Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

Ich kanns ja mal versuchen, glaube aber nicht, dass das viel helfen wird. Bin halt nicht wirklich mobil, weil ich zu jung für nen Führerschein bin und meine Mutter will mich ja nicht vier mal in der Woche zu Bands oder Gitarrenunterricht kurven. Das Problem ist auch, dass es ohnehin nicht
1. ... viele Leute in meiner Region gibt, die Metal hören
2. ..., ein Instrument spielen
3. ... dann noch ungefähr sechzehn Jahre alt sind
4. ... und Zeit und Lust haben, in einer Band zu spielen.
Ich habe zwar schon überlegt, ob ich nen Freund von mir einfach nen Mirko in die Hand drücke und ihn ins Mikro gröhlen lasse, aber ich glaube nicht, dasser da mitmacht.
 
Hm, ich hab vor 3-4 Jahren angefangen, nachdem ich Metallica gehört habe. Hat mir einfach gefallen. Danach ist mein Musikgeschmack extremer und vielfältiger geworden und mein Ziel wurde immer mehr über Death zu Thrash und technical Death, Folk /Pagan Metal und und und. Im Moment bearbeite ich Stetinas Thrash Guitar Method, nächstes Jahr ist dann hoffentlich, wen mir die Zeit neben dem Physikstudium reicht Spawn of Possesion Rhytmus und endlich Leadgitarre dran.
Eigentlich will ich seit ein zwei Monaten in eine Band, aber hier ist nix los. Ich hab auch mal alle möglichen Leute gefragt, aber irgendwie scheint kaum einer ein Instrument in die Richtung zu spielen.
 
Interessante Geschichten hier, immer wieder unterhaltsam zu lesen.
Meine eigene begann schon vor einigen Jahren.
Ich lese hier immer, dass die Leute angefangen haben, als sie Metallica gehört haben :)
Das ging bei mir nicht, da sich in dem Jahr, als ich das erste Mal eine Gitarre in der Hand hatte, Metallica gerade gegründet hat.
Meine musikalischen Wurzeln liegen ohnehin wo ganz anders. Wie ich dazu kam, selbst Gitarre zu spielen? Ich würde mal sagen, der Zünder waren so Sachen wie Heart oft Gold, die in meinem Freundeskreis gern gespielt und gesungen wurden. Ich will die Hauptmotivation jetzt nicht darauf reduzieren, dass man besser bei den Mädels landen konnte - aber es funktionierte ;)


Ich habe die ersten Jahre ausschließlich akustische Gitarre gespielt.
Folkrock und Blues, eigene Songs schreiben - das war, was mich als teenie fasziniert hat. Gitarre war dabei lediglich das Mittel zum Zweck und technische Versiertheit eher weniger im Fokus. Der Song zählte.
In meinen jungen Jahren "erbte" ich eine gar nicht mal so schlechte semiakustische E-Gitarre vom Sänger und Gitarrist Peter Klein der Zwickauer Band "Albatros", mit dem ich nach einem Gig eine Nacht durchzechte und jammte. Ich Idiot konnte damals nicht viel damit anfangen und "verschenkte" sie weiter für 50 Mark. Darüber ärgere ich mich heute noch.


