Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

hey,
vielen Dank an alle hier im Thread ;)

ja,... ich bin hier auch oft sehr gerührt und mir fehlen die Worte. Das sind genau die Momente, wo man sein Instrument nehmen sollte.

Musik braucht selten Worte... das ist das schöne daran ;)

Gruß
 
Nach den letzten Beiträgen habe ich unglaubliche Lust verspürt, meine Semi zu spielen. Dieser tolle Tread ist wieder im Lot. Was ist die Gitarre doch für ein geiles Instrument!

Gruß (an dieser Stelle besonders an Fidel & Foxy)

Jens
 
Nach den letzten Beiträgen habe ich unglaubliche Lust verspürt, meine Semi zu spielen. Dieser tolle Tread ist wieder im Lot. Was ist die Gitarre doch für ein geiles Instrument!

Gruß (an dieser Stelle besonders an Fidel & Foxy)

Jens

So gings mir auch, eigentlich sollte es ja so klingen....
Aber es ward nicht die ES335, sondern ne.......


:cool:

Ausgegoren ist das noch lange nicht, wollt halt mal wissen obs zu öde ist...
 
Wie das eben passiert ist weiss ich wirklich nicht.... aber ich finds irgendwie lustig :D:D

http://mdalu.md.ohost.de/MyMP3/MAD_The_New_Riff.WAV

...MAD auf Speed :D

Öde? Bis auf Ruhiges, Balladiges, ist das ziemlich oft auch "mein" Groove, hart schnell direkt. Sehr sehr geil, MAD.

Ich spiele zur Zeit keine Gitarre, wohl auch weil ich echt einen Arschvoll Mist an den Backen habe - aber auch der wird sich auflösen, so kurz vor der Fachchule, wo mich nur Prüfungen erwarten.

Hab gar keine Hornhaut mehr, spiel wirklich nur noch Scheiße zusammen, der Kopf ist wieder schneller als die Finger und ganz woanders und ich spiel mich noch nicht mal warm ...... bloß wieder in den Koffer nach 2, 3 Minuten.

Was mir aber mal wieder klar wird: wie wichtig dieses Ventil für mich und mein Wohlbefinden ist. Ich habe gar kein anderes mehr, das hat sich vorher in Verhaltensweisen kanalisiert. Ich hab (fast) nix ausgelassen und das, was auch immer, exsessiv betrieben. Manchmal gesund (oder gesellshaftskonform), meist aber in Autoaggressionen.

Und deshalb versuche ich ab heute, diesen toten Punkt zu überwinden, um das eine von anderen wieder zu trennen und um es dann (gewissermaßen bearbeitet) wieder zusammenfliessen und rauszulassen. Kann noch jemand folgen? ;)

Ich schaffe mir so die Luft, die ich zum atmen brauche - auch um überhaupt klarzukommen in (nicht NUR) schwierigen Zeiten.

Janez, ich geb Dir wirklich Recht, das die Gitarre ein geniales Instrument ist. Denselben Effekt haben wohl alle Instrumente und ich gehe soweit (ohne es konket zu wissen, aber zu vermuten!) jeder, der sich konsequent musischer Werkzeuge bedient, wird seinen Ausdruck und sein Ventil darin finden.

Liebe Grüße,

Axel :)
 
Öde? Bis auf Ruhiges, Balladiges, ist das ziemlich oft auch "mein" Groove, hart schnell direkt. Sehr sehr geil, MAD.

Freut mich wenns gefällt. Für das was aus dem "Hanuta-teil" (Zoom PS02) rauskommt, passt eigentlich so....

PS02-sm.jpg

übrigends mit die beste Investition in Bezug auf Gitarre, das Kerlchen hat mich echt vorangebracht, ist zwar veraltet, aber wurscht...


Ich spiele zur Zeit keine Gitarre, wohl auch weil ich echt einen Arschvoll Mist an den Backen habe - aber auch der wird sich auflösen, so kurz vor der Fachchule, wo mich nur Prüfungen erwarten.

