Moin, Ihr Nasen!
Tja, hab auch mal wieder ein paar Gedankengänge anzubieten, vielleicht kann das der ein oder andere nachvollziehen.
Ich habe ja eine "etwas" längere Spielpause hinter mit und wieder begonnen. Ich hatte und habe da total Bock drauf und es war wirklich eine tolle Erfahrung, wie ein Anfänger (und das war/bin ich ja auch) in den Laden zu gehen und mir einen Amp und eine Gitte zu holen.
Eigentlich wollte ich nur mal gucken, raus bin ich nach einer langen Weile mit meiner China-Epi LP+ und eine Voxmodeler (der später einem Stereo MG wich - nicht weil der so der Abkanall ist, sondern weil ich keine Auswahl hatte. Ich wollte einen zuverlässigen Amp und den bekam ich auch).
Jetzt spiel ich seit knappen 8 Monaten wieder, habe meine alte Fingerfertigkeit wieder drauf (ist jetzt nix dolles, aber immerhin), die wichtigsten Techniken, die heute alle komische Namen haben, die ich aber auch früher schon gespielt habe
, ein wieder sensibilsiertes Gehör, düddel so vor mich hin, komm nicht weiter, weil es an vielem fehlt, worüber ich mir früher nie Gedanken gemacht hätte.
Aber da spielte ich auch in verschiedenen Bands. Im Richtung Timing fehlt jetzt noch ein Drumcomputer, auch weil es mehr Spaß macht, zum Komponieren (und festhalten) ein Recordingteil. Der Rest wird am PC bearbeitet, obwohl ich Hardware vorziehe, also einen kleinen Mischer und mit Interface arbeiten, nur soweit als nötig. Okay, soweit, so gut. Kommt auch irgendwann.
Aber wie um Himmels Willen komme ich auf eine Epiphone? Ich war vorher nicht in diesem Forum! Und hab mich in keinster Weise schlau gemacht. Ich dachte: mit dem Spielvermögen, dass ich hatte, reicht das die nächsten Jahre.
Der Vox hatte mich zu dem Zeitpunkt überfordert mit der ständigen Soundschrauberei und technisch war das Teil andauernd im Arsch, wurde hin + her geschickt und die Glanzaktion von Vox, die für sich spricht, war dann nach 3 - maligen Einschicken: ich hätte ein neues Gerät bekommen können - nix Geld zurück!
Für mich war abzusehen - auch nach Rücksprache mit vielen Leuten mit demselben Problem - man traf sich ja im Laden und auch der Inhaber wurde immer ehrlicher und genervter! - dass das eine "Never Ending Story" werden würde. Also nahm ich die für mich noch erschwingliche Marshall-Transe mit.
Angetestet, gut: watt will man auch erwarten für 450,- Glocken neu; Clean gut, Cruchkanal, hmmm, krieg ich später vielleicht irgendwie "glattgebügelt". Dazu noch die Situation, meist auf Zimmerlautstärke, oder leicht drüber, selten mal laut und nachts mit Kopfhörer spielen zu müssen.
Alles nicht so gute Voraussetzungen, aber ich konnte loslegen und meine alte Technik wiedererlangen und zum großen Teil stark verbessern.
Nun stellt mich die Epiphone nicht mehr zufrieden. Immer öfter nehme ich sie für 5 bis 10 Minuten aus dem Koffer, nüdel irgendwas und leg sie zurück. Mehr so, wie eine Alibi-Erhaltungstechnik, oder so was!
Ich könnte Ausdauer traniert haben, aber sie motiviert mich nicht, wie erwartet - auch im Zusammenhang mit dem Amp. Die Bespielbarkeit der Klampfe läßt sehr zu wünschen übrig. Ich bevorzuge eine sehr niedrige Saitenlage, die ich setupmäßig nicht erreichen kann auf der Klampfe! Sie hat ihre Grenzen und die nerven mich schon nach 8 Monaten immer mehr ab.
Zum Mg: meistens spiel ich clean, da macht er noch die beste Figur. Bin ich warmgespielt und mir "fallen" intuitiv vielleicht ein paar Riffs und Licks zu, habe ich Glück und feil dann auch daran rum, bis sie sitzen. Das sind Tage, da spiele ich länger. Ein Glücksfall, es können auch zwei Tage, zwei längere Sessions werden ......