Motivation, alle möglichen Akkorde zu lernen, hatte ich trotzdem. Als nach drei Jahren - alles autodidaktisch - die wichtigsten Barregriffe flüssig liefen, hatte ich das Gefühl, meiner rechten Hand mehr Aufmerksamkeit widmen zu müssen.
Ich kaufte mir ein Lehrbuch mit Schallplatte für Fingerpicking und adäquate Country-, Folk- und Bluesbegleitung. Damals waren Tabs nicht verbreitet und so war alles nur in Standard-Notation. Gut, dass die Platte dabei war, sonst hätte ich nie begriffen, wie das rhythmisch gemeint ist.
Nachdem ich die Platte das erste Mal hörte, war ich gelähmt vor Ehrfurcht und mir gleichsam sicher: das werde ich nie können.
Aber ich bin ein Holzkopf und wenn ich mir was in denselben gesetzt habe, muß ich mit ihm auch durch die Wand.
Ich weiß nicht, wie viele Male ich damals die einzelnen Pickingpattern wiederholt habe. Aber eins weiss ich mit Sicherheit: Nach monatelangem harten und teilweise verzweifelten Üben lief es immer flüssiger und irgendwann hatte ich es.
Wenn ich Rückschau halte, war das der Zeitpunkt, als aus mir wirklich ein Gitarrist wurde.
Mit 18 oder 19 hatte ich die erste Band, in dieser Zeit setzte ich mich auch erstmals ernsthafter mit der elektrischen Gitarre auseinander.
Ich wußte nicht viel darüber, wie eine Rockband funktioniert und was man alles machen muß, damit es so klingt, wie es soll. Aber ich wußte, dass wir ein Schlagzeug brauchten und einen E-Bass und dass ich da mit der akustischen untergehe (die ganzen "unplugged" - Sachen waren da noch nicht geboren, man unterschied eigentlich nur zwischen Rock mit Verstärkern, Schlagzeug usw. und Singer/Songwriter - Sachen ohne das alles).
Das war eine echt spannende Zeit, so völlig ahnungslos und naiv, wie wir da ran gegangen sind. Aber es hatte musikalisch so etwas unbeschwertes und freies, was ich später so nicht mehr erlebt habe. Es war mitten in den 80ern, ich stand auf die schon etwas in die Jahre gekommenen frühen Songs der Dire Straits und ihren Gitarrensound. Sowas in der Art versuchten wir auch zu machen, ohne natürlich spielerisch schon genug zu können.
Wie das Leben so läuft, ging irgendwann alles auseinander. Für mich war dann auch erst einmal komplett Schluss. Für gut 10 Jahre rührte ich keine Gitarre mehr an, da mich mein Leben (Kinder, Job, Umzüge...) vollkommen in Beschlag nahm.


Erst als im Jahr 2000 ein bluesender Arbeitskollege die Idee hatte, dass wir gemeinsam eine Blues-/Rockband aufziehen, fing ich schnell Feuer. Ich kaufte mir ein bisschen Equipment, eine (dämliche) Squier - Strat, die sch... klang aber billig war, etwas später eine geile Gibson LP Special und einen Line6 Flextone I.
Aus der Blues-/Rockband ist zwar nix geworden, aber die Energie haben wir mitgenommen und gleich noch eine weitere Band gegründet.
Diverses Rock-Coverzeugs. Ich persönlich bin nicht so der "Standard"-Rocker, mich langweilt das Zeug zu spielen, was sich die meisten Leute draufbringen, wenn sie Gitarre lernen.
Nicht, dass ich die alten Helden nicht mag, aber Hendrix, Townshend, Page, Gilmour... selber spielen? Habe ich eigentlich nie wirklich Lust drauf gehabt.
Die gesamte Weiterentwicklung der Spieltechnik, die mit Van Halen kam - was man "moderne Gitarre" nennt - spricht mich null an. Von drop-tunings und irgendwelchen Shreddersachen brauchen wir gar nicht erst reden - kein Interesse.
In den letzten Jahren bin ich eigentlich fast ausschließlich von verschiedenen Indiesounds beeinflußt. Ich spiele viel fast clean, gern mit Delay und Hall, gern Gitarren mit Trem/Bigsby. Und natürlich immer noch Akustikgitarre.
Das einzige, was ich wirklich lang und intensiv geübt habe, waren diverse Solotechniken und Solos früher von Slash und Herrn Knopfler und neuerdings von Nels Cline.
Tja, heute bin ich musikalisch sehr aktiv und spiele bis auf wenige Ausnahmen täglich mehrere Stunden. Ich habe ständig zwei Bandprojekte am Laufen, man kann schon sagen, dass ich fast meine gesamte Freizeit irgendwie musikalisch verbringe.
Manchmal wird es mir rein zeitlich etwas viel, da versuche ich dann, mich ein wenig zurück zu nehmen, um nicht das Augen zu verlieren, warum ich das alles mache: den Spaß.
Dann ziehe ich mich ins heimische Kämmerlein zurück und genieße es, in Ruhe einfach nur für mich zu spielen.
Ich übe schon lange nicht mehr um des reinen Üben willens. Gigs, Gigvorbereitungen, Songschreiben, Arrangements und Solo entwickeln sind Übung genug.

Meine Spielweise würde ich selbst als schwer kategorisierbar einschätzen. Irgendwie speziell(wie gesagt, ich mag keine Standards). Meine Stärken liegen nach wie vor im groovigen Rhythmusspiel mit kleinen Melodieschnipseln als Einlagen. Was für ein Stil? Keine Ahnung, irgendwie Roots-Rock mit einem leichten Hauch Country- und Southernrock gemischt mit Johnny Marr - ähnlichen Sachen. Oder so. Ich habe lange Zeit ohne Plek gespielt, da ich mit den Fingern deutlich mehr Kontrolle hatte. In letzter Zeit tendiere ich mehr zum Plektrum, wegen dem größeren Dynamikumfang.