Naja hab ich in der letzten Zeit ja auch nicht wirklich, heute halt mal wieder.
Manche Dinge gehen zeitweise eben vor ;)

Hab gar keine Hornhaut mehr, spiel wirklich nur noch Scheiße zusammen, der Kopf ist wieder schneller als die Finger und ganz woanders und ich spiel mich noch nicht mal warm ...... bloß wieder in den Koffer nach 2, 3 Minuten.

Geht mir grad auch so, hab mir heute morgen auf der Akustik irgendwie weh getan, seitdem kann ich kaum noch greifen, brauch nur den Zeigefinger auf Griffbrett setzen, tut mir vor am Fingeransatz im Knöchel zwischen beiden Fingern so richtig fies was weh.
Ich muss erst mal aussetzen, hatte ich schonmal.... scheisse ich werd wohl alt, wenn das mal nicht öfters kommt....
Tut ja im Gebälk schon genug weh......

Was mir aber mal wieder klar wird: wie wichtig dieses Ventil für mich und mein Wohlbefinden ist. Ich habe gar kein anderes mehr, das hat sich vorher in Verhaltensweisen kanalisiert. Ich hab (fast) nix ausgelassen und das, was auch immer, exsessiv betrieben. Manchmal gesund (oder gesellshaftskonform), meist aber in Autoaggressionen.

Ventil ist wichtig, meine Schluckerei ist natürlich kein Ventil :(
Aber da werd ich auch was machen....


Und deshalb versuche ich ab heute, diesen toten Punkt zu überwinden, um das eine von anderen wieder zu trennen und um es dann (gewissermaßen bearbeitet) wieder zusammenfliessen und rauszulassen. Kann noch jemand folgen? ;)

...ich folge Dir :rolleyes:
Tja die bösen deadspots :D

Ich schaffe mir so die Luft, die ich zum atmen brauche - auch um überhaupt klarzukommen in (nicht NUR) schwierigen Zeiten.

Genau ohne Luft ist beinahe wie ertrinken, aber man kann sich mit Luft zum Glück nicht betrinken....
...kann mir auch jemand folgen :cool:

Janez, ich geb Dir wirklich Recht, das die Gitarre ein geniales Instrument ist. Denselben Effekt haben wohl alle Instrumente und ich gehe soweit (ohne es konket zu wissen, aber zu vermuten!) jeder, der sich konsequent musischer Werkzeuge bedient, wird seinen Ausdruck und sein Ventil darin finden.

Liebe Grüße,

Axel :)

...aber das reicht allein evtl. nicht aus, wenns sonst nicht stimmt, kann man vll. etwas damit kompensieren, aber auf Dauer gehts wohl schief....

Schieflage ist halt mies, einigermaßen eben solls schon sein ;)

Alles Senkrecht!!!!???

Erinnert mich an den Witz: Zwei Typen machen Kreuzworträtsel.... Weibliches Geschlechtsorgan? Äääh... waagrecht oder senkrecht.... Antwort: waagrecht.... Tja, muss dann wohl der Mund sein!


e UNA BELLA SERATA

vom Halbitaliener :cool:
 
Denselben Effekt haben wohl alle Instrumente und ich gehe soweit (ohne es konket zu wissen, aber zu vermuten!) jeder, der sich konsequent musischer Werkzeuge bedient, wird seinen Ausdruck und sein Ventil darin finden.

Liebe Grüße,

Axel :)

Doch doch, es gilt mittlerweile als Erwiesen, dass Kinder mit musikalischer Früherziehung wesentlich weniger aggressiv gegenüber ihren Mitmenschen sind als ohne. Würde man in den Schulen bereits ab dem Grundschuljahr bis zur Oberstufe konsequent auch 1 x die Woche Musik von mir aus auch mit gebrauchten Instrumenten geben, gäbs nicht so viel Gewalt.
Vorrausgesetzt, man lässt den Kindern die freie Instrumentenwahl. Unterschwellig kommt dann das Bedürfnis zusammen musizieren zu wollen auf, und das fördert wiederum die Disziplin.

