Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

Ich könnte nur noch kotzen, dass ich kaum noch Zeit zum üben finde :mad: - Wenn es für 30-60 Minuten am Tag reicht bin ich noch gut dabei, manchmal auch 2-3 Tage garnicht :(. Die berufliche Zukunft hat halt leider vorrang, trotzdem sehr frustrierend. Vor allem gehts irgendwie nicht mehr weiter voran.

Allerdings sind ja bald Sommerferien, da wird dann gitarrentechnisch wieder richtig rangeklotzt :great:
 
Moin liebe Gitarrengemeinde. Ich möchte mich auch mal wieder melden, nachdem ich ca. ein Jahr Auszeit vom Musiker-Board genommen habe. Irgendwie waren andere Sachen für eine Weile wichtiger. Dementsprechend bin ich grad gar nicht so auf dem laufendem was hier im Thread so abgeht. Trotzdem wollte ich mal mitteilen was es bei mir so neues gibt und was mir so durch den Kopf geht.

Die wichtigste Neuerung ist sicherlich das ich mir im Dezember endlich eine neue Akustikgitarre geleistet habe :D Eine Lag Tramonte 200. Feines Teil, endlich ordentlich verstärkte Sounds und auch trocken klingt sie besser als meine olle Harley Benton Ovation Kopie. Ich bin sehr zufrieden. Am Samstag wird sie sogar so richtig Live eingeweiht, aber dazu später mehr.

Auch das Musizieren lief die letzten Monate mehr so nebenbei. Ich hab halt geprobt, mit meinen diversen Bands und Projekten, aber sonst nicht so viel getan. Ums mal auf den Punkt zu bringen, ich war Anfang Dezember wieder mal dem World of Warcraft Computerspiel verfallen, und das hielt (wie erwartet) eine Weile an, aber halt nicht ewig. Jetzt sind wieder andere Sachen wichtiger. U.a. die Musik. Passend dazu war ja jetzt die Musikmesse, wo ich die letzten Jahre regelmässig zugegen bin und ich mal wieder einen GAS Anfall hatte. Wie geil ist denn bitteschön der H&K Tubemeister 18? Klein, leicht, schick und kann laut und leise :great: Bin mal gespannt wie er sich im Selbsttest bei ruhigen Bedingungen gibt.

Ich habe momentan 4 Projekte. Klingt viel, ist aber sehr überschaubar. Das liegt daran das ich zum einen zu faul bin mich in meine Sologeschichte reinzufuchsen (ich hasse Drums programmieren und Texten fällt mir auch immer schwerer). Da könnte ich unabhängig von anderen Musik machen, steh mir aber selbst im Weg. Dann hab LexiConFusion, meine alte Band. Wir proben so 4-5 mal im Jahr zum Spass. Gigs werden immer mal angesprochen, aber einer will nicht so recht. Dann hab ich noch mit einem guten Freund ein Akustikduo Projekt. Dort werden ein paar Covers und akustikversionen von LexiConFusion gespielt (wir sind die beiden Gitarristen von LexiConFusion). Naja, wir proben auch nur alle paar Monate mal und würde halt irgendwo spielen wenn es sich ergibt für 20-30 Minuten. Tun wir nun auch zum ersten mal am Samstag, auf dem 40. Geburtstag vom Drummer meiner eigentlichen Band. Bin gespannt wie es ankommt.

Tja und meine eigentliche Band dümpelt auch so vor sich hin. Das Potential ist eigentlich toll, die Musik klasse, die wir machen, mit der Band komm ich menschlich super aus. Alles toll, nur wir proben immer noch zu wenig. Damit hab ich mich ja mittlerweile abgefunden. Leider ist es immer so das es Phasenweise irgendetwas gibt, privater oder beruflicher Natur weswegen wir nur auf Sparflamme fahren. Es ist zum Mäuse melken.
Im Dezember hatte ich dann auch mal zur Gesprächsrunde geladen. Mein Hauptanliegen war zu hinterfragen wieviel Sinn es macht mit unserem Bassisten zusammen Musik zu machen. Ums mal kurz zu machen, wir haben total verschiedene Einstellungen zu der Band. Ich möchte gern konzentriert an den Songs arbeiten, schicke Aufnahmen machen und Live spielen, am liebsten öfter. Für unseren Bassisten ist die Band eher ein netter Abend unter Freunden. Gigs bräuchte er nicht und ich denke die Aufnahmen sind ihm auch wurscht. Es ist nicht so das er da nicht mitmacht, aber es ist ihm halt egal. Das Problem bei der Sache ist halt, das er auch so spielt. Manche Songs klappen ganz gut (je nach Tagesform), manche sind katastrophal. Da werden zig Fehler pro Song gespielt. Das Timing ist mies, weil er sich unsicher ist. Er kann die Songs auch nicht auswendig spielen. Was mir auch egal wäre, wenn er sie gut vom Blatt spielen könnte. Klappt halt aber meistens nicht.

