Du spielst seit 2 Monaten, was erwartest du da? Dieses Powerchordgeschrammel ist sehr viel anstrengender als es aussieht, weil die Finger kaum Bewegung haben und deshalb schnell verkrampfen. Und nach 2 Monaten improvisieren wie ein Profi, rechne da mal eher mit 2 Jahren, das kommt eher hin.
Ja, muss ich zustimmen. Ich spiele jetzt 11-12 Monate (fast ein Jahr), wobei ich das erste halbe Jahr fleißiger am üben war...
Es geht voran und an sich ist es nicht schlecht, vorallem Akkorde bereiten kaum Probleme und ein improvisieren kann ich auch. Aber zu improvisieren wie ein Profi, da wäre ich schon froh. Ich glaube da reichen auch 2 Jahre nicht. Ansonsten kann man, wenn man sich einigermaßen geduldig an die Sache rantraut auch nach gut einem Jahr improvisieren und hat immer wieder mal eigene Ideen etc.
Aber habe selbst öfters solche Frustmomente, manchmal weil ich einfach paar Tage lang einen totalen Durchhänger habe, unmotiviert bin oder auch wegen total lächerlichem. Es zieht mich schon teilweise runter, wenn ich nicht alle Songs die ich lernen will ohne weiteres und auf Anhieb raushören kann (ist natürlich lächerlich die Annahme, auch nach 20-30 Jahren wäre das noch eine Spitzenleistung denke ich) oder wenn ich einen ganzen Song nicht auf Anhieb, ohne großartig zu üben, schaffe.
Manchmal sind auch Songs schwerer als man sich das vorgestellt hat.
Letztens habe ich mich mal an etwas einfacheres gesetzt (Carvel von John Frusciante) und die ersten paar Akkorde rausgehört und wollte dann spielen und ich weiss nicht wieso, aber ich habe einfach den Rhytmus nicht hingekriegt. 3 Tage (insgesamt jedoch unter einer Stunde) wäre ich fast verzweifelt und dachte, ich gebe das Gitarre spielen auf wenn ich schon sowas nicht (mehr) schaffe. Am vierten Tag habe ich mir mal den Song nochmal angehört und mich dann in aller Ruhe hingesetzt und es ging, ohne Probleme. Soviel dazu, man muss einfach nur langsam und geduldig ran. Wenn man alles sofort haben will, dann ist das eher kontraproduktiv.
Aber es ist schon echt frustrierend, vorallem wenn man Zeugs ,was man eigentlich mittlerweile Problemlos kann, verhaut. Da muss man sich richtig durchbeissen.
Und trotz einem Jahr, habe ich ebenfalls dieses Gefühl nichts relevantes zu können, schließlich vergleicht man sich auch mit Profis die alle mindestens 10, eher mehr, Jahre Erfahrung haben und teilweise den ganzen lieben langen Tag nichts anderen tun und taten als zu üben und zu spielen.
Ich kann halt die meisten gängigen Akkorde und auch sauber wechseln, auch Barrés und einige "speziellere" Akkorde. Fast alle Moll-Pentatoniken, die Dur-Tonleiter und einige Riffs/Solos oder Songs, die einen besser, die anderen eher nicht so. Und trotzdem kann ich nichts relevantes, ich frage mich ob man überhaupt irgendwann was relevantes können wird. Je besser man wird, desto mehr will man dann ja auch, das hört eigentlich nie auf.
Anfangs war man noch froh wenn man seine ersten zwei Akkorde wechseln konnte.
Bei mir ist auch die Sache, dass ich sehr selten zu einem (Backing-)Track spiele und in einer Band bin ich auch nicht, wurde zwar einige Male zu Jams (von erfahrerenen, befreundeten Musikern) eingeladen, jedoch wurde da meist zeitlich nichts draus. Ich kann mir vorstellen, wenn man in einer Band ist oder auch von mir aus alleine mal was produktives macht, dass man dann dieses Zufriedenheitsgefühl bekommt.
Deswegen überlege ich auch mir in naher Zukunft einen Looper anzuschaffen. Das wäre wenigstens etwas.
Gerade die E-Gitarre ist nun wirklich kein Instrument um ganz "alleine" zu spielen. Auch eine Akkustikgitarre sollte man doch mindestens noch vom Gesang begleiten.
An sich sollte ich wesentlich öfter richtig üben und nicht nur rumspielen und vorallem geduldiger sein. Geht zwar auch so voran, jedoch kann man sich den unnötigen Frust und einen ganzen Batzen Zeit sparen.
Und Theorie, am besten ALLES was dazu gehört, lernen. Ich habe ja immer wieder einige Ideen, jedoch würden mir mehr Theoriekenntnisse wesentlich weiterhelfen daraus ganze Songs zu machen, glaube ich zumindestens... So weiss ich höchstens grob welche Akkorde dazu passen und was ich darüber solieren/improvisieren könnte.
Es ist schon toll wenn man immer mehr und mehr Zusammenhänge, auch nicht nur auf die Gitarre bezogen, versteht. Natürlich geht das auch per Gehör zum Großteil, aber das ist dann doch wieder zuviel Glückssache und zulange rumzuprobieren kann einem auch, auf gut Deutsch, auf die Nüsse gehen.
Oh man, ist schon wieder so lang geworden und bestimmt nicht gerade allzu leserlich. Bin verdammt müde, darum ist (vorerst) hier Schluss!
Mit freundlichen Grüßen, NoName