Ich konzentriere mich derzeit verstärkt auf mein Solospiel, der Jazzmaster- Sound von Nels Cline hat es mir angetan.
Vielleicht werde ich bei Gelegenheit mal ein selbst entwickeltes Solo einstellen, setzt aber voraus, dass wir mal die Zeit finden, es gut aufzunehmen. Und natürlich, dass ich damit sicher genug bin. Das wird.

Ist jetzt doch so viel Text geworden und wollte ich einzelne Details der nun etwa 30 Jahre beleuchten, bräuchte ich noch viel mehr Zeit und Raum, deshalb nur ein grober Abriss :)

Vielleicht noch als kleine Ergänzung: Ich habe mir bei meiner Entwicklung nur Sachen zugemutet, die mir auch wirklich Spaß gemacht haben. Sportlicher Ehrgeiz in allen Ehren, doch der soll dort bleiben, wo er hin gehört. Und das ist nicht bei musikalischer Beschäftigung. Ich verabscheue nichts mehr, als seelenlos runter gespielte Gitarrentechniken, seien sie auch noch so hoch entwickelt. In meinen Augen hat das keinen Wert. Es ist viel einfacher, mit vielen gespielten Noten nichts auszudrücken als mit wenigen, gezielten Noten viel.
Eine Sache kann ich den jüngeren mit auf den Weg geben: Lasst es einfach fließen. Viele Sachen kommen im Laufe der Zeit von selbst und werden dann viel authentischer. Auch wenn das heutzutage anders scheint, hat man doch jederzeit und überall einen unerschöpflichen Fundus an Anregungen und Hilfen im Zugriff.
Lasst euch Zeit, vertraut auf eure eigene Kreativität und lasst ihr Zeit, sich zu entwickeln.
 
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Ja, ein sehr grober Abriss...... :rofl:

Und es stimmt mit nix an Band finden. Ich bin ein alter 54 Jähriger Hardrocker und finde in meiner K......stadt nix in meiner Altersklasse.

Was sich etwas finden lässt ist eine Band, die diese .... :igitt: .....Musik spielt. Ich rede vom übelsten, also
Andrea Berg, Helene Fischer, Semino Rossi und als garnierung Michael Wendler. :rofl:

Ich spiele, oder übe mehr ab AC / DC aufwärts :)
 
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Zum Thema Mitmusiker und Altersklasse... ich habe mich von der Vorstellung gelöst, dass Mitmusiker in derselben Altersklasse sein müssen. Das macht vieles einfacher und bereichert unterm Strich sogar. Setzt natürlich voraus, dass man selbst irgendwo offen bleibt und nicht auf zu engen bis unrealistischen Vorstellungen beharrt. Letztendlich geht es darum, Spaß an der gemeinsamen Musik zu haben. Und das geht auch, wenn man seinen Kopf nicht immer zwingend durchsetzen muss :)
Okay, es gibt auch Grenzen. Schlager wäre auch in meinem Fall komplett indiskutabel.
Aber für AC/DC wird sich doch was finden lassen? Okay, SLH.....
 
Hi, ich habe meine Ansprüche wirklich sinken lassen. Hätte mich sogar auf jüngere und älter als ich gerne
eingelassen, da ich einfach nur Spaß haben möchte und mit netten Leuten Rock in die Luft brettern möchte.

Ich hab mich mal auf eine Band beworben. Etwas ausserhalb meiner Stadt, aber noch nicht zu weit wech.
Tja, die waren keine 30 und schluckten am Telefon als sie mein Alter hörten. Nach dem Motto, bei uns geht es ab und wir wollen
nicht zusätzlich nen defillbrator mitschleppen...:rofl:

Meine Stadt liebt leider nur Klassik....:igitt: ....... Eine weitere Möglichkeit wäre eben Chart und Schlager. Man sei mir nicht böse,
aber ich wäre unglücklich auf ner Bühne ...... Die spielen öfters auf kleinen Festen am Hafen bei uns und mir ist nicht grad
gut im Magen bei der Musik. Wobei ich nicht Intolerant bin, sondern nur eben meine Musik spielen möchte.... :(

Aber ich gebe nicht auf ;)
 
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Aber ich gebe nicht auf ;)

Genau, nicht die Flinte ins Korn werfen, da schmeckt's Brot immer so nach Eisen.

Und immer daran denken:

It's a long way to the top,
If you wanna Rock'n'Roll ;)

LG
Dutchie
 
So, ich muss wieder was los werden.