Gruß
Kalif
 
Doch doch, es gilt mittlerweile als Erwiesen, dass Kinder mit musikalischer Früherziehung wesentlich weniger aggressiv gegenüber ihren Mitmenschen sind als ohne. Würde man in den Schulen bereits ab dem Grundschuljahr bis zur Oberstufe konsequent auch 1 x die Woche Musik von mir aus auch mit gebrauchten Instrumenten geben, gäbs nicht so viel Gewalt.
Vorrausgesetzt, man lässt den Kindern die freie Instrumentenwahl. Unterschwellig kommt dann das Bedürfnis zusammen musizieren zu wollen auf, und das fördert wiederum die Disziplin.

Gruß
Kalif

das erklärt dann auch, warum die schweizer Armee schon so ewig keinen Krieg mehr geführt hat, wie man so hört ist da jeder Rekrut in einer Band oder Kapelle :D
 
das erklärt dann auch, warum die schweizer Armee schon so ewig keinen Krieg mehr geführt hat, wie man so hört ist da jeder Rekrut in einer Band oder Kapelle :D



Vielleicht ist da was drann; aber ich meine die gesamte Kunst, nicht nur die musikalische!

Buenos noche, Börner!
 
Nabend..

Ich spiel nun seit ich 16 bin. Am 14.02.08 hab ich die Gitarre geordert und am 15.02.08 war sie schon da (Musicstore sei dank) und gleich nach ~ 2 Stunden ausprobieren was man mit dem Ding anstellen kann hab ich erstmal fett die e-Saite (Ich kann mich noch genau erinnern wie blöd ich mir dabei vorkam als das passiert ist :D)

Nunja, wer rechnen kann sieht, es sind grade mal 6,5 Monate vergangen. Was kann ich nun? Akkordbegleitungen, Finger- und Plekpicking, ein wenig Sweeping und teilweise auch ganz gut Barrés. Das soll jetzt nicht rüberkommen als würde ich hier angeben wollen, da gibt es auch nicht viel. Allerdings hat mir das Gitarrenspiel eine unerwartete Möglichkeit gebracht. Anfangs sollte ich in einer Band nur als Keyboarder (11. Jahr Klavierunterricht hat gerade begonnen) dabei sein, jetzt bin ich Keyboarder und Rhythmusgitarrist und das spielen auf der Gitarre in einer Band, auch wenn wir noch nicht sehr viel getan haben, ist einfach unbeschreiblich wundervoll. Am Keyboard allein hätte ich das so in dieser Form nie erlebt.

Aber auch ich habe mir so Sachen durch den Kopf gehen lassen. Undzwar bei jedem kleinen Erfolg. Ich dachte stets daran, wie wäre es jetzt wohl, wenn ich schon 2 oder 3 Jahre zuvor damit begonnen hätte. Ich weiß es nicht. Aber es ist mir auch egal, das muss ich hier mal sagen. Ich bin glücklich mit meiner jetzigen Situation und ich denke es ist gut wie es ist. Tatsächlich wäre ein Lehrer der mir ab und zu die Ohren lang zieht nicht verkehrt, aber ich komme soweit gut zurecht, bin auch eher der learning-by-doing Mensch der sich lieber die Finger an Santanas Europa verdrehen will als die Petrucci-Übung nutzt. :)

Jeder hat so seine Macken.
Aber wir alle lieben Musik.
Und es ist wurscht für wie lang wir das schon tun.

Gruß Addi =)
 
Doch doch, es gilt mittlerweile als Erwiesen, dass Kinder mit musikalischer Früherziehung wesentlich weniger aggressiv gegenüber ihren Mitmenschen sind als ohne. Würde man in den Schulen bereits ab dem Grundschuljahr bis zur Oberstufe konsequent auch 1 x die Woche Musik von mir aus auch mit gebrauchten Instrumenten geben, gäbs nicht so viel Gewalt.
Vorrausgesetzt, man lässt den Kindern die freie Instrumentenwahl. Unterschwellig kommt dann das Bedürfnis zusammen musizieren zu wollen auf, und das fördert wiederum die Disziplin.