Nachspielen tue ich ansonsten eher recht wenig, meist spiele ich das, was aus dem Bauch kommt. Nur aus Langeweile nehme ich mir mal ein Riff von z. B. AC/DC, Guns'n'Roses, Status Quo, ZZ Top, worauf ich eben Bok habe, vor, spiele bis es einigermaßen flüssig kommt, schaue bei YouTube nach und stelle meist für mich fest: ganz gut schon, fast original. Weiter übe ich dann aber nicht, also den ganzen Song. Komisch ....... als würde ich mich fragen, wofür?
Ich vergesse mich auch nur noch selten beim Spielen und das empfinde ich als sehr schade, weil ich absolut Bock drauf habe!
Nun ist die Epi meine einzige E-Gitarre (meine erklärte Bastegitte, um mehr technisches Verständnis von der Materie zu bekommen - wenigstens was Gitarre angeht!) und dann ist da der Amp. Und die meisten Tage, wo ich ihn anmache, spiele ich mich noch nicht mal warm, nützt nix, weil ich spüre, dass ich dann kein Feeling entwickeln werde. Es ist wie: heute "spricht" die Klampfe nicht mit mir, es wird zu keiner selbstvergessenen "Kommunikation" zwischen mir und ihr kommen.
Ich meine, ich bin irgendwo ein Anfänger wieder (ein von früher verwöhnter, aber ich dachte, das wäre vergessen). Ist es nicht!
Die Gitarre ist aus meiner heutigen Sicht nicht mal mittelmäßig und der Amp, so sehr ich ihn sonst als Anfänger-Dings-Bums auch verteidigt habe, ist nicht unbedingt absolut unbrauchbar, aber doch
für mich so gut wie kaum noch zu gebrauchen.
Könnte ich es finanziell, würde ich den ganzen Kram tauschen und mir höherwertiges holen. (Dahin dauert es aber noch sehr lange Zeit!) Das ist nicht nur GAS, denke ich, das ist notwendig, wenn ich mich nicht weiterhin auf der Stelle bewegen will - seh ich so! Und ich möchte ich mich absolut weiterentwickeln.
Ich hatte immer wieder auch Akustische Gitarren zwischendurch, 6- + 12-saitige, von der die jetzige eine Yamaha FG-441-BL (K), ohne unteren Cutaway, wohl irgendeine Billig-Gitarre ist, die mir aber meist mehr Laune macht, als die Epi.
Leider ist mein Können auf ihr mehr lagerfeuerlastig, schon ein bißchen bluesig und sie hat eine extrem beschissenen Saitenlage, die man vielleicht wieder einstellen könnte.
(Müßte ich beim Gitarrenbauer machen lassen. Vielleicht einen anständigen Steg und Sattel dran, mal sehen, ob es sich lohnen würde.)
Meine Frage ist eigentlich, wieso bin ich derartig schnell von meiner "Hey, guck mal"-Asien-Epiphone LP samt Marshall-Transe überdrüssig, ohne aber die Lust an der Musik verloren zu haben? Bin ich zu verwöhnt von früher her? Meine Epi dürfte man meiner Meinung nach nicht mal als Montagsmodell bezeichnen, aber das kann ja auch subjektiv sein. Ich denke, die taugen alle nur eine Weile, die Elitist/Elite mal ausgenommen - aber auch da hätte ich kein Interesse mehr! Ich vertraue da als "Bauchmensch" schon meinem Gefühl.
Ich bin, was Musik, überhaupt Kreatives angeht, ein sehr unkonventioneller/unorthdoxer Mensch! Ich ziehe nicht "Schema F" durch! Ich prügel mir keine Theorie rein, kann auch nicht nach Noten spielen (halte ich im Groben bei "Rockmusik" komplett für überflüssig) und übe nicht High-Speed-Shredding, bis ich es kann. Nicht meine Musik! Und auch nicht meine Art zu lernen.
Kann das jemand nachvollziehen, geht es jemanden ähnlich? Oder ist das alles wirres Zeug? Der MG dürfte klar sein - der hat für meine Bedürfnisse ausgedient! Aber auch im Epiphone User Thread fällt es mir immer schwerer Loblieder auf diese Billigklampfe zu singen. Also, ich rede ja von der Std. LP und die ist mir nix, stelle ich immer häufiger fest!
Gruß, little Fidel