Seit Knapp zwei Wochen mach ich mit bei der 10 User bauen einen Harley Benton Bausatz Contest . Ich
bin Nummer 11, aber ausserhalb des Contest, weil ich nicht gewählt wurde. Ich hatte sowieso vor mir
eine schöne Gitarre zu bauen aus nem Bausatz.

Da es keine SG gab in dem Event, hatte ich nur geschrieben, ich baue die dann von HB und wenns recht ist
schreib ich ein Review. Ich bin dort wahnsinnig nett aufgenommen worden in dem Thread, obwohl ich
immer wieder betone, ich möchte mich nirgends einschleichen und bestehe drauf nicht als Gewinner
dabei zu sein. aber dafür tue ich zu wenig an der SG ;)

Was ich damit sagen möchte ist, dass ich mich hier im Board Pudelwuhl fühle. Dort in dem Thread hilft sich jeder
untereinander, obwohl es da nen supergeilen AMP zu gewinnen gibt. Keinerlei Neid,
jeder ist zu jedem supernett und hilfsbereit. Das findet man nirgends.

Solche Erlebnisse bauen auf und bestätigen mir, dass ich eine super Gute Entscheidung getroffen hab
ein Musiker zu werden. Nochmals danke an euch alle.

LG
 
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Den besten und wichtigsten Thread des Forums mal wieder aus der Versenkung holen :).

Ja, mit den Mitmusikern ist das so eine Sache für Spätberufene. Entweder spielen in den Bands nur junge Hüpfer für die man mit 30 schon ein steinalter Knacker ist oder aber etwa Gleichaltrige die nach Halbprofis suchen... Bei mir war das Problem aber auch schon oft gewesen, dass ich nicht wirklch "jammen" kann, hab mich da immer vor gedrückt. Bis gerade eben... Gestern noch fleisig die ersten beiden Pattern der Pentatonik gelernt und gerade eben fast eine Stunde gepflegt auf einem sehr schönen A-Moll-Backing gejammt... GEIL, sag ich da nur. Jetzt hab ich eine neue Sucht gefunden :p. Komm mir jetzt zwar wieder vor wie ein Voll-Noob (wenn man es gewohnt ist nach Tabs zu spielen und sich dann an den Bünden statt an Fingersätzen zu orientieren - man also oft unnötig "rumspringt", dann ist das echt hart mit dem richtigen Lagenspiel...), macht aber trotzdem Laune. Wer von den alten Herren hier das also noch nicht gemacht hat, ran an die Saiten :great:.
 
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Ich bin auch gerade dabei die Pentatonik einzuüben. Die Pattern habe ich eigentlich schon recht gut drauf. Ich versuche mich halt mit meinem Gitarrenlehrer da rumzuklimpern, aber da ist noch viel Verbesserungsbedarf :).
Ansonsten bin ich ja jetzt seit einem Jahr voll und hart dabei und mache gute Fortschritte. Einzig das Alter macht mir immer wieder Probleme: z.Zt. kann ich nur ganz wenig üben, weil ich Schmerzen im Handgelenk habe, aber das vergeht wieder. Zudem bin ich auf der Suche mich zu Orientieren wo ich wirklich hin will. Hab jetzt ein wenig Metal, Rock etwas Pop gespielt. Im Moment versuche ich mich an der Klassik (ich denke mal so bis Weihnachten). Jazz und Blues stehen noch auf meiner Probierliste.
Also üben wir fleißig weiter und haben Spaß dabei.
 
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Zeit zum üben hätte ich im Moment eigentlich genug... da ich aber schon seit Kindheit an gravierende Rückenprobleme habe geht es dann meistens doch nicht ganz so lang wie ich das gerne wollen würde :(. Aber, für 1-3h pro Tag reicht es noch :).

Hast du dir die Pattern direkt alle 5 draufgeschafft? Ich habe jetzt erst einmal zwei gelernt, die sich sehr gut miteinander verbinden lassen, weil immer direkt nebeineinaderliegend und probier jetzt erstmal 1-2 Wochen mit denen rum. Greife in der Hitze des Gefechts leider doch noch manchmal daneben bzw. bringe die Pattern dann etwas durcheinander bei vielen Lagenwechseln. Aber, das wird schon :).

Nach nun knapp 3 Jahren spielen bin ich jetzt an dem Punkt angekommen an dem mir stumpfes nachspielen von Tabs zu dumm wird (mach es aber teilweise natürlich immer noch) und die ganzen Fehler, die ich mir als Autodidakt so angewöhnt habe immer mehr nerven und mich am weiterkommen hindern. Da bin ich grad dabei diese wieder halbwegs auszubügeln.

