Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

Hallo Forums-Freunde,

jetzt ist es schon über einen Monat, dass ich Gitarre .... -nun ja "spiele" wäre vielleicht übertrieben, aber ich kann sie halten und Töne kommen auch, deswegen sage ich hier was anderes-, ...übe und es macht jeden Tag mehr Spass. Ich hatte ja schon beschrieben, wie ich wieder zur Gitarre gekommen bin, aber ich habe nicht geglaubt, dass mir selbst das einfache Üben soviel Freude macht. Allerdings sehe ich jetzt auch ein wenig die Nachteile des autodidaktischen Lernens, deshalb habe ich in einer Woche meine erste Stunde, ich bin echt gespannt! Und ich bin natürlich auch ungeduldig, es schnell besser zu können! Wenn man täglich spielt -sorry, übt- dann fällt einem der Fortschritt kaum auf, aber ich nehme so alle paar Tage mein Geklimpere in Garageband auf und wenn ich mir die ersten Sachen heute anhöre, so höre ich doch Unterschiede. :D

Und wenn es mal nicht geht, ist es schön zu sehen, dass andere hier im Forum die gleichen Schwierigkeiten haben, und dies baut einen dann wieder auf!

Rock'n'Roll!!!!

Jens
 
Eine kleine Fortsetzung von meiner Gitarrenstory:

Auch wenns ein wenig theatralisch klingt. Schon ein paar Tage, nachdem ich zum ersten Mal erntshaft eine Gitarre in die Hand genommen hatte und mich auch intensiv damit beschäftigt hatte, wusste ich: DAS IST WAS, DARAN HAST DU ECHT SPAß!
Aus dem reinen Spaßgefühl wurde schnell eine Leidenschaft und mir kam immer häufiger der Gedanke, dass ich das ausbauen möchte. Nunja, ich befinde mich grad in einer Phase meines Lebens, in der ich wichtige Entschedungen für mein späteres Leben treffen muss. Und eine musikalische Laufbahn war zwar immer ein Wunsch, aber für mich doch wohl eher ein Traum, da ich dachte es wäre ein Fass ohne Boden.
Letze Woche aber hat mein Lehrer mir unterbreitet er könne sich mich an einer musikalischen Hochschule als angehender Musiker durchaus vorstellen, habe ich mich selbst mehr mit dem Thema auseinandergesetzt und erkannt, dass ich mir eigentlich in 10-20 Jahren nichts besseres vorstellen könnte als Musik zu machen. Ja sicher, man könnte sagen ich bin noch jung und weiß gar nicht welche Wege mir offenstehen. Aber ich denke ich bin weit genug zu wissen, woran ich Spaß hätte und vor allem vorin ich genug Motivation finden würde, etwas wirklich durchzuziehen. Also hab ich mich mit meinem Lehrer in Verbindung gesetzt und werde mich nun die nächsten 2 - 2 1/2 Jahre gezielt auf ein Studium der Rock/Pop/Jazzgitarre in Holland vorbereiten. Und bis jetzt ist mir an dieser Entscheidung noch kein Zweifel gekommen. Ich denke, nein weiß, dass es das Richtige für mich ist.

Gruß, Flo
 
Moin Flo,

schön zu hören, dass sich junge Leute heutzutage noch von der Musik begeistern lassen und sie in ihrem Leben vlt. auch zu mehr als nur einem Hobby machen wollen (und das sagt einer, der selber noch nicht gerade alt ist :screwy:).

Für mich ist deine Geschichte besonders interessant, da ich selbst schon mit dem Gedanken an ein Musikstudium gespielt habe, aber da noch nicht ganz so entschlossen bin (hab ja aber auch noch ein bisschen Zeit). Ich werde deine Geschichte auf jeden Fall weiter mit Interesse verfolgen, halt uns auf dem Laufenden :great:

gruß

rob :)
 
Leider komme ich z. Z. höchstens auf EINE oder ZWEI popelige "Erden-Stunden" die Woche zum Schrummeln. Da ich dabei aber komplett Raum und Zeit vergesse, reicht das, um für eine kleine Ewigkeit völlig losgelöst abzuheben und mindestens eine musikalische "Weltreise" zu unternehmen (nicht stilistisch, noch bin ich ein konkurrenzlos guter Gitarrist - ich messe mich nicht, ich spiele und fertig!)