Gruß
Kalif

Ähm.. also um ehrlich zu sein, machen mich die schlechtgepflegten, alten Instrumente in meiner Schule eher aggressiv, als dass sie mich motivieren mich diszipliniert zu verhalten. ;):D
 
bin auch eher der learning-by-doing Mensch der sich lieber die Finger an Santanas Europa verdrehen will als die Petrucci-Übung nutzt. :)

... und schon allein deswegen haste von mir ganz spontan sämtliche Sympathie-Punkte.

Ich spielte damals 1986 "Samba Pa Ti" (ist ja vergleichbar mit "Europa") und den Herrn Petrucci kenn ich noch nicht mal, ... seine Übungen auch nur vom Lesen hier im Forum.

Du bist mir echt sympathisch ;)
 
Vielleicht ist da was drann; aber ich meine die gesamte Kunst, nicht nur die musikalische!

Da haste vollkommen Recht Axel!!
Es kommt darauf an sich in irgendeiner Art und Weise auszudrücken, mitzuteilen. Nicht nur anderen gegenüber, auch sich selbst.
Künste in jeglicher Form können ein Sprachrohr zu seinem eigenen Innersten sein!
Ich komuniziere mit mir selbst und werde mir so meiner Wünsche bewusst. Nicht die Materiellen, sondern die die es mir erlauben glücklicher und zufriedener zu leben und mich seit nunmehr fast zwei Jahren vom Alk fernhalten.

In welcher Form das geschiet ist denke ich jedem allein überlassen.
Sei es nun die Musik(ob Gitarre, Drums Keyboards Gesang etc.), die Malerei, dass Tanzen, das Schauspiel oder was sonst noch so.
Der Tanz wird in vielen Religionen z.B. auch als befreiendes Ritual zelebriert.(nur so als Beispiel).
Ich habe wärend der Therapie mal das Malen ausprobiert. Hat irgendwie auch eine sehr entspannende Wirkung und macht ebenfalls Spaß.

Letztendlich ist es bei mir aber das Gitarrenspielen geworden. Auch wenn ich noch wirklich ne ganze Menge lernen muss, spiegelt sich im Spiel immer mein Inneres.

Aber auch mich mit euch auszutauschen gibt mir sehr, sehr viel!!!!!!!!
Nur schade,dass ich das nicht schon eher erkannt habe.

Ihr deid echt der Hammer hier!!


Jeder hat so seine Macken.
Aber wir alle lieben Musik.
Und es ist wurscht für wie lang wir das schon tun.
Schön gesagt Adddi!!!

Liebe Grüße
Andy
 
vorneweg: Das ist einer der besten Threads, die ich jemals gelesen habe (und ich bin schon seit der Frühzeit des FIDO Net in den 80iger Jahren "dabei").
Besonders angenehm (man möge mir diese Spiessigkeit nachsehen) ist der ordentliche Gebrauch der Sprache, mir geht die "coole Jugend" mit ihren Rechtschreibfehlern, durchgehender Kleinschreibung und ihrem "SMS Gestammel" mehr auf die Nerven, als eigentlich gut wäre :( Offenbar doch eine Frage des Alters....

Wie auch immer, mich würde etwas interessieren:

Ich selbst habe Anfang letzten Jahres (da war ich 38 Jahre alt) mit Bass und Gitarre angefangen. Eigentlich wollte ich nur Bass, aber ich dachte mir, das nichts dagegen spricht, zwei Instrumente zu erlernen. Das war falsch gedacht, aber ich komme voran.
Ich wollte das über 25 Jahre lang tun, aber aus den verschiedensten Gründen und wegen der "Umleitungen", die das Leben für einen bereit hält, ergab sich nicht die Gelegenheit (oder ich war zu träge, so sicher ist rückblickend nicht, was der eigentliche Grund war). Nach nunmehr gut anderthalb Jahren des Übens ist klar, dass ich etwas sehr wesentliches im Leben verpasst hatte.
Ich will meine Gedanken zu dem Thema jetzt aber gar nicht vertiefen (falls es jemand interessiert -> Bescheid. Dann schreibe ich noch mehr dazu).