Er hat auch bei dem Gespräch angeboten uns nicht weiter im Weg zu stehen und die Band zu verlassen. Das wäre sicher nicht die schlechteste Lösung gewesen, und das wäre auch eine Sache gewesen die ich angesprochen hätte, aber das war nicht das Ziel des Gesprächs. Im Laufe des Abends hat sich halt ergeben das wir im April/Mai auf der Geburtagsfeier unseres Drummers spielen sollen und bei der Hochzeit unseres Keyboarders. Im Endeffekt wurde beschlossen das sich der Bassist nun also mal etwas mehr ins Zeug legt und wir die Gigs abwarten. Wobei der Hochzeitsgig sich auch schon relativiert hat, das wird eine 1-2 Nummern Akustikgeschichte in der Kirche. Auf dem Geburtstag können wir mal ein bisschen abrocken, aber auch hier wird das Set in akustisch (ohne Drums) und elektrisch (ganze Band) aufgeteilt und jeweils so 4-5 Songs gespielt. Sofern unser Drummer das überhaupt auf die Reihe bekommt, der hat sich nämlich blöderweise am Knie verletzt :(

Am Dienstag war Generalprobe. Unser Drummer kam eine halbe Stunde vor Ende der Probe, wegen Arzttermin (Pech), unser Bassist war auch nur die halbe Probe anwesend, hatte wohl was Privates kurzfristig. Zu dritt Anfangs (Gitarre, Keys, Gesang) liefs richtig gut. Mit Bass schlichen sich wieder einige Fehler ein und am Ende mit Schlagzeug und elektrisch hatte ich dann noch nen miesen Sound. Also die Probe war gesamt gesehen recht enttäuschend, für mich jedenfalls. Ich muss dazu sagen, das niemand etwas sagt wenn unser Bassist fehler macht. So hab ich immer den Eindruck das es für die anderen nicht so enttäuschend ist.
Natürlich ist es kein Problem mal einen Fehler zu machen, das machen wir alle mal, erstrecht ich ;) Aber in der Masse macht das halt kein Spass. Manchmal ist sein Timing halt auch daneben und das klingt dann natürlich auch scheisse. Und dann gibts die Situationen wo er halt auch Sachen spielt die irgendwie nicht so richtig passen. Problem dabei ist das ich halt auch teilweise schlechter Spiele wenns bei ihm nicht passt, vermutlich weil mich das einfach nervt.

Ich will auch nicht alles schlecht reden, er ist ein netter Kerl und wenn er gut durch die Songs kommt, dann ist das zwar auch nicht Meisterhaft, aber solide. Das passt dann schon und manchmal hat er sogar richtig tolle Ideen. Wäre halt toll wenn er immer gut durch die Songs kommen würde, so wie der Rest der Band ;)

Ja und am Samstag steigt dann der Gig bei der Geburtstagsfeier unseres Schlagzeugers. Mit dem Akustikduo werden wir dort auch 3 Songs spielen und wir haben gestern die 3 Songs noch je 2 mal durchgespielt (die letzte Probe war im Februar) und das lief sehr gut. Wenn es so bei meiner Band laufen würde, wäre ich glücklich ;)

Ich kann ja nächste Woche mal mitteilen wie es lief.

Ansonsten werde ich mich endlich mal daran machen (können) unsere Demoaufnahmen zu bearbeiten. Mal schauen was ich daraus zaubern kann. Manche Aufnahmen haben schon über 2 Jahre auf dem Buckel. Und ich muss irgendwie die Keyboardsounds auf den Computer kriegen, weil ich nur die Midi Daten haben. Da bin ich mal gespannt ob das so klappt wie ich mir das vorstelle :gruebel:
Ausserdem möchte ich einige meiner Solo Songs vervollständigen bzw. überarbeiten. Also genug zu tun ist eigentlich.

So, ich denke das reicht erstmal für den Anfang. Ich hoffe einige haben es bis hierher geschafft ohne gelangweilt zu sein :D
 
Schön, wieder was aktuelles von dir zu hören.

Is ja 'ne verworrene Sache mit eurer Band. Kann mir gut vorstellen, dass dich das alles ein wenig nervt.
Bei mir dümpelt alles nur vor sich hin. Nicht falsch verstehen, ich hab immer noch Spass wie Hulle, aber ich komm einfach nicht weiter.

