Pabu
Registrierter Benutzer
Hallo Leute,
ich habe jetzt fast den ganzen Thread gelesen, die letzten beiden Seiten hebe ich mir aber für Morgen auf, weil es mich jetzt tierisch in den Fingern juckt auch mal etwas zum Thema beizutragen.
Ich bin 22 Jahre alt. Ich komme aus einer, ich würde sagen, relativ normalen Familie. Meine Eltern und Großeltern bezeichne ich als Durchschnittspöbel, sie sind halt auf die Welt gekommen, sind zur Schule gegangen und werden bis zur Rente arbeiten gehen, okay meine Großeltern sind natürlich schon in Rente. Sie glauben alles was ihnen in Medien berichtet wird, haben Vorurteile und versuchen nicht über den Tellerrand zu schauen.
Ich weiß nicht ob das bei mir ein Einzelfall ist oder ob es vielen aus meiner Generation so geht. Man möchte sich einfach nicht mehr damit abfinden so ein Leben zu leben. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich eigentlich nicht beschweren kann, wenn es denn nach den Idealen unserer Gesellschaft geht. Ich hatte eine ausgeglichene Kindheit, habe meine Schulzeit überstanden und konnte jedes Hobby ausführen das ich wollte solange ich es selbst bezahlt habe (ja 4 Jahre Zeitungaustragen für eine MX-Bike).
Ich habe mit 16 meine Freundin kennengelernt, mit ihr bin ich "groß" geworden. Bis zum heutigen Tag muss ich sagen, dass es die Zeit ist die mich am meisten geprägt hat. Ich bin mit Scheuklappen durch die Welt gelaufen, habe nicht wahrgenommen was alles falsch läuft. Doch mit ihr habe ich soviel gelernt, soviel das es mir irgendwann zu viel wurde.
Ich habe erkannt, dass ich in einem Gefängnis sitze, ich einen Weg gehe den ich mir so nicht ausgesucht habe. Schlimmer wurde es dann, als ich nach dem Abi eine Ausbildung anfing, vorallem eine die ich nicht machen wollte, mich aber von meinem Eltern überzeugen ließ, dass es "besser als nichts" sei. Hier auf Arbeit verbringe ich die meiste Zeit damit die Wolken zu betrachten und mir meinen Kopf über das Universum zu zerbrechen. Tja, nach wenigen Monaten war ich am Ende und habe einen Ausweg auf der grünen Seite der Macht gesucht.
(Um mich im mich schonmal im Vorhinein zu rechtfertigen: ich bin sehr "un"-materialistisch, ich brauche keine 2€ im Monat. Allerdings denke ich auch nicht, dass ich asozial bin, ich gönne Leuten ihren Erfolg, das was sie besitzen, ich verstehe nur nicht warum jeder der andere Ziele im Leben verfolgt nicht akzeptier wird)
Allerdings gab es ein Schlüsselerlebnis in den letzten Jahren. Vor ca. 2 Jahren war ich mal wieder auf Youtube unterwegs und schaute mir ein paar Videos meiner lieblings Bands an, unteranderem den Red Hot Chili Peppers. Ich stieß auf "Californication live at Slane Castle", nachdem ich das gesehen und gehört hatte, musste ich mir auch alle anderen Lieder von diesem Konzert anschauen und 2 Tage später habe ich mir die DvD gekauft, 3 Tage später eine Yamaha Pacifica.
Ab diesem Tag spielte ich jeden Tag mehrere Stunden, ich habe erkannt, dass mir die Gitarre unglaublich viel Kraft gibt. Ich habe neue Lebensenergie getankt und kann jeden Tag davon zehren.
Diesen Sommer war ich 3 Wochen in Europa Unterwegs. E-Gitarre am Sacre Couer in Paris, Ukule auf dem Weg nach Tour, A-Gitarre in Barcelona und Bordeaux und schließlich alles mit meiner eigenen Gitarre beim Woodstock in Polen ausklingen lassen. Ich habe soviel erlebt nur weil ich dieses Instrument spiele, habe soviele Leute kennengelernt. Das ist der Wahnsinn!
Für mich ist die Musik zu mehr als nur einer Stütze geworden. Ich würde sogar behaupten, dass ich nicht mehr brauche als meine Freundin und meine A-Gitarre um glücklich zu sein. Es ist für mich sogar sehr verwunderlich überhaupt von "glücklich sein" zu sprechen, aber die Gitarre hat es geschafft.
Ich habe nun auch das erste mal in meinem Leben etwas entdeckt für das ich mich wirklich begeistern kann. Aus diesem Grund nehme ich das Spielen auch sehr ernst, weil ich hoffe, dass ich irgendwann damit mein Geld verdienen kann. (Keine Angst bei all dem Ernst kommt der Spaß nicht zu kurz weg, selbst wenn ich keine Lust habe zu spielen muss ich die Gitarre nur 5 Minuten in die Hand nehmen und die nächsten 2 Stunden sind verplant)
Nunja, ich weiß jetzt, dass mich Alternativen und Komprisse letztendlich auffressen, vorallem wenn es darum geht wo ich die meiste Zeit meines Lebens verbringe (Arbeit). Und weil ich zu feige bin ganz auszusteigen, hoffe ich auf die Musik!
So ich hoffe, dass es nicht allzu schlimm war dieses Gedankenfasching zu lesen und dass sich niemand angegriffen fühlt.