Die Frage lautet nun also (in erster Linie an die "Spätstarter", die erst Mitte 30 oder später angefangen haben):

Kann es sein, dass es sich beim erlernen von Gitarre oder Bass um den Versuch handelt, etwas verloren geglaubtes (namentlich die Jugend) zurückholen zu wollen? Noch mal etwas zu tun, was man normalerweise als Teenager tut? Wollen wir einfach nicht wahr haben, dass das Alter nicht mehr nur eine Zahl ist, wenn sie sich der 40 nähert, sondern tatsächlich alle Weichen gestellt sind, alles entschieden ist und es "nur noch" um die Verwaltung des Erreichten geht? Man also quasi weiss, dass im Leben vermutlich nichts grossartiges, neues mehr passieren wird?

Ich für meinen Teil ertappe mich oft dabei, dass ich vergangenen Tagen nachhänge, manchmal fast nachtrauere. Das unbeschwerte Leben als Teenager, Schüler, auch noch als Student. Der Zeit, in der alles möglich schien und der Horizont die einzig sichtbare Grenze war? Den Freunden, mit denen man alles mögliche und unmögliche anstellen konnte, praktisch ohne jemals über die möglichen Konsequenzen nachdenken zu müssen?

Mich würde sehr interessieren, was Ihr dazu denkt. Ich stelle nämlich bei Leuten, die spät mit einem Instrument angefangen haben (ich kenne inzwischen einige) eine gewisse Neigung zu solchen Gedanken fest. Ich meine das dabei keineswegs negativ, eher das Gegenteil. Mir sind Leute, die von sich behaupten, dass sie mit 40 Jahren "alles erreicht" hätten und "völlig zufrieden" seien, eher suspekt. Ich würde das selbst einem 80-jährigen nicht ohne weiteres glauben.....

Gruss

PS: Nur um das erwähnt zu haben - nein, ich leide absolut nicht an irgendwelchen Depressionen oder ähnlichem. Ich denke nur viel nach, manchmal zu viel :redface:
 
Die Frage lautet nun also (in erster Linie an die "Spätstarter", die erst Mitte 30 oder später angefangen haben):

Kann es sein, dass es sich beim erlernen von Gitarre oder Bass um den Versuch handelt, etwas verloren geglaubtes (namentlich die Jugend) zurückholen zu wollen? Noch mal etwas zu tun, was man normalerweise als Teenager tut? Wollen wir einfach nicht wahr haben, dass das Alter nicht mehr nur eine Zahl ist, wenn sie sich der 40 nähert, sondern tatsächlich alle Weichen gestellt sind, alles entschieden ist und es "nur noch" um die Verwaltung des Erreichten geht? Man also quasi weiss, dass im Leben vermutlich nichts grossartiges, neues mehr passieren wird?

Hallo SaitenSpanner!
Ich kann da jetzt nur für mich sprechen und denke, dass da mit Sicherheit etwas dran ist.
Allerdings hat für mich Ende 2006 ein neues Leben begonnen und bin somit sowas ähnliches wie ein Teenie.:confused:
Ist jetzt vielleicht doof ausgedrückt, aber ich weiss nicht wie ich es sonst beschreiben soll.
Klar es war immer ein Jugendtraum von mir Gitarre spielen zu können, aber in meiner Jugend sind auch die Weichen für den späteren, nicht so erfüllenden Teil meines Lebens gestellt worden.
Und hin und wieder denke ich auch wie es hätte sein können, hätte ich schon damals mit dem Gitarre spielen begonnen, aber die Vergangenheit ist Vergangenheit und ich lebe jetzt und habe mich auch jetzt für die Gitarre entschieden.
Ist aber mit Sicherheit ein Gedanke von dir der einen anderen interessanten Aspekt hier reein bringt.