Eine Band wär schon klasse (wär vor allem ein Antrieb), aber zeitlich bei mir ein echtes Problem.

Aber wie gesagt. Der Spass überwiegt.

LG Klaus (frohe Ostern wünsch)
 
'Nabend , hab das Forum hier neu entdeckt und dann diesen Thread gefunden und geb jetz auch mal meinen Senf dazu ;)
Hab mit 16 angefangen Gitarre zu spielen , hatte 1 1/2 Jahre Unterricht bei nem Lehrer und hab dann aufgrund persönlicher Probleme mit diesem mit dem Unterricht aufgehört.
Diese 1 1/2 Jahre waren für mich sehr lehrreich , ich hab viel gelernt doch was nützt es mir viel zu lernen wenn ich kein Spaß am Unterricht habe.
Jetzt bin ich 19 , hatte in der Zwischenzeit zwei andere Gitarrenlehrer , jedoch waren sie aus meiner Sicht nicht dazu in der Lage Lehrer zu sein und anschließend habe ich auch für lange Zeit nicht gespielt.
Habe vor ein paar Tagen mit einem neuen Lehrer angefangen der mir von meiner Nachbarin empfohlen wurde und ich kann nur sagen: Der Kerl ist ne coole Sau , hats drauf und ich fand die eine Stunde die ich bei ihm hatte lehrreicher als mehrere Stunden bei einem meiner alten Lehrer.
In unserer ersten Stunde hat er geprüft was ich denn schon so alles kann , wies bei mir mit Improvisieren aussieht , Theorie etc. Er war sehr zufrieden mit mir und sagte das ich für die Zeit die ich bisher gespielt habe echt gut bin und einfach meine Technik ein wenig auffrischen soll und dann wirds flott aufwärts gehen :) (sowas hört man doch gerne :D)
Er hat mir dann ein paar Übungen zum Lernen gegeben und mir gesagt das ich versuchen soll viel nach Gehör zu spielen und mir das sehr hilfreich sein wird.
Nun hab ich mir vorhin hingesetzt und versucht von John Mayers Gravity das Solo rauszuhören und es hat geklappt, das ist ein wahnsinns Gefühl so etwas zu schaffen , zumindest für mich.
Ich hatte das Gitarrespielen schon aufgegeben aufgrund des Peches mit den Lehrern, jedoch bin ich jetzt sehr zufrieden das ich es nicht getan habe und bin stolz das ich mein erstes eigenes Solo rausgehört habe :D.

So , das wars mit meiner Freude , schönen Abend noch :D

Christoph
 
Herzlich willkommen Christoph, und danke für den ersten Beitrag von dir in diesem Thread.

Nun hab ich mir vorhin hingesetzt und versucht von John Mayers Gravity das Solo rauszuhören und es hat geklappt, das ist ein wahnsinns Gefühl so etwas zu schaffen , zumindest für mich.

So was kann ich bis heute nicht. Ich kriegs noch nicht mal auf die Reihe, eine Gitarre nach Gehör zu stimmen.
Das mit den unterschiedlichen Lehrern hört man auch immer wieder, und ich denke, da muss man einfach mal Glück haben.
Weiterhin viel Spass hier im Board.

LG Eggi

btw. aufgeben kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Ganz egal wie schlecht ich spiele ;). Meine Groupie Zeit is eh schon lange vorbei :D
 
Ich hatte das Gitarrespielen schon aufgegeben aufgrund des Peches mit den Lehrern,

Man kann auch ganz ohne Lehrer. ;)

Ich hatte noch nie einen. Soll nicht heißen, dass es nicht besser gewesen wäre, wenn ich einen gehabt hätte, aber mit der Gitarre aufzuhören, nur weil man keinen Lehrer mehr hat, finde ich doch etwas merkwürdig. :gruebel:
 
Ich würde aber gerne mehr als meine 8-10 Stunden die Woche.
Wenn du's nicht als Broterwerb machst finde ich 8-10 Stunden pro Woche schon eine ganze Menge.
Wenn du's schaffst das aufrecht zu erhalten gratuliere ich! (seh grad das der Thread schon was älter ist, bist du noch immer so fleißig dabei?)
 
Wenn du's nicht als Broterwerb machst finde ich 8-10 Stunden pro Woche schon eine ganze Menge.
Wenn du's schaffst das aufrecht zu erhalten gratuliere ich! (seh grad das der Thread schon was älter ist, bist du noch immer so fleißig dabei?)