Bin recht ausgepowert im Moment, aber in dieser kurzen Zeit tanke ich neue Ernergien wie mit nix anderem! ;)

Das hört sich ziemlich genau nach dem an was ich gerade auch erlebe, viel zu weng Zeit für meine Gitarren :(
 
Das hört sich ziemlich genau nach dem an was ich gerade auch erlebe, viel zu weng Zeit für meine Gitarren :(


Umso mehr genießt man die kurze Zeit, die man aufbringen kann und steckt villeicht noch mehr Motivation in die Sache :p

Gruß, Flo
 
Ja, in der Tat kommt es mir auch so vor. Die Routine ist ein wenig raus, aber ich sprühe vor unbewußten Ideen beim Spielen, spiele mehr Töne bei den (durchweg) Lead-Impros und flitze für meine Verhältnisse nur so über das Griffbrett. ;) Ist eine sehr freie Geschichte z. Z.

Sauberkeit, Genauigkeit insgesamt beim Spielen, das Timing eben, bleiben natürlich dabei mehr auf der Strecke, aber das Feeling und die Techniken sind nach wie vor da!

Ich bin ganz überrascht von mir, aber keine Frage: ich hätte gern mehr Zeit für das Instrument und das Spiel mit ihm. Kommt auch wieder ........ :great: Und dann werde ich trotzdem dazu gelernt haben. (Tue ich jetzt ganz nebenbei auch!):)

Tja, fideln findet der Fidel gut! :D

Schönen Sonntag noch und liebe Grüße,

Axel
 
Ja, in der Tat kommt es mir auch so vor. Die Routine ist ein wenig raus, aber ich sprühe vor unbewußten Ideen beim Spielen, spiele mehr Töne bei den (durchweg) Lead-Impros und flitze für meine Verhältnisse nur so über das Griffbrett. ;) Ist eine sehr freie Geschichte z. Z.

Sauberkeit, Genauigkeit insgesamt beim Spielen, das Timing eben, bleiben natürlich dabei mehr auf der Strecke, aber das Feeling und die Techniken sind nach wie vor da!

Ich bin ganz überrascht von mir, aber keine Frage: ich hätte gern mehr Zeit für das Instrument und das Spiel mit ihm. Kommt auch wieder ........ :great: Und dann werde ich trotzdem dazu gelernt haben. (Tue ich jetzt ganz nebenbei auch!):)

Tja, fideln findet der Fidel gut! :D

Schönen Sonntag noch und liebe Grüße,

Axel


Durch den Umzug bin ich im Moment auch etwas eingeschränkt. Aber das kommt bald wieder. Und wofür hab ich den Proberaum?? :D

Gruß, Flo
 
@3121funk &all

das ist ja mal ein gelungener Fred. Hab mal aus Interesse auf Deine Signatur gedrückt.
Das hätte ich auch so schreiben können. Ich bin ein jung gebliebener 48 Jahre alter Kerl.
Habe mit 10 Jahren Gitarre gelernt und dann mit riesigen jahrelangen Lücken dazwischen immer mal auf Lagerfeuerniveau gespielt. Seit knapp zwei Jahren hat es mich bei einem YoutubeJonnyCashTitel (Hurt)so erwischt, dass ich direkt am gleichen Tag ins Soundland bin und mir ne schwarze Westerngitte geholt habe. Dann ne E-Gitte und noch eine und noch eine und noch eine und noch eine.:D In den zwei Jahren habe ich mehr gelernt (Gitarre):) als in der ganzen Zeit davor. Mich hat es total erwischt. Ich spiele jeden Tag und habe schon zwei Kollegen angesteckt. Der eine spielt jetzt ein Jahr und ist schon beinahe;) besser als ich. Mir kommts auch vor, als wenn mir das Lernen schwerer fällt als früher. Was solls. Aber es macht trotzdem total Spass und wenn man dann zu zweit rummetallert beim Bierchen ist es doppelt so schön, zumal der PC bei dem jungen Mann mächtig an Wert verloren hat.
Ach ja, ich beisse mir auch total in den Hintern, dass ich das Spielen all die Jahre schleifen lassen habe.:( Aber es ist nun mal nicht mehr zu ändern .