Mir sind Leute, die von sich behaupten, dass sie mit 40 Jahren "alles erreicht" hätten und "völlig zufrieden" seien, eher suspekt. Ich würde das selbst einem 80-jährigen nicht ohne weiteres glauben.....
Kann ich voll und ganz unterschreiben.

Gruß Andy
 
@Adddi

Ähm.. also um ehrlich zu sein, machen mich die schlechtgepflegten, alten Instrumente in meiner Schule eher aggressiv, als dass sie mich motivieren mich diszipliniert zu verhalten.

das kann ich auch nicht haben. Erst gestern habe ich meiner Eclipse wieder 'ne Schönheitskur verpaßt. Ich kann nur jedem empfehlen nicht nur regelmäßig Saiten zu wechseln, sondern auch bei jedem Wechsel das Griffbrett zu reinigen und zu ölen (wenn's nicht gerade lackiertes Ahorn ist).
Dazu noch bei jedem dritten Wechsel die Bünde polieren. Das wirkt Wunder, was aber vielen anscheinend nicht bewußt ist.

Ich hab heute ca: 3-4 Stunden spielen können, und so 'ne Frischkur merkt man beim Spielen wirklich enorm.

Nach nunmehr gut anderthalb Jahren des Übens ist klar, dass ich etwas sehr wesentliches im Leben verpasst hatte.
Ich will meine Gedanken zu dem Thema jetzt aber gar nicht vertiefen (falls es jemand interessiert -> Bescheid. Dann schreibe ich noch mehr dazu).


Tja, dass ist genau das was ich am anfang des Threads ja immer wieder von mir gegeben habe. Ich denke, dass ich wirklich was verpaßt habe. Leider wird man nie erfahren, wie es andersrum gelaufen wäre. Und ja! Mich interessierts.

Kann es sein, dass es sich beim erlernen von Gitarre oder Bass um den Versuch handelt, etwas verloren geglaubtes (namentlich die Jugend) zurückholen zu wollen? Noch mal etwas zu tun, was man normalerweise als Teenager tut? Wollen wir einfach nicht wahr haben, dass das Alter nicht mehr nur eine Zahl ist, wenn sie sich der 40 nähert, sondern tatsächlich alle Weichen gestellt sind, alles entschieden ist und es "nur noch" um die Verwaltung des Erreichten geht? Man also quasi weiss, dass im Leben vermutlich nichts grossartiges, neues mehr passieren wird?

Ich für meinen Teil ertappe mich oft dabei, dass ich vergangenen Tagen nachhänge, manchmal fast nachtrauere. Das unbeschwerte Leben als Teenager, Schüler, auch noch als Student. Der Zeit, in der alles möglich schien und der Horizont die einzig sichtbare Grenze war? Den Freunden, mit denen man alles mögliche und unmögliche anstellen konnte, praktisch ohne jemals über die möglichen Konsequenzen nachdenken zu müssen?

Mich würde sehr interessieren, was Ihr dazu denkt. Ich stelle nämlich bei Leuten, die spät mit einem Instrument angefangen haben (ich kenne inzwischen einige) eine gewisse Neigung zu solchen Gedanken fest. Ich meine das dabei keineswegs negativ, eher das Gegenteil. Mir sind Leute, die von sich behaupten, dass sie mit 40 Jahren "alles erreicht" hätten und "völlig zufrieden" seien, eher suspekt. Ich würde das selbst einem 80-jährigen nicht ohne weiteres glauben....

Sagen wir es mal so. Fakt ist, dass ich es "heute" bereue nicht früher mit Gitarre spielen angefangen zu haben. Andererseits bin ich aber sicher, dass dies in meinem Fall nicht mit dem älter werden an sich zu tun hat. Ich fühle mich mit meinen 42 Jahren immer noch wie 25. Und meine Tochter ist heilfroh, dass ich nicht so ein Spießerpapa wie viele andere aus ihrem Freundeskreis bin. Trotzdem kann ich dir in einer Sache zustimmen. Diese unbekümmerte Jugend geht mir auch immer wieder durch den Kopf (obwohl es auch da ein paar sehr schwierige Zeiten gab). Und alles erreicht hab ich im Leben ganz sicher nicht. Ich hab 'nen Job, Frau und Kind, und ich bin kerngesund. Eigentlich alles um sich nicht in Depressionen zu verlieren.

