He, geiles Thema. Also ich hab so mit 15 angefangen Gitarre zu spielen. Die Motivation damals war, die geilen Sounds auch spielen zu können. In einer Band mit zu machen. Berühmt zu werden. Musik zu spüren. Kreativität zu leben. Und so. Natürlich auch, um den Weibchen zu gefallen. Letzteres klappte allerdings gar nicht. No way.
Mittlerweile bin ich 43. Und spiele immer mal wieder in diversen Bands. Sogar ein Taubstummer würde in der Zeit was mitkriegen von der Kunst. Jedes Konzert ist ein Genuss. Sich musikalisch mitzuteilen ist was ganz Grosses. Klar, ich wurde nicht berühmt. Keiner kennt mich. Und doch hat es mir was gegeben. Selbstvertrauen, ich kann oder konnte etwas, das andere nicht können.
Das Alter, in welchem man beginnt ist eigentlich nebensächlich. Der Spass den man dabei empfindet ist ausschlaggebend. Der überträgt sich nämlich auf das Publikum. Dazu muss man kein 200 Noten/s Gitarrist sein.
Am Rande sei erwähnt:
Ich hab immer mal wieder ne Freundin, die so altersmässig her in den 20ern steckt. Wirklich hübsche Mädchen. Klar, die sind nicht doof, die sehen auch dass sowas keine Zukunft hat. Aber Spass schon. Das ist ein Aspekt des Rock'n'Roll.
Genuss, Spass, Feeling. Man muss nur wissen wann es aufhört. Drogen und sowas sind Müll. Damit kommt man heutzutage nicht mehr so gut an.
Ich hab mein Leben als (wenn auch kleiner) Musiker stets als bereichernd empfunden. Man unternimmt etwas, trifft viele Leute, lässt den Narzismus grüssen und verdient noch Geld dabei. Showbusiness rockt.
Manchmal bin ich froh, hab ich mir mein Hobby nicht zum Beruf gemacht. Weil, wenn ich manchmal die abgedroschenen Interviews in der G&B lese, die da so mancher hoch geachtete Musiker von sich gibt....
Stroh dreschen, die neue Platte oder CD anpreisen, die Kumpels auch wenn man sie blöd findet als toll deklarieren, die Not als Tugend verkaufen...usw.
Nein, nicht alle kommen so rüber. Zum Glück.
Aber so ein kofmich zu werden, dazu hätte ich keine Lust. Da bin ich wieder zufrieden mit meinen Provinzbands. Da gibt es keine übergeordneten Interessen. Klar, man macht dann auch nicht den grossen Schotter.
Aber da gilt es halt abzuwägen, persönliche Kreativität gegen Mainstream und Geld. Beides ist ok, aber ich bin lieber bei der ersten Gruppe. Weil ich mir damit noch ein paar romantische Gedanken zum Leben eines Rockstars erhalten kann.
Das wirkliche Leben eines Rockstars beinhaltet nicht weniger Frust als das eines Schreiners. Man ist je nach dem fremd bestimmt, muss seine Ideale über Bord werfen und kommt auf keinen grünen Zweig.
Nicht umsonst nehmen da viele Drogen bis zum Abwinken. Gesundheits- und Familienprobleme sind ja bekannt bei berühmten Musikern. Ob es die Drogen sind, oder der Stress der den Drogenkonsum auslöst lass ich mal offen. Ob es verwaiste Familien sind, die manchmal 300 Tage im Jahr ohne Daddy auskommen müssen und so, was weiss ich.
Alles hat seinen Preis. Man sollte nur wissen, ob man bereit ist ihn zu bezahlen.
Ich war nicht bereit. Mir bedeuten meine Mitmenschen zu viel.
Sorry für das blabla, ich schreib mal wieder zu viel.