Also,

Lets Rock und.... Pentatonik... Ick liebe dir!
 
Hi Chirp,

zu deinem letzten Satz wurde ja eigentlich schon viel gesagt in diesem thread. Solltest du dir da Gedanken machen, lies dir mal ein bisschen was von dem hier bereits geschriebenen durch (vor allem die ersten Seiten, da hatte der Thread ja auch noch was mit seinem Ursprungsproblem zu tun :D)

Ansonsten danke erst mal für deine kleine Story, ich finds immer schön, wenn man auch andere Leute für Musik begeistern kann. Bei mir selbst ist es nicht doll anders gewesen. Ich hatte zwar schon ab und zu mit dem Gedanken gespielt, Gitarre zu spielen, aber die Initialzündung kam erst bei einem Besuch eines Bekannten, der damals bereits 3 Jahre gespielt hat und auch in einer band aktiv tätig war. Was soll ich sagen? Der Bekannte spielt heute kaum noch (Zeitgründe und andere Dinge sind wichtiger), ich spiele eigentlich jeden Tag und kann mir ein Leben ohne die Gitarre gar nicht mehr vorstellen. :)

Hoffen wir mal, dass deine Kollegen das nicht irgendwann genauso erzählen können wie ich, aber nach dem was du so gesagt hast, mach ich mir da keine Sorgen, dass du so schnell aufhörst. ;)

Bis bald.

rob :)
 
Moin,

habe am Freitag meinen Bruder wieder getroffen, (wir treffen uns nicht so oft, weil wir auseinander wohnen). Das erste Wort war "Moin" das zweite war "Gitarre".

Wir haben damals zusammen angefangen, erst zu Hause, dann die erste Band. Wir haben die Ferien durchgejobt und uns gemeinsam eine Fender Tele gekauft, das war der Traum. Schülerband, erste "eigene" Band. Übungsraum in einem ehemaligen Luftschutzkeller, für 30 DM im Monat.

Nach und nach kamen andere Band's dazu. Man tauschte sich aus, spielte mal die Instrumente der anderen und lernte dazu . Instrumente wurden angespielt und ausgiebig getestet, bei einem Versand bestellen (gab es damals auch noch nicht) wäre undenkbar gewesen. Wir haben damals die Gitarren gespielt, gehört, gefühlt, gesehen, gerochen und dann vieleicht mal gesagt:"OK. die is es".

Ich weis nicht, wie ich mich mitteilen soll, aber meine Gitarre(n) ist irgendwie ein Teil von mir (klingt wohl völlig bekloppt, ist aber so) durch die Gitarre kann ich mich ausdrücken. Ich habe sie jetzt hier auf dem Knie liegen. Mein Gott, sie lacht, sie weint, sie schreit... GENIAL!!!

Heute wird scheinbar alles über das Internet bestellt, ohne Bezug zu dem Instrument - schade!!!

Gruß, Jens
 
Heute wird scheinbar alles über das Internet bestellt, ohne Bezug zu dem Instrument - schade!!!

Hi,

naja ich würde das jetzt mal nicht so hart pauschalisieren. Nur wenn man sich ein Instrument übers Internet bestellt, bedeutet das doch noch lange nicht, dass man überhaupt keinen Bezug zu dem Instrument hat. Das ganze schließt doch nicht aus, dass man die Gitarre vorher schon einmal angetestet bzw. sich intensiv mit ihr beschäftigt hat. Das machen viele so und bestellen am Ende im Netz weils oft ganz einfach günstiger ist. Außerdem wer hätte das denn vor 20-30 nicht gemacht wenn es die Möglichkeit gäbe? ;)