Sicher denkt man schon drüber nach "was wäre wenn" man eine andere Schule besucht hätte, in eine andere Stadt gezogen wäre, oder ausgewandert wäre, wie es Freunde von mir getan haben usw. Das sind aber Gedanken mit denen ich mich nicht lange beschäftige. Da haben mich die Gedanken bezüglich des Gitarre spielens sehr viel mehr beschäftigt.
 
Tja warum habe ich erst mit 45 angefangen Gitarre zu spielen.
1. Es war mir alles überdrüssig.
Ich hatte die Computerei von Anfang an (Z80 Sinclair Assembler) bis zum Exess (ca. 15J) betrieben.

2. Ich habe Bücher gelesen.
Von vorne bis hinten querbeet durch die Literatur (ca. 5J) bis zum Exess.

3. Ich habe Autos repariert und getunt.
Mind . 15 Chäsen wieder auf die Beine gestellt (ca. 4J) bis tief in die Nacht und den Morgengrauen.

Irgendwo dazwischen Freundin, Heirat 2 liebreizende Kinder.

4. Ich habe anderer Leute ihre Häuser innen und aussen mit kreativer Wandfarben verschönert.
War dabei oft und lange in Deutschland auf Tour, gearbeitet bis zum Exess oft immer bis kurz vor Mitternacht.

5. ARBEITSLOS
ok, nebenbei Kurierfahrer gespielt und für so manche Sped. ausgeholfen.

6. Arbeitsamtumschulung juhu, zum Traumberuf damals,
Netzwerk und Systemadministrator und dafür kein Hobby mehr.

7. Speicher aufgeräumt.
Hui 30J alte Framus Jazzgitarre Hohlkörper Stahlsaiten Dunkelblau Metallic gesprenkelt wiedergefunden. Diese Story steht im andern Tread.

8. Sehnsucht
Englischer Garten, Freiheit, Isarauen, Spanien, Flamenco, Guitarreros.

9. Ich kann noch was
Musikschule Unterricht allerdings von der Pike auf, (Noten usw.) mit einer gebrauchten 500€ Gitarre von Joan Cahsimira, Zederndecke.

10. Ich pack das nie
Obwohl der Enthusiasmus grenzenlos war.

11. Tiefes Loch.
Nach 5 Jahren Unterricht kein Weiterkommen mehr spürbar. Trotzdem habe ich mich noch nicht abgemeldet, aber recht schludern lassen.


12. Was soll ich blos tun?
Ahh prima, World of Warcraft na claro. Sofort gekauft einen Char Namens Prinzipal Zwergenpriester
auf dem Server Blackrock hochgelevelt bis in die ephischen Spähren von Feieraben bis 4 Uhr früh durchgespielt, fast den Beruf versemmelt (Gitarre? was ist das) Lehrer immer wiedervertröstet usw.

13. Hab mich wieder gefangen.
Den WOW Char meinem Sohn übergeben, der konnte damit vernünftiger umgehen.

14. Gitarre weitergemacht.
Neuer Lehrer selbe Schule Volksmusik (Umtata :) ) Blues, Jazz, und wieder die Klassik.

15. Ich bleib bei der Klassik mit leichtem Einschlag zur Unterhaltungsmusik (Südamerika) Dilermando Reis etc.

16. Die Gitarre gibt mir die wahre Erfüllung.
Liebe, Traum, Trauer, Schmerz, Fröhlichkeit, Heiterkeit, Sehnsucht.
Es ist der Klang des klass. Holzkasten diese Wärme und Sanftheit (Männer sind romatischer veranlagt als Frauen)

17. Das Forum hier.
Gleichgesinnte, Inspiration, Gedankenaustausch, Meinungen. Endlich raus aus meinem stillen Kämmerlein.