Was mich zum Beispiel wirklich derzeit zur Weißglut bringt sind kurze, schnelle im Song eingestreute Galopp-Passagen. Einfach so durchgehend Galopp zu spielen, kein Problem. Aber ich versuch jetzt seit etlichen Wochen von Metallica - Judas Kiss und von In Flames - Clayman zu lernen. Kann von beiden Songs echt ALLES (Rhythmusgitarre) ohne Probleme... nur diese verfl... Galopp-Passagen, die klappen mal, dann wieder nicht, dann wieder so halb, dann wieder nicht :mad:.

Aber, wie du schon sagst, üben wir fleisig weiter... kann ja nur besser werden :great:. Auch wenn ich momentan den Eindruck habe, es wird eher wieder schlechter (weil ich jetzt deutlich mehr auf Details achte als früher).
 
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Das Forum ist so eine nette Runde, da packe ich auch mal meine Privatgeschichten aus.

Musik war für mich als Kind lange Zeit immer das, was im Radio oder bei meinen Eltern lief. Ein eigener Musikgeschmack hat sich bei mir erst so richtig im Alter von 10-12 Jahren entwickelt. Bis dahin habe ich in der Grundschule Blockflöte und zu Hause Orgel gelernt. Bei uns im Bekanntenkreis hatte man eine Wersi übrig, so dass dies eine naheliegende Lösung zur musikalischen Fortentwicklung war. Damals fand ich auch sehr cool was mein Lehrer gemacht hat, der war -jetzt bitte nicht lachen- unter anderem auch Alleinunterhalter.

Wie gesagt, irgendwann habe auch ich dann einen eigenen Musikgeschmack entwickelt und den Sound der E-Gitarre für mich entdeckt: Black Sabbath, Iron Maiden und so weiter. Da war es mir als langsam rebellierendem Teenager eher unmöglich an der bisherigen musikalischen "Karriere" festzuhalten. Fest stand dann irgendwann, eine Gitarre muss her. Am liebsten natürlich eine E-Gitarre.

Was folgte, waren unzählige Exkursionen durch Musikläden und schließlich habe ich mich breit schlagen lassen der Empfehlung "der Profis" zu folgen und auf der akustischen Gitarre anzufangen. Ich mache es kurz, daraus wurde nicht wirklich was. Ich hatte damals einen Lehrer der irgendwie mehr in Richtung "Wandergitarre" und "Lagerfeuermusik" unterwegs war, mal was aus Burschs Gitarrenbuch zu machen, war dann schon progressiv.

Nach dem Abi hatte ich dann doch nochmal Lust es mit der Gitarre zu probieren. Vom gesparten Geld sollte es nun endlich eine E-Gitarre sein. Auch hier standen erst mal wieder diverse Exkursionen durch die Läden an, bis ich dann endlich eine Ibanez RG und einen Marshall Combo mein eigen nennen konnte. Auch hier lief es nicht so richtig, irgendwie habe ich trotz eigentlich sehr ordentlichem Equipment nicht den Sound gefunden, der mich motivieren konnte (lies: fettes Metal-Brett). Heute kann man sich das kaum noch vorstellen, wenn man sich mal die Möglichkeiten von Amplitube und Co anschaut.

Jahre später, Anfang der 2000er überkam es mich mal wieder. Mit frischer Gitarre und frischem Mut habe ich es mal wieder versucht, auch da bin ich nicht so richtig warm geworden mit dem Ton. Das ganze besserte sich erst dann, als der Marshall Combo weg und der erste Line 6 POD da war. Endlich konnte ich nicht nur klimpern sondern auch mal in Zimmerlautstärke richtig losrocken. Damals hat mir aber Zeit und Geduld gefehlt um das Ganze etwas planvoller anzugehen.

Letzter Sprung, es ist Anfang 2012. Ich bin mir eigentlich nicht sicher, warum ich überhaupt wieder angefangen habe. Fakt ist, ich habe es getan und bereue es nicht. Auch wenn der Sommer teuer war, da die Gitarrensammlung etwas explodiert ist. Zur Zeit spiele ich im Schnitt ca. 1-2 Stunden pro Tag, am Wochenende sinds auch mal 4 Stunden, unter der Woche setze ich auch mal aus.

