Cotton Fever
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Der Musiker, der mit dem Notenblatt die Musik über das Auge wahr nimmt und dann auf das Instrument überträgt, festigt im laufe der Jahre dieses Muster in seiner Spielpraxis, so dass es ihm unmöglich wird ohne Notenblatt zu spielen. Es fand im Verlauf der Jahre beim Musiker eine entsprechende Konditionierung statt.
Und der Musiker, der sich beim improvisieren leichter tut, bei dem verläuft der Zugang der Wahrnehmung über das Ohr. Auch er konditioniert sich im Verlauf seiner Spielpraxis entsprechend, was soweit verfestigt werden kann, dass der Musiker mit dem Notenblatt nichts mehr anfangen kann. Er ist so auf sein Gehör fixiert, dass er bei einem Notenblatt sein Spiel aufgeben muss. Er muss passen.
Ehrlich gesagt finde ich diese Theorie etwas unlogisch, da die Herangehensweise beim Improvisieren eine vollkommen andere ist als die beim Spielen vom Blatt.
Notenlesen zu beherrschen heißt (im Normalfall) ja nicht, dass man sich nur auf diese Fähigkeit beschränkt, sondern es stellt lediglich eine Erweiterung der musikalischen Möglichkeiten dar.
Weiters sollte es gerade für Musiker mit einem bereits geschultem Gehör ein Leichtes sein, auch das Notenlesen zu erlernen, da diese bereits wissen, wie die unterschiedlichen Töne klingen beziehungsweise wo sie auf dem Griffbrett zu finden sind und diese daher nur noch mit dem entsprechendem Notensymbol in Verbindung bringen müssen.