy ebenfalls tut.
"Tolle Stimme", denke ich mir und bremse mich auf die Zweitstimme ein und überlasse ihr die Führung.
Es war wunderschön und wir bekommen von den anderen Anwesenden sogar Applaus, was ein tolles Gefühl war, sie spielt einen weiteren Song, "Angel" von Sarah MacLachlan, den ich ebenfalls leise begleite, dann klimpert sie noch einen Song, den ich zuvor nie gehört hatte.
"Breathe no more", lautete der Titel, der mir durch Mark und Bein ging.
Wun-der-voll!
Sie war fertig, wir setzten uns begleitet von Applaus und einigen Gratulationen wieder hin und plauderten noch ein wenig; zwei Fremde, für einen Abend lang in ihrer Liebe zur Musik vereint.
Schliesslich erhob Sie sich, schrieb noch etwas auf einen Bierdeckel, warf mir einen Kuss zu und verabschiedete sich mit "Good night!"
Irgendwie war ich nichtmal enttäuscht, dass ich sie nicht "abschleppen" konnte, ich nahm den Bierdeckel zur Hand und entzifferte: "For my musician, thank you René for a special night. Kisses, Amy."

Ich schmunzelte, "entsorgte" den Bierdeckel und ging auf mein Zimmer.
Am nächsten Tag schlenderte mir irgendwann irgendein Mädel entgegen, auf deren schwarzem T-Shirt doch tatsächlich ein Druck von Amy(?!) und drei Typen zu sehen war.
Darüber stand "Evanescence".
Ich schlug mir mit der Hand vor die Stirn und lachte Tränen über meine Blödheit, das Mädel ergriff die Flucht vor diesem offenbar völlig durchgeknallten Typen.

Naja, was soll ich sagen, natürlich habe ich Amy Hartzler, heute Lee, nie wiedergesehen, aber ich stand 2005 und 2006 als "Aragorn" bei einem Lord of the Rings Fan Musical jeweils Samstags Abends auf der Bühne der Ring*Con,Co-produzierte und "Co-regierte" das Stück von 2006 und machte somit meine ersten kreativen Erfahrungen, die schliesslich darin "gipfelten", dass ich jetzt endlich tatsächlich Musik mache und es endlich nicht mehr länger aufschiebe.


Was die "Moral" von der Geschichte sein soll?

Das sich ein "sehr guter" Musiker immer auf einen "weniger guten" Musiker einlassen kann, um gemeinsam was auf die Beine zu stellen.
Wenn also der Freund Deiner Schwester, @Lynn, mit Dir spielen will, dann bekommt ihr das auch hin, auch wenn er tatsächlich viel besser als Du sein sollte.

Wie hat Amy gesagt? "Musik ist im Herzen, der Rest ist das Benutzen von Werkzeug."

Ich hoffe, dieser Exkurs in meine Vergangheit hat nicht zu sehr gelangweilt und es ist in etwa klar geworden, was ich eigentlich sagen wollte...

Grüße,
René :)
 
... Ich hoffe, dieser Exkurs in meine Vergangheit hat nicht zu sehr gelangweilt und es ist in etwa klar geworden, was ich eigentlich sagen wollte...

Eine wahrlich tolle und dazu noch lehrreiche Geschichte, die Du zum Besten gegeben hast! :great:
 
Also macht René die Augen zu und singt -zwar leise, aber dennoch voller Hingabe- mit.
Der Song ist vorbei, ich öffne die Augen wieder und die junge Frau steht neben mir und lächelt.

Ungefähr so?

evanescence2006xe0.jpg


:D

Ach du Sch**** :eek:. Da wär ich glatt gestorben. Ach was, ich wär schon vorher gestorben, wenn ich an deiner Stelle vor mich hingesungen hätte.

DAS ist ja mal 'n wirklich abgefahrenes Erlebnis. Fast schon Klischeehaft, da du kurze Zeit später ein T-Shirt von ihr siehst. Hat was von Hollywood ala Notting Hill ;).
 
ich hab auch sofort nach Bildern von ihr gegoogelt :D


Klasse Geschichte
 
Ach du Sch**** :eek:. Da wär ich glatt gestorben. Ach was, ich wär schon vorher gestorben, wenn ich an deiner Stelle vor mich hingesungen hätte.

DAS ist ja mal 'n wirklich abgefahrenes Erlebnis. Fast schon Klischeehaft, da du kurze Zeit später ein T-Shirt von ihr siehst. Hat was von Hollywood ala Notting Hill ;).

Naja, peinlich wegen der Singerei war es mir ja durchaus ein bisschen.
Da ich ja ansonsten eben zu dem Zeitpunkt keinen Schimmer hatte, wer das war, musste ich deswegen auch nicht sterben. :D

Aber, ja, im Nachhinein hatte es etwas "Notting Hill" mäßiges, das stimmt schon.
Nur halt ohne Romanze... :gruebel:
 
Nur halt ohne Romanze... :gruebel:

Ist auch besser so, sonst wärst du nicht hier. Und was könnte besser sein als DAS ;) :D

Aber echt tolle Geschichte muss ich sagen :great:

Ich würd zwar nicht wollen das mir sowas passiert (weil ich mMn einfach nicht singen kann :D) aber finds toll für dich :great:

Und wie gesagt, Musikerboard/Amy Lee.... Tja, leichte Entscheidung ;) :D
 

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