Das schaffe ich zur Zeit bei weitem nicht. Wenn ich auf die Hälfte komme, kann ich schon zufrieden sein. Das spiegelt sich leider auch in meinem Fortkommen wieder, bei dem sich einfach nichts mehr tut. Ich bin auf dem gleichen Level wie vor zwei Jahren.

Aber wie ich schon erwähnt habe, finde ich das nicht so schlimm. Ich hab immer noch fett Spass dran ;). Und ich denke, ich werde auch mal wieder mehr Zeit dazu haben.
 
Ich bin auf dem gleichen Level wie vor zwei Jahren.

Und wenn ich das noch 100 mal schreiben muss. Man selbst kann sich nicht beurteilen. Da muss man immer auf andere hören.

Das was du zuletzt (Dez '10 ? ) auf youtube präsentiert hast, ist um Längen besser als das was 2008 war usw. Du machst sehr wohl Fortschritte, nur eben in kleineren Schritten als ganz zu Beginn.
Zu Beginn deiner Präsentationen hier im Board, warst du froh, wenn du Tonarten überhaupt halbwegs unfallfrei erkannt hast. Dann kam die Phase, wo dir so mancher Jam hier lag (Best-Take) und wenn ich dich jetzt höre und wenn ich im Hintergrund an die Geschichte mit deiner Bühnenerfahrung denke, dann sind das schon recht große Schritte.

Für dich nicht so groß wahrnehmbar, weil du denkst, es käme nichts hinzu, aber es sind die Kleinigkeiten (gutes Timing, exakte Bendings, geschmackvolle Sounds), die dich zu einem "besseren" Musiker machen.
 
Für dich nicht so groß wahrnehmbar, weil du denkst, es käme nichts hinzu, aber es sind die Kleinigkeiten (gutes Timing, exakte Bendings, geschmackvolle Sounds), die dich zu einem "besseren" Musiker machen.

o.k., du wirst bestimmt eher eine Veränderung wahr nehmen als ich selbst. Vielleicht bin ich auch zu selbstkritisch, und erwarte einfach zu viel. Timing ist so ziemlich das einzige, wo ich selbst gute Fortschritte erkenne. Bei Bends und Vibratos dreht sich bei mir immer noch der Magen um (obwohl ich merkwürdigerweise mit meiner Godin besser benden kann als mit meiner Eclipse. Ob es an der längeren Mensur liegt?!?).

Richtig nervt die Tatsache, dass ich extrem "wählerisch" beim Jammen bin. Es gibt Tracks, die mich total anmachen, und ich krieg nix dazu auf die Reihe. Zum Beispiel aktuell der "The Loner"Jam im Sessionbereich. Das klingt recht easy, ist nicht so schnell, also sollte ich dazu was hinbekommen. Dummerweise hab ich tagelang daran rumprobiert, um feststellen zu müssen, dass dieser scheinbar langsame und leichte Song von seinem Feeling und der Prasierung lebt. Ich krieg echt 'ne Krawatte, wenn ich mir meine Aufnahmen dazu anhöre.

Dann gibt es im Gegenzug Jams, wo mir der Song überhaupt nicht gefällt, und wenn ich dazu was spiele, klingt es besser als z.B. bei dem The Loner Take.
Ist mir manchmal unbegreiflich, warum das so ist.

Aber wie gesagt. Ich bin Lichtjahre von Resignation entfernt, und man wird mir das Gitarre spielen auf keinen Fall ausreden können. Und mittlerweile ist mir meine Eclipse so ans Herz gewachsen, dass sie wohl für sehr lange Zeit an meiner Seite weilen wird.
 
Richtig nervt die Tatsache, dass ich extrem "wählerisch" beim Jammen bin. Es gibt Tracks, die mich total anmachen, und ich krieg nix dazu auf die Reihe. Zum Beispiel aktuell der "The Loner"Jam im Sessionbereich. Das klingt recht easy, ist nicht so schnell, also sollte ich dazu was hinbekommen. Dummerweise hab ich tagelang daran rumprobiert, um feststellen zu müssen, dass dieser scheinbar langsame und leichte Song von seinem Feeling und der Prasierung lebt. Ich krieg echt 'ne Krawatte, wenn ich mir meine Aufnahmen dazu anhöre.

Eigenartig. Ich hab mich auch an dem Jam probiert, ich hab auch ne fertige Version aufgenommen, aber nicht gepostet, weil ichs eigentlich schlecht finde was ich da Fabriziert habe und ich hab da über Tage hinweg die ein oder andere Stunde mit verbracht. Ich weiss nicht warum, aber der Song hats in sich.