Momentan hilft es mir Fingerübungen anzueignen und aus Literatur/Internet/Youtube ein bisschen was zur Theorie mitzunehmen. Im letzten halben Jahr habe ich definitiv mehr gelernt als in allen Jahren zuvor. Da es momentan wirklich ganz gut läuft, denke ich aber inzwischen auch ernsthaft über Privatunterricht nach. Online Kurse sind mir nicht individuell genug, es fehlt mir einfach ein bisschen das Feedback und die Möglichkeit selbst Themen vorschlagen zu können.

Zur Zeit spiele ich zur Entspannung nach der Arbeit und zu meiner eigenen Unterhaltung, mittelfristig kann ich mir aber auch gut vorstellen, mit anderen Leuten als Band oder bei Gelegenheit zusammen zu musizieren.

Edit: Oops, das ist aber viel Text geworden.
 
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Ja, ich hab mir die Pattern jetzt alle 5 eingeübt, bzw. übe ich noch. Angefangen habe ich auch erst mit 2 und dann gings halt weiter. Es besteht hier aber noch viel Bedarf zu üben, ist gar nicht so einfach. Ich denke mir immer: In einem Jahr bist du weiter.
 
Ich bekomme zurzeit wieder einen neuen Blickwinkel aufs Gitarrespielen. Und zwar weil ich angefangen habe, meiner Freundin eben dieses beizubringen. Sie hatte überhaupt keine Vorkenntnisse und wollte es eigentlich nur mir zuliebe lernen. Da sie sehr ehrgeizig ist, konnte es ihr nicht schnell genug gehen und als es am Anfang mal eine Weile nur sehr sehr langsam voran ging, wurde die Gitarre grimmig in den Ständer gepackt. Aber die Finger davon lassen konnte sie nicht. Da wurde dann auch mal heimlich geübt - sie ist infiziert! :D
Was ich aber eigentlich sagen will: Es ist einfach toll mitzukriegen, wie sie Tag für Tag besser wird, neues lernt, Freude daran hat und wie unbefangen sie mittlerweile an die Sache ran geht. Ich bin überzeugt davon, dass sie mittlerweile nur noch übt, weil es ihr ordentlich Spaß macht - auch wenn sie das Gegenteil behauptet, ihr Lächeln wenn sie eine Gitarre in die Hand nimmt, lügt nicht :)
 
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Hallo Leute, ich finde immer interessant, wie unterschiedlich der Zugang zur Gitarre bei vielen Leuten ist. Noch interessanter finde ich die geschichtliche Dimension: Heutzutage lernt man ganz anders bzw. kommt ganz anders zum Gitarrespielen als "früher", z.B. noch vor 20 Jahren. Mit E-Gitarre habe ich so 1986 angefangen und es gab (in der Kleinstadt) überhaupt keine E-Gitarrenlehrer). Es gab auch kaum Bücher. Und es gab auch nur eingeschränkt Equipment. Diese Dinge sind heute so extrem anders! Allein das Internet bietet so viel Orientierungspunkte. Man wird ja quasi "erschlagen" von Infos, Möglichkeiten, Lehrbüchern etc. Auch das Equipment: Ich habe das Gefühl, wenn heute ein 16jähriger E-Gitarre spielen will, dann kriegt er sofort Top-Equipment (von Eltern oder Großeltern) gesponsored, auch verheddern sich viele in einem schier unübersichtlichen Technikdschungle. Dies Pedal, das Pedal, einmal der Amp, dann nächtes Jahr ein anderer. Früher musste man (oft) mit dem zufrieden sein und arbeiten, was da war. Das war auch nicht schlecht, weil man sich da auf den Kern der Sache, nämlich die Musik, konzentriert hat. Will aber nich sagen, dass es früher besser war. Man hat heute viel mehr Möglichkeiten. Nur muss man die für sich auch nutzen können. Das ist gar nicht so einfach, bei den vielen Stilen, dem vielen Equipment, den vielen Angeboten.
 
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Mein erstes Effektgerät, gemeinsames Musizieren - Weihnachten verbinde seit meiner frühsten Kindheit mit dem Gitarrespielen und Musik generell. Selbst das gespannte Warten auf die Bescherung verbrachten wie meistens auf dem Teppich vor dem Plattenschrank. Während ich das schreibe, kommt mir gerade eine Situation wieder in Erinnerung: Ich glaube sogar meinen ersten Kontakt mit einer Gitarre hatte ich an Weihnachten. Damals, kaum das Laufen gelernt, habe ich im Wochenendhaus meiner Großeltern die Akustikgitarre befingert, die dort an der Wand hing. Eine alte Höfner, die sich mittlerweile sogar (wieder) in meinem Besitz befindet (das flasht mich gerade ein bisschen :D). Und so ist Weihnachten, obwohl ich überhaupt kein religiöser Mensch bin, doch ein Fest, auf das ich mich jedes Jahr wieder freue. Es ist einfach mit so vielen tollen Erinnerungen verbunden, sowohl auf die Familie als auch auf die Musik bezogen.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein frohes Fest und schöne Feiertage; ich hoffe ihr habt eine tolle Zeit!
 