-MfG Pabu
ich habe jetzt fast den ganzen Thread gelesen, die letzten beiden Seiten hebe ich mir aber für Morgen auf, weil es mich jetzt tierisch in den Fingern juckt auch mal etwas zum Thema beizutragen.
Ich bin 22 Jahre alt. Ich komme aus einer, ich würde sagen, relativ normalen Familie. Meine Eltern und Großeltern bezeichne ich als Durchschnittspöbel, sie sind halt auf die Welt gekommen, sind zur Schule gegangen und werden bis zur Rente arbeiten gehen, okay meine Großeltern sind natürlich schon in Rente. Sie glauben alles was ihnen in Medien berichtet wird, haben Vorurteile und versuchen nicht über den Tellerrand zu schauen.
Ich weiß nicht ob das bei mir ein Einzelfall ist oder ob es vielen aus meiner Generation so geht. Man möchte sich einfach nicht mehr damit abfinden so ein Leben zu leben. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich eigentlich nicht beschweren kann, wenn es denn nach den Idealen unserer Gesellschaft geht. Ich hatte eine ausgeglichene Kindheit, habe meine Schulzeit überstanden und konnte jedes Hobby ausführen das ich wollte solange ich es selbst bezahlt habe (ja 4 Jahre Zeitungaustragen für eine MX-Bike).
Ich habe mit 16 meine Freundin kennengelernt, mit ihr bin ich "groß" geworden. Bis zum heutigen Tag muss ich sagen, dass es die Zeit ist die mich am meisten geprägt hat. Ich bin mit Scheuklappen durch die Welt gelaufen, habe nicht wahrgenommen was alles falsch läuft. Doch mit ihr habe ich soviel gelernt, soviel das es mir irgendwann zu viel wurde.
Ich habe erkannt, dass ich in einem Gefängnis sitze, ich einen Weg gehe den ich mir so nicht ausgesucht habe. Schlimmer wurde es dann, als ich nach dem Abi eine Ausbildung anfing, vorallem eine die ich nicht machen wollte, mich aber von meinem Eltern überzeugen ließ, dass es "besser als nichts" sei. Hier auf Arbeit verbringe ich die meiste Zeit damit die Wolken zu betrachten und mir meinen Kopf über das Universum zu zerbrechen. Tja, nach wenigen Monaten war ich am Ende und habe einen Ausweg auf der grünen Seite der Macht gesucht.
(Um mich im mich schonmal im Vorhinein zu rechtfertigen: ich bin sehr "un"-materialistisch, ich brauche keine 2€ im Monat. Allerdings denke ich auch nicht, dass ich asozial bin, ich gönne Leuten ihren Erfolg, das was sie besitzen, ich verstehe nur nicht warum jeder der andere Ziele im Leben verfolgt nicht akzeptier wird)
Allerdings gab es ein Schlüsselerlebnis in den letzten Jahren. Vor ca. 2 Jahren war ich mal wieder auf Youtube unterwegs und schaute mir ein paar Videos meiner lieblings Bands an, unteranderem den Red Hot Chili Peppers. Ich stieß auf "Californication live at Slane Castle", nachdem ich das gesehen und gehört hatte, musste ich mir auch alle anderen Lieder von diesem Konzert anschauen und 2 Tage später habe ich mir die DvD gekauft, 3 Tage später eine Yamaha Pacifica.
Ab diesem Tag spielte ich jeden Tag mehrere Stunden, ich habe erkannt, dass mir die Gitarre unglaublich viel Kraft gibt. Ich habe neue Lebensenergie getankt und kann jeden Tag davon zehren.
Diesen Sommer war ich 3 Wochen in Europa Unterwegs. E-Gitarre am Sacre Couer in Paris, Ukule auf dem Weg nach Tour, A-Gitarre in Barcelona und Bordeaux und schließlich alles mit meiner eigenen Gitarre beim Woodstock in Polen ausklingen lassen. Ich habe soviel erlebt nur weil ich dieses Instrument spiele, habe soviele Leute kennengelernt. Das ist der Wahnsinn!
Für mich ist die Musik zu mehr als nur einer Stütze geworden. Ich würde sogar behaupten, dass ich nicht mehr brauche als meine Freundin und meine A-Gitarre um glücklich zu sein. Es ist für mich sogar sehr verwunderlich überhaupt von "glücklich sein" zu sprechen, aber die Gitarre hat es geschafft.
Ich habe nun auch das erste mal in meinem Leben etwas entdeckt für das ich mich wirklich begeistern kann. Aus diesem Grund nehme ich das Spielen auch sehr ernst, weil ich hoffe, dass ich irgendwann damit mein Geld verdienen kann. (Keine Angst bei all dem Ernst kommt der Spaß nicht zu kurz weg, selbst wenn ich keine Lust habe zu spielen muss ich die Gitarre nur 5 Minuten in die Hand nehmen und die nächsten 2 Stunden sind verplant)
Nunja, ich weiß jetzt, dass mich Alternativen und Komprisse letztendlich auffressen, vorallem wenn es darum geht wo ich die meiste Zeit meines Lebens verbringe (Arbeit). Und weil ich zu feige bin ganz auszusteigen, hoffe ich auf die Musik!
So ich hoffe, dass es nicht allzu schlimm war dieses Gedankenfasching zu lesen und dass sich niemand angegriffen fühlt.
-MfG Pabu