Ansonsten würde ich dir echt mal wünschen das du irgendwoher mehr Zeit findest, und ein paar coole Typen die auf deinen Schichtdienst eingehen können damit du mal in einer Band spielst. Ich glaube da gehörst du hin!
 
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also The Loner von Neil Young spiel ich auch immer total gerne. Ein Song der abgeht und Endorphine frei werden lässt und dann in der Bridge diese liebliche zweistimmige Melodie bevors dann wieder richtig fett zur Sache geht mit double dropped D Tuning und dann solo abfetzen und krachen lassen :cool: nuuuuuuuuuuuur geil :great: :rock:
 
Es gibt Tracks, die mich total anmachen, und ich krieg nix dazu auf die Reihe.

Ich bin vor kurzem erst auf Daniel Lanois gestoßen, der ein so wunderbarer Musiker ist und der so viel Ruhe ausstrahlt. Seine Musik mutet eher einfach an, ist daneben aber doch nicht ohne gewisse Komplexität und jedenfalls sehr stark.
So habe ich mir die DVD "Here Is What Is" gekauft, auch so ein Werk, wo du beim Ansehen denkst: Sehr schön, aber vom Hocker haut mich das jetzt nicht.
Und nach ein paar Tagen denkst du dir: Boah, wie geil, weil dir der Film nicht aus dem Kopf geht, die Details schon entfallen sind und dir das von dem Film noch da ist, plötzlich als ein einziger Gedanke, bzw. einzige schöne Idee erscheint.

In dem Film gibt es die folgende Unterhaltung zwischen Lanois und Brian Eno: http://www.youtube.com/watch?v=We1Cvs44i-Q

Ich habe hier eine Übersetzung dessen gemacht, was Eno ab 0:30 sagt:

Für die Leute wäre wirklich interessant zu sehen, wie die schönsten Dinge einfach aus irgendeinem Mist wachsen. Weil das einfach niemand glaubt. Jeder denkt Beethoven hätte seine Streichquartette komplett im Kopf gehabt, irgendwie da fertig ausgeformt und alles was er zu tun gehabt hätte, wäre sie niederzuschreiben und zu veröffentlichen. Aber ich denke da gibt es etwas, das sehr interessant ist und was jeder verstehen sollte: Dinge entstehen einfach aus dem Nichts.

Der kleinste Samen wächst zum schönsten Wald, wenn alles passt. Andererseits kann es passieren, dass aus dem vielversprechendste Samen gar nichts wächst, wenn es nicht passt. Ich denke das wäre wichtig, dass die Menschen das verstehen, denn es gäbe ihnen Vertrauen in ihr eigenes Leben, wenn sie wüssten, wie diese Dinge funktionieren.

Wenn du mit dem Gedanken lebst, dass es einige Leute gibt, die so sehr begabt sind, dass sie all diese wundervollen Dinge in ihren Köpfen haben, und du selbst bist keiner von diesen, du bist nur ein normaler Mensch, du könntest nie so etwas tun, dann lebst du die eine Art von Leben.
Du könntest aber doch eine ganz andere Art von Leben führen, wenn du dir klar machst: Die Dinge entstehen aus nicht sehr viel und müssen auch keinen vielversprechenden Anfang haben, aber ich bin ein vielversprechender Anfang und ich könnte etwas anfangen.


Natürlich reden die von anderen Dimensionen, da ist unsereins nur ein kleines Licht, aber im kleineren Maßstab funktioniert das alles auch. Man darf nur einfach nicht zu viel wollen, sondern die Dinge geschehen lassen. Wird es etwas, dann ist es gut, wenn nicht, dann eben ein anderes Mal. Ein Trick Lanois scheint mir zu sein, dass er sich auf die eher einfachen Dinge konzentriert, die aber mit vollem Einsatz bringt, seine ganze Energie in jeden einzelnen Ton legt.

Beispiele, die diese vielleicht zu pathetische Vermutung hinterlegen sollen, gibt es auf youtube genug, hier nur 2 Beispiele:
Er sagt, seine Pedal-Steel sei seine Kirche und das ist wirklich wie ein religiöser Akt: http://www.youtube.com/watch?v=t9yXDQaX8BI

Entdeckt habe ich zu meiner Schande Lanois erst mit diesem Video. Er begleitet an der Tele, der Song ist von ihm und Nelson interpretiert ihn mit der Harris, (die ersten 15 Sekunden die Ohren zuhalten! ;))http://www.youtube.com/watch?v=Aur5KEaNtKc