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Netter Thread, tolle Stories!

Dann will ich mal keine Ausnahme machen und bisschen aus der tiefsten Vergangenheit und Gegenwart berichten. Ich bewege mich langsam aber stetig auch auf die Ende 40 zu. Zu meiner Jugendzeit kamen gerade diese Discotheken so richtig in Mode. Allerdings konnte ich mich mit der gespielten Musik nicht so richtig anfreunden. Meine Helden auf den Brettern der Welt hatten zwar alle lange Haare, waren aber selten weiblich. Deep Purple, Pink Floyd, Led Zeppelin u.v. andere der damaligen Rockgrößen bestimmten mein akustisches Umfeld.

Das will ich auch mal machen, dachte ich. Das Schreien der Strats und Les Pauls immer im Gehörgang habend, wusste ich: Eine Klampfe muss her!
Anfang der 80iger, ich hatte gerade die ersten paar selbstverdiente Scheine in der Hand, kaufte ich mir dann ne E-Gitarre (Stratcopy xxxxxxxx by Ibanez - keine Ahnung welche Marke genau, wurde aber von Ibanez produziert und kostete damals schon knapp 600 Öcken!). Einen abgelegten aber funktionsfähigen Amp aus DDR Produktion bekam ich von einem Freund spendiert. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass sich die Brummgeräusche der Singlecoils und das Grundrauschen des Amps miteinander multiplizierten... Egal, aus dem Speaker kam was raus. Das allein zählte. Profiunterricht konnte ich mir nicht leisten, also blieben Freundeskreis und die damals spärlich vorhandene Do-it-yourself Anfängerliteratur. Bewaffnet mit P. Burschs Gitarrenschule und den o.g. Equipment machte ich die ersten Gehversuche. Innerhalb eines Jahres konnte ich zumindest die Basisakkorde, Barrées, paar Powerchords und ziemlich "kreativ" improvisieren. Mit dem ein oder anderen Freund spielte ich dann auch gemeinsam mal die ein oder andere Session. Nach kurzer Zeit verliefen sich die Bekanntschaften aber. Familiengründungen, Umzug, andere Intressen, etc., etc., ich denke, das kennt jeder, der schon etwas älteren hier.

Also, das Unternehmen "Gitarre spielen" schlief letztendlich ein. Die Strat "xxxxxxxx by Ibanez" und der DDR Amp verblieben bei einem Freund in der Wohnung und ich hatte sie eigentlich schon abgeschrieben, aber dazu nachher noch mehr...

Es folgt nun ein Zeitsprung über fast 30 Jahre ins Jahr 2012. Januar 2012 um genau zu sein. Ein Bekannter aus der Zeit danach überrascht mich mit einem Bild, welches er auf mein Smartphone sendete. Darauf zu sehen: Eine Les Paul in Sunburst. Seine neueste Errungenschaft wollte er mir nicht vorenthalten. Ich dachte noch: Jetzt hat der alte Sack seine Midlife-Crisis und fängt an, seine Nachbarn zu terrorisieren. Doch das Schicksal nahm schon seinen Lauf...
Ich mache es kurz: 14 Tage später stand eine neue Hagstôm Super Swede in Schwarz und ein Roland Microcube RX in meinem Wohnzimmer. Das Internet durchgewühlt nach Boards und Machs-Dir-selber-Gitarrenkursen, hatte ich selbst wieder damit angefangen. Leider ist mein Bekannter, der mich re-infizierte vor kurzer Zeit verstorben und es blieb aus, dass wir wenigstens einmal etwas gemeinsames mit den Brettern machen konnten - schade. Aber ich bleibe trotzdem am Ball und habe schon viele Sachen gelernt, von denen ich vor 30 Jahren nicht mal zu träumen wagte - Internet und neue Medien sei Dank.

