Meine Gedankengänge seit ich angefangen habe Musik zu machen. Teil 1
Bei der Formulierung "Meine Gedankengänge seit ich angefangen habe Musik zu machen",
treffe ich bei mir persönlich schon auf die erste Ungereimtheit.
Ich unterstelle mir nämlich mal, das ich bereits angefangen habe Musik zu machen,
noch bevor ich überhaupt angefangen habe zu Denken.
OK, zumindestens, bevor ich angefangen habe darüber nachzudenken.
Ich habe es halt einfach gemacht, und die entstandenen Töne und Geräusche,
schlichtweg genossen, und als faszinierend empfunden.
Und wie man weiß, eine Sache die einen fasziniert, macht man gerne, macht man öfter
und man macht sie weiter.
Möglichkeit hatte ich zum Glück genug, da ich halt in einer Musikerfamilie aufgewachsen
bin, und dementsprechend,also auch immer irgendwas an Instrumentarium im Haus rumschwirrte.
(Oder drumherum. Komme ich später noch zu) .
Unsere eigentliche Familie selber, war zwar sehr klein,
dafür das verwandtschaftliche Umfeld, um so erheblich größer.
Darin befinden sich dann dementsrechend halt auch so einige Musiker.
Zum Teil sogar recht bekannte.
So habe ich zum Beispiel über einen sehr begnadeten Gitarristen
(einer meiner vielen Vorbilder übrigens),bei einem Besuch bei uns,
überhaupt erst erfahren, das er zu unserer Familie gehört.
Irgendwie liegt´s halt wohl im Blut. Falls man sowas überhaupt sagen kann.
Auf jeden Fall habe ich mich halt als Kind schon, vielleicht so im Alter von 4-5
Jahren, schon an allem ausgetobt, was das Haus an klangerzeugenden Objekten zu bieten hatte.
Ich war schon immer neugierig. Und das hat sich auch bis heute nicht bei mir geändert.
Alles mögliche ausprobieren; Ergründen warum was so ist; Damit experimentieren.
Das war schon immer mein Ding.
Also hab ich ausprobiert und experimentiert.
Und das macht man natürlich am liebsten mit den Sachen,
die einen sowieso schon interessieren und faszinieren.
Und bei mir war das halt auf jeden Fall ne gehörige Portion Musik.
Ich bin an die Angelegenheit halt spielerich ran gegangen.
Und das irgendwo im wahrsten Sinne des Wortes.
Es heisst ja auch schließlich: "Musik spielen", und nicht "Musik arbeiten".
Was jetzt aber nicht heißt, das Musik machen keine Arbeit ist.
Aber Hallo! Ganz im Gegenteil. Das ist sogar richtig Arbeit.
Aber das ist jetzt hier wieder ein ganz anderer Punkt.
Ich habe also drauf los gespielt.
Hab mich auf alles zubewegt, was irgendwie Saiten, Tasten, Klöppel, Sonstwas hatte,
um dem Ganzen irgendwelche Töne zu entlocken.
Und das zum Glück nicht zum Leidwesen meiner Eltern, da unser Haus genug Platz bot
für solche Aktivitäten, und Beide das eh auch nur unterstützten.
So wuchs ich halt auf, lernte verschiedenstes Instrumentarium kennen,
und mich für das Ein oder Andere, mehr, zu interessieren.
Es kristallisierten sich also Vorlieben raus.
Und wenn meine Eltern sahen, das bei einem Instrument wirklich Interesse,
Motivation und Wille hinter steckt, waren sie natürlich auch bereit,
mich im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen . Und sei es, wie später dann,
durch Hilfe eines dementsprechenden Musiklehrers.
Mein Vater, Professioneller Sänger (Traditionell und Klassisch),Privat, Mandoline und Mundharmonika.
Meine Mutter nur Hobbymässig Gesang, Mandoline und Mundharmonika, also, wie mein Vater.
Meine bereits erwähnte Verwandtschaft, die mich gelegentlich auch schon mal mit Instrumentarium versorgten.
Und die beiden Nachbarjungs, meine besten Freunde, die auch Musik gemacht haben,
Gitarre, Klavier und Posaune, und dessen Vater halt der ortsansässige Kirchenorganist war.