Die Intensität mit der Lanois da spielt, ist für mich absolut faszinierend und er spielt nichts kompliziertes, aber es ist unfassbar geil. Der Song selbst wird mit F Bb C und Dm begleitet, das Einzige, was nicht so schnell in einem Kinderlied auftauchen wird, ist der Übergang von F auf Dm, mit dem die Strophe startet, Refrain gibt es keinen und trotzdem ist das ein sehr sehr guter Song, finde ich zumindest. ;) Da ich mit Bibelgeschichten nicht zu viel anfangen kann, will ich den Text gar nicht wirklich verstehen. :D

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Mein Beitrag zu "The Loner" ist relativ schnell entstanden. Noch bevor ich anfing, hatte ich schon die Idee dafür 2 Gitarren einzusetzen. Also habe ich mich kurz eingespielt und den Teil mit der Strat aufgenommen. Dann habe ich die Les Paul genommen und diesen Part gespielt. Da brauchte es schon einige Takes, bis ich halbwegs zufrieden war. Der Strat-Teil, der halbwegs spontan entstanden war, war mit der Absicht diesen zu toppen, nicht leicht zu überbieten.

Dann habe ich den ersten Strat-Teil noch einmal aufgenommen und habe den Upload gemacht. Ein paar Tage später hat mir der Strat-Anfang nicht mehr gepasst und ich habe den ersten Teil noch einmal aufgenommen und war mit dem ersten Take halbwegs zufrieden. Dann habe ich festgestellt, dass da noch ein Knistern drin ist, und ich unabsichtlich mit allen 3 Tonabnehmern aufgenommen haben könnte, also wollte ich das noch einmal richtig machen. Es ist mir nicht mehr gelungen, etwas Anständiges einzuspielen, dass besser als die vorige spontane Aufnahme gewesen wäre. Und warum, weil ich nicht mehr so erwartungslos und gelassen an die Sache herangegangen bin. Anstatt es laufen zu lassen, habe ich versucht an die erste Version heranzukommen und habe mit Kopf anstatt mit Bauch gespielt.

So, jetzt habe ich den ganzen Abend damit verbracht, das irgendwie zusammenzufassen und was als Unterstützung für Klaus begonnen hat, endet damit, auch für mich selbst einmal zu ordnen, worauf ich mich konzentrieren sollte.

Noch ein Link auf den Thread, wo es um besagten Backingtrack geht: https://www.musiker-board.de/jam-sessions-hp/432943-gary-moore-tribute-nr-2-a.html
 
Daniel Lanois :confused:m hmm, bis gerade eben noch nie von gehört. Scheint ein cooler Player zu sein. Was ich mir jetzt so bei YT angesehen habe, erweckt den Anschein in mir, dass viel von seinem Sound von seiner Spielart (ohne Plek) abhängt.

Es ist mir nicht mehr gelungen, etwas Anständiges einzuspielen, dass besser als die vorige spontane Aufnahme gewesen wäre. Und warum, weil ich nicht mehr so erwartungslos und gelassen an die Sache herangegangen bin. Anstatt es laufen zu lassen, habe ich versucht an die erste Version heranzukommen und habe mit Kopf anstatt mit Bauch gespielt

manchmal passiert mir ähnliches. In etwa so, dass ich den Amp aufwärme, und die ersten paar Minuten ohne zu recorden ein paar Durchgänge spiele. Und dann ist es so, dass ich 'ne halbe Stunde später nicht mehr in der Lage bin das zu spielen, was ich zu Anfang gespielt habe.

So, jetzt habe ich den ganzen Abend damit verbracht, das irgendwie zusammenzufassen und was als Unterstützung für Klaus begonnen hat, endet damit, auch für mich selbst einmal zu ordnen, worauf ich mich konzentrieren sollte.

ich bekenne mich schuldig :( ;)

Tollen Sound haste übrigens im Jam. Ebenso Thomas, der kurz nach meinem Beitrag oben meinte, er müsse mal eben 'nen The Loner Jam reinwerfen :).
Kurzzeitig ziemlich ernüchternd für mich, wenn man mal eben was dazu aufnimmt und hochladen kann.
 
Kurzzeitig ziemlich ernüchternd für mich, wenn man mal eben was dazu aufnimmt und hochladen kann.

Ich wollte dich wirklich nicht "ernüchert" sehen oder dich so fühlen zu lassen. Bei mir ist es eigentlich exakt so, dass ich mir ein Backing kurz anhöre und gleiche merke, ob ich was dazu spielen kann oder ob ich es lieber bleiben lasse. Gehört habe ich im Jam-Bereich wohl fast alle Backings,... dass ich nicht an jedem teilnehme, liegt nicht daran, dass mir dazu die Zeit fehlen würde.