Irgendwann im Nov. 2012:
Es war wohl ein langweiliger und verregneter Tag. Jedenfalls kam ich auf die Idee bisschen bei Failbook rumzustöbern und zu schauen, ob ich den ein oder anderen alten Bekannten dort finden kann. Da schau her - der H.S. aus W. Leicht angegraut und bissi rundlicher isser geworden... Inzwischen waren seine Kinder wohl schon aus dem Haus. Sein Profil bei FB deutete an, dass er wohl wieder ab und an seine Freizeit mit anderen geniesst. Also, gleich mal ne Freundschaftsanfrage gemacht und bissi Text dazu gesendet. Tja, Schicksal meinte es gut mit mir. Bekam gleich ne Antwort, wir hatten uns inzwischen schon 2 x bei mir getroffen und dann stellte sich heraus, dass er auch vor kurzem wieder eine Klampfe gekauft hat. Sehr gut, dachte ich - da lässt sich sicher etwas machen für die Zukunft in Sachen "gemeinsam besser Klampfen!". Es soll noch besser kommen - meine xxxxxxx by Ibanez steht seit knapp 30 Jahren fein im Köfferchen eingetütet bei ihm in der Wohnung! In Kürze werde ich sie wiedersehen, meine damalige #1! Egal wie sie ausschauen mag... Sie wird ihren Ehrenplatz finden! Sobald ich sie in Empfang genommen habe, wird das Geheimnis um ihren Namen und ihre Zukunft gelüftet. Ich weiss nicht, ob sie noch spielbar sein wird, ob ich sie wieder herrichten werde oder einfach an die Wand hänge als schöne Erinnerung. Bilder und Story folgen!

Present Day:
Engagierter Immer-noch-nicht-viel-Könner sucht gerne noch Kontakt zu Gleichgesinnten im RNK (Rhein-Neckar-Kreis) zum Üben, Session, Guitar-Smalltalk usw. Derzeit kämpfe ich noch mit mir, mein Equipment um eine hochwertige PRS aufzustocken. Naja, eigentlich ist die Entscheidung eh schon gefallen. Wenn ich mit mir einig bin, welches Modell es denn letztendlich sein soll. :)
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass ich es die 30 Jahre nicht wirklich vermisst habe, nicht mehr zu spielen. In dieser Zeit taten sich ganz andere Interessen und Beschäftigungen auf. Ich konnte den Einstieg ins digitale Zeitalter mitmachen, habe Hobbies und Beruf darauf hin ausgerichtet und eine schöne Zeit gehabt. Bis besagtes Bild der Les Paul vor mir erschien und sie schien regelrecht zu schreien: "See me, feel me, touch me, PLAY ME!"

So ihr anderen alten Säcke, soweit ihr Euch noch nicht mit Eurer pers. Story herausgetraut habt! Lasst hören!
 
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Hi Exordium,

bis auf den traurigen Verlust deines Bekannten eine sehr schöne Geschichte. Sehr witzig finde ich ja, dass du bald nach 30 Jahren die alte Ibanez wieder zu sehen bekommst.

Wäre wirklich interessant, wenn du sie dann hier mal zeigst.
 
Sehr witzig finde ich ja, dass du bald nach 30 Jahren die alte Ibanez wieder zu sehen bekommst.

Wäre wirklich interessant, wenn du sie dann hier mal zeigst.

Ich war noch nicht ganz mit der Geschichte fertig, da klingelte das Phone.
Kurzfassung: Am nächsten Donnerstag werde ich sie wieder sehen!
 
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Wahnsinn was sich hier an Geschichten angesammelt haben :eek:.
War ja schon länger nicht mehr on, was aber nicht heisst das ich aufgegeben hätte, Spass habe ich immer noch am spielen, übe immer noch regelmässig und versuche
krampfhaft meine Fehler auszubügeln :D

Fortschritte können bestimmt verbucht werden, auch wenn ich nicht weiss welcher das wäre :D
Jedenfalls wollte ich mal einen Gruss dalassen, und noch mehr Geschichtn lesen, da ist ja einiges zusammen gekommen.

Fepo, freut mich das Du noch am Ball bist, wenn du ja um die ecke wohnen würdest, würde ich jeden Tag auf der Matte stehen zum gemeinsamen Spiel.
Die einzigste Neuerung bei mir wäre, das ich mit dem Gedanken für Unterricht spiele, aber das ist hier gar nicht so einfach wie ich dachte, ich will mich irgendwie nicht mit 10-13 jährigen zusammen in ein Klassenzimmer setzen :D

Jedenfalls Danke an alle für die Geschichten, und ich bin mal gespannt was mit der "XXXXXXX" Ibanez ist.

LG
Christian
 

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