Man hat durch das Internet sogar noch die Möglichkeit sich vorher ausgiebig zu informieren um evtl. Fehlkäufe zu verhindern. Man kann sich Meinungen, Ratschläge und Tipps von erfahrenen Musikern zu bestimmtem Equipment holen, so baut man vielleicht noch einen größeren Bezug dazu auf. Wenn man sich dann aufgrund bestimmter Empfehlungen eine Gitarre im Internet bestellt und sie einem doch nicht gefällt, kann man sie jederzeit ohne Probleme zurück schicken. Das soll nicht heißen, dass ich das so mache, ich würde nie ohne vorheriges Anspielen im Internet bestellen. :rolleyes:
Aber es gibt doch trotzdem Leute, die wohl nich gerade in der Nähe von einem größeren Musicshop wohnen und sich ihnen keine Möglichkeit bietet zu einem solchen zu fahren. Ohne das Internet wären so vielleicht viele Leute nie zum Gitarre spielen gekommen, und ich glaube auch nicht, dass sie weniger Bezug zu ihrem Instrument haben als andere.

janez schrieb:
Wir haben damals die Gitarren gespielt, gehört, gefühlt, gesehen, gerochen und dann vieleicht mal gesagt:"OK. die is es".

Und ist das heute anders?
Auch wenn du vielleicht meinst, dass sich das Blickfeld der Leute eingrenzt, weil sie einfach gerade durch das Internet viel zu voreingenommen und vollgestopft mit Vorurteilen in den Musikhandel gehen, aber das ist 1. die Sache von jedem einzelnen, ob er sich durch anderer Leute Meinungen/Werbung so beeinflussen lässt, dass er maßgeblich in seiner Wahl eingeschränkt wird und etwas wo kein "Marshall" draufsteht gar nicht erst anguckt, und 2. ist es irgendwo auch gerechtfertigt, da durch die Meinungen vieler die potentiellen Blindgänger im Laden schnell ausfindig zu machen sind (Stichwort "Fehlkauf").
Und beide Punkte traten denke ich auch schon vor dem Internet auf, wenn auch nicht in so einem enormen Ausmaß.

Fazit: Niemand der sein Instrument im Internet bestellt, hat irgendwelche Einschränkungen in seiner Warhnemung und kann sein Instrument genauso fühlen, riechen, bespielen, schmecken und lieb haben wie jeder andere auch. :D

mfg hombre
 
Hallo Leute
also, da ich hier jetzt schon viel gelesen habe, über verpasste Chancen und was wäre wenn, möchte ich euch jetzt mal meine Geschichte erzählen.

Als Knirps hat mich die Musik schon immer interessiert und es stand auch für mich fest, das ich mal selbst Musik machen will.
Mit 14 habe ich mir dann meine erste Gitarre gekauft, eine Hertiecaster, gebraucht. Da kein Geld für einen Gitarrenlehrer da war, habe ich mir alles selbst beigebracht und mir von älteren Freunden einiges abgeschaut. Als ich dann eine Lehre angefangen habe und etwas Geld verdient habe, kaufte ich mit was besseres, eine weiße Strat mit Ahorngriffbrett von Luxor. Ich war Stolz wie noch was und das Üben fiel mir jetzt auch wesentlich leichter, denn die Hertiecaster war einfach nur mies gewesen.
In der Berufsschule lernte ich dann jemanden kennen der Schlagzeug spielte und wir kamen ins Gespräch das damit endete, das wir eine Band gründeten. Er kannte noch einen Gitarristen der auch noch singen konnte, einen Bassisten und einen Keyboarder. So war die Band "Sunbirth" geboren. Wir coverten alles mögliche, hatten einige eigene Songs und spielten auf Partys und später auch auf kleineren Festen. Wir waren gar nicht mal so schlecht.......
Von dem anderen Gitarristen lernte ich noch einiges dazu und war nach drei Jahren Gitarre spielen wirklich gut und auch ziemlich schnell. Ich hatte meine Gitarre in jeder freien Minute in der Hand und übte täglich mehrere Stunden.

Dann war mir zwei mal pro Woche eine Bandprobe zuwenig und ich habe mir eine zweite Band gesucht bei der ich einsteigen konnte. Jetzt war ich ausgelastet und hatte gefunden was ich gesucht habe. Ich konnte mit zwei Bands proben, wir hatten kleinere Auftritte und eine Menge Spaß.

Das ganze ging knapp 5 Jahre so weiter, mit Höhen und Tiefen und hat sich dann totgelaufen. Meine eigene Band hat sich aufgelöst und die andere kurz darauf ebenfalls.
Ich hatte dann noch eine andere Band gefunden die Musik in meiner Richtung gemacht hat, allerdings haben sie auch um Geld zu verdienen "Unterhaltungsmusik" gemacht. Das war überhaupt nicht meine Welt und deshalb bin ich ausgestiegen.