Musik-intensiver kann man eigentlich nicht aufwachsen.
Dachte ich mir zumindestens. Denn das Ganze war glatt noch steigerungsfähig.
Dies geschah dadurch, das in unser kleineres Haus, weiter hinten im Garten,
eine Familie aus Sizilien einzog, dessen Herr des Hauses, ein Meister seiner Klasse
auf dem Akkordeon war. Ab da, war´s dann eh geschehen.
Eine richtig nette Familie , mit einem Vater der sein Instrument beherrscht, wie kaum ein Zweiter.
Ich habe inzwischen in meinem Leben viele Meister gehört,
aber für den, las ich fast sogar jeden Franzosen stehen.(Incl. Lousiana-Kajun)
Sizilianisches Temperament ist halt schon recht schwer zu überbieten.
Dementsprechend war ich dann ab irgendwann, dann wohl mehr bei Ihm, als wie zu Hause.
Falls er nicht grad bei uns war.
So war es dann auch nicht mehr als Logisch, das darauf folgende Weihnachten,
ein für mich schon fast viel zu großes Akkordeon unterm Weihnachtsbaum lag.
Ich habe übrigens genau dieses Instrument, knapp 20 Jahre lang gespielt,
bis es wirklich durch war, und ich hatte richtig Freude damit.
So sammelten sich also Instrumente, und ihre Erfahrungen damit.
Im Tagebuch meiner Mutter ist zum Beispiel folgender Eintag zu lesen.
(Sie hat ihn mir irgendwann mal gezeigt, und ich war selber sehr überrascht.)
"Er ist jetzt 6 Jahre alt, und spielt auch schon 6 Instrumente."
Das waren dann wohl: Mandoline, Mundharmonika, Flöte, Xylophon, Klavier, Akkordeon,
Wobei ich sagen muss, das ich nicht alle, "wirklich" gespielt gabe.
Die Mandoline hab ich mir gerne mal so geschnappt, aber wegen der Doppelsaiten,
für Kinderhand doch recht anstrengend zu spielen.
Außerdem fand ich Nachbars Gitarre eh interessanter. (Kam ja später dann auch eine ins Haus).
Mundharmonika spielte man halt mal in geselliger Familienrunde, war aber so,
jetzt auch nicht unbedingt mein Instrument.
Später als Bluesharp allerdings wiederum schon.
Flöte wurde sträflichst vernachlässigt, da monophone Instrumente, eh noch nie so mein Ding waren.
Xylophon stand auch ziemlich weit im Hintergrund, denn da waren Klavier und Akkordeon
für mich in der Richtung wesentlich interessanter.
So standen dann also auch diese Instrumente für mich im Vordergrund.
Klavier/Akkordeon, und die Gitarre, die ich allerdings erst etwas später richtig intensiv kennen lernte.
Und so über die Jahre, machte ich auf Akkordeon und Klavier, richtig Fortschritte,
auf der Gitarre gings auch irgendwie voran, und wurde aber speziell auf Akkordeon richtig fit.
Bei so einem Meister im Hause, schliesslich auch kein wunder.
Meinen Vater habe ich dann wohl irgendwie auch damit infiziert,
was dann immer wieder mal zu Dialogen wie diese führten.
"Bist du gleich bei den zwei Jungs nebenan Musik machen?"
"Ja."
"Gitarre?"
"Ja."
"Länger?"
"Ja"
"OK, Ich leih mir mal grad dein Akkordeon und dein Zimmer."
Ich hatte also meinen Spass, und wurde irgendwann auf dem Akkordeon auch so gut,
das ich es später dann einmal sogar ungefragt mit in die Schule genommen habe,
um dort im Musikuntericht etwas darauf zu spielen.
Pure Taktik. Reine Strategie.
Denn es bestand die "Gefahr", das als kommende Zeugnisnote in Musik,
das erste Mal für mich "nur" eine eins minus raus springt.
Und das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen.
(Hab die eins dann später auch glatt bekommen.)
Und vielleicht war das dann auch sogar genau der Moment, in dem ich das erste mal überhaupt,
so richtig über Musik, und ihre Bedeutung für mich nachgedacht habe.
Fortsetzung folgt.....