Und zu dem kommt: Ich hab meine ersten Gitarrenlektionen 1975 gelernt, zwar nicht von einem "Lehrer", aber von meinem Papa, einem Multiinstrumentalisten, dessen Vater Multiinstrumentalist war. .... also ist wohl zu meiner persönlichen musikalischen Faulheit etwas Talent hinzugekommen, PLUS ewig lange Erfahrung, ... das darfst du mir nicht anlasten ;) .... hättest du auch mit 9 angefangen, würde das ganz anders aussehen...

Wobei ich mich dennoch als eher mittelmäßigen Gitarristen einstufe ;) (Das was er kann, kann er, alles andere (leider) nicht) ;)
 
Wow, lang nicht mehr hier gewesen--- so langsam wirds auch schwer noch nachzulesen (ohne wochen einplanen zu müssen:D).
Aber zur aktuellen seite kann ich doch was sagen:

Eggi, nimm's nicht so schwer.:D
Ich nehm zur Zeit unterricht bei einer wirklich hervoragenden Lehrerin und dem entsprechend entwickelt sich auch mein "klassisches" Gitarren spiel.
Das dumme ist nur, ich glaub den letzten wirklichen fortschritt an der Western hatte ich vor 1 jahr oder so, und nur weil ich endlich ne Technik drauf hab die saiten schneller zu wechseln:p
Ernsthaft, nach 4 Jahren muss ich sagen, eigentlich kann ich garnichts richtig.
Okay, mit meinen Fingern so fingerstyle sachen das geht aber ich hab mich jetzt mal hier ran versucht:
http://www.youtube.com/watch?v=dPMDdSewovQ&feature=related
Garnicht so schwer, aber denks ich bekomm da einen Rythmuss, ein Schlagmuster oder sonstwas rausgehört???
Die Akkorde hab ich grade so mit meiner Freundin geschaft, und das nur weil sie 6 Jahre klassischen Gesangsunterricht hatte, ihr Papa klassiche Gitarre studiert hat und sie dadurch ziemlich viel Ahnung davon hat.
Den rest wollt ich alleine schaffen, aber schon das blöde Hämmer-On gespiele am anfang wirft mich sowas von raus. Keine Chanche....
Dabei denke ich das jeder der 6 Monate an der Klampfe hängt damit weniger probleme hat als ich.

Aber den spaß lassen wir uns doch an solchen kleinigkeiten nicht nehmen;):D
 
So, bei mir ist was "passiert" und das möchte ich Euch nicht vorenthalten...​

Irgendwie wurde es ja langsam mal Zeit für 'ne Band - also Anzeige geschaltet und abgewartet... Einige Tage später die erste Nachricht. Eine Metal-Band aus der "weiteren Umgebung" suchte einen (zweiten) Klampfer. Da der Stamm-Gitarrist demnächst wegen einer OP länger ausfallen würde, hatte man es auch ziemlich eilig. Meine Warnungen ("Achtung, keine Banderfahrung!") wurden geflissentlich ignoriert.
Keine Woche später dann das erste Treffen: An einer Tanke in der Provinz mit dem Schlagzeuger verabredet und gemeinsam zum Proberaum gegurkt. Klassisches Szenario: einsamer Bauernhof am Ende der Welt. Auf dem durchaus geräumigen Dachboden der Scheune wartete schon der zweite Gitarrist auf uns... Jetzt gab's kein Zurück mehr. Aufregung ist gar kein Ausdruck - nennen wir es daher lieber Panik.​

Erstmal alles angeschlossen. Den Peavey Bandit auf einen klapprigen Stuhl gestellt und die ersten Akkorde angestimmt. Feedback, Brummen, Rappeln. Mist. Laut klang alles plötzlich ganz anders als bei "gehobener Zimmerlautstärke" zu Hause... Also das Multi abgestöpselt und direkt in den Transen-Amp. Immer noch keine Offenbarung aber schon besser. Die Suche nach dem passenden, durchsetzungsfähigen "Band-Sound" hätte vermutlich Tage gedauert und damit wollte ich mich wirklich nicht aufhalten. Also etwas mehr Mitten rein und es konnte losgehen...​