Jetzt spielte ich nur noch für mich.
Dann lernte ich meine Frau kenne und gründete eine Familie, hatte einen festen Job und kaum noch Zeit zum spielen. Außerdem drückte des öfteren die Finanzlast und ich beschloß eines Tages mein Equipment (4 Gitarren, Luxor, Hoyer, Fender, Marshall usw.) zu verkaufen. Ich war 25 zu diesem Zeitpunkt.

Vor zwei Jahren hat sich meine Tochter entschlossen Gitarre spielen zu lernen. Also bin ich mit meiner Family in die Stadt gefahren und wir sind in einen Gitarrenladen gegangen.
Dort habe sich dann meine Tochter eine Gitarre ausgesucht und ich habe mir gleich auch eine gekauft, klar, so kann ich es Ihr besser beibringen. Es war eine günstige Westerngitarre, nichts besonderes.
Ich war zu diesem Zeitpunkt 46 Jahre alt.

21 Jahre lang hatte ich keine Gitarre mehr in der Hand gehalten, aber es hat mich sofort wieder gepackt. Ich konnte noch ein paar Akkorde und sogar noch ein paar Melodien.
Und es sollte auch nicht die einzige Gitarre bleiben. Mittlerweile spiele ich wieder E-Gitarre.

Allerdings ist die Zeit nicht spurlos an mir vorbei gegangen. Nach über zwei Jahren die ich jetzt wieder spiele, merke ich, daß ich längst nicht mehr so schnell bin wie früher und es auch nicht mehr sein werde. Mir fällt es schwer einen Song einzustudieren, zu lernen, zu üben, mich zu konzentrieren. Überhaupt dran zu bleiben und einen Song komplett lernen.
Ich habe viel zu wenig Zeit für die Gitarre und auch leider keinen eigenen Raum zum üben.
Weil ich auch nicht immer die nötige Ruhe zum spielen habe, habe ich mich auch darauf verlegt an meinen Gitarren zu bastlen, sie besser zu machen. Das macht mir auch eine Menge Spaß, allerdings nicht soviel wie darauf zu spielen.

Meine Frau liebt die Musik von Santana und ich habe angefangen "Europa" für sie (und natürlich auch für mich) zu üben. Klappt ganz gut, aber da ich leider zu wenig Zeit zum Üben habe, dauert es ewig bis ich es kann. Wenn ich dann wieder ein Stück weiter gekommen bin und ein paar Tage nicht zum spielen kam, hatte ich das meiste wieder vergessen (nein, ich habe kein Alzheimer;) ).

Aber egal,mir macht es heute aber auch einfach Spaß, ein bißchen zu schrammeln, einfach mal nach einem harten Arbeitstag den Amp hochzudrehen und abzurocken. Egal was, auch wenn es schief klingt. Und wenn ich mal down bin, dann spiele ich etwas langsameres, auch egal ob es schief klingt. Hauptsache ich habe eine Gitarre in der Hand.

Und wenn ich mal Ruhe und Zeit habe, dann übe ich irgendwas neues ein, aber ich habe immer das Gefühl viel zu wenig Zeit zu haben......................................

Ich liebe es zu spielen, meine Frau hört mir gerne zu, aber ich habe auch das Gefühl in den letzten 21 Jahren einiges verpasst zu haben.
Wenn ich damals nicht aufgehört hätte....
Man, 32 Jahre Gitarre, ich wäre wahrscheinlich ein Top Gitarrist.
Oder auch nicht, vielleicht wäre etwas anderes dazwischen gekommen?
Das ist etwas was mich nicht mehr loslässt seit ich diesen Thread gelesen habe.
Was wäre wenn?

Aber das alles soll nicht so negativ klingen. Ich bin froh das ich wieder Gitarre spiele, wenn auch mehr schlecht als recht. Ich habe eine super Frau und 4 Kinder, außerdem einen ziemlich sicheren und gutbezahlten Job. Uns geht es gut, aber ich bereue es nicht wieder früher mit dem spielen angefangen zu haben. Ich habe viel verpasst und kann das nicht mehr aufholen.
 
