Life is still Rock N Roll
Ich habe mit Anfang 20 mein nAuto verkauft um mir anständiges Equipment zu kaufen und mir nie wirklich Gedanken über mein Berufsleben gemacht, für mich war klar, ich werde ein Guitarhero! Meinen Unterhalt hab ich mir mit Jobs als Bandrowdie verdient und habe andere echt beneidet, weil sie einen guten Job hatten, Frau, Kinder evtl. Haus usw. irgendwann hab ich keine Motivation mehr gehabt. Ausbildung gemacht, Geld verdient..heute bin ich 37 Jahre arbeite ich bei der Bank, 2 Autos, Haus, seit 10 Jahren eine feste Beziehung und bin nicht wirklich glücklich. Was wäre wenn ich weitergemacht hätte, hätte ich es geschafft? Ich klampfe wieder, und ich starte ne Band, scheiß drauf! seitdem geht mir wieder gut!
Life is like seasons, it changes from time to time,
I don`n know the reason, the clock take`s the time.
Hi super sonic!
Sehr interessanter Beitrag!
Hast alles und bist nicht glücklich - da sieht man, dass das Glück nicht im Materiellen zu finden ist. Dein Post spricht mich persönlich sehr an!
Ich kann Deinen Blues nachvollziehen, obwohl ich nie ernsthafte Ambitionen hatte die Bühnen zu erobern. Bei mir ist diese Zwiespältigkeit dahingehend verlagert, als das ich es nie lange irgendwo aushalte. Ich bin zur See gefahren und hatte Fernweh, wenn ich zu Hause war und Heimweh, wenn ich underway war. Aber auch an Land bin ich unstetig und ständig auf der Suche ..... nach irgendwas (?) ....
Vor ca. 30 Jahren habe ich einfach Musik mit verschiedenen Bands gemacht und mich treiben lassen, mit regionalen Auftritten in kleinen Clubs und kleinen Open Airs. War eine schöne, interessante und vorallem exsessive Zeit - vielleicht liegt der Ursprung meiner Unrast dort (?) ...... Ich hing die Musik irgendwann vor 25 Jahren an den Nagel, um Konstanz in mein Leben zu bringen und hatte Vorstellungen von Familie und Kindern: mein Haus, mein Auto, meine Zweitfrau, die Schlampe ..... Glücklich war ich irgendwie nur in kurzen Phasen.
Vor ca. 14 Monaten fing ich wieder an Musik zu machen - nur für mich. Und ich merkte schnell, dass ich einen wesentlichen Bestandteil meines Lebens sträflich vernachlässigt hatte. Früher war ich ständig zugedröhnt und merkte es nicht.
Heute habe ich für mich die beste aller Voraussetzungen: ich bin mal wieder arbeitslos. Das meine ich gar nicht zynisch und ich habe auch gar keinen Bock auf irgendeinen Scheißjob. Höchstens, des Erhaltens wegen ein paar Nebenjobs; jedenfalls nicht mehr dauerhaft knechten!
Vielleicht suche ich schon bald nach ein paar Leuten, mit denen ich locker Musik machen kann - bloß nicht allzuviel Struktur, oder das mit großartigen Ambitionen in Richtung Öffentlichkeit verbinden. Das schränkt mich persönlich nur ein und das strebe ich nicht an. Wie gesagt brauche ich es, mich treiben zu lassen und wenn es nochmal die ein oder andere lokale Bühne wird, sei's drum! Gerne ....
Ich kann mir das leisten, weil ich keine Kinder habe, unverheiratet bin, keine großartigen finanziellen Verpflichtungen habe und niemandem verantwortlich bin, außer mir selbst gegenüber.
Ich werde mein Leben wieder verändern (meine Dauerfreundin schwimmt zum Glück auf derselben Welle), auch räumlich und selbstgemachte Musik soll wieder einen großen Anteil darin einnehmen, zumindest einen gleichgroßen (oder vielleicht sogar größeren) als irgendeine Scheiß-Arbeit,
richtiges Wohnen mit mehreren Leuten auf dem Land (also nicht in so einem 2, 3 Zimmer Mietkäfig. In diesen fühle ich mich nach kurzer Zeit eingeengt, wie die Cagepeople in Honkong es tun müssen), wo ich tun und lassen kann, was ich will.
Irgendwie habe ich jetzt mit knapp 50 Jahren das Gefühl, dass es Back to the Roots geht bei mir. Seitdem ich anfange mich zu orientieren, wie ich mein Leben umkrempel und wie Ideen Gestalt annehmen, andere wieder verworfen werden müssen und wie ich mich dabei finanziere ....... ect., verursacht eine Menge Stress und Ärger, kostet Kraft, aber im Grunde sind die Würfel gefallen und mein gewollter Weg vorgezeichnet.
Finanziell auf Schmalfuss, aber ich hatte nie ernsthafte Karriereabsichten. Es kam, wie es kam und es kommt, wie es kommt!
Let it roll!
Greetz, Fidel