Dann der Satz, vor dem ich am meisten Angst hatte: "Spiel mal was!"... Äh, ja. Natürlich hatte ich mich irgendwie auf sowas vorbereitet, das dafür vorgesehene „Killerriff" aber - wie soll's auch anders sein - vor lauter Aufregung vergessen. Stattdessen stimmte ich schüchtern irgendeinen "Metal-Standard" an. Der Drummer stieg sofort mit ein und was soll ich sagen...? Das groovte wie Sau! Zum ersten mal mit einem RICHTIGEN Schlagzeug zu spielen war eine echte Offenbarung. Gänsehaut, Blickkontakt mit dem Trommler, Nicken, kurzes Break, wieder von vorne... Dann stieg auch der zweite Klampfer mit ein und ich schwebte im siebten Metal-Himmel. Meinetwegen hätte man den Kram direkt auf CD pressen können...​

Die beiden stellten sich als ausgesprochen freundliche und verständnisvolle Zeitgenossen heraus. Ich erhielt ein paar wertvolle Tipps, sie spielten mir ein paar Songs vor und erzählten von Ihren bisherigen Erfahrungen und Erlebnissen. In den paar Stunden hab ich sicher mehr gelernt als im gesamten letzten Jahr. Wir haben bis spät in die Nacht "musiziert" und verstanden uns auf Anhieb (nicht nur musikalisch) sehr gut. Unglaublicherweise hätten mich die beiden - trotz unüberhörbarer Defizite - in der Band aufgenommen. Ich fühlte mich sehr geschmeichelt, war mir aber doch sehr unsicher, ob ich der richtige Mann für diese Aufgabe war. In der nächsten Woche sollte schon die nächste "richtige" Bandprobe mit Sänger und Bassisten anstehen. Ich bat um Bedenkzeit...​

Nach 2 schlaflosen Nächten habe ich dann schweren Herzens doch abgesagt. Warum?
Der doch sehr traditionelle Metal-Einschlag (Richtung Grave Digger) ist nicht unbedingt mein Fall. Irgendwie hätte ich es mir etwas moderner und "krawalliger" gewünscht. Außerdem hab ich einfach noch sehr viel Nachholbedarf, was das Zusammenspiel angeht und das wird sich auch in wenigen Monaten nicht ohne weiteres Aufholen lassen - da möchte ich der doch recht ambitionierten Band nicht im Weg stehen. Zu guter letzt ist der Proberaum auch fast eine Autostunde von Zuhause entfernt und die Fahrerei könnte auf Dauer schon zum Problem werden...​

Naja, es war jedenfalls eine ganz tolle Erfahrung und ein denkwürdiger Abend. Ich bin vom Bandfeeling tatsächlich ein bisschen "angefixt" und weiß jetzt ungefähr wo ich stehe - und woran ich noch arbeiten muss. Einen neuen Verstärker könnte ich natürlich auch gebrauchen. Röhre, versteht sich...
 
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Außerdem hab ich einfach noch sehr viel Nachholbedarf, was das Zusammenspiel angeht und das wird sich auch in wenigen Monaten nicht ohne weiteres Aufholen lassen - da möchte ich der doch recht ambitionierten Band nicht im Weg stehen. .​


Aber das mit dem Nachholbedarf in Sachen Zusammenspiel is kein Argument, schließlich kann man die ja nur in ner Band sammeln. Ich weiß wie es sich anfühlt zu denken man stünde den anderen im Weg weil die sooooviel können und ich nur das bisschen und dann wollen die einem auch noch aus lauter Mitleid weißmachen man könnte was. So ist das aber eigentlich nicht, man neigt nur gerne dazu sich zu unterschätzen. Auch wenn die schon mehr Erfahrung und Können haben, lass dich von diesen Gedanken nicht einschränken, man kann mehr als man meint.
Das mit der Fahrstrecke ist natürlich'n Argument.
Ich gratuliere dir aber zu dieser wertvollen Erfahrung. Sie hat dich bestimmt nen großen Schritt weiter gebracht.:great:
 
Ich bringe den besten Thread des Forums (wenn nicht gar des kompletten Internets!) mal wieder ans Tageslicht.
Wo bleiben die ganzen Geschichten?

Ich bin gerade ein bischen verstimmt, weil mir jetzt innerhalb von 2 Tagen 3x eine Saite gerissen ist :mad: - jetzt hab ich 2 offene Päckchen mit Saiten bei denen jeweils eine Saite fehlt :rolleyes: - dummerweise habe ich kein drittes um die gerade eben gerissene Saite auch wieder ersetzen zu können :(. Diese Kahler Tremolos sind leider echt eine reine Fehlkonstruktion, auch wenn ich bis vor kurzem noch ein Riesenfan von den Teilen war.

Nun werde ich mich wohl von dem guten Stück wieder trennen und überlege gerade, welche Gitarre ich mir als Ersatz holen soll. Sonst hab ich ja einen leeren Gitarrenständer bei mir im Haus :eek:.
 

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