HohnerFan trauer nicht um die "verlorene" Zeit. Du hast eine wunderbare Familie, dafür brauchtest du doch auch Zeit. Jetzt kannst du deinem Hobby wieder nachgehen. Und das schöne daran ist, dass dir deine Frau zuhört. Somit habt ihr gemeinsam etwas von der Musik. :great: Niemand verlangt von dir, dass du perfekt sein mußt. Als Profi müßtest du immer Leistung bringen, dann wäre es nicht damit getan, einfach die Gitarre in die Hand zu nehmen und irgendetwas zu spielen, was dir gerade so einfällt, wie deine Stimmung gerade ist. Ein Profi muß ein festes Programm haben, um auch bestehen zu können. Notfalls auch mit Unterhaltungsmusik. ;) Die Erfahrung hast du ja auch gemacht.
Heute zwingt dich niemand, du bist frei, das zu spielen, was du magst. Ein Riesengewinn!
 
Ich muss jetzt auch nochmal was loswerden. Bisher habe ich mir ja um Sachen wie Spieltechnik keine Gedanken gemacht, sondern einfach aus dem Bauch gespielt. Selbst beim Spiel mit Schlagzeuger und Basser habe ich eigentlich meistens frei improvisiert. Wir haben uns eingegroovt, mal schneller, mal langsamer gespielt. Gerade so, wie uns die Finger gewachsen sind.

Ja, Haunschilds neue Harmonielehre habe ich vor zehn Jahren auch mal gelesen, mich mit den Grundbegriffen bekannt gemacht. Aber mir ging es eigentlich mehr darum, das Gehör zu trainieren, als Skalen rauf und runter zu jagen. (Metronom? Was ist das?)

Auch wenn ich mich mal an dem einen oder anderen Klassiker versucht habe, bin ich nie mit dem Ehrgeiz daran gegangen es Ton für Ton nachzuspielen, sondern habe mir die Harmonien draufgeholfen und es "auf meine Art" gespielt. Manchmal sind daraus auch eigene Ideen entstanden.

In meinem zweiten Gitarristenleben versuche ich jetzt seit Kurzem, meine Feinmotorik zu verbessern. Es kann doch nicht sein, dass ich in meinen gitarristischen Ausdrucksformen weiterhin so eingeschränkt bleibe.

Also mache ich es wie in den unzähligen "Wie werde ich schneller"-Threads für den sportlichen Hochleistungs-Gitarristen empfohlen und spiele Tonleitern in 4er-Gruppen oder Terzen, übe Arpeggios oder sogar völlig tonloses (chromatisches) Zeug. Spieltechnik halt. Das erste Mal übe ich konsequent mit Metronom. Und bin entsetzt, wie schlecht das teilweise klappt.

Manche Teile kann ich locker "durchsechzehnteln", andere haken so heftig, dass ich mich ernsthaft mit meinen über die Jahre eingeprägten Fingersätzen auseinandersetzen muss. Habe ich all die Jahre was falsch gemacht? (Offensichtlich!)

Ich hatte, von zwei, drei Probestunden abgesehen, nie Unterricht. Gerade stelle ich mir (wie soviele hier) die Frage, was hätte, wäre, könnte, wenn ich schon früher auf die Idee gekommen wäre, mich von meiner Lagerfeuerklampferei zu verabschieden und konzentrierter zu üben?
 
Hi Jens!

Heute wird scheinbar alles über das Internet bestellt, ohne Bezug zu dem Instrument - schade!!!

So allgemein würde ich das auch nicht sagen!

Ich nutze das Internet im Wesentlichen als Infoquelle - so auch bei meinem (ersten) Gitarrenkauf. Ich habe mich (auch hier im Forum) ausgiebig über (Einsteiger-)Gitarren informiert, bin bei zwei Händlern gewesen und habe mich auch dort informiert und konnte dort auch Gitarren testen. "Meine" Gitarre habe ich dann ausgesucht und beim Händler, der mir am meisten zusagte, bestellt. Hierbei habe ich nicht nur auf den Preis geachtet, sondern auch auf den Service. Ich habe nicht "billig", sondern "preiswert" gekauft, und weiss auch, an wen ich mich im "Troubleshooting-Fall" wenden kann.
Ich kenne auch viele Andere, die es allgemein genauso machen... :)
 
Ups, da haben wir uns wohl missverstanden. Ich sage ja nicht, daß ich das Internet als Informationsquelle ablehne, ganz im Gegenteil. Ich sage nur, daß ich niemals eine Gitarre "blind" bestellen würde, ohne sie vorher gespielt zu haben.

