Warum willst Du Dir das überhaupt antun? Bist Du so sehr angewiesen?
ja, warum?
Bin ich angewiesen? Sind wir angewiesen?
Na klar, sind wir, bin ich angewiesen, auf Mitmusiker, die mit mir meine Musik über ihr Können und ihr Einfühlungsvermögen umsetzen, verbessern, aufwerten.
Ich will nicht alleine Musik machen.
Und es fällt echt schwer, die "Richtigen" zu finden.
Geht es euch nicht so?
Ich bin seit über 20 Jahren auf der Suche, ohne jemand gefunden zu haben, der wenigstens 50% meines Lastenheftes an Anforderungen an den perfekten Partner erfüllt hätte.
Ständige Kompromisse begleiten diese Suche.
Eigensinn, Trotz, verletzter Stolz, Egomanie satt. Oft wie im Kindergarten.
Was mir am meisten fehlt, ist Einfühlungsvermögen so etwas wie musikalische Freundschaft.
Das, was ich hier lesen kann ist oft sehr empathisch, also voller Verständnis und sehr sensibel.
Ihr seid ja auch Musiker.
Wieso habe ich dann so ausgeprägte Spannungsverhältnisse in meinen Bands?
Gnurpsel hat das ja schon richtig analysiert:
Wenn ich mich selber als kleiner Satriani sehe, eigentlich aber merke ich habs nicht gaaaaanz so drauf, und dann kommt noch jemand der mir erzählen will, ich habe bei Triolen ein wackeliges Timing dann raste ich halt aus weil ich weiß "Recht hat er" aber damit wird meine Illusion zerstört. Auf der anderen Seite kann Lob nicht angenommen werden, weil mir als MöchtegernSatriani klar ist, das egal wie ich spiele, ich meinen eigenen Anforderungen nicht gerecht werde.
Da habe ich den Eindruck gewonnen, dass gemeinsam Musik machen und Vertrauen zueinander haben, scheinbar oft echte Gegensätze sind.
Und wenn das so ist , wie soll ich denn zum Beispiel, meine Songs und meine Texte verständlich machen? Wieviel weiter ist der Weg dann, zu begreifen und zu fühlen, was den emotionalen Schwerpunkt eines Songs oder Textes ausmacht.
Daran liegt mir eben sehr viel.
Ich möchte auch Songs und Texte von anderern erspüren können und mich darauf einlassen, gerade, wenn ich Texte singen soll, die ich nicht geschrieben habe.
Diese Kluft aus Technikverständnis, Statussymbolvergleich, (wer hat die längere Gitarre)
unterschiedlichem Wissen über Musik und unterschiedlichem Können am Instrument und der Peripherie lenken mich viel zu sehr davon ab, was ich will:
Musik gemeinsam erleben.
Kann man die Einzelkämpfer- Mentalität nicht überwinden?
Wie sind denn eure Erfahrungen?
Hakt ihr die Leute direkt ab, wenn die Chemie nicht stimmt? Gerade wenn man einige Songs erarbeitet hat, wirft man doch nicht so schnell alles hin,
Da heißt es sorgfältig abwägen, was man aufs Spiel setzt, wieviel energie und Zeit für einen Neuanfang noch da ist.
Wie läufts in euren Bands?
Natürlich gibt's auch die Kollegen, die immer die Klappe halten und brav alles machen, was die "Band- Leader" vorgeben.
Das kann es doch auch nicht sein.
Mich beschleicht gerade der Gedanke: Vielleicht bin ich ja das Problem?
:screwy:
Aber erzählt doch mal über eure Erfahrungen.
Eierkuchen oder Kleinkrieg?
Grüße
willy
Und danke für eure Super- Kommentare.
Irgendwie eine Merkwürdigkeit, eine vertane Chance, dass wir vermutlich nicht Gelegenheit bekommen, zusammen zu jammen.
Aber man soll ja niemals nie sagen.
Mit Zündapp z.B. habe ich vor kurzem schon auf einer Bühne gestanden.
Und der wohnt ja schließlich in Luzern und ich bei Bonn. Nix ist unmöglich.