So, da muss ich mal wieder was los werden
Vor Kurzem hatte ich mich ja hier beklagt, dass es mir an vernünftigem Übungsmaterial fehlt. Ein Tipp von "bluesbetty" waren die Bücher der "Fast Forward" Reihe. Ich habe mir also mal ein paar von den Dingern geholt und bin BEGEISTERT! Vor allem das "Blues Guitar" hat es mir angetan.
Ich bin immer noch am allerersten Stück aus diesem Buch
Es ist nicht schwer zu spielen, hat mir aber mehr über meine Gitarre(n) beigebracht als alles, was ich in den letzten sechs Monaten geübt habe. Wie das?
Ich habe mir den Track (alle Stücke sind auf CD, mit Gitarre oder nur backing track. Sehr gut!) auf CD angehört und ihn dann nachgespielt. Es hat sich grausam angehört. Ich habe zwar alles richtig gespielt, aber es klang völlig steril. Ich habe dann wirklich Note für Note versucht, ans Original auf der CD ranzukommen und dabei verstanden, was es wirklich bedeutet, dass "der Sound aus den Fingern kommt". Jeder benutzt diesen Satz gerne (ich bis dato auch), aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob jeder auch wirklich versteht, was damit gemeint ist. Es geht gar nicht mal so sehr darum, genau so zu klingen wie ein Vorbild, es geht viel mehr darum, denselben
Ausdruck in eine Note zu legen. Darin ist so viel mehr als nur ein Griff und ein Anschlagen einer Saite.
Manche werden "was quatscht der denn da, das wissen Gitarristen doch seit ewigen Zeiten" denken, aber für mich war das eine ganz neue Erfahrung. Ich spiele ja mehr Bass und da läuft eben doch vieles anders, teilweise ganz anders. Ich vermute, dass darauf auch die zahlreichen Missverständnisse zwischen Bassisten und Gitarristen beruhen. Auf dem Bass kann man nicht Gitarre spielen und umgekehrt gilt dasselbe.
Bei dieser Blues-Bolzerei fiel mir auch zum ersten Mal wirklich der Unterschied zwischen meiner Telecaster und meiner Les Paul auf. Beides sind sehr hochwertige Instrumente (das gönne ich mir einfach) und beide haben einen hervorragenden Sound. Aber der Charakter ist vollkommen unterschiedlich. Wie gesagt, das fiel mir erst auf, als ich versucht habe, dieses "Blues-feeling" ins Spiel zu legen. Die Telecaster kann jammern, dass einem fast die Tränen kommen. Das Ding lebt und hat eine Seele, ich bin ganz sicher
Jetzt habe ich Urlaub bis Anfang Januar und NICHTS geplant. Herrlich, Gitarre und Bass spielen, wann immer ich will. Das ist für mich derzeit echt besser als jeder Strand mit Palmen