Gib mir zB. 10 schwarze Fender Strat's mit Maple-Neck, jede ist/klingt anders obwohl sie gleich aussehen. Clapton hat sich seine Blacky aus den Teilen von 6 optisch identischen Gitarren zusammengebaut, weil eben jede in bestimmten Punkten ihre Vorzüge hatte.

Wenn ich aber blind über das Internet eine Gitarre bestelle, ohne sie je gespielt zu haben, dann kann ich Feinheiten garnicht feststellen (erst nach der Lieferung) :redface:.

Wie gesagt, das ist meine Meinung. Vieleicht bin ich mit meinen 43 Jahren ja schon zu verkalkt :redface::eek:

Gruß, Jens
 
Ich bin froh das ich wieder Gitarre spiele, wenn auch mehr schlecht als recht. Ich habe eine super Frau und 4 Kinder, außerdem einen ziemlich sicheren und gutbezahlten Job. Uns geht es gut, aber ich bereue es nicht wieder früher mit dem spielen angefangen zu haben. Ich habe viel verpasst und kann das nicht mehr aufholen.

@Hohnerfan und cosmo
Hey Jungs,
lasst die Ohren nicht hängen.
Verlorener Zeit soll man nicht nachtrauern- man verliert noch mehr dabei!
Seid froh wie es ist. Ihr habt noch "So viel Zeit"
Eine späte Slowhand, die Teil einer glücklichen Familie ist, ist viel besser dran als ein längst begrabener Gitarrengott, der sich in einsamer Virtuosität zu Tode gesoffen hat.

Ich habe auch vier Kinder, 'ne wunderbare Frau und ständig das Gefühl zu wenig Zeit für mich und meine Musik zu haben, obwohl ich seit 23 Jahren durchgängig bis heute in einigen Bands Bass und Gitarre gespielt und immer gesungen habe.

Und wofür hab ich's gemacht? Welche Ziele, welche Träume, Bestätigung, Selbstvertrauen, Glücklichsein?

Klar war und ist alles dabei. Ohne Musik wäre ich nur ein halber Mensch.
Aber wenn ich nicht die Musik in gewissen Phasen meines Lebens hinter die Interessen der Menschen, die ich am meisten liebe, eingeordnet hätte, könnte ich wahrscheinlich heute nicht mal mehr eine Gitarre halten, geschweige denn einen geraden Ton singen.

Ich glaube nicht mehr an diesen Konflikt zwischen Verantwortung und Freiheit.
Das sind zwei Räder, die perfekt ineinander greifen.

Und wenn den ein oder anderen schon diese oder jene Einschränkung, die ein alternder Geist und Körper mit sich bringt, in die Schranken weist, empfehle ich: (da ich einen guten Freund habe, der Mitte 50 ist und mal ein Gitarren- Gott war ) Geht offen damit um, entspannt euch und eure Mitmusiker. Auch eine Gitarre kann man weise bedienen.

Grüße
willy
 
Hi Willy
ja, Du hast ja recht mit dem was Du schreibst. Manchmal ist man halt in so einer Stimmung in der man an allem zweifelt und sich fragt "was wäre wenn".
Aber, heute im Tageslicht sieht es schon wieder besser aus. Ich denke solche Gedanken müssen auch mal sein, man sollte sich allerdings nicht da reinsteigern.
Grüße vom späten Slowhand:great:
 
Es kann doch nicht sein, dass ich in meinen gitarristischen Ausdrucksformen weiterhin so eingeschränkt bleibe.

Also mache ich es wie in den unzähligen "Wie werde ich schneller"-Threads für den sportlichen Hochleistungs-Gitarristen empfohlen und spiele Tonleitern in 4er-Gruppen oder Terzen, übe Arpeggios oder sogar völlig tonloses (chromatisches) Zeug. Spieltechnik halt. Das erste Mal übe ich konsequent mit Metronom. Und bin entsetzt, wie schlecht das teilweise klappt.