18. Ich geb sie nicht mehr her.

19. Was noch kommt?
Klar endlich in Rente gehen (noch mehr Zeit zum klimpern) bis dahin muss ich Marienplatz reif werden.
Nur für nen paar Kippen, Bier und was ordendliches im Augustiner Bräu zum Essen. So quasi als Zubrot zur Rente.

20. Das war´s wohl
Und ich glaube nichts verpasst zu haben.
Ein Wunsch noch, meine Kiste für die Ewigkeit aus Zedernholz mit 6 Saiten.

Gruß
Kalif
 
....
Sicher denkt man schon drüber nach "was wäre wenn" man eine andere Schule besucht hätte, in eine andere Stadt gezogen wäre, oder ausgewandert wäre, wie es Freunde von mir getan haben usw......

Hi Funky!
Ich sag jetzt einfach mal, wer sagt, dass er noch nie so Gedanken gehabt hätte, dem glaube ich das nicht!!

.........20. Das war´s wohl
ein Wunsch noch, meine Kiste für die Ewigkeit aus Zedernholz mit 6 Saiten.

Guter Spruch! Aber meiner wäre aus Mahagony. Und ein Steinchen in Form eines Amps.:D
Sorry fürs oT, aber da konnte ich nicht widerstehen.
So und nun weiter.

Andy
 
Ich sag jetzt einfach mal, wer sagt, dass er noch nie so Gedanken gehabt hätte, dem glaube ich das nicht!!

jedoch, meistens passiert das unter falschen Annahmen. Die meisten Retrospektiven zeichnen sich dadurch aus, dass man sich selbst um einen Zeitraum X "rückversetzt". Das heutige "Ich" in die damalige Realität.
Das funktioniert natürlich nicht. In ganz wesentlichen Punkten haben wir uns alle in den letzten 20 oder 30 Jahren verändert.
Leider geht dieser Prozess langsam, weswegen viele von sich behaupten, sie seien noch "genau so wie früher". Irrtum! Grosser Irrtum!
Mir sagt und sagte man oft, ich solle "mal erwachsen werden". Tut mir leid, keinerlei Interesse. Trotzdem bin ich von dem, der ich mit 15 war, unendlich weit entfernt.

Ich will gar nicht nochmal 15 oder 18 sein. Ich würde mir höchstens meine Wirbelsäule und die Knie von damals wünschen. Die Haare auf dem Kopf wären eventuell auch noch nett, wobei meine heutige Frisur (Modell "rasierte Rübe") ausgesprochen praktisch ist :D

Ich bin nicht sicher, ob ich viel früher mit einem Instrument hätte anfangen können bzw. ob ich "dabei" geblieben wäre. Als Teenie hat man so viele Flausen im Kopf, dass die geradezu meditative Hingabe an Musik machen oder Musik hören, die mir heute zu eigen ist, gar nicht möglich gewesen wäre. Ich bin seeeeehr viel ruhiger geworden und das ist gut so...

Gruss.
 
Hey Kalif!

".... das wars" Jepp, von der Aufzählung! ;) Gute Einstellung, zu sagen, dass Du nix verpasst hast, oder alles :eek: Klar macht man sich irgendwann um die +/- 40 Jahre Lebensalter reflektierende Gedanken, nur: es ist Dein Leben und da es müßig ist darüber nachzudenken, was gewesen wäre wenn ......... fängt man bald an zu wertschätzen, was ist! Was wäre wenn: ich z. B. in Afrika des letzten Jahrhunderts geboren worden wäre? Fragt sich niemand, oder?

Das war`s!!:) Du hast einen Wahnsinspool aus dem Du schöpfen kannst. Mal losgelöst von Deiner Aufzählung (mal ganz witzig so - darin steckt ein ganzes Buch von Gedanken!):

Jetzt geht das erst richtig los, mein Lieber!!!!;):great:

Grüße, Axel

Und ich verweise gern auf Post #418!!
 

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