Manche Teile kann ich locker "durchsechzehnteln", andere haken so heftig, dass ich mich ernsthaft mit meinen über die Jahre eingeprägten Fingersätzen auseinandersetzen muss.

Moinsen,

das könnte ich geschrieben haben...

wobei ich zum Teil wirklich frustriert bin - und versteht mich jetzt bitte nicht falsch - von der Euphorie und dem scheinbar endlosem Talent, das hier im Forum vorzuherrschen scheint. Ich liebe es zu spielen, an vielen Tagen könnte ich die Klampfe aber auch gegen die Wand schlagen oder mir die Finger abhacken weil nix läuft. Ich beneide diejenigen, die schreiben können "Ich merke wie es täglich besser geht". Sorry, ich kämpfe jeden Tag um jede sauber gespielte Note, um jedes BPM, um jeden Akkord.

Ich gebe es zu, ich beneide die jungen Talente, die mal eben in einem Jahr Übungen von 120 auf 200BPM steigern können. Klar, Geschwindigkeit ist nicht alles, wird diese Aussage aber nicht auch oft als Ausrede benutzt um mit den eigenen Unzulänglichkeiten besser klarzukommen?

Ich würde auch gern Speedpicking, Tapping o.ä. zumindest im Ansatz gern beherrschen - kommt durchaus auch gut bei schnelleren Blueslicks. Mich erschlägt zeitweise diese Unmenge an Möglichkeiten und theoretischen Wissen, die das Spiel auf der Gitarre so vielseitig macht. Wann soll ich das alles lernen können?

Es frustriert mich oft, eben nicht dieses Talent zu besitzen, eben nicht die Zeit zum Üben zu haben. Es fällt mir oft schwer, mich damit abfinden zu sollen, machen Sachen nie spielen zu können.

Ich übe gern, auch hirnlose Sachen wie chromatische Fingerübungen, damit ich überhaupt in der Lage bin, ansatzwiese so zu spielen wie ich es gern können würde. Was schwer fällt, ist die Eigenmotivation, wenn ich feststelle, das sich so garnix bewegt, das die Fingertechnik, die bei langsamen Spiel gut klappt, bei schnellen 16tel eben doch nicht mehr funktioniert und ich dann wieder von vorne anfangen muß um ein Riff zum Laufen zu kriegen etc..

Warum ich nicht mit 25 ein begnadeter Gitarrist gewesen bin? Fehlendes Talent, ausserdem war ich in dem Alter nicht in der Lage mit den vielen frustrierenden Momenten des Spielens fertigzuwerden, ich habs dann eben gelassen oder mich durchgepfuscht.

Höre ich wegen dem zeitweisen Frust auf zu Spielen... Quark, natürlich nicht. Ich habe gelernt, in Demut auch kleinste Verbesserungen meines Spiels zu geniessen. Ich freue mich, wenn beim Jam dieses bescheuerte Lick, das nie richtig laufen will, auf einmal klappt, wenn ich feststelle, zwar nicht schneller, dafür aber sicherer geworden zu sein.

Heute habe ich die Ruhe und den Durchhaltewillen trotz nur minimalem Fortschritts weiterzumachen. Wenn heute was auf der Klampfe net klappt, stelle ich eben das Metronom langsamer:rolleyes:

Nur eines versuche ich nicht zu tun, ich stelle dieses 6-saitige Biest nicht zur Seite - und wenn ich nur ein paar Akkorde spiele;)

Cya

Gnurpsel
 
Wenn ich aber blind über das Internet eine Gitarre bestelle, ohne sie je gespielt zu haben, dann kann ich Feinheiten garnicht feststellen (erst nach der Lieferung) :redface:.

Das sehe ich genauso! Es hörte sich aber erst so an, als ob Du den Kauf über INet grundsätzlich ablehnst...

Wie gesagt, das ist meine Meinung. Vieleicht bin ich mit meinen 43 Jahren ja schon zu verkalkt :redface::eek:

Willkommen im Club der 43er :great: !
 

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